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Wahrscheinlich im Sommer 1465 schrieb der in Heidelberg weilende Humanist Petrus Antonius de Clapis einen lateinischen Brief an den 16- oder 17-jährigen Pfalzgrafen Philipp. In diesem lobte Petrus den Lehrer des zukünftigen Kurfürsten: „So hat man es nun, in Vertrauen auf das Vorbild des Königs Philipps [von Makedonien], der festlegte, dass seinem Sohn Alexander Sokrates zur Unterweisung in der Wissenschaft zugeordnet sein sollte, gewollt, dass man den hochgelehrtesten Mann Peter Brechtel, der mit einzigartiger Klugheit versehen und im römischen Recht gebildet ist, zu Deinem Lehrer machte, auf dass nach dessem allervortrefflichsten Vorbild an Gewähltheit und höchstem Wissen in den litterae dein Geist, der in deinem adligen Körper hervortritt, noch edler und edelmütiger gemacht werde.“ Abgesehen davon, dass Petrus Antonius Sokrates mit Aristoteles verwechselt, wird in dem Brief des im Umfeld des Heidelberger Hofs wirkenden Italieners der humanistische Anspruch deutlich, Fürsten durch die Unterweisung in den „litterae“, das heißt vor allem in der lateinischen Sprache und Literatur, zu besseren Menschen und Herrschern zu erziehen. Es muss allerdings beachtet werden, dass der Adressat des Schreibens zwar Pfalzgraf Philipp war, es aber fraglich ist, ob der Fürst überhaupt genug Latein beherrschte, um den Brief lesen zu können. Tatsächlich dürfte es dem Humanisten vor allem darum gegangen sein, das Interesse des am Hof gut vernetzten Peter Brechtel zu wecken. Zudem muss die Darstellung des weisen, überaus gelehrten Lehrers, kritisch hinterfragt werden. Die im Umfeld des Heidelberger Hofs während der Regierungszeit von Pfalzgraf Philipps Adoptivvater Friedrich I. „dem Siegreichen“ entstandenen historiographischen Werke, Fürstenspiegel, Gedichte und andere Texte tendieren dazu, fürstliche Bildungsbestrebungen, sei es als Mäzene oder Rezipienten gelehrten Wissens, topisch überhöht darzustellen. Wie Fürsten tatsächlich zu gelehrtem Wissen standen, wird im Fall des Heidelberger Hofs von einer Mauer aus Panegyrik verdeckt. Eine der Möglichkeiten, hinter diese zu schauen, ist, einen Blick auf jene Personen zu werfen, die dieses Wissen an die Fürsten vermittelten. Es handelt sich um die gelehrten Erzieher, die in den zeitgenössischen Quellen meist als Präzeptoren oder Zuchtmeister bezeichnet werden. Ihre Rolle am spätmittelalterlichen Heidelberger Hof steht im Mittelpunkt dieses Beitrags.
Wer in Bruchsal die Langentalsiedlung als Ausflugsziel für einen Sonntagsspaziergang wählt, sollte nicht den Hinweisschild unbeachtet lassen, der zum Feldkirchle hinweist. Der Weg führt zum Gewann Hirschmann, einem der schönsten Fleckchen Erde der Bruchsaler Gemarkung, wo in den Jahren 1903 bis 1908 der damalige Stadtpfarrer Josef Kunz das Kirchlein und die sechs Stationen zu Ehren der Muttergottes erbauen ließ. „Unter meinen verschiedenen Schöpfungen in Bruchsal, stelle ich das Feldkirchle mit den Stationen an erste Stelle. Es ist das mein Lieblingswerk gewesen und zugleich die Sprache meines religiösen wie sozialen Herzens". So schrieb Kunz in seinen Aufzeichnungen über seine vielfältige Arbeit. Weiter schreibt er: "Es bestand für Bruchsal kein religiöses Ausflugsziel in der Nähe; der schöne Michaelsberg ist zu weit entfernt und nur für rüstige Fußgänger erreichbar. Da legte ich im Jahre 1903 den Grund zu einem solchen und zwar im Gewann Hirschmann. Es war ein stilles liebliches Tälchen, abgelegen und durch einen Feldweg mit der Stadt verbunden." So entstand die Idee für das Feldkirchle, mit dem er folgende Überlegungen verband: Naturpoesie und Religion für Erfrischung, Gebet und Trost.
