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Proteste gegen Protestanten
(2018)
Mit dem 31. Oktober 2017, der einmalig in ganz Deutschland ein Feiertag war, ist ein besonderes Jahr zu Ende gegangen. Zahlreiche Veranstaltungen erinnerten daran, dass vor 500 Jahren in Wittenberg eine Kirchenreformation angestoßen wurde, als Martin Luther 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche schlug. Reformationsjahr oder Lutherjahr – es hat gewaltig „geluthert“, und kaum jemand konnte sich den vielfältigen, zuweilen auch originellen Gedenkformen entziehen. Schon in früheren Jahrhunderten wurde der Reformation mit großen Gottesdiensten und Umzügen gedacht. Luther als Person kollektiver Erinnerung war im 16., 17. und frühen 18. Jahrhundert der Reformator der Kirche, der das Evangelium wiederentdeckt und den Gottesdienst gereinigt hatte. Seit dem 18. Jahrhundert sah man in ihm den Aufklärer, dem man Gewissensfreiheit und Bildung verdankte. Daneben schob sich im Verlauf des 19. und frühen 20. Jahrhunderts der „deutsche“ Luther als Inbegriff der Deutschen, der alle ihre guten und auch schlechten Wesenszüge repräsentierte – bis ihn die „Deutschen Christen“ für den Nationalsozialismus reklamierten.
Mission (Glaubensbotschaft) ist das Werk der Ausbreitung der christlichen Kirche
als des Reiches Gottes unter den Richtschriften durch die Missionare.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts gründeten zahlreiche Initiativen in ganz
Deutschland protestantische Missionsvereine. Der Arbeit der Missionare in den
Missionsgebieten widmet sich die deutsche Kolonialgeschichtsschreibung, die
sich mit dem Einfluss der Missionare auf die kolonisierten Einheimischen beschäftigt.
Dagegen sind die Tätigkeiten der protestantischen Missionsvereine in
den deutschen Heimatgemeinden und deren Wirkung auf die deutsche Bevölkerung
weitestgehend unerforscht. Der vorliegende Aufsatz stellt einen Versuch
dar, diese Lücke mit einer Regionalstudie zu Südbaden zu füllen.
Die romanischen Wandmalereien im Chor der Klosterkirche zu Lobenfeld haben lange nicht die Beachtung gefunden, die ihrer Bedeutung entspricht. Im Freiburger Diözesan-Archiv, Neue Folge 12, 1911, hat Joseph Sauer, der Landeskonservator, zuerst auf die Malereien hingewiesen. Im Rahmen der beschreibenden Statistik "Die Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden", – 8. Band, 2. Abteilung, von Adolf von Oechelhaeuser bearbeitet –, ließ Joseph Sauer im Jahr 1913 eine ausführliche Beschreibung und Würdigung der "Malereien in der Klosterkirche zu Lobenfeld" folgen. Welche Bedeutung den Malereien beigemessen wurde, zeigt sich darin, dass den beiden überlebensgroßen Gestalten rechts und links vom Ostfenster des Chores die einzige Farbtafel in einem ansonsten üppig illustrierten Band gewidmet ist. Danach sind über acht Jahrzehnte vergangen bis zur umfassenden und eingehenden Arbeit von Gabriela Nutz "Die mittelalterlichen Wandmalereien der ehemaligen Klosterkirche Lobenfeld. Ikonographie, Programm und stilistische Stellung der romanischen Chorausmalung und der gotischen Wandbilder" (2002). Vorausgegangen war ein kürzerer Beitrag
derselben Verfasserin in dem von Doris Ebert und Klaus Gereon Beuckers herausgegebenen Sammelband "Kloster St. Maria zu Lobenfeld (um 1145–1560). Untersuchungen zu Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie" (2001).
„Pilzflora von Karlsruhe“ ist ein Projekt der Arbeitsgruppe Pilze im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e. V. Ziel der langfristigen Untersuchung ist es, die Pilzarten der Stadt Karlsruhe unter besonderer Berücksichtigung synanthroper (heimischer und exotischer) Sippen zu erfassen und die Veränderung der Pilzflora zu dokumentieren. Ferner wird eine Referenzsammlung der Pilze Karlsruhes aufgebaut. Bis Oktober 2008 konnten 1002 Belege und 628 Arten dokumentiert
werden, davon 44 (7%) exotische Arten. Zehn Arten pflanzenparasitischer Kleinpilze wurden erstmalig für Baden-Württemberg nachgewiesen. Die bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass der urbane Bereich Karlsruhes durch eine hohe Artenvielfalt gekennzeichnet ist, die sich durch einen großen Anteil exotischer, aber auch durch häufige und seltene heimische Arten auszeichnet.
Im Zusammenhang mit dem Vorhaben der Gestaltung eines Prospektes habe ich im Jahre 2003 für die Regionalgruppe Karlsruhe Statements des Landesvorsitzenden zu Profil und Politik der BADISCHEN HEIMAT (Heftjahrgänge 1998-2002) gesichtet und nach Schwerpunkten zu ordnen versucht. Die Zeitschrift BADISCHE HEIMAT versteht sich als Organ für
Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Das sind große und differenzierte Themenfelder und Arbeitsbereiche, die aber allein noch nichts aussagen, über Methode und Politik diesen Zielen zu dienen. Meist blieb es auch, so will mir scheinen, bei der Bekräftigung, diesen Vorhaben dienen zu wollen. Wer Interessen vertritt, muss sie auch ausformulieren, Kontroversen wagen und sie mit Zähigkeit durchzusetzen versuchen. Da der seit 1998 amtierende Vorsitzende sich mehrfach zu grundsätzlichen Positionen seines Verständnisses von „badischer Heimat" geäußert hat, scheint mir eine zusammenhängende Darstellung der Schwerpunkte seiner Politik für den Verein sinnvoll. Gleichzeitig mag der Aufsatz als
eine Hommage zu seinem 70. Geburtstag gelten.
