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Das Dorf Schollach - seit 1975 Ortsteil der nördlich von Neustadt gelegenen Gemeinde Eisenbach - befindet sich in einem nach Osten gerichteten Hochtal des Hochschwarzwaldes auf
800 bis 1130 m Höhe. Erstmalig erwähnt ist der Ortsname in einer Urkunde vom 3. Juli 1280.
Die Siedlungsweise (Streusiedlung) resultiert au den örtlichen Naturgegebenheiten: Vorherrschend ist der nahezu autonome Einzelhof, der im Ursprung dem Bautyp des sogenannten Heiden- oder Höhenhauses entspricht. Relativ oft gesellen oder gesellten ich zum eigentlichen
Hofgebäude mit Wohnung und Stall unter einem Dach noch eine Hofkapelle, ein Leibgedinghau (Alterssitz) sowie eine Getreide- und/oder Sägemühle (Klopfsäge).
Nach der Schollacher Höfe- und Familienchronik gibt es den Schneckenhof spätestens seit
1529. Erster Inhaber war der Bauer Han Tritschler, von dem Blesi Meyer 1536 da landwirtschaftliche Anwesen übernahm. Ihm folgten bis 1650 drei weitere Generationen der Familie Meyer.
Bevor Matthäus (Thebus) Willmann um 1690 auf die Hofstätte kam, bewirtschaftete Johann Fehrenbach den Hof vermutlich zwischen 1650 und 1690. Im Fahlbuch des Klosters Friedenweiler von 1761 wird der Schneckenhof als der fünfte Hof im oberen Schollach
beschrieben und mit de Willmanns bezeichnet. Diese Angabe geht offenbar auf den Familiennamen Willmann zurück; immerhin sechs Generationen dieser Familie bewirtschafteten den
Hof bis 1820.
Am 2. Februar 2007 berichtete die Stuttgarter Zeitung, dass im vergangenen Jahr fast 145 000 Menschen aus der Bundesrepublik ausgewandert sind, das ist seit 1954 ein neuer Höchststand. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, auch in Baden-Württemberg: Dort haben im Jahr 2005 rund 22 000 deutsche Staatsbürger den Südwesten verlassen. Die meisten Ausreisenden erhofften sich in den bevorzugten Zielländern, darunter die Schweiz und die USA, bessere Arbeitsbedingungen. Meist handelt es sich um gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte, weswegen dieses
Phänomen neudeutsch gerne als „brain drain“ bezeichnet wird, also das Trockenlegen von Sachverstand – eine Tendenz, die Sorgen bereitet.
Schaut heute ein/e Autofahrer/in von der Autobahn aus in Richtung Schwarzwald, so fällt ihm/ihr die Hornisgrinde als höchste und imposante Erhebung des Nordschwarzwaldes sofort ins Auge. Dass sich dieser Berg noch vor etwa 30 Jahren ganz anders präsentierte, fällt den meisten Betrachtern heute nicht mehr auf. Damals konnte man den Hornisgrindeturm noch nicht entdecken; vom „Fernsehturm" ragten nur die obersten Stockwerke aus dem Nadeldach und die Windräder existierten noch gar nicht. Die Hornisgrinde war damals nämlich noch von einem dichten Nadelwald bedeckt. Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre begann sich jedoch die Waldsituation zu verändern. Entwicklungen, die man schon in anderen europäischen Waldregionen beobachten konnten, nahmen nun auch im Schwarzwald - insbesondere im Nordschwarzwald - ihren Anfang. Nadelbäume verloren zusehends ihr Nadelkleid - viele starben innerhalb kürzester Zeit ab. Schadinsekte, die vorher noch keine so entscheidende Rolle im Wald gespielt hatten, trieben immer heftiger ihr Unwesen. Vor allem am Katzenkopf konnte das rasant um sich greifende Sterben der Bäume beobachtet werden. Kurz darauf war auch schon ein Begriff für dieses Geschehen in aller Munde. Der Begriff ,,Das Waldsterben" war geboren und fand nicht nur Eingang in die deutsche Sprache.