Trotz der Zeit der starken Männer, die die Zeit des Nationalsozialismus zu sein schien, war dies auch die Zeit der Frauen, da die meisten Männer abwesend und dadurch handlungsunfähig waren. Und es war die Zeit der Verfolgung, die Zeit des Krieges, der Besatzung und des Wiederaufbaus und die Zeit danach. In dieser Epoche bewiesen meine Uroma und meine Oma Mut. Die eine, weil sie ihren Mann liebte, und die andere, weil sie ihren Vater liebte. Neben dem Leid meines Uropas sind es aber auch die Willenskraft und das Engagement einer Martha Schanzenbach wert, einen Aufsatz über diese Frauen zu schreiben. Ich habe mit meinem Vater oft über Geschichten dieser Art in der Geo-Bücher-Reihe gesprochen. Es waren Geschichten über den Blizzard von New York anfangs des 20. Jahrhunderts, oder die Geschichte aus einem Zeitungsbericht über die Schlacht bei Verdun im Ersten Weltkrieg, aber auch ein Bericht über den Feuersturm über Hamburg im Zweiten Weltkrieg. Diese Geschichten zeugen doch davon, wie schnell Geschichte in Vergessenheit geraten kann und wie wenig man dann über die Vergangenheit weiss. Mit diesem Aufsatz will ich einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass ein Teil der Geschichte, ein Teil der Geschichte meiner Familie, nicht vergessen wird.
Als Teil der Pflegekonzeptionen für Schutzgebiete in Moorlandschaften, wurde im
Rahmen des Arten- und Biotopschutzes in den Jahren 2003-2006 die Ameisenfauna
der beiden Naturschutzgebiet „Birken-Mittelmeß" (Schwarzwald-Baar-Kreis) und
„Unterhölzer Wald" (Landkreis Tuttlingen) untersucht. Ziel der Aufnahme war
einerseits, die Bestände von naturschutzrelevanten Zielarten zur Einschätzung ihrer
tatsächlichen Gefährdungssituation zu erfassen, andererseits sollte mittels Ameisen
der Zustand eines Gebietes beurteilt werden. Hierbei wurde erforscht, inwieweit
Moorameisengesellschaften bzw. -arten als Indikatoren für bestimmte Moor- und
Biotop- bzw. Vegetationstypen geeignet sind und ob sich diese infolge früherer
Schädigungen der Moorlebensräume möglicherweise verändert haben. In diesem
Zusammenhang wurden auch die Auswirkungen von Pflegemaßnahmen und
Nutzungsformen auf einzelne Ameisenarten bzw. Artengruppen untersucht.
Im Rahmen des Arten- und Biotopschutzes, insbesondere als Teil der Pflegekonzeptionen für Schutzgebiete in Moorlandschaften, wurde in den Jahren 2003-2006
die Ameisenfauna im Schwenninger Moos (Schwarzwald-Baar-Kreis) untersucht.
Dabei wurden einerseits die Bestände von naturschutzrelevanten Zielarten zur Einschätzung ihrer tatsächlichen Gefährdungssituation erfasst, andererseits sollte mittels Ameisen der Zustand eines Gebietes beurteilt werden. Hierbei wurde erforscht,
inwieweit Moorameisengesellschaften bzw. -arten als Indikatoren für bestimmte
Moor- bzw. Vegetationstypen geeignet sind und ob sich frühere Schädigungen der
Moorlebensräume in der Zusammensetzung des Ameisenbestandes äußern. In
diesem Zusammenhang wurden auch die Auswirkungen von Pflegemaßnahmen und
Nutzungsformen auf einzelne Ameisenarten bzw. Artengruppen untersucht.
Auf den 66 untersuchten Flächen konnten 21 Ameisenarten nachgewiesen werden. Insgesamt wurden 575 Nester kartiert, diese wiesen eine durchschnittliche Nestdichte
von 40-50 Nestern/IOO m2 auf. Pro Probefläche waren im Mittel mindestens 3 Arten zu finden. Die weitaus häufigste Art im Schwenninger Moos ist Myrmica scabrinodis, gefolgt von Lasius flavus, Formica picea, Myrmica ruginodis und Lashis platythorax. Formica pratensis kommt in hohen Nestdichten lediglich auf einer Fläche vor. Relativ häufig sind auch Leptothorax acervorum, Formica fusca
und F. lemani. Bemerkenswert sind die Funde der stark gefährdeten Arten Formica picea, Myrmica vandeli und Harpagoxenus sublaevis.
Die Geschichte der Befassung mit der Kunst Frankreichs in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe beginnt in der vorinstitutionellen Phase des Museums: Schon in den frühen Gemäldeinventaren der Markgrafen von Baden-Durlach und Baden-Baden von 1688 und 1691 sind die ersten französischen Werke, darunter die Verkündigungstafel von Jacques Bellange, nachweisbar. Doch erst in der zweiten Hälft e des 18. Jahrhunderts wurden mit Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) die Voraussetzungen für die Frankreich-Orientierung des späteren Museums geschaffen. Es waren
französische Intellektuelle, Agenten, Sammler und Künstler, denen die besondere Aufmerksamkeit der französisch parlierenden und korrespondierenden Markgräfin galt. Die Achse Karlsruhe – Paris war die geistige Lebensader der kosmopolitisch
gesonnenen und europäisch vernetzten Karoline Luise.
