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Die Adresse ist im heutigen Mannheim nicht zu finden. Die Menschen, das Haus, sogar die Straße sind verschwunden. Die Hausbewohner fehlen im Adressbuch der Stadt seit 1940. In Archiven dagegen geben schriftliche Dokumente Auskunft. Auch in den Erinnerungen ehemaliger Mannheimer in den USA und in Israel leben das Mietshaus und seine Bewohner in schmerzlicher Erinnerung fort. Einige wenige der früheren Bewohner oder Besucher haben überlebt. Sie, die hier als Kinder oder junge Menschen ein und aus gingen, erinnern sich durchaus. Juden lebten hier bis zum 22. Oktober 1940, dem Tag, an
dem die Reise in die Todeslager begann. Wie konnten über 2000 unschuldige Menschen einer Stadt mit Wissen der
Bevölkerung aus ihren Wohnungen abgeführt, deportiert und später getötet werden? Was war da vorausgegangen, wie sah die psychologische und technische Vorbereitung aus, wie konnte alles mit Wissen, vielleicht sogar mit Billigung der Nachbarn geschehen? Eine gültige Antwort wird es wohl nie geben. Dieser Beitrag ist der Versuch einer Rekonstruktion der Ereignisse in einem Wohnhaus.
Mannheim 1666
(2003)
Die apokalyptischen Reiter, Symbol für die Plagen der Menschheit, versetzten im 17. Jahrhundert auch Mannheim in Angst und Schrecken. Die Stadt hatte noch die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges zu überwinden, da traf sie das neue Unheil in Gestalt des Schwarzen Todes. Am Dienstag, 2. Januar 1666 leitete der Ratschreiber - was äußerst selten zum Jahreswechsel geschah - das Protokoll mit einem hoffnungsvollen Segensspruch ein: ,,Folget nun das 1666ste Jhar, Gott gebe ein gesundes
Neuwe Jhar". Ironie des Schicksals! Suchte er Hoffnung und Schutz, weil düstere Gerüchte an sein Ohr gedrungen waren? Hatte er bedrückende Ahnungen auf Grund von mancherlei Berichten oder einfach nur ein bisschen Zeit vor dem eigentlichen Sitzungsbeginn?
Mauern sind Felsen aus Menschenhand. Als häufige und charakteristische Strukturelemente des Siedlungsbereiches kommt ihnen aus der Sicht des Naturschutzes eine besondere Bedeutung zu, da sie neben ihrer primären Funktion als Häuserwände, Gebäudeteile, Grundstücks- und Friedhofsmauern, Teile von Brücken, Bahn- und Hafenanlagen etc. auch einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen als Ersatzlebensräume dienen können. Vor dem Hintergrund eines rasant fortschreitenden Artensterbens rücken derartige siedlungstypische Kleinstrukturen zunehmend in den Blickpunkt städtischer oder kommunaler Natur- und Biotopschutzmaßnahmen, die damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Biologischen Vielfalt „vor der eigenen Haustür" leisten können.
Nachdem der Verfasser mehrere Abgeordnete des alten badischen Landtages (Ludwig Marum, SPD; Josef Ziegelmeyer, Zentrum; Rupert Rohrhurst, Nationalliberale Partei; Friedrich Weber, SPD und Johann Georg Banschbach, Konservative Partei) untersucht hat, beschreibt er nun mit Marie Bernays eine der ersten weiblichen Abgeordneten des demokratischen Parlaments in Karlsruhe, deren Todestag sich im Frühjahr 2004, am 22.4.1939, zum 65. Mal jährt.
Melanchthonstraße Nr. 1
(2003)
Die Brettener Altstadt ist nicht eben arm an sehenswerten baulichen Zeugnissen der Geschichte. Der Pfeiferturm und der Simmelturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind hier zu nennen, ferner die aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Burg der Kraichgau-Grafen entstandene Stiftskirche, das aus dem späten 16. Jahrhundert stammende Gerberhaus und die Fachwerkhäuser auf der Marktplatz-Nordseite, die ebenso wie der stattliche „Schweizer Hof" in der Fußgängerzone aus der Wiederaufbauära nach dem Stadtbrand des Jahres 1689 stammen. Demgegenüber nimmt sich das erst zwischen 1897 - dem
400. Geburtstag Philipp Melanchthons - und 1903 in historisierendem Stil errichtete Melanchthon-Gedächtnishaus vergleichsweise jung aus.
