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Historische Parkanlagen und Gärten sind Ausdruck der Gartenkunst ihrer Zeit. Die Natur liefert nur die Zutaten aus denen ein Park oder ein Garten gestaltet werden: Die Pflanzen, die Landschaft, die Bodenmodulation, das Wasser, das Substrat, die Felsen, das Licht, die Farben, den Naturstein usw. Um das Kunstwerk Garten langfristig zu erhalten, bedarf es der Pflege des Menschen und der Gunst der Natur. Ungepflegte Natur ist Wildnis. Die Gartenkunst hat wie keine andere Kunstgattung Zeitströmungen, politische Veränderungen und Entwicklungen ausgedrückt und dokumentiert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts haben die Aufklärung, die Hinwendung zum Leben auf dem Lande, der Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit bis hin zur Französischen Revolution, auch eine Revolution in der Gartengestaltung bewirkt. Es gibt kaum einen größeren Gegensatz als den zwischen einem formalen französischen Garten oder Barockgarten und einem englischen Landschaftspark.
Zu Beginn möchte ich Sie auf eine Zeitreise mitnehmen. Wir können dazu in diesem Raum bleiben, denn das Geschehen, an das ich nun erinnere, hat aller Wahrscheinlichkeit nach genau in diesem Saal, in der Aula der Universität, auf jeden Fall aber in diesem Gebäude stattgefunden. Auch wenn Sie also sitzen bleiben dürfen, müssen Sie doch gedanklich 78 Jahre zurückgehen, genauer in das Sommersemester 1933. Die Fachschaft der Theologischen Fakultät hat zu einem Vortrag eingeladen. Der Hörsaal, in dem der Vortrag stattfindet, ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Nicht nur Studierende und Professoren der Theologischen Fakultät sind in großer Zahl erschienen, auch Hörer anderer Fakultäten und etliche Menschen aus der Stadt Freiburg sind gekommen.
Bei Renovierungsarbeiten in der Rosenfelder Kirche wurde im Jahr 1993 in
einer wieder frei gelegten Wandnische eine alte Bemalung entdeckt. Wie sich
zeigte, war es ein Wandbild, das die Wandlung des Saulus zum Paulus illustriert. Das damalige Landesdenkmalamt datierte das Jahr der Anbringung dieser Malerei auf etwa 1645.
Leider war die Inschrift unter dem Bild sehr beschädigt. Es ließen sich vom
Stifter nur noch der Vorname »Jerg« und seine Funktion als Bürgermeister
und Heiligenpfleger ablesen, eine Jahreszahl »164 …« und es fand sich eine Art
Wappen dabei.
Der Familienname Müller ist sicherlich einer der am häufigsten vorkommenden Familiennamen in unserer Region und somit oftmals genealogisch nur
schwer zu bewältigen. Auch bei der alteingesessenen Lauffener Familie Müller zeigen sich diese Schwierigkeiten, da bereits im 16. Jahrhundert zahlreiche
Vertreter dieses Familiennamens mit gleichen Vornamen erscheinen. Zusätzlich heirateten immer wieder andere Müllers von außerhalb nach Lauffen ein.
Dieser Aufsatz soll nun aufzeigen, dass neben der genealogischen Primär -
quelle – Kirchenregister – auch besitzrechtliche Quellen wie Lagerbücher,
Güterverzeichnisse und Kaufbücher wichtige Dokumente für die Erforschung
einer Familiengeschichte sein können. Eine dezidierte Auswertung dieser
Quellen zeigt häufig Besitzübergänge innerhalb einer Familie an und lässt so
direkt auf familiäre Zusammenhänge schließen. Im Fall der alten Lauffener
Familie Müller ist hier von besonderer Bedeutung, dass diese unmittelbar mit
der alten Burgmühle in Verbindung zu bringen ist. Von 1431 bis 1508 waren
Mitglieder der Familie Erblehensnehmer der Mühle. Ab 1537 war die Familie
Lehensnehmer des württembergischen Drittelhofes in Lauffen. Dieser herrschaftliche Hof wurde schon seit dem 15. Jahrhundert als Erblehen vergeben
und zumeist von zwei Bauern anteilig bewirtschaftet. Ein Drittel der Einkünfte musste an die Herrschaft auf der Burg abgegeben werden.
