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Der Bestand Abt. 150.014 Karl Heinrich Mann (1912–1982) ist kein Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Sammlung historischer Unterlagen über Heidelberg und insbesondere die Providenzkirche, an der Mann von 1959 bis 1978 tätig war. Der Nachlass mit einem Umfang von 0,2 lfd. Metern, 18 Verzeichnungseinheiten und einer Laufzeit von 1645 bis 1981, ist zu einem unbekannten Zeitpunkt vor dem Jahr 1999 in das Landeskirchliche Archiv übernommen worden. Er beinhaltet 16 Handakten von Pfarrer Heinrich Mann mit Leichenpredigten bedeutender Persönlichkeiten in der Pfarrei und der Gemeinde. Karl Heinrich Mann wurde am 4. September 1912 in Leipzig geboren. Nach dem Schulbesuch in Leipzig studierte er von 1932–1937 Theologie in Leipzig und Marburg und legte nach bestandener I. Theologischer Prüfung und Vikariat in Sebnitz mit Besuch des Prediger-Kollegs St. Pauli in Leipzig im Mai 1939 vor dem Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt in Sachsen das II. Theologische Examen ab. Seine erste Pfarrstelle war an der Heil- und Pflegeanstalt Untergöltzsch. Von Mai 1939 bis August 1945 diente er in der Wehrmacht, nahm am Polen- und Westfeldzug teil und kam anschließend in Kriegsgefangenschaft in Kreuznach und Attichy (Frankreich).
Die Nachlässe von Adolf Schmitthenner und Karl Ludwig Schmitthenner sind Teil des Familienarchivs Schmitthenner, einer badischen „Pfarrerdynastie“, die ohne Unterbrechung seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Dienst der evangelischen Kirche
in Baden tätig ist. Die Nachlässe wurden im August 2004 von Pfarrer i. R. Werner Schmitthenner als Dauerleihgabe an das Landeskirchliche Archiv übergeben. Bei der Übergabe hatte der Nachlassgeber seiner Zeit freilich nur von einem „Konvolut Predigten“ Adolf Schmitthenner gesprochen, das sich bei der Bearbeitung viel differenzierter als Doppelnachlass erwies, da er durch Datierung und Handschrift zwei von einander deutlich zu unterscheidende Teile enthält.
Die »württembergische Ehrbarkeit«, seit der 1946 vorgelegten Dissertation
von Hansmartin Decker-Hauff [1]
über »Die Entstehung der altwürttembergischen Ehrbarkeit 1250 –1534« ein gängiger, wenn auch nicht sehr präziser
Begriff, bildet neuerdings wieder einen Mittelpunkt der landeskundlichen
Forschung. Zwei kürzlich erschienene Monographien widmen sich dem
Thema: Die Historikerin Gabriele Haug-Moritz [2]
schreibt über »Die württembergische Ehrbarkeit. Annäherungen an eine bürgerliche Machtelite der Frühen Neuzeit«, der Nationalökonom Otto K. Deutelmoser [3]
über »Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten«. Auch in genealogischen Studien
findet sich der schillernde Begriff der Ehrbarkeit häufig, und es liegt nahe, dass
gerade genealogische Beziehungen eine Führungsschicht schaffen bzw. erhalten können. Unverständlich ist daher eine Bemerkung auf der Umschlagrückseite des Buches von Deutelmoser, dass man »kurioserweise« versucht habe,
die Ehrbarkeit mit Mitteln der Genealogie zu erklären. Dies führt der Autor
aber selbst ad absurdum, wenn er auf der letzten Textseite seines Buches 25
Familien mit Namen nennt, die seiner Meinung nach – als Familie in mehreren
Generationen – zur Ehrbarkeit zu rechnen sind, darunter Uhland, Gmelin,
Schwab, Autenrieth, Moser, Rümelin, Bilfinger, Harpprecht, Köstlin, Osiander und Zeller.
