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Der Oberrhein im Mittelalter
(1995)
Das Thema eines Schwerpunktprogramms der philosophischen Fakultät der Universität
des Saarlandes lautete vor einigen Jahren: "Grenzregionen und Interferenzräume".
Das Forschungsziel war eine nähere Untersuchung des Problemkomplexes
'Grenzen und Grenzziehung' für den Raum Saarland-Lothringen-
Luxemburg. In Analogie zu dieser Problematik sollen hier für den oberrheinischen
Raum nun folgende Fragen erörtert werden: In welchem Maße war der
Oberhein zwischen Basel und Straßburg in mittelalterlicher Zeit eine natürliche,
eine politische, eine wirtschaftliche oder eine kulturelle Grenze?
Der nachfolgende Aufsatz über die Hof- und Familiengeschichte des Klosterhofs in Gundelfingen fasst die wichtigsten Ergebnisse der historischen Recherche zur Hofchronik dieses traditionellen landwirtschaftlichen Familienbetriebes im Breisgau zusammen. Im Sommer 1997 wurde hier eine historische Ausstellung zur Hofgeschichte gezeigt, die auf großes Interesse und eine überaus positive Resonanz in der Öffentlichkeit stieß. Das Ausstellungskonzept basierte neben der historischen Herleitung der Hof- und Familiengeschichte auch auf der geschichtlichen Gegenüberstellung der landwirtschaftlichen Arbeit von früher zu heute sowie auf der Entwicklung vom abgabenpflichtigen Selbstversorgungsbetrieb zum für den freien Verkauf produzierenden landwirtschaftlichen Betrieb. Dabei wurde auch die aktuelle marktwirtschaftliche Situation des Hofes, der seit Beginn der 90er Jahre nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaftet und sein Hauptgewicht auf den Gemüse- und Getreideanbau verlagert hat, thematisiert. Das Konzept mit dem Ziel, historische Fakten in Form von Texten, Fotos, Urkunden und Originalgegenständen der Öffentlichkeit möglichst anschaulich und publikumswirksam zugänglich zu machen, bewährte sich als überaus erfolgreich. Und es trug dazu bei, regionale Vergangenheit ein Stück weit lebendig zu erhalten.
In politischen Debatten bis zur Gegenwart war und ist es wohlfeil, mit unverkennbar negativer Konnotation vor „Weimarer Verhältnissen“ zu warnen – mit Blick auf die gesellschaftlichen, ökonomischen und sozialen Konflikte der Jahre von 1918 bis 1933 und das Scheitern daran, im Rahmen der Institutionen des seinerzeitigen demokratischen Staates dafür sich als dauerhaft tragfähig erweisende Lösungen zu erarbeiten: Aufstände, Putschversuche, wachsende Stimmenanteile für die extremen Parteien auf beiden Flügeln des politischen Spektrums, Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und Präsidialregierungen sind Schlagworte, die zur Illustrierung dieser Warnung herangezogen werden und die dann auch in viele Details hinein entfaltet werden können. Und in der Kirchengeschichtsschreibung ist es weithin gängig, den Mainstream des Denkens und das daraus resultierende Handeln in den evangelischen Landeskirchen während der Jahre der Weimarer Republik pauschal mit dem Schlagwort vom „Nationalprotestantismus“ zu charakterisieren – was im Ergebnis dann nicht selten auf eine Art Diskreditierung in genere hinausläuft, als seien diese Jahre letztlich nur als ein „Durchgangsstadium“ hin zum Nationalsozialismus und zu dessen Untiefen und Abgründen zu begreifen und als gelte das wie für die damalige Gesellschaft insgesamt auch, vielleicht sogar gerade für den Protestantismus in Deutschland.
Die hier vorliegenden Daten bilden wertvolle Ergänzungen zum Heimatbuch Mühlhausen. Nicht nur die Namen der Dorfbewohner, teils auswärtige, sondern auch die Anzahl der Höfe, der erste Schultheiß und Pfarrer, sowie der Kraichgauer
Adel, der in Mühlhausen Besitz hatte, wird erwähnt. Die „Burg", die bisher nur als Sage existierte, wird damit bestätigt, obwohl sie wahrscheinlich nur noch Ruine war. Unter „Burg" können wir uns dabei vielleicht ein steinernes Herrenhaus (mit Nebengebäuden) vorstellen, wie es heute noch in Schatthausen (Hohenhart) existiert. Der Mühlhäuser Ortsadel ist im Jahre 1401 in Mühlhausen selbst nicht mehr vertreten, aber in den umliegenden Ortschaften Rotenberg, Östringen und Mingolsheim noch anzutreffen.