Die früheste urkundliche Nennung des Familiennamens Neff (Neeff, Neef,
Nef) in Pfalzgrafenweiler (Pfg.) fand sich in Musterungslisten von 1587 des
Amtes Dornstetten. In diesem Jahr und erneut in 1603 ist jeweils ein Hans
Neff aus Pfalzgrafenweiler genannt. Für den Amtsort Dornstetten selbst sind
bereits ab 1558 folgende Neff in den Musterungslisten enthalten: 1558 Hans,
1560 Paulin, 1563 Paulin, 1566 Paulin und Peter, 1583 Hans und Peter, 1597
Hans und Michel, 1603 Mathias.
Im 1961 erschienenen Heimatbüchlein »800 Jahre Spielberg« findet sich als
Einleitungskapitel der Aufsatz »Spielberg und seine Bewohner«, in welchem
Franz Schofer mit großem Fleiß zusammengetragene Darstellungen verschiedener Spielberger Familien, darunter seiner eigenen namengebenden,
darbietet. Leider werden Quellen, wie oft, aber ärgerlicherweise üblich, nicht
genannt oder höchstens angedeutet.
Als am 4. Juni 2009 Barack Obama in der Universität Kairo seine mit Spannung erwartete, historische Rede an die islamische Welt gehalten hatte, flog er
direkt im Anschluss nach Deutschland. Er besuchte neben Dresden auch das
KZ Buchenwald, weil die Einheit seines Großonkels Charlie Payne bei der
Befreiung des Außenlagers Ohrdruf dabei war. Zum Ende einer Berichterstattung des Fernsehens meldete der Moderator: Übrigens, Barack Obama hat
auch deutsche Vorfahren: Sein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater kam aus Württemberg.
„Grabdenkmale und Grabsteine mit ihren Inschriften zählt man mit vollstem Rechte zu den verlässlichsten Hilfsquellen der Geschichte. Jene sind zudem Denkmale der gleichzeitigen Kunst und Technik; diese geben uns, wenn sie lesbar erhalten sind, mehr oder minder bestimmte Namen und leider so oft allzu karge Daten über einzelne Personen, ihren Rang und ihre Wirksamkeit im Staate, in der Kirche und in der bürgerlichen Gesellschaft, und über ihre Familien, ihre Herkunft, Vermählungen und Abzweigungen. Derlei Inschriften ergänzen anderweitige mangel- oder lückenhafte Angaben, berichtigen Irriges, führen alte, ehrwürdige und verdienstvolle Namen ins Gedächtniss zurück, geben manchmal neue Kunde von verschollenen Personen und rufen weitere Forschungen hervor. Besondere Beachtung verdienen daher solche Denkmale und Inschriften aus früheren Jahrhunderten, indem man keine, oder nicht sorgfältig geführte Todtenbücher hatte oder dieselben zu Grunde gegangen sind.“ Und weiter: „Wie viele interessante und gut gearbeitete Grabdenkmale und Inschriftsteine findet man in Kloster- und Land-Kirchen und in Familiengruften hoher und niederer Herrschaften.“ So die Aussage von Joseph Bergmann 1837. Wie sehr gerade sein letzter Satz auch heute noch zutrifft, zeigt eine Anfrage an den Verfasser, aufgrund einer Grabstein-Inschrift in der Burgkapelle Obergrombach, ob der dort genannte „michael von jöhlingen“ ein Ortsadeliger („wenn es so etwas in Jöhlingen gab“) war oder er ganz einfach Michael Anselm (aus) Jöhlingen hieß.
In Chantilly, dem prächtigen von Park und Wäldern umgebenen Schloß der Prinzen von Conde, kommt am 2. August 1772 der Herzog von Enghien, Sohn des Herzogs von Bourbon und Enkel des Prinzen von Conde zur Welt. Der kleine Prinz verbringt die meiste Zeit seiner Kindheit in Chantilly, wo er in der Liebe zur Jagd und zu Pferden erzogen wird und in einer Welt unvergeßlicher Feste aufwächst, die sein Großvater dort veranstaltet. Er ist umgeben von der prunkvollen Atmosphäre festlicher Essen und Bälle, fürstlicher Gewänder und großartiger Feuerwerksdarbietungen, von Orchestermusik und überschäumenden Blumenarrangements, die sogar die vornehmen und bezaubernden Gäste, wie den König von Schweden, Kaiser Joseph II., den Bruder der Königin Marie-Antoinette oder den Großherzog Paul, den künftigen Zaren von Rußland, in Staunen versetzen. Wie sollte er dies alles vergessen? Am 17. Juli 1789, drei Tage nach dem Sturm auf die Bastille, muß sich der junge Prinz mit seinem Großvater und seinem Vater ins Exil begeben.
