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Die faunistische Bearbeitung der Ichneumonidae Badens wird mit den Unterfamilien der Adelognathinae und Ctenopelmatinae fortgesetzt. Aus diesen Unterfamilien werden 138 Arten aus Baden nachgewiesen. Zwei sind neu für Deutschland:
Glyptorhaestus pumilus Hinz, 1975 und Rhorus austriator Aubert, 1988 (Ctenopelmatinae, Pionini); zwei fehlen im Verzeichnis von Horstmann (2001): Anoncus referendus (Heinrich, 1953) und Barytarbes superbus Schmiedeknecht, 1914
(Ctenopelmatinae, Mesoleiini). Es werden Wirte von 13 Arten der Ctenopelmatinae mitgeteilt, die durch Zuchten festgestellt
wurden.
Fort mir der 5. Kolonne! Raus mit den deutschen Nazis" hieß es Anfang Juni 1945 auf öffentlichen Kundgebungen der Schweizer Sozialdemokraten und Kommunisten (PdA) in Arbon und Kreuzlingen. Massiv wurden die Thurgauer Behörden wegen ihrer Langsamkeit bei der Ausweisung deutscher Nationalsozialisten kritisiert. Das Thurgauer Kantonsparlament forderte die Kantonsregierung auf, streng durchzugreifen. Es befasste sich zudem mit der Forderung, wie man deutsche Wehrmachtssoldaten, die ihren Wohnsitz in der Schweiz hatten, an der Rückkehr in die Schweiz hindern könnte. In den Ausweisungen sah man hier wie auch in der übrigen Schweiz die Chance, das heikle Thema „Nationalsozialismus und Schweiz" rasch zu bewältigen und abzuschließen. Bestraft wurden auch aktive Schweizer Nationalsozialisten, die sich für den Anschluss der Schweiz an Deutschland ausgesprochen hatten. Wenn sie sich nach Deutschland abgesetzt hatten, wurden sie ausgebürgert.
Seit 1909 existiert unser Landesverein Badische Heimat, gegründet kurze Zeit nachdem 1904 in Dresden in einem gesamtdeutschen Verband die Notwendigkeit, die Heimat zu pflegen und zu schützen, nachdrücklich gefordert worden war. Seit Generationen waren/sind nun Tausende aktiv, um den Reichtum in unserer so vielfältig strukturierten Kulturlandschaft zu entdecken und zu propagieren und ihr Wissen in politischen Programmen und Aktivitäten umzusetzen. Kultur wollen wir dabei auch zukünftig ganz bewusst sehr weit fassen als sehr komplexes Ganzes - eine Summe von Erfahrungen, Mannigfaltigkeit von Kenntnissen und Fertigkeiten, eine Vielfalt von ästhetischer Qualität und wandelbarem Kulturverständnis, ein Vielerlei von Kunstwerken, Bräuchen und Sitten, wie sie sich in unserer Heimat entwickelt haben und wie sie unser aller Leben bereichern und verfeinern können. Wir stehen zu vielen dieser Traditionen mit ihren geistigen und religiösen Wurzeln in unserer Heimat, die ja zumeist wesentlich im Rahmen der europäischen Kulturgeschichte geprägt sind. In der Kulturlobby - dieser Ausdruck sei mir gestattet - also in der Interessenvertretung aller künstlerischen Kräfte in Literatur, Theater, Musik, aller Formen der Bildenden Kunst usw. sehen wir deshalb unsere besondere, vornehme Aufgabe. Es geht um die Unterstützung für Archive und Museen (die aber dem interessierten Publikum viel leichter zugänglich sein müssen!); unser Engagement gilt der Denkmalpflege; unsere Stimme muss deutlich bleiben bei der Diskussion und Deutung geschichtlicher Vorgänge bzw. historischer Persönlichkeiten; wichtig ist uns der Erfahrungsaustausch über Vereinsgrenzen und politische Hürden hinweg. Es gibt viel zu tun, das Füllhorn unserer Möglichkeiten ist groß. Wir wollen hier verzichten auf lange Listen, auf eine umfassende Darstellung unserer Arbeitsbereiche; aber wir wollen nicht verzichten auf dieses Profil, Anpassung gilt nicht. Wir sagen laut und verständlich, woran wir glauben und wie wir unser Tun in Freiheit und Verantwortung begründen, selbstbewusst und hoffnungsvoll.
