Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (6383)
- Englisch (65)
- Mehrsprachig (38)
- Französisch (4)
Gehört zur Bibliographie
- nein (6490) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (1077)
- Zeitschrift (950)
- Baden (337)
- Freiburg im Breisgau (295)
- Karlsruhe (215)
- Kirchengeschichte (203)
- Villingen im Schwarzwald (197)
- Biografie (195)
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (180)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (170)
Frauen in Bruchsal
(2002)
Frauengeschichte ist ein Teil jeder Stadtgeschichte. Sie wird in erster Linie entwickelt an Berichten, Tagebüchern und privaten Briefen. Deren Nachteil ist, dass sie privat sind; ihre Verfasserinnen stehen nicht immer für einen Verband oder Verein. Dies kann aber auch von Vorteil sein, denn in den Briefen etc. finden wir Quellen, die nicht von Nebenabsichten getrübt sind. Frauenarbeit hat es schon immer gegeben, in erster Linie im Familienverband: in der eigenen Familie als mithelfendes Familienmitglied oder in der fremden Familie als Dienstmädchen, Zugehfrau, Waschfrau. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden wir Frauen als Arbeitskräfte-Reservoir für die aufsteigende Industrie. Erster und Zweiter Weltkrieg veränderten die Frauenerwerbstätigkeit. Was wäre nicht zuletzt auch und gerade die Bruchsaler Industrie ohne Frauenarbeit?
Franz Xaver Spiegelhalder
(2002)
Am 21. Februar 1900 geboren, wäre er vor 2 Jahren einhundert Jahre alt geworden. Seine Heimatgemeinde Bernau im Schwarzwald veranstaltete aus diesem Anlass eine Spiegelhalder-Ausstellung im Hans-Thoma-Museum vom 10. Dezember 2000 bis 21. Januar 2001. Gezeigt wurden vor allem Bilder aus seiner Breisacher Zeit und den späten Jahren in Bernau, den beiden Schwerpunkten seines malerischen Schaffens. Die Werke befinden sich heute überwiegend im Familien- bzw. sonstigen Privatbesitz, so dass ein Gesamtüberblick über sein Schaffen leider nicht möglich ist. Aus demselben Grund wird der bei der Vernissage geäußerte Wunsch nach einem Werkskatalog kaum zu realisieren sein. Interessant waren auch die als Ergänzung ausgestellten Arbeiten der beiden Zwillingssöhne, Andreas und Markus Spiegelhalder. Beide, die im letzten Jahr 50 Jahre alt wurden, folgen sowohl in der Berufswahl als Lehrer als auch in der künstlerischen Freizeitbeschäftigung den Spuren des
Vaters, in der Malerei besonders auch denen des noch bekannteren Großvaters mütterlicherseits, Alfred Mez.
Hervorgegangen ist die Obergrombacher Burg aus einem grundherrlichen Hof (im Mittelalter „Bauhof" genannt) der fränkischen Landnahme (Anfang 6. Jahrhundert). Aufgrund seiner Größe hatte der „Bauhof" eine beherrschende Stellung im Ort. An einen Burgbau ist indes nicht vor 1200 zu denken. Als Erbauer könnte der Eigentümer des „Bauhofes" in Frage kommen. Plausibler erscheint allerdings, daß die Grundherrschaft - das Grombachtal geriet im 12. Jahrhundert zunehmend in den Einflußbereich speyrischer Territorialpolitik - den Burgbau veranlaßte und einen Lehnsmann als Herrschaftsträger einsetzte, den Ortsherrn. Die Burg schützte sowohl die wichtigste Straße im Grombachtal, die „Hohe Straße", die im
Spätmittelalter dem Hochstift als Geleitstraße vom Nordschwarzwald kommend ab Singen (Remchingen) - Wöschbach - Jöhlingen - Obergrombach - Bruchsal beträchtliche Einnahmen bescherte, als auch die Südflanke Bruchsals, wo die Bischöfe von Speyer ab 1091 des öfteren residierten. Darüber hinaus bot sie den domkapitularischen Dörfern Jöhlingen,
Unterwössingen und Wöschbach Schutz. Die Grenzlage Obergrombachs - Heidelsheim, Gondelsheim, Weingarten, Heimsheim und Oberwössingen gehörten zu anderen Herrschaften - mag ein Übriges zum Burgbau beigetragen haben. Diese erste Burg muß man sich wesentlich einfacher vorstellen, als die heute sichtbaren Reste, die mehrheitlich aus dem 15. Jahrhundert stammen. Sie bestand im Wesentlichen aus dem Bergfried und aus dem ummauerten Bereich der heutigen Oberburg.