Die Haltung des Freiburger Pastoraltheologen Linus Bopp (1887-1971) zum und im Nationalsozialismus
(2007)
Die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, zu deren historischen Kernfächern die (Katholische) Theologie gehört, kann 2007 auf ihr 550-jähriges Bestehen zurückblicken. Ein Jubiläum dieser Art ist immer auch ein Anlass zum historischen Rückblick. Dabei hängt die Qualität eines solchen Rückblicks wesentlich von der Bereitschaft ab, sich auch kritischen Phasen und Ereignissen zu stellen, zu denen zweifelsohne die Zeit des Nationalsozialismus gehört. Dieser Aufsatz richtet den Blick auf Linus Bopp, der in diesen Jahren Professor für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg war. Zunächst soll ein kurzer Überblick über seine Person und sein Werk gegeben werden (1). Danach wird Bopps Haltung zum Nationalsozialismus im Kontext der gegenwärtigen kirchengeschichtlichen Forschung thesenartig umschrieben (2). In einem dritten Schritt ist darauf zu schauen, in welche Richtung die Weichen in Bopps pastoraltheologischem Denken vor 1933 gestellt waren (3). Anschließend wird geschildert, wie der Freiburger Pastoraltheologe im „Dritten Reich“ zu einem „Brückenbauer“ wurde, aber auch, wie er zum nationalsozialistischen Regime zunehmend auf Distanz gegangen ist (4). Überlegungen, wie sich der Freiburger Theologieprofessor Bopp nach Ende des Zweiten Weltkriegs über den Nationalsozialismus geäußert hat und wie diese Erfahrungen sein (pastoraltheologisches) Denken beeinflusst und verändert haben, schließen diesen Beitrag ab (5).
Der letzte Palatin
(2007)
Die heute Hundertjährigen – und das sind nicht wenige – könnten sich daran erinnern, dass für sie als Elfjährige die Monarchie ihrer Kinderzeit plötzlich verschwunden war und sie als Republikaner in einer grauen Nachkriegszeit aufwuchsen. In ihrem Geburtsjahr 1907 feierte man aber noch, oder wieder einmal die wilhelminische Monarchie in ihrer ganzen
Prachtentfaltung, und die Beerdigung des letzten Palatins diente für ein grandioses pompes funèbres. Als Palatin, als Quasipfalzgraf, so hatte man Moltke (1891 †) und Bismarck (1898 †) als die Getreuen das alten Kaisers empfunden, und nun war auch der letzte „Führer des heroischen Zeitalters“ dahingegangen, so tönte es in den Zeitungen, jener Proklamationsszene im Versailler Schloss Januar 1871, deren Bild in jedem Schulbuch an die Gründung des Deutschen Reiches erinnerte.
„Straßentumult in Karlsruhe“
(2007)
Liberales Baden? Da blickt man in erster Linie auf die Zeit Großherzog Friedrichs I. (1852–1907) zurück, als der Liberalismus
regierende Partei wurde. Historikern schien freilich schon die Zeit vor der Revolution 1848, der Vormärz in Baden anders akzentuiert zu sein als anderswo, durch bekannte Professoren und Journalisten, durch Abgeordnete der II. Kammer, durch eine qualifizierte Beamtenschaft, den sogenannten „Geheimratsliberalismus“ geprägt, ein „Testfeld für Fortschrittlichkeit“ trotz des bundesdeutschen Metternich-Systems, eine „Schule des vormärzlichen Liberalismus“ trotz Obrigkeitsstaat, so Franz Schnabel.
Wilhelm Hausenstein
(2007)
„Baden – das ist nicht ein Staat. Baden – das ist eine zähe, vertrauliche und etwas verzwickte Familie.“ Und dieser Familie blieb er immer verbunden, auch in seiner zweiten Heimat München, auch als Diplomat in Paris. Der Schwarzwälder war ein Repräsentant deutscher Kultur, wie man ihn nach dem nicht nur staatlichen, sondern auch geistigen Zusammenbruch einer nationalistischen Diktatur Ende des II. Weltkriegs suchte. Seinen Lebensweg fünfzig Jahre nach seinem Tod zu verfolgen
heißt, sich der Markierungen zu erinnern, die er setzen konnte.
Nachdem wir das Palais Lanz aus kunstgeschichtlichem Blickwinkel betrachtet haben, soll der Bau nun mit der Geschichte gefüllt werden, die ihm als Wohnhaus gerade den besonderen Reiz verleiht. Denn für seine Bewohner war es „unser neues Haus“ und nicht allein ein Statussymbol, das nach außen wirken sollte. Der Bauherr wollte sich in seinen ersten eigenen vier Wänden wohlfühlen, und anscheinend erfüllte sich dieser Wunsch für die gesamte Familie: Das Palais, dessen Größe auf den ersten Blick so erschlagend wirkt, war ein lebendiges Heim, das neben Karl und Gisella Lanz und ihren fünf Kinder von unzähligen Dienstboten bewohnt wurde.
