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Im Jahre 1888 gelangte ein Pergamentrodel aus dem Straßburger Bezirksarchiv (Archives Departementales du Bas-Rhin) nach Karlsruhe ins dortige Generallandesarchiv. In ihm sind rechtsrheinische Güter und Einkünfte des Klosters St. Stephan zu Straßburg verzeichnet. Einschnitte am Ende des 84 cm langen und 17 cm breiten Pergamentstreifens lassen erkennen, daß
ursprünglich eine Fortsetzung angeheftet war.
"Eines Morgens in der Zeit, als ich im Gebirge hauste, kam ich dort hinauf und ging den Wechsel entlang: da fand ich die frische Fährte und Losung eines Rudels Antilopen. Die großen friedfertigen Tiere sind wohl gegen Sonnenaufgang in einer langen Kette den Kamm entlanggewandert, und man kann sich nicht vorstellen, dass sie zu einem anderen Zweck dort oben waren, als um tief hinab nach beiden Seiten ins weite Land zu schauen." Selten ist die Faszination, die wohltuende Wirkung, die aus dem Betrachten einer Landschaft erwachsen kann, schöner dargestellt worden, als in diesem Bild.
Rudern am Bodensee
(2011)
Als der Ruderverein Neptun in Konstanz im März 1885 gegründet wurde, gab es in
Deutschland bereits an die 100 Rudervereine. Der erste war 1836 nach englischem Vorbild in Hamburg gegründet worden. Gleichzeitig mit Konstanz wurde auch in Arbon ein
Ruderverein gegründet, der aber nach wenigen Jahren wieder einschlief und erst 1910
neu gegründet wurde. Somit ist Konstanz mit Abstand der älteste Ruderclub am See,
gefolgt von Bregenz (1900), Rorschach (1907), Lindau (1908), Arbon (1910), Friedrichshafen (1912), Radolfzell (1920).
Gegründet wurde der Konstanzer Verein von Mitgliedern des Turnvereins, sieben
Handwerkern und zwei Kaufleuten unter der Führung eines Fotografen.
1520 hatte Papst Leo X. der Annahme des Titels
„Erwählter Römischer Kaiser“ durch den Habsburger Karl V. (*1500 †1558) zugestimmt. Dieser
regierte von Spanien aus, wo er 1516 als Karl I.
den Thron bestiegen hatte. Sein Bruder Ferdinand,
Erzherzog von Österreich (*1503 †1564), erhielt
von ihm vertraglich am 28. 04.1521 einen Teil
seiner Herrschaft in den österreichischen Ländern.
Im Vertrag von Brüssel am 07. 02.1522 wurde Ferdinand außerdem die Herrschaft über Oberitalien,
Tirol und die Vorlande zugeschlagen.
Die Brutverbreitung von Rot- und Schwarzmilan (Milvus milvus und M. migrans)
im Schwarzwald-Baar-Kreis wird dargestellt. Die Erfassung erfolgte in den Jahren
2007 bis 2009 mit Schwerpunkt im Jahr 2008. Wir stellten insgesamt 140 Reviere
des Rotmilans und 68 Reviere des Schwarzmilans fest. Die großräumige Siedlungsdichte östlich des Schwarzwaldes (östlich 8° 20‘) betrug auf 1100 Quadratkilometer beim Rotmilan 11,4 Paare pro 100 Quadratkilometer und beim Schwarzmilan 6,2 Paare/100 Quadratkilometer.
Die höchste Siedlungsdichte erreichen beide Milanarten auf der Baar südlich von
Villingen und Schwenningen in Höhenlagen zwischen 700 und 850 m NN mit 38
Paaren des Rotmilans und 28 Paaren des Schwarzmilans auf 140 Quadratkilometer.
Schon seit vielen Jahren sind die herbstlichen Schlafplätze des Rotmilans bei Sunthausen und Sumpfohren bekannt. An beiden Schlafplätzen zusammen finden sich im September/Oktober 100 - 150 Rotmilane ein. In den letzten Jahren ist die Baar auch als Sammelplatz und Durchzugsstation für Schwarzmilane vor ihrem Wegzug im August bekannt geworden, mit kurzzeitig über 600 Vögeln. Über den Brutbestand beider Milane wussten wir hingegen noch wenig. Die quantitative Brutvogelerfassung im Schwarzwald-Baar-Kreis von 1987 erbrachte zwar eine ungefähre Abschätzung der Bestandgrößen, erlaubte jedoch keine
genaueren Angaben über die Anzahl der tatsächlich besetzten Brutreviere. Vor allem ist nicht geklärt, ob es sich bei den während der Brutzeit allenthalben zu sehenden Milane um Brutvögel oder um Nichtbrüter handelt. Rotmilan und Schwarzmilan unterscheiden sich in ihrer Biologie in wesentlichen Punkten.
