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In der nördlichen Altstadt von Lahr gibt es ein besonderes Kleinod - den Rosengarten neben dem Lahrer Finanzamt. Neben dem spätbarocken Gebäudeensemble verzaubert der Garten ganz leise die Besucherinnen und Besucher. Der Garten liegt im Grabenbereich der mittelalterlichen Befestigung der nördlichen Stadterweiterung zwischen der ehemaligen inneren und äußeren Stadtmauer. Mit dem Beginn des Barocks hatten die Stadtmauern ihre Funktion verloren und wurden daher in Zier und Nutzgärten umgewandelt. Im 19. Jahrhundert nutzte der Sohn des letzten Henkers von Lahr an den Garten angrenzende Gebäude als Wein- und Essighandlung. Dies kann man heute noch an den gewaltigen alten Gewölbekellern erkennen, optimal für Wein- und Essiglagerung.
1923: im Ruhrgebiet herrscht Elend. Der Bischof von Münster, Johannes Poggenburg, schreibt im kirchlichen Amtsblatt von Münster vom 21. 2. 1923: „Die Not im besetzten Gebiete erheischt von neuem und besonders dringlich die Unterbringung unterernährter Kinder in ländlichen Familien. Die übermäßige Steigerung der Lebensmittelpreise, die wachsenden Schwierigkeiten der Zufuhr, vor allem der große Mangel an Milch gefährden Gesundheit und Leben vieler Kinder. Die Unterernährung nimmt in erschreckendem Masse zu. In einer Stadt des neu besetzten Gebietes ist ermittelt worden, dass 35% der Schulkinder unterernährt sind ( ... ) [Daher] richte ich an die ländliche Gemeinden die dringende väterliche Mahnung und Bitte, mit erneuter Bereitwilligkeit unterernährte Kinder bei sich aufzunehmen.“ In der gleichen Ausgabe wird gemeldet: „Im Jahre 1922 [sind] einige tausend Kinder aus Stadt und Industrie in den ländlichen Gemeinden des Bistums untergebracht worden.“ Gleichartige Berichte und bischöfliche Aufrufe findet man in diesen Jahren in den Amtsblättern der Bistümer Paderborn und Köln. In 1922 hört Kaplan Josef Merk - ein junger, lungenkranker Priester, der als Hausgeistlicher im Krankenhaus zu St. Blasien arbeitet - zum ersten Mal durch seine Kontakte mit den Kranken von Rhein und Ruhr von dem großen Elend und der Kindernot im Ruhrgebiet und wird nach Horst-Emscher (bei Gelsenkirchen) eingeladen.
Maxim Gorki, als Alexei Maximowitsch Peschkow 1868 in Nischnij Nowgorod geboren, schloß sich früh der russischen Arbeiterbewegung an, war Mitstreiter Lenins aber auch Schöpfer von Romanen wie „Forma Gotdeiew“, „Die Mutter“, „Das Werk des Artamonows“, „klim Samgins Leben“, von Schauspielen wie „Nachtasyl“, „Wasa Schelesnowa“ oder „Meine
Kindheit“. Ein Russe von weltweiter Beachtung. Maxim Gorki, von Dezember 1921 bis um 4. April 1922, war er Gast in St. Blasien im Schwarzwald, versuchte seine Lungentuberkulose auszukurieren. Immer noch krank, verließ er St. Blasien, immerhin soweit gefestigt, daß er noch weite Reisen durch Europa zurücklegen konnte, daß er hochgefeiert in sein Heimatland zurückkehrte und erst 1936 in seinem Haus in Moskau starb. 120 Schwarzwaldtage, eine kurze, aber spannende Zeit, auch für den kleinen Ort an der Hauensteiner Alb, dem Ort mit der großen Kuppelkirche.
