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Die Flechte Biatora ocelliformis in Südwestdeutschland nachgewiesen (Lecanoromycetes, Ramalinaceae)
(2019)
Biatora ocelliformis, eine Flechtenart historisch alter
Buchenwälder in montanen Lagen, wurde erstmals im
Südschwarzwald nachgewiesen. Die Vergesellschaftung mit anderen Flechten wird beschrieben.
Obwohl die lichenologische Durchforschung des
Südwestens der Bundesrepublik Deutschland
auf einem guten Stand ist, gelingen laufend Erstnachweise für das Gebiet oder für Deutschland
(z.B. Wirth 2017, 2019, Wirth et al. 2011, Wirth
et al. 2018). Dies betrifft nicht nur Arten, die im
vermuteten Zusammenhang mit dem Klimawandel aus milderen oder wärmeren Regionen nach
Deutschland einwandern, sondern auch Spezies, die seit langer Zeit einheimisch sind. Hier
wird über den Erstnachweis einer epiphytischen
Krustenfechte in Südwestdeutschland berichtet,
die in naturnahen Buchen- und Tannen-Buchenwäldern in ozeanischen Lagen heimisch ist. Eine
junge Einwanderung infolge Klimaerwärmung ist
auszuschließen. Biatora ocelliformis (Nyl.) Arnold ist geradezu eine konservative Art, die eher
reliktische Züge trägt.
Von 40 seltenen oder hinsichtlich ihrer Ökologie bemerkenswerten Arten werden Vorkommen genannt und Habitatverhältnisse beschrieben, so für die in Deutschland oder Frankreich jüngst neu nachgewiesenen Caloplaca squamuloisidiata, Candelariella boleana, Stereocaulon leucophaeopsis, Strigula ziziphi und Toniniopsis dissimilis. Es werden mitteleuropäische Vorkommen der beiden kürzlich unterschiedenen Arten von Sarea difformis s. lat. genannt. Die Vergesellschaftung von Rinodina malangica, R. orculata, Maronea constans und Candelariella boleana wird belegt.