Er war beleidigt. „Normalerweise“, hielt er mir entgegen, „schreiben die Linken ihre Zulassungsarbeiten bei mir.“ Ich erinnere mich noch, dass er sich eher geringschätzig über den mit Ernst Bloch aus der DDR geflohenen Dozenten G. äußerte, bei dem ich meine Abschlussarbeit angemeldet hatte. „Schreiben Sie doch über Lenin, das interessiert mich“, empfahl er mir zum Abschied. Ich war 1970 nach Heidelberg gekommen, um das Lehrerstudium an der Pädagogischen Hochschule zu beenden. Natürlich nicht nur deswegen. Heidelberg sei ja eine „Zitadelle des Aufstands“ gewesen, poetisierte die FAZ. An der Hochschule in Neuenheim schloss ich mich der linken Basisgruppe an. Die Genossen legten mir nahe, zu Löffler zu gehen. Tatsächlich waren die meisten der Genossen eifrige Besucher in Löfflers Vorlesungen und schrieben bei ihm die sogenannte Zulassungsarbeit. Er ist unangenehm, aber wahrscheinlich ein Linker, so versuchten sie mich einzustimmen. Ein Dozent, der mit ihnen, und wenn ich gewollt hätte, auch mit mir auf politisch gleichrangiger Ebene kommunizierte. Schon reizvoll!
22 Jahre wirkte er in Offenburg und gestaltete in dieser langen Zeit mit Umsicht und Energie den entscheidenden Übergang
vom 1660 gegründeten franziskanischen Klostergymnasium zum 1823 begründeten badischen Großherzoglichen Gymnasium: Professor und Direktor Hofrat Josef Scharpf (1796-1866) aus Karlsruhe. Bereits 1818 als Professor an diese Offenburger Gelehrtenschule verpflichtet übernahm er hier 1832 bis 1840 auch die „wohllöbliche Gymnasiumsdirektion" und 1838 zusätzlich die Leitung der von ihm begründeten „Höheren Bürgerschule". Er sollte 1840 noch die höheren Weihen eines Direktors des Lyzeums von Rastatt übertragen bekommen, wohin ihm im selben Jahr auch seine hoch begabten Offenburger Schüler Franz Volk und Karl Heinrich Schaible, 1844 auch sein Offenburger Amtsnachfolger, Direktor Professor Franz Weißgerber, folgten. Direktor J. Scharpf, 1844 zum Hofrat ernannt, verlor nach zehn Jahren 1850 seine Stelle als Lyzeumsdirektor in Rastatt und war danach noch sieben Jahre als Klassenlehrer und Professor am Lyzeum von Mannheim beschäftigt, - ein trauriger Karriereknick, dessen Gründe abschließend beleuchtet werden sollen.
Vor 150 Jahren, am 12. September 1860 kam Johannes Bauer in Wiesloch zur Welt. Von seinen 72 Lebensjahren verbrachte er 52 in seiner badischen Heimat. Ab 1910 wirkte er als ordentlicher Professor und Direktor des Praktisch-Theologischen Seminars an der Universität Heidelberg. Am 10. Januar 1933 ist er in Heidelberg gestorben. In der Gedenkrede sagte Willy Andreas, der Rektor der Universität Heidelberg: »Wir betrauern in ihm den in seiner Art einzigen Vertreter der praktischen Theologie, den hingebenden, volksverbundenen Erzieher einer ganzen Generation badischer Pfarrer, den im Heimatboden verwurzelten Pfleger der Kirchengeschichte unseres Landes, den besonderen Kenner und Sammler christlicher Kunst, den warmherzigen Freund unserer akademischen Jugend. Er war uns verehrungswürdig in seinem schlichten, urwüchsigen, geradgewachsenen Menschentum, der bodenständigen Echtheit seines Wesens; seine schmucklose Sachlichkeit hatte eine eigene Wucht.«
Ein Beispiel dafür, daß man den größten Teil seines Lebens abseits seines Geburtslandes verbringen und dennoch mit seiner
badischen Heimat zeitlebens verbunden bleiben kann, ist Professor Dr. Horst Ferdinand, der am 4. April dieses Jahres seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Seine Wiege stand in Ettenheim, und er entstammte väterlicher- wie mütterlicherseits
einer in Baden verwurzelten Familie. Seinen ersten Lebensabschnitt verbrachte er hauptsächlich in Ettenheim, Freiburg und Karlsruhe, doch seit mehr als 50 Jahren hat er seinen familiären und beruflichen Mittelpunkt in Bonn.
Professor Adolph Blankenhorn (1843–1906) ist als Pionier der Weinbauwissenschaft und bedeutender Organisator des Weinbaus bekannt. Mit seinen Forschungen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, auf dem Versuchsweingut Blankenhornsberg und im Weingut in Müllheim hat er ebenso Maßstäbe gesetzt wie als Gründungspräsident des Deutschen Weinbauvereins 1874. Seine praxisorientierte und soziale Einstellung ist durch seine Familiengeschichte geprägt. Viele Familienmitglieder haben im Weinbau, in der Politik und in der Gesellschaft im Großherzogtum Baden Verantwortung übernommen und nachhaltige Impulse gesetzt.