Der Ruster „Musikbaron"
(2004)
Nicht sehr schmeichelhaft ist es, was über den „Musikbaron" Franz Friedrich Sigismund August Böcklin von Böcklinsau in der 1812 bis 1814 erschienenen zweiten Auflage von Franz Ludwig Gerbers „Lexikon der Tonkünstler" steht. Umgekehrt hat „The New Grove", eines der bedeutendsten Musiklexika unserer Zeit, dem Musikbaron einen in positivem Grundton gehaltenen Artikel von deutlich mehr als einer halben Spalte gewidmet - und somit den Schluss nahegelegt, dass er nicht ganz unbedeutend gewesen sein dürfte.
Die viele Jahre andauernde Erforschung der römischen Militärstraße von Straßburg nach Rottweil brachte es mit sich, dass der römische Meilenstein von Offenburg immer wieder einer eingehenden Betrachtung unterzogen wurde. Dieser ist das einzige schriftliche Dokument, das den Bau dieser Straße belegt. Das stark beschädigte Fragment des Meilensteines wurde 1605 in der Kinzig bei Offenburg gefunden (Abb. 1). Es ist mittig der Länge nach leicht schräg gespalten. Der Abbruch geht mitten durch die lateinischen Schriftzeichen, sodass beidseitig nur wenige Buchstaben sichtbar sind.
Der Rückschritt
(2019)
Die – vielfach verschwiegenen – Vorgänge um den Bau der katholischen Kirche St. Cäcilia in
Mosbach waren die Auswirkungen einer politischen und kirchenpolitischen Wende, der nicht
nur ein kühner Entwurf, sondern letzten Endes auch sein Urheber, der renommierte Architekt
Hans Herkommer, zum Opfer fiel. Das Ganze war, wie er selber fand, »mehr eine Leidensgeschichte«; und keineswegs nur seine eigene.
Der Salmen in Offenburg
(2004)
„Wir leben in einer Zeit, in der nicht nur die jungen Menschen, sondern auch wir Älteren diese Demokratie hinnehmen, als sei sie eine Selbstverständlichkeit. Erst wenn wir uns vergewissern, dass Menschen dafür ihr Leben gegeben haben, erst dann wird uns deutlich, was auf dem Spiel steht, wenn die Demokratie gefährdet ist, und darum meine ich, ein solcher Ort wie der Salmen kann uns das deutlich machen." Diese Sätze entstammen dem Grußwort, das Bundespräsident Johannes Rau am 20. September 2002 anlässlich der Eröffnung des „Salmen" als Kultur- und Veranstaltungszentrum in Offenburg sprach. Schon im Januar 2002 hatte der Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien den Salmen zum ,,Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung" erklärt. Das sind Denkmäler, die „Zeugnis ablegen über kulturelle, politische, geschichtliche, architektonische, städtebauliche oder wissenschaftliche Leistungen, die zur Entwicklung oder Darstellung des Gesamtstaates als Kulturnation maßgeblich beigetragen haben oder die für die kulturelle oder historische Entwicklung einer Kulturlandschaft von herausragender Bedeutung sind."
Wer weiß heute noch, was ein Scharf- oder Nachrichter tat und
warum man ihm ungern begegnete? Wer weiß noch, dass es
einst eine Gesellschaftsordnung gab, die sich in Klassen oder
Stände unterschied? Wer weiß noch, dass damals Ehre so viel
wert war wie persönliches Kapitalvermögen? Es fällt schwer,
sich die Antworten auf diese Fragen vorzustellen.
Wer sich mit lokaler Geschichte befasst, stößt irgendwann
unweigerlich auf Gerichtsprozesse, bei denen Menschen für ihr
Tun (oder auch Nichttun) mit ihrem Leben bezahlten. Nach
erfolgter gütlicher, doch meist eher peinlicher Befragung (also
der Folter), wie das so lapidar heißt, erfolgte die Hinrichtung.
Ausgeführt wurde diese vom Scharf- oder Nachrichter, manchmal auch Henker genannt.