Aus der Bohlinger Schlucht (BS) am Nordrand des Schiener Berges (westlicher Bodensee, Baden-Württemberg) werden 5 neue Fossil-Fundstellen innerhalb der Steinbalmensande (Obere Süßwassermolasse, Miozän) vorgestellt. Diese Fundstellen lieferten bei einer Grabung im Herbst 2003 etwa 100 Kleinsäuger- und 70 Großsäugerreste, sowie zahlreichen Fossilien von Pflanzen, Wirbellosen und Reptilien, darunter auch 40 Reste von Krokodiliern. Der größte Teil der Funde stammt aus den Fundstellen BS 3 und BS 6. Die Lithologie der Fundstellen wird beschrieben; Floren- und Faunenlisten werden zusammengestellt. Die Wirbeltierreste wurden bestimmt, beschrieben und biostratigraphisch, sowie paläoökologisch ausgewertet. Das Alter der Fundstellen BS 3 und BS 6 wird auf den mittleren Bereich der Säugerzone MN6 (unteres Astaracium, 14,5 Ma - 14,2 Ma) eingeengt. Aufgrund des Fauneninhalts und der Höhenlage im Profil ist für die anderen Fundstellen eine Zugehörigkeit zum mittleren bis oberen Teil von MN6 wahrscheinlich. Die im Hangenden der Steinbalmensande in der Bohlinger Schlucht anstehenden Mergel der Oberen Öhniger Schichten sind der
Säugetierzone MN7 zuzuordnen. Sedimentologische, taphonomische und paläobiologische Daten deuten darauf hin, dass die Taphozönosen der einzelnen Fundstellen in einem langsam fließenden, mäandrierenden Flusssystem gebildet wurden. Die nähere Umgebung dieses Flusses war von Galerie- und Auwäldern bestanden. Einige Faunenelemente deuten darauf hin, dass neben feuchten Auwäldern auch trockenere Areale mit vermutlich offener Vegetationsstruktur existierten.
Die Paläoklimate der einzelnen Fundstellen werden diskutiert. Der Fossilbericht deutet darauf hin, dass das Krokodil
Diplocynodon am Schiener Berg innerhalb MN6 ausstarb. Dies wird als Anzeichen für ein Absinken der Jahresmitteltemperaturen angesehen. Ergänzt durch Temperaturwerte, die aus paläobotanischen Daten abgeleitet wurden, wird damit eine Klimaänderung in der Oberen Süßwassermolasse am Schiener Berg innerhalb des Zeitraumes zwischen 14,5 Ma und 13,5 Ma rekonstruiert. Diese Klimaänderung ist durch ein Absinken der mittleren Jahrestemperatur auf etwa 16 °C und eine Abkühlung der mittleren Temperatur des kältesten Monats auf etwa 7 °C gekennzeichnet. Da Diplocynodon bei diesen Temperaturwerten ausstirbt, wird vermutet, dass die Minimaltemperaturen, unter denen diese Gattung existieren konnte, etwas höher lagen, als sie für den rezenten Alligator gemessen werden.
Die Feste Kaiser Wilhelm II.
(2014)
Die Feste Kaiser Wilhelm II. ist eine deutsche Festungsanlage des Ersten Weltkrieges. 1914 war sie die größte und technisch modernste Befestigungsgruppe weltweit und spielte eine wesentliche Rolle für die deutsche Kriegsstrategie. Heute ist ein Teil der gigantischen Anlage für Besucher zugänglich, wo die Funktion der Festung und der unterirdische Alltag der Soldaten im Rahmen von Führungen leicht verständlich gemacht werden.
Die Flechte Biatora ocelliformis in Südwestdeutschland nachgewiesen (Lecanoromycetes, Ramalinaceae)
(2019)
Biatora ocelliformis, eine Flechtenart historisch alter
Buchenwälder in montanen Lagen, wurde erstmals im
Südschwarzwald nachgewiesen. Die Vergesellschaftung mit anderen Flechten wird beschrieben.
