Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (5596) (entfernen)
Sprache
- Deutsch (5531)
- Englisch (61)
- Französisch (4)
Gehört zur Bibliographie
- nein (5596)
Schlagworte
- Geschichte (391)
- Biografie (235)
- Baden (214)
- Karlsruhe (213)
- Freiburg im Breisgau (170)
- Villingen im Schwarzwald (152)
- Heidelberg (146)
- Nationalsozialismus (132)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (125)
- Oberrheinisches Tiefland (124)
Am 17. Juli 1998 wurde im Schloss von Gomaringen das Gustav-Schwab-Museum eingeweiht. Die Festrede hielt Hermann Bausinger, Nestor der empirischen Kulturwissenschaftler. Den Text der Rede findet man in Bausingers
Essay-Band »Ein bisschen unsterblich. Schwäbische Profile«, und zwar unter
dem zunächst etwas merkwürdig erscheinenden Titel »Kein schwäbischer
Schmollwinkel. Wie dick war Gustav Schwab?« [1]
Die Dauerausstellung im Gomaringer Schloss soll 2010 erweitert werden,
und der Verfasser übernahm es, hierzu Recherchen zu den Vorfahren und der
Familie von Gustav Schwab durchzuführen.
Die Familie Heuß hat ihre Wurzeln unter den Neckarschiffern in Haßmersheim. [1] Der Urgroßvater von Theodor Heuss, Louis Heuss (1800 –1868), »ließ
das erste große Schiff bauen, das über Mannheim hinaus den Niederrhein
befuhr. Als er das Boot selber zum ersten mal in direkter Fahrt von Rotterdam
nach Heilbronn brachte, empfing ihn eine Vertretung der dortigen Kaufmannschaft schon in Wimpfen.« [2] Noch der Großvater war in Haßmersheim
geboren. Theodor Heuss, der in Heilbronn aufgewachsen war und als Kind
öfters zu seinen Verwandten nach Haßmersheim auf Besuch kam, schreibt:
»An der Herkunft aus einer Neckarschifferfamilie hat uns in der Jugend nur
dies ein wenig gestört, daß Haßmersheim bereits badisch war; wir waren gute
württembergische Patrioten und nicht ganz frei von den Gefühlen der Überlegenheit, die von den Schwarzroten gegen die Gelbroten gepflegt wurden.« [3]
Dass sich der Beruf vom Vater auf den Sohn vererbt, ist bei Handwerkerfamilien bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Regel. Es mag ein Zeichen dafür
sein, dass der Beruf des Schulmeisters durchaus handwerklichen Charakter
hatte, wenn wir feststellen, dass es auch bei Lehrerfamilien häufig vorkommt,
dass ein Sohn in die Fußstapfen des Vaters tritt, zunächst als dessen Gehilfe,
dann als fest angestellter Provisor, und schließlich als dessen Nachfolger.
Im Jahre 2010 jährt sich zum 150. Mal der Todestag von Friedrich Silcher, dem
Komponisten und Förderer des Chorgesangs, dem vor allem das Volkslied am
Herzen lag. Dieses Jubiläum lässt auch den Genealogen aufhorchen, denn bislang sind die Vorfahren von Friedrich Silcher nicht systematisch erforscht
worden. Wenn der Genealoge aus Tübingen kommt, berührt ihn das Thema
Silcher in besonderem Maße, stand der Musiker doch 43 Jahr lang an der
Spitze des Tübinger Musiklebens. Er war nicht nur, wie es sein offizieller Titel
ausweist, Musikdirektor der Universität Tübingen, sondern leitete die musikalischen Aktivitäten am Evangelischen Stift wie auch am damals noch jungen
Wilhelmsstift, er gründete den Kirchenchor an der Stiftskirche (1821), war
Initiator der Akademischen Liedertafel (1829) und Gründer des Tübinger
Oratorienvereins (1839). Zudem hatte er die Oberaufsicht über den Musikunterricht an den »Niederen Seminaren« in Blaubeuren, Maulbronn, Schöntal
und Urach, aus denen die späteren Theologiestudenten kamen.