In seinem Aufsatz „Die Geschichte der Schiltacher Schifferschaft" zitierte der Heimatforscher Hermann Fautz (1898-1979) aus einem Brief des Schiffers Adolf Christoph Trautwein vom 27. Juli 1871, den ihm der Sägewerksbesitzer Gottlieb Wagner (1889-1964), ein Enkel Trautweins, überlassen hatte. Aus dessen Nachlass kam aufgrund glücklicher Umstände nun das Original des verloren geglaubten, auf blauem Papier verfassten, vierseitigen Briefs zutage, der aufgrund seines dokumentarischen Gehalts lokal-, wirtschafts- und allgemeingeschichtlich von hohem Interesse ist. Um ihn als Zeitdokument zu erschließen, soll er hier, unter Wahrung seines persönlichen Charakters, mit den wichtigsten Erläuterungen ediert werden.
Unter denen, die 1933 oder später ihr deutsches Vaterland verließen, sich vor den neuen Herren in Sicherheit zu bringen
suchten, waren auch Photographen, meist jüdische Photographen, deren Namen man schon kannte oder noch kennen lernen sollte. Unter ihnen waren Alfred Eisenstaedt, der in die USA entwich; Gisèle Freund, die nach Paris ging; Andrei Friedmann, der dasselbe tat und sich dann Robert Capa nannte; Helmut Gernsheim, der in London unterkam; Kurt Hübschmann, dem unter dem Namen Hutton dasselbe gelang; Erich Salomon, der sich in Holland verbarg, bis er von den anderen Deutschen aufgespürt
und im KZ umgebracht wurde; und Felix H. Man.
Olga Adelmann (Geigenbaumeisterin und Restauratorin im Museum für Musikinstrumente in
Berlin) hat 1989 mit ihrer Publikation „Die
Alemannische Schule. Geigenbau des 17. Jahrhunderts im südlichen Schwarzwald und in der
Schweiz" diese Form der Geigenbaukunst wiederentdeckt und in der Fachwelt bekannt gemacht.
Manche Heimatforscher begannen schon damals,
für das heutige Vorhaben unserer Ausstellung einen
wichtigen Grundstein zu legen. Noch vor dem
Erscheinen der Publikation hegte der bekannte
Geigenbaumeister Hans Schicker in Freiburg die
Idee, mehr über unsere Vorfahren im Schwarzwald
herauszufinden. Durch häufigeren Kontakt mit
Wolfgang Kury reifte diese Idee zu dem Vorhaben,
eine Ausstellung machen zu wollen. So ist es den
beiden Geigenbaumeistern Hans Schicker (Freiburg) (inzwischen leider verstorben) und Wolfgang
Kury (Villingen-Schwenningen) zu verdanken, dass
weitere genealogische Recherchen in Tauf- und
Sterbebüchern in der Region stattfanden - ausgehend von den ersten fassbaren Schwarzwälder
Geigenbauern, Adam Kirner ( um 1600 - vor
1654), Josef Meyer (um 1610 - 1682) und Franz
Straub (um 1640- um 1696) -daraus ergaben sich
jedoch viele neue Erkenntnisse, die erstmals in
dieser Ausstellung und der begleitenden Publikation zusammenfassend dargestellt werden können.
Dank sei hier auch Robert Meister (VillingenSchwenningen) gesagt, der durch seinen begeisterten und sehr aktiven Einsatz zum Vorankommen
sehr viel beiträgt.
Der Schwedendamm
(2020)
Die Verteidigungsanlagen der vorderösterreichischen Stadt Villingen waren beim Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges veraltet. Der doppelte Mauerbering konnte einem Angreifer, der mit Artillerie ausgestattet war, nicht effektiv standhalten. Dies zeigte sich auf dramatische Weise 1633 bei der Beschießung durch württembergische Truppen vom Hubenloch her. Binnen kurzer Zeit war die Ringmauer südlich des Riettors auf einer Länge von 100 m zerstört worden. Es war mehr als eine glückliche Fügung, dass die Stadt gleich zwei Belagerungen durch württembergische Truppen im Jahr 1633 überstanden hat. Nachdem die so genannte Winterbelagerung im Januar 1633 gescheitert war, kam es im August/September desselben Jahres zu einer erneuten Belagerung durch württembergische Truppen. Diese konnte durch einen Ausfall der Verteidiger abgewendet werden. Herzog Eberhard von Württemberg unternahm 1634 noch einen dritten Versuch, sich der Stadt im Brigachbogen zu bemächtigen. Die Umstände der so genannten Wasserbelagerung sind historisch gut aufgearbeitet.
