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Tagebücher „dienen der Niederschrift von Alltagsbegebenheiten und Erfahrungen, Empfindungen und Gedanken etc., die mit der Person des Tagebuchführenden in einem […] Zusammenhang stehen.“ Die Aufzeichnungen folgen einem chronologischen Fortgang, auch wenn nicht notwendiger Weise Kalenderdaten angegeben werden. Die einzelnen Eintragungen erfolgen i.d.R. schubweise und lassen sich daher deutlich voneinander unterscheiden. Typisch für Tagebücher ist ihre „offene Form“, d.h. sie sind prinzipiell nicht abgeschlossen oder können jederzeit wieder aufleben. Ein Bezug einer Eintragung zu früheren Eintragungen muss nicht bestehen. Die aktuellen und konkreten Aufzeichnungen werden oft durch Reflexionen über die beschriebenen Ereignisse ergänzt. Tagebücher weisen typischerweise einen unsystematischen oder fragmentarischen Charakter auf. Doch können durch nachträgliche Überarbeitungen im Zuge einer Reinschrift für eine Öffentlichkeit Bearbeitungen erfolgen, die den ursprünglichen Inhalt erheblich verändern können, wenn etwa späteres Wissen in Urteile und die Darstellung von Zusammenhängen einfließt. Im Folgenden sollen zwei Tagebücher vorgestellt werden, die von Frauen verfasst wurden, die beide in einem – wenn auch sehr unterschiedlichen – Bezug zur Evangelischen Landeskirche in Baden standen. Diese Tagebücher drängen gewissermaßen die Frage auf, welche Relevanz die Tagebucheintragungen für das Verständnis der Rolle von Frauen in der Landeskirche haben. Das erste Tagebuch stammt von der Karlsruher Künstlerin Clara Faisst und umfasst die Jahre des Ersten Weltkrieges. Das zweite Tagebuch verfasste Gertrud Hammann in der Zeit ihres Aufenthaltes in Gurs im Jahre 1940. Beide Tagebücher befinden sich in den Beständen des Landeskirchlichen Archivs.
Dreimal in sieben Jahren
(2015)
Am 1. Juli 1959 wurde Heinrich Lübke zum zweiten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Als Nachfolger von Theodor Heuss trat er sein Amt am 13. September desselben Jahres an. Damit erreichte das bewegte
Leben eines Mannes seinen Höhepunkt, der als Offizier am Ersten Weltkrieg teilgenommen, das Scheitern der ersten deutschen Demokratie miterlebt, als Reserveoffizier Dienst in der Wehrmacht geleistet, und in der Bundesrepublik im zweiten und dritten Kabinett Adenauer das Amt des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten innegehabt hatte. In seiner fast zehnjährigen Amtszeit als Bundespräsident besuchte Lübke die Fächerstadt Karlsruhe dreimal. Im Folgenden sollen Anlass und Ablauf dieser Besuche näher beschrieben und bewertet werden.
Anlässlich des 300. Geburtstags der Stadt Karlsruhe zeigte die Badische Landesbibliothek vom
11. Februar bis zum 25. April 2015 die publikumswirksame Ausstellung »Karlsruher Tulpen-
KULTur. Markgraf Karl Wilhelm und seine Gartenkunst«, die von einem breit gefächerten
musealen Begleitprogramm umrahmt wurde. Im Zentrum dieser Ausstellung standen die renommierten
»Karlsruher Tulpenbücher«, die sich heute in der Badischen Landesbibliothek
sowie im Generallandesarchiv befinden und für die Öffentlichkeit nun erstmals gemeinsam
präsentiert wurden.
Es gibt wohl kaum eine Stadt, die in ihrer Gestalt den absolutistischen Gedanken deutlicher zum Ausdruck bringt als Karlsruhe – die Stadt, die ein Fürst von 1715 an förmlich aus dem Boden stampfen ließ. Ihren Mittelpunkt bildete das Schloss, von dem die Straßen ausgingen wie die Strahlen von der Sonne und wie die der Gnade von dem, der in ihm residierte; sie unterwarfen die Stadt einem geometrischen Raster, das keine Abweichungen duldete; und sie ermöglichten Blicke, denen nichts verborgen blieb.
»KA 300«
(2015)
Als Oberbürgermeister Mentrup von der BNN nach dem Stand der Vorbereitungen des Stadtgeburtstags gefragt wurde, wollte man unter anderem von ihm wissen: »Empfinden die Karlsruher so etwas wie Stolz auf ihre Stadt?« Seine Antwort enthielt leise Kritik: »Die Karlsruher sind ein bisschen zu bescheiden«. Die Fragestellung, die ich für mein Thema mitbringe, schließt hier an und konkurriert insofern mit dem Interesse vieler Mitglieder des Marketing Clubs. Wer wollte ihnen verdenken, wenn sie wissen wollen, was vom Stadtgeburtstag für sie abfällt, ob mehr Kunden von auswärts kommen, ob die Geschäfte danach
besser gehen als davor.