Romäus’ letzte Schlacht
(2010)
Von ihm geblieben sind die wundersamen Geschichten aus der Erzählwelt. Sie berichten über jene martialische Gestalt, deren um 1980 erneuertes Bild in phantasievoller Anlehnung an jenes des 19. Jahrhunderts am jetzigen Romäusturm prangt. Es ist der einstige Michaelsturm, auch Diebturm geheißen, hinter dessen festen Mauern der Lokalheld Romäus gefangen saß; verurteilt vom Gremium der Stadtrichter zu lebenslanger Haft. Von diesem legendären Mann zeugt als Zeitgenosse der Ratsherr Heinrich Hug in seiner Villinger Chronik (1495–1533).
Im Frühjahr 1953 erwarb das Progresswerk Oberkirch A.G.
(PWO) die Konstruktionspläne des Untertürkheimer Rollerbauers Gottfried Gassmann. [1]
Unter der Projektleitung von Werner
Abel entwickelte man das Modell weiter zur Serienreife. Auf der
zweiten Internationalen Fahrrad- und Motorradausstellung in
Frankfurt im Herbst 1953 konnte erstmals der Prototyp des
neuen Rollers vorgestellt werden. [2]
Bis 1960 baute das in Stadelhofen ansässige Unternehmen Roller, zuerst den „Strolch“ und
dann dessen Nachfolge-Modell „Progress 200“. [3]
Rolf Süß (1933-2018)
(2018)
Mit Rolf Süß, der im März 2018 kurz vor seinem 85. Geburtstag gestorben ist, habe nicht nur ich persönlich einen guten Freund verloren, sondern auch der Breisgau-Geschichtsverein muss von einem verdienstvollen langjährigen Mitglied Abschied nehmen. Was kann einem Geschichtsverein Besseres passieren, als in seinen Reihen über den stellvertretenden Leiter des städtischen Rechnungsamtes als Kassenwart zu verfügen! Aber Rolf Süß’ Engagement im Verein war keineswegs auf die Verwaltung der notorisch prekären Vereinsfinanzen und die Beratung des Vorstands bei der Haushaltsplanung beschränkt. Er brachte vielmehr auch immer wieder sein Organisationstalent und seine immensen Kenntnisse in der Freiburger Lokalgeschichte sowie in der regionalen Volkskunde ein. Außerdem war er ein begehrter Zeitzeuge.
Rolf Seuser aus Wehr/Baden
(2010)
Zu den vernachlässigten Themen der Katholizismusforschung gehören u. a. die Kriegserfahrungen junger Katholiken. Zudem fehlt es bisher an lokalen oder zumindest regionalen „Tiefenbohrungen“, die „etwa anhand von Ego-Dokumenten den Stellenwert des Antisemitismus bzw. Antijudaismus im Alltagsleben des katholischen Milieus ausloten“ könnten. Das Forschungsfeld „Katholische Kirche und Krieg“ ist erst in Ansätzen bearbeitet. Bezüglich der aktiven katholischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg fehlt nicht nur eine zuverlässige Quellenedition von Ego-Dokumenten aus der Akteursebene, sondern auch eine breit angelegte Studie. Im folgenden Beitrag soll das zuerst genannte Desiderat aufgegriffen werden, wohingegen zum zweiten zumindest Spurenelemente nachgewiesen werden können. Im Mittelpunkt des Beitrages steht Rolf Seuser, der am 8. Oktober 1920 in Wehr im südlichen Schwarzwald geboren wurde, am Sonntag, dem 18. August 1935 in das Fidelis-Kolleg Bensheim eintrat und Ostern 1940 die Reifeprüfung am Gymnasium Bensheim ablegte. Am 6. Juli 1940 begann er sein Noviziat im Kapuzinerkloster Stühlingen (Frater Gerbert). Er wurde am 10. Oktober 1940 zur deutschen Wehrmacht einberufen und fiel am Montag, dem 28. Juli 1941, an der Ostfront.