Die »württembergische Ehrbarkeit«, seit der 1946 vorgelegten Dissertation
von Hansmartin Decker-Hauff [1]
über »Die Entstehung der altwürttembergischen Ehrbarkeit 1250 –1534« ein gängiger, wenn auch nicht sehr präziser
Begriff, bildet neuerdings wieder einen Mittelpunkt der landeskundlichen
Forschung. Zwei kürzlich erschienene Monographien widmen sich dem
Thema: Die Historikerin Gabriele Haug-Moritz [2]
schreibt über »Die württembergische Ehrbarkeit. Annäherungen an eine bürgerliche Machtelite der Frühen Neuzeit«, der Nationalökonom Otto K. Deutelmoser [3]
über »Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten«. Auch in genealogischen Studien
findet sich der schillernde Begriff der Ehrbarkeit häufig, und es liegt nahe, dass
gerade genealogische Beziehungen eine Führungsschicht schaffen bzw. erhalten können. Unverständlich ist daher eine Bemerkung auf der Umschlagrückseite des Buches von Deutelmoser, dass man »kurioserweise« versucht habe,
die Ehrbarkeit mit Mitteln der Genealogie zu erklären. Dies führt der Autor
aber selbst ad absurdum, wenn er auf der letzten Textseite seines Buches 25
Familien mit Namen nennt, die seiner Meinung nach – als Familie in mehreren
Generationen – zur Ehrbarkeit zu rechnen sind, darunter Uhland, Gmelin,
Schwab, Autenrieth, Moser, Rümelin, Bilfinger, Harpprecht, Köstlin, Osiander und Zeller.
2016 konnte das Regierungspräsidium Karlsruhe
das Naturschutzgebiet „Pfinzquellen“ ausweisen. Das
Naturschutzgebiet „Pfinzquellen“ liegt zwischen den
Ortsteilen Ittersbach, Langenalb und Feldrennach
der beiden Gemeinden Karlsbad und Straubenhardt
und umschließt den Norden des Ortsteils Pfinzweiler.
Es handelt sich um eine der letzten großen zusammenhängenden
Wiesenlandschaften des nördlichen
Schwarzwaldes.
Rund 220 ha, also etwa 75 % des gesamten Naturschutzgebietes,
sind Grünland. Es setzt sich aus den
nach der Roten Liste Baden-Württembergs gefährdeten
Nasswiesen basenarmer Standorte, den ebenfalls
gefährdeten Magerwiesen mittlerer Standorte, den
stark gefährdeten Pfeifengras-Streuwiesen sowie den
Fettwiesen mittlerer Standorte zusammen. Die Magerwiesen
zählen zu dem nach der europäischen Flora-
Fauna-Habitat-Richtlinie geschützten Lebensraumtyp
(FFH-LRT) „Magere Flachlandmähwiese“ (Code
6510), und die Pfeifengras-Streuwiesen zu dem FFHLRT
„Pfeifengraswiese“ (Code 6410). Naturschutzfachlich
besonders wertvoll sind die Nasswiesen und die
Pfeifengras-Streuwiesen im Feuchtbereich des Naturschutzgebietes.
Wie ihr Gefährdungsgrad anzeigt, verschwinden
diese Lebensräume in Baden-Württemberg
zusehends, sofern sie nicht durch Schutz- und Pflegemaßnahmen
aktiv erhalten werden.
Besonders herauszuheben sind die Wiesen auf Ittersbacher
Gemarkung, die durch ihren Reichtum an besonders
geschützten Pflanzenarten, wie z.B. diversen
Orchideenarten, Schlüsselblume und Heilziest ein botanisches
Highlight in der Region darstellen.
Aufgrund des offenen Charakters der Landschaft
und der aus den bestehenden Quellen entstandenen
Feuchtwiesen stellt das 290 ha große Areal nicht nur
einen wertvollen Lebensraum für seltene Pflanzenarten
dar, sondern ist besonders für bodenbrütende
Vogelarten ein unersetzlicher Lebensraum. Insgesamt
konnten im Gebiet rund 32 % der in Baden-Württemberg
brütenden Vogelarten festgestellt werden. Durch
seine große Vielfältigkeit bietet das Gebiet für eine
beeindruckende Anzahl von Vogelarten einen geeigneten
Lebensraum als Brut-, Nahrungs- und Winterquartier.
Nicht weniger als acht Fledermausarten
sowie 19 Heuschrecken-, 46 Tag- und 204 Nachtfalterarten
sowie viele weitere Tierarten haben hier ihren
Lebensraum.
Die Schutzwürdigkeit wird durch die große Vielzahl
an seltenen und hoch gefährdeten Tier- und Pflanzenarten
und Lebensraumtypen verdeutlicht. Bereits
bestehende Schutzkategorien wie das FFH-Gebiet,
ein Landschaftsschutzgebiet und zahlreiche nach § 30
Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geschützte
Biotope
unterstreichen diese Feststellung. Die bereits
bestehenden rechtlichen Bestimmungen müssen jedoch
ergänzt und konkretisiert werden, um den Schutz
aller vorhandenen Lebensräume und Arten zu gewährleisten.
Die insbesondere für dichter besiedelte Räume
sehr hohe Vielfalt der Flora und Fauna des Gebietes
soll durch die Unterschutzstellung bewahrt, seine Lebensräume
sollen durch eine naturverträgliche Nutzung
(weiter) gepflegt und entwickelt werden.