Inmitten der Mannheimer Oststadt erhebt sich ein Bauwerk, das mit gutem Recht einen ganz besonderen Platz in der deutschen Architekturgeschichte beanspruchen darf: Es handelt sich um das wahrscheinlich einzige erhaltene Stadtpalais nach Pariser Art, das im zweiten deutschen Kaiserreich zwischen 1871 und 1914 erbaut worden ist. Die Rede ist vom Palais Lanz, das meist als Villa bezeichnet wird, wobei sich dieser Begriff nicht nur aufgrund der Dimensionen, sondern der Gesamtanlage
und des Baustils eigentlich verbietet. Hier wurde zwischen 1907 und 1913 kein stattliches Wohnhaus, sondern ein riesiger französischer Palast mit einer prachtvollen Werksteinfassade inmitten eines geometrisch angelegten Gartens errichtet und durch unerhört aufwändig gestaltete Stallgebäude komplettiert.
We provide a short history of the development of the Höwenegg quarry between 1985 and 1996, the rationale for continuing the excavations in 2003, and the progress made during the 2004-2006 campaigns. In the 2004 field season we completed our excavation at the western extent of the Main Höwenegg Trench, and retrieved a disturbed Miotragocerus skeleton in close proximity to the other two skeletons retrieved in 2003. We also opened a 5 m thick section in a trench 50 m north of the JÖRG and TOBIEN Quarry, and established the presence of vertebrate fossils and even richer deposits of fossil plant material. The 2005 and 2006 field seasons were dedicated to establishing and opening a new quarry adjacent to, and on the immediate western border of the Main Höwenegg Trench. The establishment of this new Western Quarry required extensive support from the Town of Immendingen for cutting down trees, removing a 1 m thick soil horizon with a
thick mat of roots, and undertaking trenching and bulldozing of disturbed sediments. The Western Quarry, approximately 100 m² in area, was extensively excavated by stratigraphic horizon, and initial correlations to the JÖRG and TOBIEN stratigraphic section made. We provide here statistics on the relative percentages of biotic elements collected, and their representation in our excavations. These analyses demonstrate that Unit 11, a marl where the Miotragocerus and Trionyx skeletons were excavated in 2003 and 2004, is both the richest and contains the most diverse biotic elements at the Höwenegg. These horizons were not excavated in 2004-2006 in the new Western Quarry, but will be in the 2007 field season.
Überreste von Carnivoren finden sich in fossilen Säugetierfaunen meist selten. Dies liegt an der relativen Häufigkeit von Beutegreifern und Beute wie wir sie heute kennen. Das bisher bekannte Wirbeltierinventar der Fossilienlagerstätte Höwenegg steht beispielhaft für diese Aussage. Während die Ungulaten häufig, oft mit kompletten Skeletten gefunden werden, liegen die Carnivoren ausschließlich als isolierte Skelettelemente oder Bezahnungsreste vor, wobei einige Formen nur durch einzelne Belege nachgewiesen sind.
Ab 1940 entwickelte sich die leergeräumte Heil- und Pflegeanstalt Illenau bei Achern zu einem Zentrum nationalsozialistischer Schulpolitik. Zuerst wurde eine Reichsschule für Volksdeutsche eingerichtet. Gemeint sind Südtiroler Mädchen, deren Eltern für die Auswanderung nach Deutschland optiert hatten, nachdem Hitler Mussolini Südtirol überlassen hatte. Diese Mädchen sollten in der Illenau auf das Leben in Deutschland und das deutsche Schulwesen vorbereitet werden. Hinzu kam 1941 eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola) für Mädchen, eine Eliteschule, die aber bereits 1943 in die Schule des Klosters Hegne am Bodensee umzog, wo sie unter dem Namen Deutsche Heimschule als Versuchsschule weitermachte. Dafür wurde in der Illenau im September 1943 auch noch eine Napola für Jungen gegründet.