Im Namen Rohrbach ist die Anspielung auf Wasser schon enthalten und in seinem Wappen bereits visualisiert. Fünf blaue Wellenlinien symbolisieren den Bach im geteilten Wappenschild. Darüber stehen auf gelbem Grund die Buchstaben „r o r“. Der Bach oder „Die Bach“ wie die Mundartbezeichnung ist, hat seinen Namen nicht, wie heute oft irrtümlich angenommen, von seinem im Ortsbereich weitgehenden Verlauf in Rohren, sondern vom Schilfrohr, das am Bachufer wuchs. Das Bachwasser floss vom kleinen Odenwald in einen der nacheiszeitlich stark mäandrierenden Schwemmarme von Rhein oder Neckar, die früher bis ins Gebiet des heutigen Rohrbach und Kirchheim reichten. Der „Kerchemer See“ genannte Altarm, der Rohrbach und Kirchheim trennte, war noch bis etwa 1920 mit Wasser gefüllt. Nach seinem vollständigen Verlanden erinnert allein der Verlauf der „Oberen-“ und „Unteren Seegasse“ in Kirchheim an dieses Gewässer.
Beim Nominierungsparteitag der baden-württembergischen CDU 1953 in Freudenstadt schlug der Vorsitzende der südbadischen CDU, Anton Dichtel, den Freiburger Juraprofessor und Rechtsanwalt Hans Furler für einen relativ aussichtslosen Listenplatz auf der Landesliste vor. Sein Weggefährte, der spätere Bundeskanzler Kiesinger, erinnerte sich später daran, dass
Furler gar nicht ernsthaft den Wunsch hatte, gewählt zu werden, sondern nur der „guten Sache dienen " wollte. Da die Christdemokraten mehr als 45 % der Wählerstimmen erhielten, zog Furler über die Landesliste in den Bundestag ein. Als homo novus machte er als Berichterstatter des Auswärtigen Ausschusses bei der Debatte des Parlamentes über die Pariser Verträge 1955 auf sich aufmerksam. Dem Bonner Beobachter Walter Henkels fiel an Furler nicht nur dessen Äußeres - sein schöner Kopf mit der hohen Stirn und die grau melierte Künstlermähne auf, sondern seine überragenden Fähigkeiten, mit der er in kürzester Zeit in die Spitzengruppe der Fraktion vorgestoßen war. Seit 1957 vertrat er den Wahlkreis Offenburg.
Robert Reitzel
(2002)
Im Jahre 1889 sah das Städtchen Schopfheim Besuch aus den USA. Der Emigrant Robert Reitzel aus Langenau, von seinem Vater 20jährig als vermeintlicher Taugenichts nach Amerika abgeschoben, hatte von einem Gönner Geld für eine Europareise geschenkt bekommen. Doch Reitzels Heimweh erwies sich, wie jede sentimentale Regung, als ein zweifelhafter Ratgeber - denn die Wiederbegegnung wurde zu einer einzigen Enttäuschung. Überall fand der Wiesentäler, der 1849 just in der Nacht
zur Welt gekommen war, als sein Elternhaus nach Schriften und Revolutionären durchsucht wurde, die badisch-demokratische Tradition in einem „spezifischen Preußentum" ersäuft, und das allenthalben sichtbare „preußische Wappenvieh" bewies ihm unfehlbar eine „unfreie Grundstimmung". Aus dem einst demokratischen „Statthalter von Schopfheim" seines Onkels Georg Uehlin war nach dem deutsch-französischen Krieg ein nationalliberales Blättchen geworden, und was Reitzel selbst betraf, so musste er erkennen, dass er das Stigma des schwarzen Schafes der Familie und der verkrachten Existenz noch immer nicht los geworden war. Zwar hatte sich Reitzel drüben zu einem geachteten Schriftsteller entwickelt und in Detroit ein eigenes Blatt begründet - doch wer wusste das schon in der alten Heimat, wo ihm der Vater, ein ehemaliger Schulmeister, und die eigenen Verwandten mit unverhohlenem Misstrauen begegneten.
Robert Lais (1886–1945) gilt als der Erfinder
der nach ihm benannten Sedimentanalyse, der
sogenannten Lais’schen Methode. Im „Jan
Filip“, dem Standardlexikon zur Vor- und
Frühgeschichte, wird diese wie folgt erläutert:
„Exakte mit naturwissenschaftlichen Methoden
neu entwickelte Sedimentuntersuchungen,
bes. in den Höhlen.“ Lais führte bereits
1920–1927 dafür die grundlegenden Forschungen durch, indem er die Schneckensammlung seines im Ersten Weltkrieg gefallenen Studienkollegen Hans Kaufmann bearbeitete, und schuf damit die Voraussetzungen
für seine eigenen wichtigen Entdeckungen.