2015 gelang es, im Regierungsbezirk Karlsruhe zwei
neue Naturschutzgebiete auszuweisen. Eines davon,
das Naturschutzgebiet „Nüstenbachtal, Hessental und
Masseldorn“ auf Gemarkungen der Stadt Mosbach,
wird hier beschrieben. Es umfasst auf ca. 149 ha die
Lebensräume der weitgehend naturnah verlaufenden
Talaue des Nüstenbachs mit den angrenzenden
Hangbereichen. Gegeben und typisch für das Landschaftsbild
der naturräumlichen Einheit „Bauland“ ist
ein kleinstrukturiertes Mosaik aus wärmeliebenden
Gebüschen, mageren Wiesen, Halbtrocken- und Trockenrasen
sowie ortsumschließenden Streuobstwiesen,
entstanden durch extensive landwirtschaftliche
Nutzung. Das neue Naturschutzgebiet ist aufgrund
der nachgewiesenen Artvorkommen von landesweiter
Bedeutung. Wir fanden eine vom Aussterben bedrohte
Art (das Graue Langohr Plecotus austriacus),
zwölf stark gefährdete Arten (Bienen- und Hummelragwurz
Ophrys apifera, O. holoserica, Wendehals
Jynx torquilla, Graues Langohr Plecotus austriacus,
Mopsfledermaus Barbastella barbastellus, Steinkrebs
Austropotamobius torrentium, Hirschkäfer Lucanus
cervus, Kurzschwänziger Bläuling Cupido argiades,
Großer Feuerfalter Lycaena dispar, Wegerich- und
Roter Scheckenfalter Melitaea cinxia und M. didyma,
Flockenblumen-Grünwidderchen Adiscita globulariae)
sowie sehr zahlreiche gefährdete Arten; keine der
umfassend untersuchten Artengruppen (Blütenpflanzen,
Fledermäuse, Vögel, Schmetterlinge und Heuschrecken)
war verarmt. Eine naturschutzfachliche
Besonderheit dieses Gebietes ist die Ausdehnung und
Qualität der Mähwiesen: Mit 53 ha stellen artenreiche
Ausprägungen des Lebensraumtyps der Mageren
Flachland-Mähwiese den weitaus überwiegenden
Anteil des Grünlandes im Gebiet. Sie sind in dieser
Ausdehnung und vor allem in zusammenhängender
Fläche so im Neckar-Odenwald-Kreis sonst nicht
mehr zu finden. Eine Ausweisung als Naturschutzgebiet
würdigt und schützt sowohl die Existenz der zahlreichen
gefährdeten Lebensraum-Typen und Arten als
auch die vorhandenen, nach Bundes- und Landesnaturschutzgesetz
besonders geschützten Biotope
und konkretisiert die zu ihrem Schutz notwendigen
Regeln. Gefährdungen bestehen durch Zunahme der
Freizeitnutzung und durch den Rückgang der heute
gegebenen, südlich der Ortschaft Nüstenbach vorbildlichen,
extensiven landwirtschaftlichen Nutzung.
Durch die Aufnahme in die höchste Schutzkategorie
der Kulturlandschaften Baden-Württembergs werden
dem Gebiet sowohl die angemessene ordnungspolitische
Aufmerksamkeit als auch die finanziellen Fördermöglichkeiten
des Landes gesichert.
Das Naturschutzgebiet „Auweinberge-Fuchsenloch“
umfasst auf 31,4 ha Lebensräume einer traditionellen
Kulturlandschaft an einem typischen südwestexponierten Steilhang des Neckars. Den besonderen Reiz
dieses Naturschutzgebietes macht die außerordentlich hohe Artenvielfalt eines kleinstrukturierten Mosaiks verschiedenster Lebensgemeinschaften aus. Das
Landschaftsbild ist geprägt von wärmeliebenden Gebüschen, mageren Wiesen und Halbtrockenrasen, alten Obstbaumbeständen und einem reich strukturierten
Waldsaum. Lesesteinriegel und Trockenmauern sind
Relikte früherer Weinbergsnutzung. Sie sind für den
Neckar-Odenwald-Kreis von besonderer Einzigartigkeit, denn die Weinbergsmauern sind überwiegend gut
erhalten und erreichen insgesamt eine Länge von über
4,7 km. Die Lesesteinriegel haben eine beachtliche
Größe von bis zu 50 m Länge und 10 m Breite erreicht.
Am 2. Februar 2007 berichtete die Stuttgarter Zeitung, dass im vergangenen Jahr fast 145 000 Menschen aus der Bundesrepublik ausgewandert sind, das ist seit 1954 ein neuer Höchststand. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, auch in Baden-Württemberg: Dort haben im Jahr 2005 rund 22 000 deutsche Staatsbürger den Südwesten verlassen. Die meisten Ausreisenden erhofften sich in den bevorzugten Zielländern, darunter die Schweiz und die USA, bessere Arbeitsbedingungen. Meist handelt es sich um gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte, weswegen dieses
Phänomen neudeutsch gerne als „brain drain“ bezeichnet wird, also das Trockenlegen von Sachverstand – eine Tendenz, die Sorgen bereitet.