"Eines Morgens in der Zeit, als ich im Gebirge hauste, kam ich dort hinauf und ging den Wechsel entlang: da fand ich die frische Fährte und Losung eines Rudels Antilopen. Die großen friedfertigen Tiere sind wohl gegen Sonnenaufgang in einer langen Kette den Kamm entlanggewandert, und man kann sich nicht vorstellen, dass sie zu einem anderen Zweck dort oben waren, als um tief hinab nach beiden Seiten ins weite Land zu schauen." Selten ist die Faszination, die wohltuende Wirkung, die aus dem Betrachten einer Landschaft erwachsen kann, schöner dargestellt worden, als in diesem Bild.
Himmlische Verwandtschaft - Großherzog Friedrich I. und der selige Markgraf Bernhard von Baden
(2002)
Als am 2. Juli 1999 der Fusionsversuch der Landeswohlfahrtsverbände von Baden und Württemberg scheiterte, kommentierte dies ein Landtagsabgeordneter der CDU mit den Worten: ,,Landesidentität ist kein Wert an sich". In der Landesregierung scheint man heute anderer Meinung zu sein, sonst würde kaum nach der auf Außenwirkung abzielenden Imagekampagne nun in diesem, dem 50. Jahr nach der Gründung des Landes, ein auf Binnenresonanz spekulierendes Jubiläumsprogramm veranstaltet werden. Der Trennstrich zwischen Baden und Württemberg soll zum Bindestrich werden. Die Jubiläumsmaskottchen Greif und Hirsch führen ein Freudentänzchen auf, das wohl deshalb eher einem Ringelpiez als einem Walzer ähnelt, damit nicht der Eindruck eines Führungsanspruchs des einen entstehen kann. In Werbung und Veranstaltungen würden kaum viele Millionen fließen, wenn die Landesregierung nicht der Meinung wäre, der erhoffte Zugewinn an corporate identity und Bindung an das Bundesland werde sich früher oder später politisch und wirtschaftlich auszahlen. Landesidentität erscheint also als etwas Erstrebenswertes, gleichzeitig auch als etwas durch Marketingstrategien Herstellbares.
Das Rezeptbuch des Hartmann Hartmanni blieb in zwei Abschriften erhalten. Das Original des Arzneibuches wurde bisher nicht gefunden. Beide Handschriften werden unter den Signaturen Codex Palatinus Germanicus 277 (CPG) und CPG 221 in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt. Ursprünglich wohl Bestandteil der Privatbibliothek der Kurfürsten im Heidelberger Schloss, ereilte sie im Frühjahr 1623 das Schicksal aller Heidelberger Bibliotheken: Sie wurde als Kriegsbeute in den Vatikan gebracht
Prälatenturm in Gengenbach
(2002)
Bei der Erweiterung der Stadtbefestigung 1384 (Mauerinschrift neben dem
Turm) wurde ein Verteidigungsrondell eingebaut. Im 30-jährigen Krieg
zerstörten die Schweden 1643 diese Anlage. Der Reichsabt Benedikt
Rischer (1743-1763) hat dieses Rondell von seinem Vater Johann Jakob
Rischer, der Zimmermann und Baumeister war und unter dem bekannten
Baumeister Franz Beer den barocken Wiederaufbau des Klosters und der
Kirche mitgestaltet hat, wieder errichten Jassen. Es sollte ein Sommersitz
werden, wobei die Anlage mit einem 4. Stockwerk etwa um 1750 als Turm
gestaltet wurde.