Indem er die Auswirkung von Witterung,
Standort und Klima hinsichtlich Entwicklung
und Wachstum von Mollusken untersuchte,
stellte er fest, dass die Temperatur der entscheidende Faktor war: Anhand der Größe der
Schnecken konnte man Auskunft geben über
das Klima längst vergangener Zeiten, bis in
das Diluvium hinein, ohne langjährige meteorologische Beobachtungen anstellen zu müssen. Mit dieser Methode gelang es ihm erstmals, Klima und Landschaft des prähistorischen Menschen zu rekonstruieren.
Robert Gerwig aus Karlsruhe war nicht nur Bahnbauer, sondern auch Politiker. Als Abgeordneter im Landtag und im Reichstag kümmerte er sich um die wirtschaftliche Entwicklung und setzte sich dafür ein, dass das Reichstagsgebäude in der Form gebaut wurde, die wir kennen. In seinen Tätigkeitsfeldern antwortete er auf Herausforderungen der Zeit und nutzte den vorhandenen Gestaltungsspielraum. Insofern ist er Repräsentant seiner Epoche; in seinem Wirken werden Strukturen, Regeln, Konflikte und Denkweisen – die "politische Kultur" – Badens und des Kaiserreichs beispielhaft erkennbar.
Robert Gerwig ist als Erbauer der Schwarzwaldbahn berühmt. Aber es gibt noch
eine andere Seite in seiner Biografie: Der große Ingenieur war sein halbes Leben
lang auch politisch tätig. 1855–1857 und 1863–1873 vertrat er als nationalliberaler Abgeordneter den Wahlkreis Wolfach-Hornberg-Triberg-Furtwangen,
1875–1878 Pforzheim in der Zweiten Kammer des badischen Landtags, neun
Jahre saß er für den badischen Wahlkreis 2, der die Amtsbezirke Triberg, Villingen, Donaueschingen, Bonndorf und Engen umfasste, im Reichstag (1875–1884).
Er hatte also von 1875 bis 1878 sogar ein doppeltes Mandat im Landtag und im
Reichstag inne. In den Reichstag wurde er vier Mal gewählt: 1875, 1877, 1878
und 1881. Sein Wirken im nationalen Parlament und sein Bezug zum Wahlkreis,
die stets im Schatten seiner Bedeutung als Bahnbauer stehen, sollen im Folgenden
anhand der verfügbaren Quellen, vor allem der örtlichen Presse und der Verhandlungsprotokolle des Reichstags, erstmals ins Licht gerückt werden.
Robert Gerwig (1820 – 1885) ist in unserer
Gegend bekannt: Von der Bahnhofstraße in Villingen
zweigt die Gerwigstraße ab, in Hausach, St.
Georgen, Furtwangen und Singen gibt es Gerwigschulen,
vom Gerwigfelsen bietet sich der Dreibahnenblick,
2010 feierte das Gerwig-Musical in
Triberg Erfolge. In all diesen Erinnerungen spiegelt
sich sein Ruhm als Erbauer der Schwarzwaldbahn.
Weniger bekannt ist, dass der große Ingenieur
sein halbes Leben lang auch politisch tätig war.
1855 – 1857 und 1863 – 1873 vertrat er als nationalliberaler
Abgeordneter den Wahlkreis Wolfach-
Hornberg-Triberg-Furtwangen, 1875 – 1878 Pforzheim
in der Zweiten Kammer des badischen Landtags,
neun Jahre saß er für den badischen Wahlkreis
2, der die Amtsbezirke Triberg, Villingen,
Donaueschingen, Bonndorf und Engen umfasste,
im Reichstag (1875 – 1884). Dorthin wurde er vier
Mal gewählt, 1875, 1877, 1878 und 1881.
Ringen um Erfolg
(2009)
Ringen ist ohne Zweifel eine der ältesten Kampfsportarten. Ausgehend von den klassischen Mittelmeer- und früheuropäischen Bauernkulturen des Nordens, genossen erfolgreiche Kämpfer hohes Ansehen, dienten sie doch als geschickte Krieger und Taktiker zu Leitbildern für die Jugend. Ringen war bereits im Jahre 708 vor unserer Zeitrechnung olympische Disziplin. Von den alten Ägyptern, Griechen - Platon und Pythagoras waren aktive Ringkämpfer - bis zu den Römern und sogar den Rittern im
Mittelalter wurde Ringen betrieben.