Das Leben des Schauspielers Willy Schürmann-Horster (1900-1943) ist bis auf die
12 Monate seines Aufenthalts in Konstanz eigentlich ganz gut bekannt. Nach Schulzeit
und Besuch der Schauspielschule von Luise Dumont in Düsseldorf, an der auch Gustav
Gründgens Schüler war, spielte und inszenierte er ab 1920 im Rheinland politisch-revolutionäres Theater mit zeitgenössischen Autoren wie Maxim Gorki, Ernst Toller, Georg
Kaiser, Erich Mühsam, Bert Brecht und Friedrich Wolf, aber auch Georg Büchner. Daneben befasste er sich stets mit den Klassikern. Vorübergehend war er 1923 sogar Mitglied
der KPD, wurde aber nach seinen Aussagen im Prozess von 1943 wegen politischen Differenzen ausgeschlossen. Seine Theatergruppen trugen Namen wie »Jungaktivistenbund«
(1920), »Junge Aktion«, »Freie Volksbühne«, »Notgemeinschaft Düsseldorfer Schauspieler« und besonders erfolgreich die »Truppe im Westen«, ein 1930 entstandenes Schauspielerkollektiv. Die Witwe erinnerte sich später an ihn: Deutlich sehe ich Willy Schürmann
noch vor mir, den mitreißenden Regisseur bei der Gestaltung eines Aktschlusses: Die revolutionären Arbeitersehen dem Tode entgegen, schließen sich eng zusammen und singen: "Brüder in eins nun..."
Da bin ich zu Hause
(2007)
Eine Wohnung ist nicht nur ein Dach über dem
Kopf. Die eigenen vier Wände bedeuten Geborgenheit, Wärme und Schutz, die wiederum das
sichere Gefühl vermitteln, zu Hause und ganz privat zu sein. „Hier bin ich Mensch – hier darf ich
sein“. Daheim zu sein, ein Heim zu besitzen und
sich heimelig fühlen, dafür steht die Wohnungsbaugenossenschaft „Familienheim“ seit 57 Jahren.
Am Rande der Offenburger Altstadt hat sich ein erstaunliches Zeugnis der mittelalterlichen Stadtgeschichte erhalten, das aus der Ferne der Jahrhunderte unmittelbar zu uns spricht. Gut geschützt im westlichen Kreuzgang des alten Franziskanerklosters Unserer Lieben Frau erzählt uns eine schlichte Holztür mit einer barocklateinischen Inschrift stolz von ihrem Überleben ,,im zerstörenden Feuer des Krieges in den Trümmern des eingeäscherten Klosters". Dass diese „tapfere Tür" die Katastrophe der Totalzerstörung Offenburgs im 17. Jahrhundert bis heute überlebt hat, ist schon ein historisches Phänomen an sich. Was sie aber so besonders wertvoll macht, ist nicht ihr Alter und ihr Material. Von größter Bedeutung und in dieser Form wohl einzigartig ist die lateinische Barockinschrift im oberen Teil der Tür. Sie gibt bis heute einige Rätsel auf, die selbst unter der Lupe wissenschaftlicher Durchleuchtung zum Teil bestehen bleiben werden.
Der 200. Geburtstag des Vereins für Geschichte
und Naturgeschichte der Baar im Jahre 20051 gibt
den Anlass, die Rolle von Villinger Forschern und
Mitgliedern des Vereins einmal näher zu untersuchen. Welchen Stellenwert hatten die Vereinsmitglieder aus Villingen im Baarverein in den vergangenen zwei Jahrhunderten? War der Baarverein
ein allein auf Donaueschingen bezogener Verein?
Seit wann gab es in Villingen Geschichtsvereine
und welche Stellung nahmen diese gegenüber dem
Baarverein ein. Diese Fragestellungen sollen bei der
Untersuchung des Themas behilflich sein. Auch
soll auf die Forscherpersönlichkeiten selbst, ihre
Herkunft und ihre Arbeitsgebiete, eingegangen
werden. Die Untersuchung erstreckt sich bis zum
Ende der 1980er Jahre.
Am 19. März 2006 veranstalteten das Stadtarchiv Villingen-Schwenningen und der Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar im Kulturzentrum Franziskaner in Villingen-Schwenningen einen Aktionstag Geschichte in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ziel der öffentlichen Veranstaltung war es, das vorhandene Defizit in der Kommunikation unter den Geschichtsvereinen und Geschichtsinitiativen der Region aufzuheben sowie dem zunehmenden Verlust an kultureller Identität, der in den letzten Jahren durch den Verkauf von wertvollem Bibliotheks-, Archiv- und Museumsgut entstanden ist, zu begegnen. Ganz wichtig war das persönliche Kennenlernen der Aktiven in den Geschichtsvereinen und Archiven.