Obwohl die lichenologische Durchforschung des
Südwestens der Bundesrepublik Deutschland
auf einem guten Stand ist, gelingen laufend Erstnachweise für das Gebiet oder für Deutschland
(z.B. Wirth 2017, 2019, Wirth et al. 2011, Wirth
et al. 2018). Dies betrifft nicht nur Arten, die im
vermuteten Zusammenhang mit dem Klimawandel aus milderen oder wärmeren Regionen nach
Deutschland einwandern, sondern auch Spezies, die seit langer Zeit einheimisch sind. Hier
wird über den Erstnachweis einer epiphytischen
Krustenfechte in Südwestdeutschland berichtet,
die in naturnahen Buchen- und Tannen-Buchenwäldern in ozeanischen Lagen heimisch ist. Eine
junge Einwanderung infolge Klimaerwärmung ist
auszuschließen. Biatora ocelliformis (Nyl.) Arnold ist geradezu eine konservative Art, die eher
reliktische Züge trägt.
Ort und Gemarkung Heidenhofen – heute ein Ortsteil von Donaueschingen –
haben, wie die von HERMANN FREY sorgfältig erstellte kleine Heimatkunde
beschreibt, eine reiche und wechselvolle Geschichte. Die Gründung des Ortes
erfolgte nach der alemannischen Landnahme – ab der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts
nach Christus – und dürfte eine spätere Ausbausiedlung des 6. bis 8. Jahrhunderts
gewesen sein, was an der Endung -hofen zu erkennen ist.
Die Heidenhofen umgebenden Siedlungen haben durchweg Ortsnamen, die
auf -ingen oder -heim enden, was auch am benachbarten Biesingen zu sehen ist, das
nach einer alten Urkunde jedoch vorher u.a. Boasinheim geheißen hat. Biesingen
und Heidenhofen werden in einer St. Galler Schenkungsurkunde aus dem Jahre 760
zum ersten Mal erwähnt. Anlässlich der gemeinsamen 1250-Jahr-Feier von
Heidenhofen und Biesingen auf der Baar sollen in diesem Aufsatz einige neue
Aspekte zu Heidenhofen dargestellt werden.
Die nachstehenden Ausführungen befassen sich in erster Linie mit den Verhältnissen, wie sie auf den im Titel genannten Gewässern herrschten. Manchmal wird aber auch
ein Seitenblick auf die schweizerischen Zuflüsse geworfen.
Im Gebiet dieser Gewässer waren die Flösse wohl die ersten Wasserfahrzeuge.
Denkt man dabei nicht an solche aus Schilf oder Reisigbündeln sondern an solche aus
zusammengebundenen Baumstämmen, so brauchte es zu ihrer Herstellung Bäume und
Äxte. Vielleicht darf man ihren Ursprung deshalb in die Steinzeit legen, als sich die Wälder nach dem Rückzug der Gletscher regenerierten. Allerdings fand man bis jetzt keine
Spuren von steinzeitlichen Flössen. Zum Vorschein kamen bloss Relikte von Einbäumen – als ältestes Beispiel ein mit Steinäxten aus Lindenholz gehauenes Boot im Neuenburger See von etwa 3800 v.Chr. [1].
Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus. So will Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) eigenem Bekunden zufolge am Abend des 20. September 1792 gegenüber preußischen Offizieren das als Kanonade von Valmy in die Geschichte eingegangene Artilleriegefecht kommentiert haben, das die entscheidende Wende im Verlauf des Ersten Koalitionskriegs mit sich brachte, die von Generalfeldmarschall Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735-1806) geführte preußische Armee zum Rückzug zwang und zugleich den Vormarsch unter dem Kommando des Divisionsgenerals Adam Philippe de Custine (1740-1793) stehender französischer Revolutionstruppen bis an den Rhein ermöglichte. Ohne dabei auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, besetzten diese am 30. September Speyer, am 4. Oktober Worms, am 21. Oktober Mainz und am 23. Oktober schließlich Frankfurt am Main.
Es war ein weiter Weg zwischen dem Wiederaufbau der Forstverwaltung als Sonderbehörde nach dem Krieg in den alten, bewährten Strukturen und ihrer Zerschlagung und Eingliederung in die Landratsämter als kleiner Teil einer allumfassenden Kreisverwaltung im Jahr 2005. Der entscheidende Hintergrund für diese Entwicklung war wohl die seit Jahrzehnten sich immer mehr verschärfende finanzielle Lage der Forstbetriebe, deren jährliche Defizite letztendlich von einer explodierenden
Staatsverschuldung nicht mehr getragen wurden. Grund für die schlechten Betriebsergebnisse der Forstbetriebe waren gefallene Holzpreise, gestiegene Betriebskosten und überdimensionierte Verwaltungskosten. Daneben existiert eine personell, im Vergleich zu Verwaltung und Betrieb, außergewöhnlich große und damit teuere Forschungseinrichtung, die FVA, die weder für die Verwaltung, noch für den Betrieb entscheidende Anstöße vermitteln konnte, um die finanzielle Lage zu verbessern.
