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Die Kunst Bruchsal zu sein
(2017)
Der Autor stellt einige Überlegungen dazu an, was Stadtentwicklung als Entwicklung menschlicher Lebensräume heute bedeutet, welche Akteure dabei eine Rolle spielen, und was wesentliche Kriterien einer insbesondere nachhaltigen Stadtentwicklung sein könnten. Zum Schluss gibt er einen Ausblick auf die Ausstellung »Die Kunst Bruchsal zu sein«, die begleitend zum gesamtstädtischen Entwicklungskonzept Bruchsal 2025 gezeigt wird.
Im Rahmen der Ikonographie des Handwerks dienen als dessen Zeichen in der Regel charakteristische Werkzeuge der verschiedenen Berufe, gelegentlich auch Erzeugnisse. Zu den eher seltenen Handwerkern zählen die Glaser. Meist gab es in kleineren Städten nur eine Familie, die das Glaserhandwerk betrieb, und demnach auch nur eine Glaserwerkstatt. Nur große Städte boten mehreren Glaserfamilien mit ihren Werkstätten ausreichende Arbeit und Existenz. Sie
waren in Glaserzünften zusammengeschlossen. In Freiburg im Breisgau bildeten sie eine eigene Meisterschaft unter dem Dach der Malerzunft. Das Freiburger Stadtarchiv verwahrt
noch heute das Siegel die er Bruderschaft der Glasermeister. Die Umschrift des Freiburger Glasersiegels beginnt oben rechts und lautet im Uhrzeigersinn gelesen (Abb. 1): SIGILL DER GLASER HANT(WERKER) IN FRIB(VRG) IM BRISGAV
Das spätmittelalterliche Scheibenkreuz-Flurdenkmal von Rudenberg bei Neustadt im Schwarzwald.
(1984)
Als Nimbus ist das Scheibenkreuz, der viergeteilte Kreis, ein Christussymbol
und in Anlehnung an das Christus-Wort im Johannesevangelium 8,12 „ich
bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis,
sondern wird das Licht des Lebens haben" damit zugleich ein Zeichen
für das von Christus ausgehende Licht und Leben. Einen Überblick zur Verbreitung
des in Stein gehauenen und in der Art einer Stele aufrecht stehenden
Scheibenkreuzes (französisch: stele discoidale, englisch: disk-headed cross)
vermittelt ein kürzlich erschienenes erstes Inventar. Im deutschsprachigen
Raum muß man die zahlreichen mittelalterlichen Scheibenkreuz-Flurdenkmale
in Südniedersachsen sowie die wenigen gleichartigen Male in Westfalen, Thüringen und Sachsens von den Scheibenkreuz-Grabsteinen in Hessen aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktion voneinander trennen.
Die theologischen Thesen, die Martin Luther 1518 in Heidelberg vortrug und mit Theologieprofessoren der Universität diskutierte, fanden seit 1520 durch den Druck weite Verbreitung im gesamten Reich und werden bis heute vielfältig als ein Schlüsseltext für seine frühe Theologie rezipiert. Auch der genaue Ablauf der Heidelberger Disputation ist ereignisgeschichtlich in der Forschung bereits mehrfach detailliert untersucht worden. Weniger im Blickpunkt stand dagegen bisher die persönliche Interaktion Luthers mit seinem Heidelberger Publikum und die Wirkung, die er, vermittelt durch diese Zuhörer, im südwestdeutschen Raum entfalten sollte. Luthers Charisma ist vielfältig belegt. Es ist daher anzunehmen, dass er im persönlichen Kontakt stärkere Überzeugungskraft entfalten konnte, als dies durch eine rein schriftliche Vermittlung seiner Theologie möglich gewesen wäre. Diese Möglichkeit zur persönlichen Überzeugung eines südwestdeutschen Publikums sollte sich – abgesehen von dem Verhör Luthers in Worms 1521, bei dem auch zahlreiche Adlige aus dem Südwesten anwesend waren, das aber eine vollkommen andersartige Ausrichtung hatte – später nicht noch einmal bieten: Das Wormser Edikt beschränkte ab 1521 Luthers persönlichen Wirkungskreis auf Kursachsen. Die Heidelberger Disputation war insofern eine einmalige Gelegenheit, um Personen, die später zu Schlüsselfiguren der südwestdeutschen Reformation avancierten, persönlich zu beeindrucken und für seine Ideen zu gewinnen. Neben der Disputation bot der Aufenthalt in Heidelberg zudem Gelegenheit, bei persönlichen Treffen und Abendessen Bekanntschaften zu schließen und Sympathien zu gewinnen: ein Netzwerk, das vermutlich dazu beitrug, Luther eine verlässliche Basis für künftige Kooperationen zu schaffen, die dann über schriftlichen Austausch und durch die Vermittlung Dritter fortgeführt werden konnten.