Das Mannheimer Herschelbad
(2007)
Bernhard Herschel hatte der Stadt Mannheim 500 000 Goldmark für den Bau einer „Zentral- Bade- und Schwimmanstalt“ hinterlassen. Er starb im Jahr 1905. Otto Beck, damaliger Oberbürgermeister und Freund des Großkaufmanns, hatte den großzügigen Stifter dazu angeregt. Der Wunsch nach einer solchen Badeanstalt fiel in die Zeit einer wahren Bevölkerungsexplosion. Im Jahr 1895 zählte die Stadt Mannheim noch 91 000 Bürger und bereits im Jahr 1910 über 200 000
Einwohner. Mit der Friesenheimer Insel 1895 sowie Käfertal und Waldhof im Jahr 1897 hatte eine Welle der Eingemeindungen begonnen.
In der Nacht vom 2. auf den 3. September 2004 verbrannten in der Weimarer Herzogin Anna
Amalia Bibliothek mehr als 50.000 Bücher - überwiegend historische Drucke, aber auch über
2.000 Handschriften. 62.000 Bände wurden durch Feuer, Hitze, Löschwasser und -schaum unterschiedlich stark geschädigt. Inzwischen haben Restauratoren, Buchbinder und Bibliothekare beim Wiederaufbau der Buchbestände erste Fortschritte erzielen können: Schon wenige
Tage nach dem Brand wurde eine frei zugängliche Verlust- und Schadensdokumentation im Internet eingestellt, die seither laufend aktualisiert wird.
Die leichteren Fälle von Wasserschäden sind nach der Gefriertrocknung wieder im Magazin aufgestellt und stehen der Benutzung
zur Verfügung. Für die verschiedenen Fälle der schwereren Schäden liegt ein differenzierte
Restaurierungskonzept vor sogar die stark brandgeschädigten Bücher können, zumindest zum
Teil, gerettet werden. Wo eine solche Rettung nicht möglich oder unverhältnismäßig aufwendig wäre, tritt das Projekt der Ersatzbeschaffung für Totalverluste auf den Plan. Dabei werden
Geschenkangebote sowie Antiquariat - und Auktionskataloge auf Bücher durchgesehen, die
verbrannte Exemplare - soweit das überhaupt möglich ist - ersetzen sollen. Mehrere Tausend
verbrannte Werke konnten so durch bibliographisch identische Exemplare oder vergleichbare
Au gaben ersetzt werden. Sowohl für die Restaurierung als auch für die Ersatzbeschaffung
kann auf finanzielle Unterstützung der Unterhalt träger (Bund, Land Thüringen, Stadt Weimar)
sowie Spenden von Dritten zurückgegriffen werden.
Die Ehrenmitglieder Theo Zieger und Karl Werle des Heimatvereins von Oberhausen-
Rheinhausen wurden anlässlich der Adventsfeier im Saal des historischen
Gasthauses „Alte Post" in Rheinhausen durch Bürgermeister Martin Büchner mit
der Ehrenmedaille der Gemeinde und der entsprechenden Urkunde ausgezeichnet.
Theo Zieger hat sich nicht nur durch seine Aktivitäten im Heimatverein, sondern
auch durch sein Engagement in weiteren Vereinen um die Gemeinde verdient
gemacht. Seine Fotos, die Ausgestaltung von Bildbänden und seine vielseitigen
Dia-Vorträge sind weithin bekannt. Karl Wehrle hat fast sein ganzes Leben der
Frühgeschichte, vielen Ausgrabungen und der Bestimmung von archäologischen
Funden auf der Gemarkung der Gemeinde gewidmet, Ergebnisse seiner Arbeit
sind im Rathaus ausgestellt und außerdem in einem Bildband beschrieben.
Mit vielen Bildern ausgestattet ist der Bildband „Oberhausen-Rheinhausen" mit
dem Untertitel „Die 50er und 60er Jahre" und „Deutschland im Aufbruch"
(Geiger-Verlag, Horb), der von den beiden Bilderlieferanten und Autoren Heinz
Kraus und Theo Zieger 2006 präsentiert wurde. Das Werk hat einen allgemeinen
Teil, der die Epoche nach dem zweiten Weltkrieg mit Texten und in Bildern
darstellt. In einem ortspezifischen zweiten Teil wird das Oberhausener und Rheinhausener
Gemeindegeschehen in den 50er und 60er Jahren anhand von alten Fotos
illustriert.