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Friedrich Weinbrenner (1766-1826), der große badische Baumeister, zählt
neben Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841) in Preußen und Leo von Klenze (1784- 1864) in Bayern zu den Hauptvertretern des Klassizismus in
Deutschland. Einen Namen hat sich Weinbrenner nicht nur durch die einmalige Bauaufgabe gemacht, die ihm zufiel, nämlich der Ausbau der Residenzstadt Karlsruhe, sondern auch durch die Gründung einer Bauschule,
als Lehrer und Theoretiker, als Verfasser von zahlreichen Schriften, darunter sein „Architektonisches Lehrbuch", das in mehreren Heften ab 1810 erschien, seine „Entwürfe und Ergänzungen antiker Gebäude", eigene „Ausgeführte und projektierte Gebäude" ab 1822 veröffentlicht und sein theaterbautheoretisches Werk „Über Theater" von 1809, das ihn auch über Badens Grenzen hinaus bekannt machte. Als Leiter der obersten Baubehörde
war er von 1801 bis zu seinem Tod 1826 für das badische Bauwesen verantwortlich.
Die „Eins“ im Betragen und die „Zwei“ für Fleiß und Mitarbeit in allen Halbjahres-Zeugnissen während aller drei Berufsschuljahre: das waren zu Beginn der 20-er Jahre die „Kopfnoten“ von Lehrling Hermann Preiser. Ein Gespräch mit dem 93-jährigen über seine Berufsschulzeit als „Stift“ erinnert ein wenig an früher geübte kaufmännische Tugenden, wenn im Jahre 2001, dem dreifachen Jubiläumsjahr für die Handelsschule, offiziell gefeiert wurde: 40 Jahre eigene Lehranstalt, 80 Jahre Selbständige Handelsschule in Villingen und 100 Jahre kaufmännische Ausbildung in Villingen. Hermann Preiser lernte vor 80 Jahren das Kaufmannswesen im elterlichen Betrieb an der Bahnhofstraße: einer Fabrik für Spirituosen und Essenzen, im Volksmund ganz einfach „de Schnaps-Preiser“.
Seit Jahrtausenden kreuzen sich am Rheinknie die Verkehrswege vom Süden Europas nach Norden mit denen, welche von der Donau entlang des Hochrheines durch die Burgunder Pforte nach Westeuropa führen. Jeder Durchreisende ist auch heute noch von der mächtigen Burgruine Rötteln, dem Kleinod des vorderen Wiesentales, tief beeindruckt. Nicht weniger interessant ist die Geschichte und die politische Bedeutung der Herrschaft Rötteln. Immer lagen die Besitztümer in mehrerer Herren Länder. Dies erforderte von den Edelherren von Rötteln und später von den Markgrafen von Rötteln besonderes diplomatisches und politisches Geschick, um nicht zwischen den großen Kontrahenten der damaligen Zeit (Burgund, Österreich, Frankreich und Eidgenossenschaft) zerrieben zu werden.
„Die Wirtschaft braucht Menschen, die zu mehr
fähig sind als allein zum Denken in wirtschaftlichen Kategorien.“
Das Jahr 2001 war für die Handelsschule Villingen
ein dreifaches Jubliäumsjahr. Offiziell gefeiert wurden: 40 Jahre eigene Lehranstalt, 80 Jahre Selbständige Handelsschule in Villingen und 100 Jahre
kaufmännische Ausbildung in Villingen. Zu diesem Anlass möchte ich an dieser Stelle einen kurzen historischen Blick auf die Entwicklung dieser
Schule geben.