Der kunstinteressierte Abt hatte die Innengestaltung im damaligen
Barock ausmalen lassen. Die Fresken sind in dem beliebten italienischen
Stil gestaltet worden, doch haben wir über den Maler keinerlei Anhaltspunkte.
Briefe der Brüder
(2002)
Friedrich Vortisch (1899-1991), Rechtsanwalt, Stadtrat und Landtagsabgeordneter in Lörrach ist der Verfasser der hier abgedruckten Briefe aus den Jahren 1933-1940. Empfänger war sein Bruder Hanns Vortisch (1900-1982), der 1923 nach Argentinien ausgewandert und in Monte Carlo, Misiones, ansässig geworden war. Von diesem gibt es nur den ungewöhnlichen Brief vom 3.12.1933, der als frühes Echo der Vorgänge im Deutschen Reich in diese Sammlung aufgenommen wurde. Hanns Vortisch hat die Briefe seines Bruders gesammelt und bis zu seinem Tode aufbewahrt. Seine Tochter Ursula Volberg de Vortisch, die nach Aufenthalten in Mexiko, Indien und Deutschland wieder zum elterlichen Anwesen in Monte Carlo zurückgekehrt ist, hat mir die Briefe, die infolge der eigenwilligen deutschen Handschrift für sie unleserlich waren, überlassen. Dafür gebührt ihr besonderer Dank, ebenso für die langwierige Suche des Briefs ihres Vaters vom 3.12.1933, der aus dem Nachlass der Mutter Minna Vortisch (1874-1976) wieder nach Argentinien zurückgelangt war. Nach ihrer Rückkehr lagen die Briefe einige Jahre unberührt in Lörrach. Als eine erste Durchsicht ergeben hatte, daß ein großer Teil der Briefe nicht aus Deutschland, sondern aus der Schweiz geschrieben worden war, erwachte meine Neugierde, denn grundlos war dieser Schreib- und Absendeort in den 30-er Jahren nicht gewählt worden.
"Schöpflin Haagen - weitersagen", wer kennt diesen Slogan nicht . . . . kannte, muss man jetzt eigentlich sagen, denn das traditionsreiche Großversandhaus Schöpflin im südbadischen Lörrach gibt es nicht mehr. Der Mutterkonzern Quelle kündigte 1998 die Schließung Schöpflins an. Davon betroffen waren 900 Beschäftigte. Die Art und Weise der Schließung löste eine beispielgebende Unterstützungskampagne aus, die in einem bundesweiten Boykott gegen die Firma Quelle gipfelte.
Es wird ein turbulentes Jahr jüngerer Lörracher Geschichte aus der Sicht einer Beteiligten geschildert. Geschichte geschieht nicht einfach. Sie wird von Menschen gemacht, die etwas tun oder nicht tun.
Portrait einer Stadt
(2002)
"Was machte Mozart dreimal in Bruchsal - bitte wo?" So hieß es mit echtem Wiener Schmäh in einer Annonce des Merianheftes Wien zur Monographie über das Musikgenie. Seit dem Jubiläumsjahr „1000 Jahre Österreich" sollte der Name Bruchsal auch dort ein gängiger Begriff sein. Schließlich war Bruchsal sozusagen das Standesamt Österreichs. Der damals zeitgemäße „Taufname" Ostarrichi erscheint anno 996 erstmals in einer kaiserlichen Urkunde. Und eben diese wurde Anfang November jenes Jahres just in Bruchsal ausgestellt. Darin verschenkte Otto III. die österreichischen Lande an das Bistum Freising. Die Ostarrichi-Urkunde ist nicht das erste und letzte Zeugnis dafür, dass in Bruchsal, gut 800 Jahre vor Mozart, hochrangige Prominenz zu Gast war.