Die Säkularisation der Klöster und Bischofsresidenzen brachte den badischen Staat in den Besitz nicht nur der Gebäude und Ländereien, sondern auch des gesamten beweglichen Ausstattungsguts, von Möbeln und Hausrat bis zu den Kirchenschätzen. Aus den Konventsgebäuden, die ihre Nutzung verloren, wurde das Mobiliar ausgeräumt und verwertet. Gleiches galt für die Klosterkirchen, soweit sie nicht als Gemeindepfarrkirchen eine neue Funktion erhielten. Vor Ort verblieb nur dasjenige, was für den Gottesdienst und, sofern es eine solche gab, für die Wallfahrt benötigt wurde.
Die badische Markgrafschaft war einer der großen Gewinner, begünstigt von der politischen Konstellation vor 200 Jahren, der mit der Ausbeute aus Säkularisation und Mediatisierung in der Folge der Französischen Revolution zu einem 900 000 Einwohner zählenden Territorium (also verfünffacht) von 14 000 qkm (bislang knapp 4000) anwuchs und sich als Kurfürstentum feiern lassen durfte, ab 1806 gar als Großherzogtum anerkannt wurde. Die mit der „großen Revolution" und mit dem „Phänomen Napoleon" verbundenen Auseinandersetzungen führten in ganz Europa zu dramatischen Umwälzungen, Einschnitten, Neuordnungen - alles in der Regie Frankreichs und auf Kosten des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation", dessen Oberhaupt letztlich, auf ein Ultimatum Napoleons, des neuen Kaisers, hin, am 6. August 1806 die römisch-deutsche Kaiserwürde niederlegte und damit das Ende des ,,Reichs" dokumentierte.
Man kennt sich nicht mehr aus in unserm Vaterland". Mit diesen Worten resümierte bei der Übernahme des fürstbischöflichen Meersburg in das markgräfliche Baden ein badischer Kommissar die umwälzenden Veränderungen durch die immensen Gebietszugewinne, die seit 1802 in die Tat umgesetzt wurden. Aufklärerische Utopien und territoriale Verluste an Frankreich waren der Auslöser für die staatliche Umstrukturierung des deutschen Südwestens. Herrschaftliche Wechsel ereigneten sich in kurzen Zeitabständen. Im Breisgau regierte von 1801 an sogar der oberitalienische Herzog von
Modena, der für seine verlorengegangenen Besitzungen entschädigt worden war. Was durch die Einführung der Reformation 1534/35 im württembergischen und badischen Territorium und in der Kurpfalz gelang - die Auflösung und Eingliederung zahlreicher Klosteranlagen - fand am Anfang des 19. Jahrhunderts in weit umfangreicherem Maße statt. Mächtige und reiche Klöster mussten schließen, ihr Vermögen wurde eingezogen und neue Nutzer zogen in die nach dem Auszug der ehemaligen Bewohner leerstehenden Gebäude ein. Kirchengut wurde vereinnahmt, sortiert und verteilt oder zu purem Geldwert „versilbert". Der Aufbruch in eine neue Ordnung zog sich über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Alte Klöster - neue Herren
(2003)
Mit Großen Landesausstellungen versucht das junge Bundesland Baden-Württemberg von Zeit zu Zeit, sich seiner historischen Wurzeln zu versichern. So wird mit der Ausstellung ,,Alte Klöster - neue Herren" Säkularisation im deutschen Südwesten eine Reihe landesgeschichtlicher Themen fortgesetzt, die 1977 mit der „Staufer-Schau" begann, mit Ausstellungen über die Alamannen, das badisch-württembergische Vorderösterreich bis hin zum ,,Mittelalter am Oberrhein" fortgesetzt wurde. Zu erwähnen sind auch die Ausstellungen zu ,,Baden-Württemberg im Zeitalter Napoleon" aus Anlass des 125jährigen Jubiläums des Württembergischen Landesmuseums und die Landesausstellung „1848/49: Revolution der
deutschen Demokraten in Baden". Die Landesausstellungen widmen sich aber nicht nur landesgeschichtlichen Themen, sondern sind über das Historische hinaus gedacht als Festigung des „Image Baden-Württemberg als Kulturland" und als Identifikationsangebot für die Bürger mit dem Land. Das Thema der Säkularisierung bietet sich insofern für eine
Landesausstellung an, da sie Bedingung war für die Schaffung der Mittelstaaten Baden und Württemberg als „wohlarrondierte Territorialstaaten" im Sinne und Interesse Napoleons. Erhielt doch „Württemberg das Vierfache seiner tatsächlichen Verluste, Baden das Siebenfache".