Mensch oder Mechanismus?
(2003)
Jerome K. Jerome (1859-1927) ist nicht mehr sehr bekannt; und wenn ihn noch jemand kennt, dann als den. Autor eines Buches, das 1889 erstmals erschien, und seither immer wieder; eines Buches, das „Three Men in a Boat" heißt und in dem nicht viel geschieht, abgesehen davon, dass drei Freunde - und ein Hund - in einem Boot die Themse hinaufrudern, nur ein paar Meilen weit. Doch auch auf einer solchen Fahrt kann allerhand geschehen, und so konnte dieses Buch, das sie beschreibt, zu einem der witzigsten der Weltliteratur werden.
Militärstandort Siegelsbach
(2003)
Das Jahr 1939 ist mit dem Beginn des 2. Weltkrieges nicht nur von weltgeschichtlicher Bedeutung, auch für Siegelsbach markiert es den Beginn einer Entwicklung, die bis heute den Ort entscheidend mitgeprägt hat. Gemeint ist der Baubeginn der Anlagen im sogenannten Munawald zwischen Siegelsbach, Obergimpern und Wagenbach, der wohl größten militärischen Einrichtung im gesamten Kraichgau, zuerst Heeres-Munitions-Anstalt (HMA) und Zwischenlager für die sogenannten
V2-Raketen, dann kurzzeitig Standort einiger Industriebetriebe, anschließend Bundeswehr-Gerätedepot und US-Munitionsdepot mit Tresor-Bunkern zur Lagerung von Atomsprengköpfen für Pershingraketen und heute schließlich Verwahrlager der Bundeswehr für gebrauchtes Gerät. Aber wie lange wohl noch? Niemand kann diese Frage zur Zeit verbindlich beantworten, da das schon mehrmals verkündete Ende der militärischen Nutzung des Geländes immer wieder hinausgeschoben worden ist.
Als Ergänzung zu den Ausführungen zur Strafrechtspflege und zum Strafvollzugsbau im September-Heft 2002 der Badischen Heimat sei hier noch ein Nachtrag eingebracht. Im Zuge der Reformbestrebungen im badischen Justizwesen Mitte des 19. Jahrhunderts wird Hübsch während der Zeit der Erbauung des Bruchsaler Zuchthauses mit Entwürfen zu weiteren Bauten des Strafvollzuges betraut. Im Herbst 1837 ersucht das Innenministerium Hübsch, in einer Kommission zur Ausarbeitung von Modellplänen für Gefängnisse mitzuwirken, um zu gleichwertigen Gefängnisbauten im ganzen Land zu gelangen. Im Juni 1838 legt Hübsch die gewünschten Entwürfe vor, die endgültige Fertigstellung und Lithographierung der Musterpläne verzögert sich jedoch bis zum Frühjahr 18402. Diese Pläne bestehen aus je zwei Grundrissen, zwei Frontansichten und einem gemeinsamen Schnitt für ein grösseres und ein kleineres Amtsgefängnis, dazu entwirft Hübsch noch eine Art Kleingefängnis in Grundrissen und Ansicht.
Als 1975 der Wallbacher Landwirt Erich Thomann einen auf die Mülldeponie weggeworfenen Teddybären bei sich zu Hause „aufgenommen" hatte, wusste er selber noch nicht, dass somit das Müllmuseum Wallbach gegründet wurde. Und niemand konnte damals ahnen, dass das Haus in der Hauptstraße 162 in Bad Säckingen-Wallbach das meistbesuchte Museum der Region sein wird. Etwa 10 000 Besucher aus ganz Deutschland, und natürlich aus der Schweiz, kommen jährlich ins Müllmuseum.
Die erste größere Grabung am Höwenegg (Immendingen, Südwestdeutschland) seit 1963 erbrachte eine erstaunliche
Fülle an Fossilfunden, darunter vollständige Skelette von Miotragocerus und Trionyx, und an Gesteinsbelegen. Der
Bericht beschreibt Umfang sowie Ablauf der Geländearbeiten. Die Ergebnisse einer Profilaufnahme werden vorgestellt und
erste Bewertungen der Funde und Datenaufsammlungen werden vorgenommen. Ein zentrales Ziel der Pilotgrabung,
das Sammeln von Daten für zukünftige, reguläre Grabungen, die ab dem Jahr 2004 wieder aufgenommen werden sollen,
wurde zufrieden stellend erreicht.