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Die ersten fotografischen Dorfansichten von Tennenbronn – ab 1. Mai 2006 Ortsteil von Schramberg – stammen aus der Zeit um 1890. Erkundigt man sich bei den nicht mehr ganz jungen Einwohnern Tennenbronns nach dem Fotografen dieser Bilder wird meist recht spontan mit »Heinrich Martin – der Vater der bekannten, im Oktober 1999 verstorbenen Heimatforscherin, Mundartdichterin, Buchautorin und Tennenbronner Ehrenbürgerin Esther Haas« geantwortet. Schaut man den so Antwortenden dann etwas verunsichert und ungläubig an, wird in aller Regel schnell nachgebessert: »Ja, da war doch noch der Bäslecarl; ich glaube, der hat schon vor Heinrich Martin in Tennenbronn fotografiert.«
Die Geschichte der Schapbacher Heimhofsiedlungen reicht weit zurück, wahrscheinlich bis ins 12. Jahrhundert. Im Jahre 1562 vergab das Haus Fürstenberg mit dem sogenannten Wildschapbachbrief 23 Maierhöfen 1200 ha Wald "zu ewigen Zeiten zu Erb und Eigen." 1565 trat noch die sogenannte Hirschbachurkunde hinzu, nach der von den 23 Maierhöfen sieben Hofbauern zusätzlich den Hirschbachwald verliehen bekamen. Insgesamt verfügten diese Maierhöfe nun über etwa 200 mehr oder weniger große Waldparzellen. Da in Schapbach von jeher die Rechtsform der geschlossenen Hofgüter (Unteilbarkeit) galt, blieb diese Parzellierung in ihren Grundzügen bis heute erhalten. Aus diesen Besitzverhältnissen resultierte eine großangelegte Waldwirtschaft – rund 80% der Gemarkung Schapbach besteht aus Wald4, – und daraus wiederum entwickelten sich die runenähnlichen Hofzeichen (Abb. 1).
In relativ vielen Publikationen wird beschrieben, dass der Gutacher oder Gutachtäler Haustyp durch die Württembergische Bauordnung aus dem Jahre 1568 entstanden sei. Leider wird in keiner dieser Veröffentlichungen aber auf den genauen Wortlaut dieser Verordnung eingegangen, was bei vielen Lesern eine Verunsicherung auslöst. In dem vorliegenden Beitrag werden der Grundriss und die konstruktiven Einzelheiten dieses Haustyps vorgestellt. Mit Hilfe des Originalwortlauts der Bauordnung und einigen mehr als 100 Jahre alten Fotografien und Bauzeichnungen wird nachgewiesen, dass es den Gutacher oder Gutachtäler Haustyp auch schon vor Inkraft treten der Bauordnung im Jahre 1568 gab, d. h., die angeführte Bauordnung war nicht ursächlich für diesen Haustyp.
Der Autor verfolgt die Geschichte des Ritterhofs in Kirnbach-Grafenloch von seinen Anfängen im Jahre 1590 bis zu seiner vorbildlichen Restaurierung durch die heutigen Eigentümer. Er beleuchtet das Leben seiner Bewohner und die Geschicke des Hofes im Wandel der Zeit. Auch
auf die Architektur des Hofes geht er ein, weist der Ritterhof doch eine sehr individuell gestaltete Giebelseite auf, wodurch sich das Haus nur schwer einem der klassischen Schwarzwälder Haustypen zuordnen lässt. Ob es sich beim Ritterhof möglicherweise um eine sogenannte bauliche
»Mischform« handelt soll der Beitrag klären.