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Moosflora und Moosvegetation von drei Bannwäldern (Naturwaldreservaten, Totalreservaten) im Kraichgau und Stromberg (Südwestdeutschland, zwischen Karlsruhe und Heilbronn gelegen) werden dargestellt. Die Untersuchungsgebiete umfassen Flächen von jeweils ca. 11-13 ha, gelegen in einer Höhe von 210 bis 395 m. Die Zahl der in den einzelnen Gebieten beobachteten Moosarten liegt jeweils bei ca. 12 Lebermoosen und ca. 60 Laubmoosen. Epiphytische Arten spielen eine
wichtige Rolle; Felsen, Blöcke und Wegstellen fehlen weitgehend. Die Frequenz epiphytischer Moose auf Fagus sylvatica, Carpinus betulus und Quercus spec. (besonders Q. petraea) als den wichtigen Holzarten wurde bestimmt. Die Artenzahlen auf Quercus spec. liegen deutlich höher als bei den anderen beiden Holzarten. Besonderheit auf Fagus sylvatica und auf Carpinus betulus sind die regelmäßigen Vorkommen von Dicranum viride (oft jedoch nur in geringer Menge). Im Schutzgebiet „Zaberhalde“ wurde diese Art nicht beobachtet; die Gründe für das offensichtliche Fehlen werden diskutiert. Der Anteil neutro- und basiphytischer Moose ist in den drei Schutzgebieten recht gering. – Als weitere Holzarten wurden wenige Stämme von Fraxinus excelsior, Sorbus torminalis und Acer campestre untersucht. Von diesen Arten weist Acer campestre eine reiche Epiphytenflora auf, die zahlreiche basi- und neutrophytische Arten enthält. Die Epiphytenflora auf Sorbus torminalis ist dagegen extrem artenarm; anspruchsvolle Epiphyten fehlen. – Die Vergesellschaftung der Moose
wird nach der Methode von BRAUN-BLANQUET dargestellt. Die wichtigsten Moosgesellschaften sind die von Hypnum cupressiforme dominierten Gesellschaften, so das Dicrano-Hypnetum und das Dicranetum viridis. Das Isothecietum myuri wurde v.a. auf Quercus spec. beobachtet. Neutro- und basiphile Moosgesellschaften sind im Gebiet v.a. auf Fraxinus excelsior und Acer campestre zu finden.
Nach dem kürzlich im Südturm des Villinger
Münsters eines der größten Glockenspiele in ganz
Süddeutschland installiert wurde (der SÜDKURIER berichtete), sei an ein Ereignis erinnert,
das genau hundert Jahre zurück liegt. Damals, im
Jahre 1906, wurde der erwähnte Südturm des
Münsters nämlich einer umfassenden und anspruchsvollen Sanierung unterzogen.
Lange hatte es gedauert, bis die Bauarbeiten begonnen werden konnten. Die Gründe lagen vor allem
in finanziellen und bautechnischen Schwierigkeiten. Allerdings mussten die Verantwortlichen
handeln, da das Münster erheblich baufällig geworden war. Anfang Juli 1906 schließlich wurde die
Sanierung des Südturms angepackt. Mit einem
Gerüst aus langen Baumstämmen wurde der Turm
seinerzeit eingeschalt und von oben bis zum ersten
Stock abgerissen. Wobei die Spitze des Turmes, der
Turmhelm, erhalten blieb und während der ganzen
Bauphase von dem Gerüst unterfangen wurde. Der
gesamte mittlere Teil des Turmes wurde abgerissen
und erneuert. Im Spätjahr 1907 war der Turm fertig
gestellt.
Die Gesamtsanierung des mittelalterlichen Gotteshauses
wurde im Jahre 1909 abgeschlossen. Am
29. Juni wurde das in neuem Glanz erstrahlende
Münster von der Gemeinde wieder bezogen.
Zugleich bekam das Gotteshaus ein neues Geläut
spendiert.
