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Der Mond ist aufgegangen
(2014)
Der Mond ist aufgegangen : ein Abendlied zu vier Männerstimmend / Joh. Michael Haydn ; [Text:] M. Claudius ; Ed. HHK. - [Bochum] : Editio Fasch Favor, [11/2014]. - 1 Online-Ressource (1 Partitur (3 Seiten)). - Basiert auf: Der @Mond ist aufgegangen : dein Abendlied zu vier Männerstimmen ohne Begleitung : Nro. VI / Haydn, Michael *1737-1806*. - [Stimmen]. - BLB Karlsruhe, Don MusDr 1382,1
[Bischesser Leut] 1914
(2014)
Zwischen 1914 und 1918 legten Bibliotheken,
Archive, Museen und Privatpersonen überall im
Deutschen Reich Weltkriegssammlungen an, in
denen der Erste Weltkrieg als „große Zeitenwende“
akribisch dokumentiert wurde. Den Zeitgenossen
war wohl bewusst, dass sie den
ersten Medienkrieg der Geschichte miterlebten. Nie zuvor hatte die Publizistik eine
vergleichbare Rolle gespielt, nie zuvor die
Propaganda so entscheidenden Einfluss
gehabt. Und dieses Material wurde umfassend gesammelt.
Auch die Badische Landesbibliothek baute damals eine
Weltkriegssammlung auf, in der sie eine Vielzahl von
Feld-, Lazarett- und Lagerzeitungen, Besatzungs- und
Auslandszeitungen und andere Druckerzeugnisse versammelte.
Die Kriegszeitungen waren unter der Sammelsignatur
*Aa 61.2° geschlossen abgelegt. Auch die
zahlreichen Auswahl- und Erinnerungsbände, die die deutsche Feldpresse in den
Frontgebieten herausgab, waren fast alle vorhanden.
In der Nacht zum 3. September 1942 wurde die
Badische Landesbibliothek am Friedrichsplatz durch
Brandbomben vollständig zerstört. Sie verlor insgesamt
98% ihres Bestandes (367.000 Bände),
darunter sämtliche Materialien der Weltkriegssammlung.
Nur der Katalog blieb erhalten und
belegt, wie reichhaltig die Sammlung einmal gewesen ist.
Beim Durchsehen von Werkverzeichnissen fällt immer wieder ins Auge, dass bestimmte dort
aufgeführte Quellen beispielsweise als „Kriegsverlust“ oder als „verbrannt 1944“, als „seit 1945
verschollen“ oder etwa als „heute in Krakau“ gekennzeichnet sind. Es kommt auch vor, dass man in der
Neuauflage der Musik in Geschichte und Gegenwart oder im New Grove dictionary of music and musicians in den
Werkübersichten zum Schaffen einzelner Komponisten von Quellen erfährt, die sich dann, fragt man bei
der genannten Bibliothek an, als Kriegsverluste herausstellen. Je mehr Werk- und Quellenverzeichnisse
man durcharbeitet, um so mehr verdichtet sich der Eindruck, dass angesichts der hohen Zahl solcher
Einträge doch vielleicht auch der entgegengesetzte Ansatz, und zwar eine Aufarbeitung der
Kriegsverluste selbst, zu beschreiten wäre. Für die deutschen Musiksammlungen wurde bisher kein
Versuch unternommen, deren Kriegsverluste systematisch und auf breiter Basis zu untersuchen, zu sehr
hat sich die Musikwissenschaft seit 1945 mit der Sichtung und Erforschung des Erhaltenen beschäftigt,
als dass sie sich – mit Ausnahme gewisser Spitzenstücke – des Verlorenen angenommen hätte, wie dies
in der Kunstgeschichte schon seit langem der Fall ist. Die vorliegende Arbeit ist der erste Teil einer
grossflächig angelegten Studie, welche die Geschichte der musikalischen Quellensammlungen deutscher
Bibliotheken im Zweiten Weltkrieg anhand bisher unveröffentlichter Akten beschreibt, die Ursachen für
die Quellenverluste darstellt und später einen Gesamtkatalog der feststellbaren Kriegsverluste an
handschriftlichen und gedruckten Noten bis zum frühen 19. Jahrhundert auf der Grundlage historischer
Inventare liefern wird.