Der Schweizer Hof
(2005)
Als Oberbürgermeister Paul Metzger am 21. Juni 2002 in Anwesenheit zahlreicher
Ehrengäste und unter reger Beteiligung der Bürgerschaft das neue stadt- und regionalgeschichtliche
Museum der Stadt Bretten im Schweizer Hof eröffnete, lag hinter
allen Beteiligten eine mehrjährige arbeitsintensive Vorbereitungszeit. Gut fünf Jahre
vorher, im Frühjahr 1997, hatte der Schweizer Hof noch eher einer Ruine, als einem
in irgendeiner Weise nutzbaren Gebäude geglichen. Enorm waren die Sanierungsanstrengungen,
die in der Zeit seither zu erbringen waren.
Der Schwetzinger Schlossgarten versinnbildlicht wie kaum eine andere Gartenanlage des 18. Jahrhunderts die Vielgesichtigkeit und Vielschichtigkeit dieser Zeit der Wandlungen und Umbrüche, Traditionen und Fortschritte. Das Ensemble bietet sich nach seiner Restaurierung, die sich im Wesentlichen in den Jahren 1975-1991 vollzogen hatte, als aussagekräftiges Zeugnis einer Korrespondenz zwischen Gesellschaftstheorie und Gartentheorie dar und ist so ein ideales Spiegelbild für die weltanschaulichen Veränderungen innerhalb einer spannenden Epoche. Wie ein offenes Buch präsentiert sich im
gartenkünstlerischen Widerschein der schleichende Wandel von Absolutismus zur Aufklärung, von Unterdrückung zur Freiheit, von Geometrie zum Naturalismus. Die ideengeschichtlichen Modelle der Despotie und Utopie haben sich im 17. bzw. 18. Jahrhundert in dezidierten Beziehungen zur Natur manifestiert, was sich jeweils in einer unterschiedlichen Gewichtung im Zusammenspiel von Mensch, Architektur und Natur niedergeschlagen hat.
Der See-Elefant "Tristan"
(2017)
Zu vielen Präparaten, die in der Dauerausstellung des Naturkundemuseums Karlsruhe
(SMNK) gezeigt werden, gehört eine erzählenswerte Geschichte. Eines der wortwörtlich
herausragenden Objekte in der Ausstellung ist
die 1970 von Hauptpräparator Horst Köhler
geschaffene Dermoplastik von „Tristan“, einem
männlichen 4 m langen Südlichen See-Elefanten (Mirounga leonina), der lange Jahre in der
Wilhelma Stuttgart lebte. Die Dermoplastik von
„Tristan“ besticht durch die lebensnahe Ausführung in für See-Elefanten charakteristischer, halb
aufgerichteter Körperhaltung (Abb. 1). Nur wenige Naturkundemuseen zeigen Dermoplastiken
von M. leonina in ihren Schausammlungen, z.B.
das Naturhistorische Museum in Wien, die Grande Galerie de l‘Évolution in Paris oder das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in
Bonn. Im Musée Zoologique de la Ville de Strasbourg ist ein recht eigenwilliges Präparat eines
See-Elefanten ausgestellt, während die Dermoplastiken von See-Elefanten im Museum Schloss
Friedensstein Gotha oder im Naturhistorischen
Museum der Burgergemeinde Bern präparatorische Maßstäbe setzen, an die das Karlsruher
Exemplar – vom schlechten Erhaltungszustand
abgesehen – durchaus heran reicht.