Am 10. Oktober 2006 erlag Franz Reichsgraf
von Degenfeld-Schonburg im Alter von
44 Jahren seinem schweren Leiden. Mit ihm
verlor der Heimatverein Kraichgau ein
langjähriges Beiratsmitglied.
Franz Reichsgraf von Degenfeld-Schonburg
übte nach seiner Rückkehr in den Kraichgau
über 10 Jahre lang das Amt eines Beirates aus
und war in dieser Funktion zuständig für die
Zusammenarbeit mit den Archiven unserer
Region sowie für die Verbindungen und
Kontaktpflege mit dem Adel im Kraichgau.
Er arbeitete mit im Arbeitskreis „Burgen
und Schlösser im Kraichgau". Unvergessen
ist seine Mitwirkung an der Konzeption und
dem Aufbau der Wanderausstellung „Auf
Berggipfeln und in den Ebenen - Burgen
und Schlösser im Kraichgau", an der Artikelserie
„Burgen und Schlösser im Kraichgau"
in der Eppinger Zeitung im Herbst
2000 und an dem Begleitheft zur Ausstellung,
dessen zwei Auflagen er betreute. In ebenso guter Erinnerung wird er uns
bleiben als kompetentes Mitglied des Arbeitskreises, der die gemeinsam vom Evangelischen
Dekanat Eppingen-Bad Rappenau und dem Heimatverein Kraichgau
durchgeführte Wanderausstellung „Reformation und Humanismus im Kraichgau"
zusammen mit einem Ausstellungsbegleitheft erarbeitete. Mehrere Aufsätze und
zahlreiche Rezensionen in den Kraichgau-Jahrbüchern entstammen seiner Feder.
Im Dezember 2006 konnte das Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört auf zehn Jahre Naturvermittlung und Umweltbildung zurückzublicken. Für das Autorenteam Anlass Bilanz zu ziehen und ihre 2002 und 2003 an gleicher Stelle begonnene Trilogie zur Geschichte des Naturschutzzentrums und seines Hauses abzuschließen.
Die nachfolgenden Nekrologe der Jahre 2001 bis 2005 sind jahrgangsweise in alphabetischer Reihenfolge angelegt. Aufgenommen sind auch Priester, beispielsweise Ordensmänner oder Hochschullehrer, die, ohne der Erzdiözese anzugehören, hier gelebt und gewirkt haben. Zur besseren Erschließung dient das Namensregister am Schluß des Nekrologteils.
Die Architektur mittelalterlicher Frauenklöster fristet ein Schattendasein innerhalb der bauhistorischen Forschung. In aller Regel werden Kirchen und Klöster weiblicher Religiosen entweder allein unter architekturhistorischen Gesichtspunkten unabhängig von ihren weiblichen Nutzern behandelt oder die Untersuchungen sind vor allem lokalhistorisch orientiert. übergreifende Darstellungen, die den Fragen nach einer eigenständigen Architektursprache weiblicher Kirchen- und Konventsbauten nachgehen, sind eher selten. Wenn überhaupt, dann finden am ehesten noch die früh- und hochmittelalterlichen Kirchen von Stiftsdamen wie Quedlinburg, Essen oder St. Maria im Kapitol in Köln Aufmerksamkeit, wobei jedoch nur selten
explizit reflektiert wird, dass es sich um Kirchen eben weiblicher Religiosen handelt bzw. nach den daraus resultierenden Spezifika der Architektur gefragt wird. Das Interesse an den Frauenklöstern hat allerdings seit den 1980er Jahren insbesondere von historischer Seite her zugenommen und auch im Bereich der Kunstgeschichte mehren sich seit einiger Zeit Untersuchungen zu diesem Thema, die weniger den schalen Beigeschmack methodistischer Überzeichnung oder politisch überfärbter „gender studies" aufweisen, als vielmehr in einer unaufgeregten Sachorientierung wissenschaftlichen Standards folgen.