Fritz Schenk (1906–1985) brachte aufgrund seiner Biographie eine enge Vertrautheit mit Deutschland und Frankreich mit. Als Sohn deutscher Eltern im Grenzort Nouvel-Avricourt in Lothringen geboren, ging er zusammen mit jungen Franzosen zur Schule. Am Ende des Ersten Weltkriegs zog die Familie 1919 nach Kirchheim unter Teck, woher seine Mutter stammte. Dort legte Schenk 1925 das Abitur ab. Es folgten Studienaufenthalte in Tübingen, Berlin, Nancy (zwei Monate) und Paris (ein Semester). Nach dem Studium der Romanistik und Geschichte promovierte er 1932 in Tübingen zu einem zeithistorischen
Thema.
Der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung wurde am 19.
Oktober 1868 in Friedrichshafen gegründet. Seitdem fanden jährlich - Ausnahmen bildeten nur Kriegs- und Nachkriegsjahre - in verschiedenen Städten des
Bodenseeraumes die Hauptversammlungen statt. In den ersten Jahrzehnten wurden den Teilnehmern dieser Jahresversammlungen zur Erinnerung Festgaben
überreicht.
Die folgende Aufstellung versucht die von 1869 an überreichten Gaben möglichst komplett aufzulisten. Leider sind durch die Kriegseinwirkungen im 20. Jahrhundert in der ehemaligen Vereinsbibliothek, der heutigen Bodenseebibliothek
Friedrichshafen, nicht mehr alle Festgaben vorhanden. Die Auflistung erfolgt an
Hand der in den Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner
Umgebung (in den Berichten über die Jahresversammlungen) aufgeführten Geschenke und der durch bibliographische Recherchen ermittelten Titel.
Die Autorin befasst sich mit der Herangehensweise an das Thema Heimattage Baden-Württemberg 2015 und ihrer Umsetzung in Bruchsal. Wie wurde die Bürgerschaft eingebunden, welche Projekte wurden entwickelt, wie hoch ist der Stellenwert von »Heimat« in der Gesellschaft ? Welche Möglichkeiten ergeben sich für eine Stadt?
Ecclesia und synagoga!
(2016)
Im Jahr 2013 habe ich mich in einem Aufsatz für so etwas wie eine Rückkehr zu einer älteren
Interpretationslinie der Geburtsszene im Vorhallen-Tympanon des Freiburger Münsters (zweite
Hälfte des 13. Jahrhunderts) stark gemacht (Abb. 1).[1] Und entsprechend argumentierte ich da
auch hinsichtlich des Pauluspfeilers (ca. 1310) im Hauptschiff dieses Kirchengebäudes (Abb. 2).
Diesen, richtiger: die Konsolfigur unter dem Apostel, erklärte noch der 1906 von Friedrich
Kempf und Karl Schuster publizierte Münsterführer als „kauernde Figur […] mit Judenhut“.[2]
Und bei der Geburtsszene deutete etwa Gustav Münzel die neben dem Bett Marias stehende Gestalt
als „die Christenheit oder, besser gesagt, die organisierte Christenheit, die Kirche“.3 Sofern
auf der gegenüberliegenden Seite der mit einem Judenhut ausgestattete Joseph seinen Platz hat
und sofern der Apostel Paulus natürlich als Christ zu begreifen ist, wäre bei solchen Interpretationen
also hier wie dort an die Motivik „Kirche und Synagoge“ zu denken.
100 Jahre alt geworden ist sie am 1. Oktober 2001, die „Majolika“, wie die Karlsruher ihre Manufaktur ebenso liebevoll wie ungenau nennen, handelt es sich bei „Majolika“ doch nicht um ein Gebäude oder eine Produktionsstätte sondern um eine keramische Technik. Die einzige kunstkeramische Manufaktur Deutschlands kann auf eine ebenso glanzvolle wie wechselhafte Geschichte zurückblicken. In ihrer vielfältigen und farbenprächtigen Produktion spiegelt sich der künstlerische Wandel
eines ganzen Jahrhunderts, angefangen bei der Hochblüte des Jugendstils über den Expressionismus, die Stiltendenzen des Bauhauses und die Neue Sachlichkeit bis hin zu den charakteristischen Formen der fünfziger Jahre und den aktuellen Kunstströmungen der Gegenwart.
In the upper Danube river-system, but also in some more watercourses of the German lower mountains range, an endolithic filamentous cyanobacterium is a prominent compound of the phytobenthos. These filaments penetrate limestones in the river bed and form brush-like endolithic layers of about 0.5 mm in depth. There are similarities between this taxon and approximately 10 other filamentous Cyanophyceae in terms of the width of the trichomes, the geometry of the cells and the shape of the apical cells. However, none of these species allow for a direct and clear-cut identification, and a precise taxonomic determination has therefore been unresolved until today. In order to make progress in this matter, it is necessary to get a better insight into the boring behaviour of this inhabitant and into the endolithic arrangements of the filaments. For
this purpose, special preparation methods and SEM examinations were applied. The results of these procedures as well as critical comparisons with taxonomic properties of similar phormidian taxa, and the special demands on physico-chemical water conditions, led to the conclusion that the taxon in question cannot be assigned to a known species, but must be considered as an independant species. It is here described as Phormidium ingrediens species nova.