Die Wahlfälschungen in Seelbach im Jahre 1842 beurteilte der Alterspräsident Johann Nepomuk Wetzel in seiner Stellungnahme vor der Zweiten Kammer der badischen Landstände am 1. Juni 1842 als einen Skandal von nationaler Bedeutung. ,,Zum ersten Mal", so der Deputierte, ,,erscheint hier die deutsche, die badische Ehre befleckt durch bestimmte Anklagen des Verbrechens der Geldbestechung zur Verfälschung der Volkswahlen." Was hatte sich an Skandalösem in Seelbach, in der Provinz Badens, zugetragen, um schließlich als „Seelbacher Wahlskandal von 1842" in die badische Parlamentsgeschichte einzugehen? Am 2. April 1842 erhob Michael Müller, Müllermeister auf der "Unteren Mühle" zu Dautenstein, als Beschwerdeführer von vierzehn namhaften Seelbacher Bürgern gegen die am 30. März 1842 in Seelbach durchgeführte Wahlmännerwahl beim Großherzoglichen Badischen Oberamt Lahr Einspruch.
Der Siebstern (Myriostoma coliforme (With.: Pers.) Corda, Geastraceae, Basidiomycota) unterscheidet sich von allen anderen Erdsternen (Gattungen Geastrum, Astraeus) u.a. dadurch, dass die Endoperidie der Fruchtkörper auf mehreren Stielen steht und sich ähnlich einer Gießkannen-Brause mit zahlreichen Poren öffnet (vgl. Abb. 1). Der Pilz ist nach Dörfelt et al. (1979),
Sunhede (1989) und Kreisel (2001) in den gemäßigten und tropischen Zonen fast weltweit verbreitet. Das Areal reicht in Europa nach Kreisel (2001) vom Mittelmeergebiet und der Ukraine bis zur niederländischen Küste, Nordostdeutschland
und Polen, sowie ganz vereinzelt bis Südschweden.
In den Ornitologischen Schnellmitteilungen für Baden-Württemberg (Oktober 2002) sind für das Jahr 2002 über 40 Feststellungen von Silberreihern in Baden-Württemberg dokumentiert. Dies führte zum Hinweis, dass künftig nur noch Beobachtungen von 3 und mehr Individuen veröffentlicht werden. In den 1990er Jahren wurden in diesen Mitteilungen Silberreiher noch als absolute Besonderheit dargestellt. Was ist geschehen?
Am 10. April 1943 übersandte der Psychiater Gustav Ehrismann dem Oberstaatsanwalt beim Landgericht Mannheim, der eine Anklage gegen den Sinto Friedrich Spindler vor dem Sondergericht Mannheim vertrat, ein amtsärztliches Gutachten. Dieses wurde dem Urteil des Sondergerichtes zu Grunde gelegt und sollte noch weitere Folgen haben. Es stellt die einzige Verbindung
zwischen Spindler und Ehrismann dar und dient als Scharnier, um die Biografien der beiden zu rekonstruieren. Exemplarisch werden damit Einblicke in Lebensverhältnisse, Verstrickungen und gesellschaftliche Bedingungen im nationalsozialistischen Herrschaftssystem möglich.
Unter der Nummer 2945 bewahrt das Hessische Staatsarchiv den »Aufriß eines
gotischen Kirchturms 16./17. Jahrhundert«, der seit seiner Veröffentlichung durch Friedhelm Wilhelm Fischer 1966 [1]
als »Wiesbadener Riss« bekannt geworden ist. Dieser Riss
ist eine Federzeichnung auf Papier, 195 cm hoch und 56 cm breit, nach oben schmaler
werdend; die Spitze ist abgerissen. Die Papierbahn ist aus sechs Blättern gleicher Herkunft zusammen geklebt. Fischer identifizierte das Papier aufgrund des Wasserzeichens
als »während des letzten Drittels des 15. Jahrhunderts häufig verwandtes Papier wohl
lombardischer Herkunft« [2].
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