Anne Winterer war in den 1930er Jahren zu einer maßgebenden Industriefotografin aufgestiegen. Ausgangspunkt war die Zusammenarbeit mit Erna Hehmke in Düsseldorf. Die beiden Frauen betrieben ein Atelier, das sie für eine kurze Zeit Lichtbildwerkstatt
nannten. Winterer hatte eine enge Verbundenheit mit Konstanz und dem Bodenseeraum.
Ihr fotografischer Nachlass umfasst vielschichtige Themen, zu denen neben Industrie
und Handwerk auch die schwäbisch-alemannische Fastnacht und Bodensee-Impressionen gehören. Als Berufsfotografin gehört Winterer zu den ersten Frauen, die als Lichtbildnerin industrielle Frauenarbeitsplätze und die schwerindustriellen Arbeitsplätze der Männer dokumentierte. Eine größere Karriere blieb ihr verwehrt. An Krebs erkrankt, starb sie
bereits 1938, nur wenige Wochen vor ihrem 44. Geburtstag.
Anfragen wegen Baden oder an Baden gab es seit dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Schüben. Der erste Schub begleitete die südwestdeutsche Länderneugliederung, in der Baden entgegen dem Volkswillen seine Eigenständigkeit verlor, was die (erste) badische Frage ausgelöst hat. Der zweite Schub brachte eine neue badische Frage hervor: Sie stellte sich seit 1970 innerhalb des Südwesstaates. Die in Karlsruhe zentrierte Landesvereinigung Baden
in Europa vertrat sachkundig und mutig als kritischer Anwalt badische Interessen die Auseinandersetzung mit der Stuttgarter Ministerialverwaltung und hielt auf diese Weise eine neue badische Frage am Leben. Wenig später hatte es auch der Landesverein Baden mit einer badischen Frage zu tun. Sie betraf überwiegend sein Vereinsgebiet. Und es scheint, als fände Baden heute auf zwei Ebenen statt: zum einen auf der Ebene der Geschichte (Großherzogtum, Freistaat, Land (Süd-)Baden), zum anderen auf der Ebene der Regionen im vormaligen Baden.
Die Geschichte der Befassung mit der Kunst Frankreichs in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe beginnt in der vorinstitutionellen Phase des Museums: Schon in den frühen Gemäldeinventaren der Markgrafen von Baden-Durlach und Baden-Baden von 1688 und 1691 sind die ersten französischen Werke, darunter die Verkündigungstafel von Jacques Bellange, nachweisbar. Doch erst in der zweiten Hälft e des 18. Jahrhunderts wurden mit Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) die Voraussetzungen für die Frankreich-Orientierung des späteren Museums geschaffen. Es waren
französische Intellektuelle, Agenten, Sammler und Künstler, denen die besondere Aufmerksamkeit der französisch parlierenden und korrespondierenden Markgräfin galt. Die Achse Karlsruhe – Paris war die geistige Lebensader der kosmopolitisch
gesonnenen und europäisch vernetzten Karoline Luise.
Die Franzosen kommen!
(2020)
Eine bislang in der Regionalgeschichtsforschung des Bodenseeraums weitgehend vernachlässigte Quellengattung bilden die Einmarschberichte des katholischen Klerus, die auf Anforderung des Freiburger Ordinariats zwischen Mai 1945 und Herbst 1946 angefertigt worden sind. Sie sind im Erzbischöflichen Archiv im Bestand B 2–35/149 (Pfarrämter im Dekanat Konstanz) archiviert und sicherungsverfilmt (F 1/312). Die unmittelbare Nähe zu den Ereignissen bei der Besetzung machen sie als Quellen einzigartig, wenngleich die ausschließlich klerikale Perspektive quellenkritisch in den Blick zu nehmen ist. Deshalb wird versucht, sämtliche berichtenden Pfarrer in den Anmerkungen biographisch zu verorten und im Vorgriff auf die Einmarschberichte – wo immer möglich – auch mit Blick auf ihre Persönlichkeit und das Verhalten im Nationalsozialismus zu charakterisieren.