2017 konnte das Regierungspräsidium Karlsruhe ein
neues Naturschutzgebiet (NSG) im Regierungsbezirk
ausweisen. Das Naturschutzgebiet „Ziegelhäule“ liegt
am Rande des Trinkwaldes, nördlich der Kernstadt der
großen Kreisstadt Mühlacker und südlich des Ortsteils
Lienzingen im Enzkreis.
Es beinhaltet das Gelände des gleichnamigen stillgelegten
Erdzwischenlagers, schutzwürdiges, umgebendes
Grünland und das Naturdenkmal Trinkweiher
auf rund 11 ha.
Nach Aufgabe des Erdzwischenlagers entwickelte sich
eine Vielfalt verschiedener Biotoptypen und Lebensräume.
Die anthropogen geprägten Flächen zeichnen
sich heute durch Rohböden, Ruderalvegetation trockener
und frisch-feuchter Standorte, durch meterhohe
Lösswände und kleinere und größere Tümpel aus. Diese
unterschiedlichen Biotoptypen bieten Lebensräume
für bedrohte und streng geschützte Tierarten wie die
Zauneidechse (Lacerta agilis), die Gelbbauchunke
(Bombina variegata), den Springfrosch (Rana dalmatina)
und den Deutschen Sandlaufkäfer (Cylindera germanica).
Darüber hinaus leben zahlreiche gefährdete
Insektenarten im Gebiet.
Die Schutzwürdigkeit wird auch durch das flächenhafte
Naturdenkmal, die bereits bestehenden § 30
BNatSchG und § 33 NatSchG Biotope, die Feldhecken
und Feldgehölze sowie die umgebenden Wiesen und
Gräben im Gebiet, verdeutlicht. Die außergewöhnlich
hohe Vielfalt an seltenen Tier- und Pflanzenarten auf
einer solch kleinen Fläche soll durch die Unterschutzstellung
bewahrt und entwickelt werden.
Dünen und Flugsand
(2016)
Nach der Darstellung der geologischen Grundlagen der Landschaft, in der die Schwetzinger Gemarkung liegt, wird die gegenseitige Beeinflussung ausgewählter physisch geographischer Faktoren und Nutzungsformen im geschichtlichen Kontext dargestellt. Dabei wird der Erscheinung von Flugsanddecken und Dünen, deren Hauptentstehungszeit im Präalleröd liegt, und die Beeinflussung der sie bestimmenden Morphodynamik in ihren unterschiedlichen Ausprägungen beschrieben. Es wird deutlich, dass die Landschaft um Schwetzingen eine außerordentlich empfindliche Struktur besitzt und entsprechenden Schutz bedarf.
Am 21. Dezember 1867 verstarb in Schwetzingen der Mannheimer Naturforscher und Lyriker Karl Friedrich Schimper. Im Lauf seiner beruflichen Tätigkeit konnte er, gestützt auf eine außerordentlich Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, auch keine Details in ein großes Ganzes einzuordnen, grundlegende Forschungsergebnisse aufweisen. Er muss als Namensgeber für die wissenschaftlichen Begriff e: Eiszeit, Faltengebirge und Blattstellungstheorie angesehen werden.
Obwohl er offensichtlich im Umgang mit Anderen nicht immer eine gute Hand hatte, war er in Schwetzingen, seinem letzten Wohnort, ein angesehener Mitbürger und gesuchter Ratgeber. Seine wissenschaftliche Würdigung ist ihm leider bis heute versagt geblieben.
Der Name der Stadt Schwetzingen ist eng verknüpft mit Schloß und Garten der kurfürstlichen Hofhaltung. In hohem Maße hat diese Hofhaltung, eingebettet in die Ideenwelt und den Repräsentations- und Darstellungsdrang des Barock und speziell des Rokoko das Bild Schwetzingens geprägt. Mit dem Bau des Schlosses und den daran anschließenden Zirkelsälen wird der überaus großzügig angelegte und von planerischen Elementen bestimmte Garten mit seinen Alleen, Blumenbeeten und Wasserflächen, aber auch mit seinen verschiedenen Kunstbauten und den figuralen Darstellungen verschiedener Allegorien heute zum touristischen Anziehungspunkt für alljährlich viele Tausend Besucher. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, in welchem Beziehungsgeflecht Schloss/ Garten und Stadt zueinander stehen. Hat der Ausbau der Wasserburganlage des 14. Jahrhunderts zum Rokokoschloss des 18. Jahrhunderts das städtische Bild Schwetzingens bestimmt, beeinflußt oder gar vollständig bedingt? Welche Elemente des dörflichen Gefüges der heutigen Großen Kreisstadt sind überliefert?