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Die erste staatliche Naturschutzbehörde in Baden entstand 1927, die „Landes-Naturschutzstelle“ in Karlsruhe. Sie war von Anbeginn auf das Engste mit den Badischen Landessammlungen für Naturkunde in Karlsruhe verbunden: Bis 1938 war sie der Zoologischen Abteilung der Badischen Landessammlungen angegliedert. Deren Vorstand leitete gleichzeitig die
Naturschutzstelle. In der Folge, bis 1958, leitete jeweils der hauptberufliche Leiter des Naturkundemuseums kommissarisch die inzwischen als „Badische Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege (Nordbaden)“ bezeichnete Institution. Von 1949 bis 1972 war die Dienststelle zudem im Hauptgebäude der Landessammlungen für Naturkunde untergebracht, in der Erbprinzenstraße 13 in Karlsruhe. Ab 1958 gab es einen eigenen Leiter der nun „Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Nordbaden“ genannten Behörde. Nach der Gemeinde- und Kreisreform erhielt sie die bis heute gültige Bezeichnung „Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege (BNL) Karlsruhe“. Ab 1973 bezog die Dienststelle eigene Räume (ausführlich bei Wolf 1997). Eingriffe in Natur und Landschaft zu verhindern oder zumindest zu mildern war in all den Jahren und ist bis heute eine wesentliche Aufgabe dieser Behörde. Trotzdem war es von Anbeginn den Mitarbeitern ein zentrales Anliegen, Schutzgebiete abzugrenzen, zu würdigen und verordnen zu lassen und die Öffentlichkeit über den Wert von Natur und Landschaft aufzuklären. Die Aufgaben der Naturkundemuseen und die Aufgaben der Fachbehörden der Naturschutzverwaltung gingen und gehen bis heute in weiten Teilen Hand in Hand (soweit rezente Organismen der heimischen Lebenswelt betroffen sind): Sammeln, Forschen und Bildung sind die drei Säulen der Museumsarbeit. Bewahren, Fördern und Informieren umspannen die Naturschutzarbeit.
Dieser Bericht fasst faunistische und floristische Langzeituntersuchungen in einem unerschlossenen, ca.
1,9 ha großen Gebiet ursprünglichen Sumpflandes
in St. Ilgen, das von den Einheimischen als „Bruch“
bezeichnet wird, sowie am benachbarten Entwässerungskanal „Landgraben“ zusammen. Während das
Bruch neben Beständen alter Weiden und Erlen auch
Reste von Schilfröhricht und ausgedehnte Brennnesselfluren aufweist, sind am Landgraben vor allem die
größeren zusammenhängenden Schilfgebiete von Bedeutung. Insbesondere die Brutvorkommen von Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger und Rohrammer, aber
auch viele andere Artvorkommen in diesen benachbarten Arealen, lassen sie als besonders schützenswert
erscheinen.
Am Florentinerberg in Baden-Baden wurden bemerkenswerte Adventivpflanzen neu nachgewiesen: Pteris multifida (Feinsägiger Saumfarn), Polycarpon tetraphyllum (Nagelkraut), Parietaria judaica (Ausgebreitetes Glaskraut), Sedum dasyphyllum (Dickblättrige Fetthenne) und Deutzia scabra (Deutzie). Naturschutzaspekte für die Wuchsorte dieser Arten an Mauern werden
diskutiert.