Obwohl über einen Zeitraum von nahezu zwei Jahrhunderten nachzuzeichnen, ist die Geschichte der Erwerbungen von Abgüssen antiker Plastik durch das Haus Baden und des Fortbestandes dieser Sammlungen bislang kaum untersucht und nie zusammenhängend dargestellt worden. Auch die einzelnen Komplexe dieser Sammlungsgeschichte, die durch das Engagement des Hauses Baden wie durch einen roten Faden verbunden sind, gleichwohl aber auch für sich stehen könnten, haben zum Teil wenig Beachtung gefunden. So ist z. B. weitgehend unbekannt, dass auch Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) in Karlsruhe eine eigene Abguss-Sammlung besaß. Und weitgehend in Vergessenheit geraten ist auch die Existenz einer Abguss-Sammlung im Mannheimer Schlossmuseum. Erweitert werden soll die Darstellung außerdem um die Anfänge der ersten Sammlung von Antikenabgüssen für die Karlsruher Zeichenakademie unter Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728–1811).
Einen gesonderten Bestand zum Ersten Weltkrieg gibt es im Landeskirchlichen Archiv ebenso wenig wie zum Zweiten Weltkrieg, wenn man von den Sammlungen der Feldpostbriefe absieht. In der Regel befinden sich Unterlagen zum Ersten Weltkrieg in entsprechenden Serien der Generalakten, aber auch in Personalakten und diversen Sammlungen.
Im Frühjahr 2013 konnte die Landeskirchliche Bibliothek die Gesangbuchsammlung von Udo Eisenbeiß (1936-2013) aus Offenburg übernehmen. Der gebürtige Straßburger Eisenbeiß war Verwaltungsleiter und stellvertretender Direktor des Paul-Gerhardt-Werkes in Offenburg und leidenschaftlicher Kirchenmusiker. Zugleich war er auch ein passionierter Sammler u.a. von Gesangbüchern, deren Bestand er noch kurz vor seinem Tode der Gesangbuchsammlung der Landeskirchlichen Bibliothek
antrug. Die Gesangbücher wurden als „Sammlung Eisenbeiß“ in die Gesangbuchsammlung integriert. Das Zugangsbuch verzeichnet, nachdem Dubletten ausgeschieden worden waren, 310 Einträge.
Archiv und Bibliothek dürfen sich über wertvolle Neuzugänge freuen, von denen einige hier kurz angezeigt sein sollen: Seltener Lutherdruck Ein brieff / D.Mart.Luth. / Von seinem / Buch der Winckel / messen, an einen / guten freund. / Wittenberg / M. D. XXXIIII, Die bei Hans Lufft zu Wittenberg im Jahre 1534 gedruckte Lutherschrift wurde der Landeskirchlichen Bibliothek von der Evang. Kapellengemeinde in Heidelberg überlassen. Wie der Druck in das Pfarramt der Gemeinde kam, ist unbekannt. Ein alter Bibliotheksstempel verweist auf die Herkunft aus einer aufgelösten Hochschulbibliothek (Bibl. Acad. Land.) hin. Das vorliegende Exemplar gehört zur zweiten von Lufft in Wittenberg 1534 publizierten und völlig neu gesetzten Ausgabe der gleichen Schrift. Das Impressum enthält den Druckfehler „Gedruck zu Wittenberg“; dieser Fehler wurde in einem Nachdruck aus dem gleichen Jahr korrigiert. Die bei Josef Benzing / Helmut Claus, Lutherbibliographie. Verzeichnis der gedruckten Schriften Martin Luthers bis zu dessen Tod, Bd. II, Baden-Baden
1994 unter der Nummer 3093, Variante B1 verzeichnete Druck ist identisch mit der Ausgabe VD16 L 4178. Der SWB
weist derzeit nur die Ausgaben VD16 L 4177 (Wittenberg 1534) und nach VD16 L 4176 (Nürnberg 1534) nach.
Der Bayerische Verbundkatalog differenziert bei der Ausgabe B (Benzing 3093) leider nicht zwischen den beiden
Varianten, so dass unklar ist, ob unsere Ausgabe dort erfasst ist.