Das 300-jährige Jubiläum der Stadt legt es nahe, einen Blick auf die Entstehungsgeschichte des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und die mit ihm verbundene Hochschule für Gestaltung (HfG) zu werfen, die beide von
beachtlicher regionaler und internationaler Bedeutung sind. Mein Blick fällt dabei bewusst auch auf kleine Geschehnisse
am Rande der offiziellen Generallinie. Die Karlsruher fremdelten lange mit ihrem ZKM. Die BNN berichteten darüber und stellten fest, »dass die Stimmung in Sachen ZKM nicht nur euphorisch ist. […] Vorurteile und Ängste sind groß«. Dieses Fremdsein ist bis heute noch nicht ganz geschwunden, aber doch weitgehend überwunden. Trotz der sanierungsbedingten Schließung des Medienmuseums ab Oktober konnte das ZKM 2014 rund 207 000 Besucher verzeichnen. Wenn man vom ZKM spricht, darf man auch die Hochschule für Gestaltung (HfG) nicht vergessen, auch wenn es sich um zwei unterschiedlich
finanzierte und organisierte Einrichtungen handelt. Heinrich Klotz hatte damals aus gutem Grund die Errichtung der HfG zur Bedingung seiner Berufung als Direktor des ZKM gemacht.
Es brauchte einige Jahrzehnte, und langwierige Planungen waren notwendig, bis sie endlich in Karlsruhe zueinander fanden: badische Residenz und badisches Archiv. Zunächst war es gar nicht sicher, ob sich die Gründung von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738) im Hardtwald tatsächlich als dauerhafter Mittelpunkt der Markgrafschaft durchsetzen
würde. Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Weichen zugunsten von Karlsruhe und somit gegen Durlach gestellt. Zu dieser Zeit konnte das badische, d. h. das fürstliche Archiv der Markgrafen von Baden bereits auf eine lange Tradition zurückblicken. Man verwahrte seit dem Hochmittelalter seine wichtigsten Dokumente sorgfältig; 1388 finden wir erstmals das markgräfliche Archiv explizit in den Quellen genannt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts waren Urkunden und Akten nach einem Brand aus Durlach nach Basel geflüchtet worden. Das Oberrheingebiet – in jenen Jahrzehnten regelmäßig Aufmarschgebiet gegnerischer Truppen – erschien zu unsicher. Basel als neutrale Stadt der Eidgenossenschaft
bot eine Alternative: Der Markgräfler Hof, das repräsentative badische Stadtpalais, wurde zur stattlichen Nebenresidenz mit Archiv und Kanzlei ausgebaut. Der »juristische Staatsschatz« aus Urkunden und Akten war die Rüstkammer, mit der die Herrschaft gegen fremde Ansprüche verteidigt werden konnte. Ihn galt es zu hüten – wenn nötig sogar im Ausland.
Auch wenn es schon lange kein eigenständiges Land Baden mehr gibt, so besteht doch weiterhin eine Evangelische
Landeskirche in Baden, deren »Sprengel« deckungsgleich mit dem Territorium des ehemaligen Großherzogtums Baden ist. Seit 1821 ist die Badische Landeskirche eine unierte Kirche, in der die unterschiedlichen lutherischen und reformierten
Traditionen der Territorien aufgingen, aus denen das Großherzogtum Baden gebildet wurde. Bis heute ist die alte Landeshauptstadt Karlsruhe Sitz der Evangelischen Landeskirche geblieben, die ihren Verwaltungssitz im Evangelischen
Oberkirchenrat in der Blumenstraße 1–7 gefunden hat.
I. Von Weinbrenner erzählen. Nie zuvor wurde das umfangreiche Schaffen des Stadtplaners und
Architekten in dieser Vollständigkeit dokumentiert, Ausstellung in der Städtischen Galerie,
27. Juni 2015 – 4. Oktober 2015.
II. Stadt und Schloss vor 1945. Historische Fotografien aus Arthur Valdenaires Denkmalinventar,
Ausstellung in der Badischen Landesbibliothek, 13. Mai – 27. August
Ganz schön aufgeweckt
(2015)
In dem Buch »100 Jahre für Baden« ist ein ausführlicher Bericht über die Geschichte der Regionalgruppe Karlsruhe im 20. Jahrhundert enthalten. Besonders hervorgehoben wird die rege Veranstaltungstätigkeit unter den Vorsitzenden Dr.
Eberhard Knittel (1951–1987), Reg.-Dir. Udo Theobald (1987–1992) und OStR Jörg Vögely (1992–2002). In den fünfziger Jahren gab es manchmal bis zu drei Veranstaltungen im Monat und die Mitgliederzahl war auf fast 1000 gestiegen. Nach einer Vakanz im Vorstand im April 2002 wurde am 9. April 2003 ein neuer Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender wurde der Stadtrat Dr. Hans-Jürgen Vogt, als Stellvertreter wurde Prof. Dr. Siegfried Rietschel gewählt und Elisabeth Schraut M.A. übernahm die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.