Am 1. September 1921 erschien in der Zeitschrift „Der Beamte", den Mitteilungen des Badischen Beamtenbundes e. V., ein Artikel von Gotthold Eugen Mayer mit dem Titel: „Die Beamtenbank - Gedanken über den Ausbau"; er formulierte Überlegungen, wie die badischen Beamten eine „Selbsthilfeeinrichtung'' schaffen könnten, als die Scheinblüte der
Nachkriegszeit vorbei und die Signale der Geldentwertung, der Verteuerung, der Inflation immer deutlicher wurden. Die „Erfüllungspolitik" des aus Freiburg stammenden Reichskanzlers Joseph Wirth wurde mit Mißtrauen und Sorge betrachtet; Matthias Erzberger, den deutschen Reichsfinanzminister, der nachdrücklich für die Annahme des Versailler Vertrages eingetreten war, hatten politische Attentäter am 26. August 1921 während seines Urlaubs bei Bad Griesbach/Renchtal-Kniebis ermordet. Unsichere Zeiten also - und sie sollten wirtschaftlich und finanzpolitisch noch schlimmer werden.
Es wird erzählt, dass ein Lustenauer 1919, als die von Ferdinand Riedmann initiierte Vorarlberger Anschlussbewegung an die Schweiz ihren Höhepunkt erreichte, gefragt wurde, zu welchem Staat er denn künftig am liebsten gehören würde, zur Schweiz, zu Österreich oder gar zu Deutschland; er soll geantwortet haben: »As ischt mör gliech, hoptsach an ar Gränz«. Mit dieser Anekdote wird - unausgesprochen - angedeutet, dass die Lustenauer ihre Grenzlage vor allem wegen der Möglichkeit des Schmuggelns zu schätzen wissen. Interessanterweise hörte man denselben Ausspruch in abgewandelter Form vor ein paar Jahren in Zusammenhang mit Österreichs Beitritt zur EU wieder, als manch einer scherzhaft meinte, die Hauptsache sei doch, dass weiterhin eine Grenze, nun sogar eine EU-Außengrenze, bleibe, und mithin weiterhin die Möglichkeit bestehe, dem Schmuggel zu frönen. Ziel dieses Beitrages ist es, den historischen Wurzeln der Orientierung und des Grenzempfindens der Lustenauer nachzuspüren, die vielleicht dafür mitverantwortlich sind, dass in der Vergangenheit das Schmuggeln und die
Schmuggler in dieser Gemeinde einen Stellenwert erlangen konnten, der es berechtigt erscheinen lässt, in diesem Zusammenhang von »sozialem Rebellentum« zu sprechen. Abschließend soll auch die Frage gestellt werden, welche Identitäten sich daraus ergeben konnten.
Das Stadtarchiv Freiburg und das Staatsarchiv Basel-Stadt bewahren eine Reihe so genannter Eheberedungen aus dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit auf. Das sind Verträge, mit denen die vermögens- und erbrechtlichen Modalitäten eines geplanten Eheschlusses nach dem lokal geltenden Recht geregelt wurden. Solche Dokumente verweisen, wie hier vorauszuschicken ist, auf die Sphäre des wohlhabenden Bürgertums der Kaufleute beziehungsweise der handwerklichen Oberschicht. Die Mehrheit der Stadtbevölkerung hingegen - seien es die Stadtarmut, die Kreise der Tagelöhner und Dienstboten oder jener zahlreichen Handwerker, die lediglich mittleren und unteren Einkommensklassen zuzurechnen waren - konnte wegen fehlender Kapitalgrundlage auf solche vertragliche Absicherungen verzichten, lebten die Ehepaare doch von ihrer beider Erwerbsarbeit, ohne dass sie wesentliche Ersparnisse bilden konnten.
Hieronymus Bock (1498-1554)
(2002)
Hieronymus Bock ist insbesondere als Botaniker und Herausgeber eines Kräuterbuches in Erscheinung getreten. Um seine wissenschaftliche Leistung in ihrer Zeit richtig einordnen zu können, soll deshalb zuerst allgemein auf die Entwicklung der Botanik eingegangen werden. Diese ist lange Zeit mit der Medizin verbunden, stellen doch (Heil-)Pflanzen über viele Jahrhunderte das wichtigste Material für Arzneien dar, um das Jahr 1600 noch zu über 50 Prozent.