Joseph Victor von Scheffel
(2001)
Im Herbst 1993 hat die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg einem Antrag der Literarischen Gesellschaft entsprochen und ihr finanzielle Mittel - zunächst auf zwei, später auf drei Jahre - zugewiesen, um das Scheffel-Archiv zu ordnen, zu inventarisieren und der Benutzung zugänglich zu machen. Die bereitgestellten Beträge ermöglichten die befristete Beschäftigung archivischer Fachkräfte zur Durchführung der vorgesehenen Arbeiten. Mit dem jetzt vorliegenden Findbuch konnten sie in der geplanten Form abgeschlossen werden. Doch war eine große Eigenleistung der Literarischen Gesellschaft in finanzieller und personeller Hinsicht erforderlich, um die Arbeiten zu einem erfolgreichen Ende bringen zu können. Die hauptamtlichen Bearbeiter, die Diplom-Archivare Katja Hoffmann (Januar bis August 1994) und Thomas Schreiner (Februar 1995 bis Mai 1997) haben die Grundlagen dafür geschaffen; Dietmar Cramer hat die über EDV erstellten Dateien betreut, das Druckmanuskript und die Indices hergestellt und gab so dem Werk seine endgültige äußere Form. Die Arbeit an der Erstellung des Inventars haben Dr. Marie Salaba und Christiane Scheuble vom Generallandesarchiv Karlsruhe betreut und begleitet. Zu danken ist vor allem Bibliotheksdirektor i.R. Dr. Werner Schulz, der in engagierter ehrenamtlicher Tätigkeit das Manuskript überarbeitet hat und dabei viele offene Fragen klären konnte. Wertvolle Auskünfte konnte auch Vera-Maria Wieland, geb. Freiin von Reischach-Scheffel, die Urenkelin des Dichters, geben. Die Literarische Gesellschaft/Scheffelbund legt mit dem vorliegenden Archivinventar ihres „Kernbestandes“, des Nachlasses von Joseph Victor von Scheffel, ein erstes Verzeichnis ihrer Bestände vor; weitere werden folgen. Sie lenkt damit das Augenmerk auf jenen Teil ihrer Arbeit, die der Bewahrung und wissenschaftlichen Bearbeitung von Dichtung und Literatur am Oberrhein des 19. Jahrhunderts gilt. Sie erhofft sich dadurch eine Intensivierung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk Joseph Victor von Scheffels.
Joseph Victor von Scheffel
(2001)
Im Herbst 1993 hat die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg einem Antrag der Literarischen
Gesellschaft entsprochen und ihr finanzielle Mittel - zunächst auf zwei, später auf drei
Jahre - zugewiesen, um das Scheffel-Archiv zu ordnen, zu inventarisieren und der Benutzung
zugänglich zu machen. Die bereitgestellten Beträge ermöglichten die befristete Beschäftigung
archivischer Fachkräfte zur Durchführung der vorgesehenen Arbeiten. Mit dem
jetzt vorliegenden Findbuch konnten sie in der geplanten Form abgeschlossen werden. Doch
war eine große Eigenleistung der Literarischen Gesellschaft in finanzieller und personeller
Hinsicht erforderlich, um die Arbeiten zu einem erfolgreichen Ende bringen zu können. Die
hauptamtlichen Bearbeiter, die Diplom-Archivare Katja Hoffmann (Januar bis August 1994)
und Thomas Schreiner (Februar 1995 bis Mai 1997) haben die Grundlagen dafür geschaffen;
Dietmar Cramer hat die über EDV erstellten Dateien betreut, das Druckmanuskript und die
Indices hergestellt und gab so dem Werk seine endgültige äußere Form. Die Arbeit an der
Erstellung des Inventars haben Dr. Marie Salaba und Christiane Scheuble vom Generallandesarchiv
Karlsruhe betreut und begleitet. Zu danken ist vor allem Bibliotheksdirektor i.R. Dr.
Werner Schulz, der in engagierter ehrenamtlicher Tätigkeit das Manuskript überarbeitet hat
und dabei viele offene Fragen klären konnte. Wertvolle Auskünfte konnte auch Vera-Maria
Wieland, geb. Freiin von Reischach-Scheffel, die Urenkelin des Dichters, geben.
Die Literarische Gesellschaft/Scheffelbund legt mit dem vorliegenden Archivinventar ihres
„Kernbestandes“, des Nachlasses von Joseph Victor von Scheffel, ein erstes Verzeichnis
ihrer Bestände vor; weitere werden folgen. Sie lenkt damit das Augenmerk auf jenen Teil
ihrer Arbeit, die der Bewahrung und wissenschaftlichen Bearbeitung von Dichtung und Literatur
am Oberrhein des 19. Jahrhunderts gilt. Sie erhofft sich dadurch eine Intensivierung der
wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk Joseph Victor von Scheffels.