Die Kunst zu lehren ist eine große und schwere Kunst. Sie ist nicht das Werk der bloßen Natur oder des Zufalls, sie ist das Resultat mehrjähriger Übung und Erfahrung, die jedoch immer besondere natürliche Anlagen voraussetzt. Friedrich Gedike, der diese Sätze 1790 schrieb, wusste, wovon er sprach: Als Direktor des Friedrichswerderschen Gymnasiums zu Berlin hatte
er 1787 auf Geheiß des Preußischen Unterrichtsministeriums mit dem Aufbau eines Seminariums begonnen, das in einem vierjährigen Kursus Universitätsabsolventen zu Lehrern ausbilden sollte. Gedikes Schöpfung wurde zum Urbild der heutigen Seminare für die Kandidaten des höheren Lehramtes. Sie gehört zu jenen Reformen vor der Reform, mit denen Preußen
sein Bildungswesen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts schrittweise und aus dem Geist der Aufklärung heraus erneuert hat.
Die Faunistik der in Baden vorkommenden Ichneumoniden-Arten wird für folgende Unterfamilien bearbeitet: Banchinae
(Banchini), Brachycyrtinae, Collyriinae, Eucerotinae, Neorhacodinae und Tryphoninae. Mit dieser Arbeit werden 124 Arten
für Baden nachgewiesen. Sieben davon sind neu für Deutschland: Rhynchobanchus flavopictus Heinrich, 1937 (Banchinae
Banchini); Collyria trichophthalma (Thomson, 1877) (Collyriinae); Cladeutes discedens (Woldstedt, 1874) (Tryphoninae
Oedemopsini); Netelia longipes (Brauns, 1889), Phytodietus basalis Kasparyan, 1993 (Tryphoninae Phytodletini); Ctenochira angulata (Thomson, 1883) und Tryphon zavreli Gregor, 1939 (Tryphoninae Tryphonini). Ebenfalls neu für die deutsche Fauna ist Cteniscus nigrifrons (Thomson, 1883) (Tryphoninae, Exenterini) aus Württemberg. Durch Zucht konnten Wirte von 12 Arten ermittelt werden.
So steht es in goldenen gotischen Lettern am Giebel des Melanchthonhauses in Bretten, hoch über den Fenstern des Obergeschosses: Gott zu Ehren. Melanchthon zum Gedächtnis. Errichtet von der evangelischen Christenheit. In der Tat hatten zahllose evangelische Christen, nicht nur aus Deutschland, hier vor allem aus Berlin und Preußen und aus Württemberg, sondern ebenso aus der weltweiten Christenheit, hier vor Skandinavien, die erheblichen Mittel zur Vollendung des Bauwerks während seiner sechsjährigen Bauzeit aufgebracht. Damit legten sie sowohl ein Bekenntnis zu Melanchthon als auch zur gesamten, insbesondere zur lutherischen Reformation ab.