Für Orobanche hederae DUBY gibt DEMUTH in SEBALD et al. (1996) für Baden-Württemberg 18 Fundorte in elf Quadranten an. Davon liegen 15 der Fundorte im Oberrheingebiet, zwei in Heidelberg (TK 6518/3, Bergstraße: Heidelberger Schloss: 1992; Neckar-Rheinebene: Klinikum an der Bergheimer Straße: 1993). Eine aktualisierte Zusammenstellung der Heidelberger Vorkommen findet sich bei JUNGHANS (2001). Darin wird ein Neufund an der B 37 mit ca. 300 Pflanzen beschrieben, ein Vorkommen, das damals „aktuell nicht bestätigt werden konnte“ (S. 129) vor dem Botanischen Institut gemeldet sowie die zwei bereits bekannten Vorkommen erwähnt. Die bisher letzte Zusammenstellung der Heidelberger Vorkommen wurde von WINTERHOFF & HAAR (2003) veröffentlicht. Darin werden neue Vorkommen auf dem Friedhof Handschuhsheim (zwei Pflanzen), im Neuenheimer Feld (Tertiärgarten, zwei Pflanzen), auf dem Bergfriedhof (elf Pflanzen) sowie am Alten Klinikum Bergheimer Straße (elf Vorkommen mit ca. 700 Pflanzen) aufgezählt.
Im Vergleich zu Fundorten wie zum Beispiel Neuendorf an der March (ZAPFE 1989) sind Nachweise von Chalicotherium im Höwenegg sehr selten. Auch im Verhältnis zu den Fundmengen anderer großer Wirbeltiere wie Hippotherium, Miotragocerus und Aceratherium ist es nur wenig belegt. Die bisher geborgenen Exemplare sind als Chalicotherium goldfussi KAUP (ZAPFE
1989) bestimmt worden. Das hier beschriebene Fragment ist der erste Nachweis für ein juveniles Exemplar. Es kann allerdings nicht mit voller Sicherheit dieser Art zugeordnet werden. Der Fund stammt aus dem Solifluktionshorizont. Diese im Quartär entstandenen Bodenbildungen in den Höwenegg-Schichten lassen keine exakte Einordnung in das Standardprofil Höw03/I (HEIZMANN et al., 2003) zu.
Eigentlich ist die Publikationslage zur Burg Streichenberg bei Stebbach (Gemeinde
Gemmingen) relativ gut. Nach frühen Kurzerwähnungen1 erschien erstmals eine
qualitätvollere Bearbeitung im Denkmalinventar2; dort werden drei Fotos geboten,
die Erbauung der Ecktürme der Familie v. Angelach zugewiesen, der Torweg auf
1536 datiert und eine Bauinschrift von 1560 genannt.
Dann scheint jedoch für 60 Jahre das Publikationsinteresse an der Burg geruht zu
haben, denn erst 1969 befasst man sich anlässlich der archivalischen Bearbeitung
der nahe gelegenen Wüstung Stebbach-Zimmern3 wieder mit der Burggeschichte.
Es folgen kurze Nennungen diverser Qualität4 •
Nachdem wir das Palais Lanz aus kunstgeschichtlichem Blickwinkel betrachtet haben, soll der Bau nun mit der Geschichte gefüllt werden, die ihm als Wohnhaus gerade den besonderen Reiz verleiht. Denn für seine Bewohner war es „unser neues Haus“ und nicht allein ein Statussymbol, das nach außen wirken sollte. Der Bauherr wollte sich in seinen ersten eigenen vier Wänden wohlfühlen, und anscheinend erfüllte sich dieser Wunsch für die gesamte Familie: Das Palais, dessen Größe auf den ersten Blick so erschlagend wirkt, war ein lebendiges Heim, das neben Karl und Gisella Lanz und ihren fünf Kinder von unzähligen Dienstboten bewohnt wurde.