Schwetzingen wird gerne und natürlich auch zu recht mit seiner in kurfürstlicher Zeit begründeten historischen Bedeutung in Verbindung gebracht. Als ehemalige Sommerresidenz der Kurfürsten von der Pfalz verfügt Schwetzingen mit dem Schloss, dem Schlossgarten und dem barocken Stadtgrundriss über touristische Attraktionen, die jährlich viele Besucher in die Stadt locken.
Dass Schwetzingen heute eine gute Adresse für Jung und Alt ist, für viele sogar „Kult", ich denke da an den Schlossplatz als Treffpunkt der Jugend auch aus gehobenen Kreisen, dass Schwetzingen auch eine gute Wohnadresse darstellt, eine Stadt mit hohem Kultur- und Freizeitwert, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer intensiven und kontinuierlichen Auseinandersetzung mit einer aktiven und gestaltenden Stadtentwicklung und Stadtplanung. Natürlich haben wir das besondere Glück, ein schönes Schloss und einen noch schöneren Schlossgarten zu besitzen, was nicht nur im Ländle, sondern auch in der ganzen Republik Aufmerksamkeit genießt und jährlich rd. 500 000 Besucher in die Stadt bringt. Dieses geschenkte, historische Erbe - auf das wir stolz sind - gilt es nachhaltig zu bewahren. Doch keinesfalls dürfen romantische Verklärung und Nostalgie den Blick auf die heutigen und künftigen Anforderungen und die wesentlichen Bedürfnisse der Bürgerschaft versperren. Wir dürfen also nicht im Status quo verharren und ausruhen, sondern müssen unsere Stärken weiter ausbauen.
Veränderungen in der Oenothera-Flora im Oberrheingebiet seit den Jahren 1951/56 werden dargestellt. Vorkommen einiger damals beobachteter Arten sind erloschen; andere Arten sind selten geworden. Oe. ersteinensis hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Am Rheindamm bei Altenheim wurden auf einer Länge von ca. 6 km die Bestände der einzelnen Oenothera-Arten in den Jahren 1975-95 genau erfasst.
In seiner 1992 verfassten Schrift Industrieästhetik zitiert Stanislaus von Moos den
an der Stickmaschine arbeitenden Sticker als anschaulichstes Bild der vom Prinzip der
Imitation und Reproduktion dominierten visuellen Kultur des 19. Jahrhunderts: Der Sticker
sitzt auf seinem Hocker, vor ihm, a u f dem senkrechten Musterbrett aufgeheftet, die Stickvorlage. Mit der Linken führt er den Pantographen über das Blatt hin und bewegt so den riesigen Stickboden in der
Stickmaschine. Wird ein Punkt der Stickvorlage mit dem Pantographen angestochen, fuhren dutzende - wenn nicht Hunderte - von Nadeln die gleiche Bewegung auf dem Stickboden aus. Während der
Sticker seine Vorlage abtastet, entsteht so das gewünschte Motiv gleichzeitig in dutzend-, ja hundertfacher Ausführung... Skrupel hinsichtlich der Tatsache, dass der ganze Aufwand vor allem dazu diente, eine handwerkliche Herstellung vorzutäuschen, gab es keine.
Für von Moos ist das Kopieren älterer und ausländischer Vorbilder sogar ausdrückliches Programm. In der Blütezeit der St. Galler Spitzen der 1880er Jahre sieht er eine nie
gesehene Imitierwut.
Das Reskript gewährte »allen in der Gerichtsbarkeit des Markgrafen unterstehenden Landbewohnern die uneingeschränkte Freitzügigkeit und sprach sie von allen daran hängenden Abgaben und Taxen los«. (S. Fiedler)
»Den Höhepunkt des Reformprogramms bildete die am 23. Juli 1783 verfügte »Aufhebung der Leibeigenschaft« (S. Fiedler). Carl Friedrich unterzeichnete den Erlaß am 4. August 1783, dessen Gültigkeit wohl der einfachen fiskalischen Handhabung wegen auf den 23. Juli zurückdatiert wurde (ein Quartal nach Beginn des Rechnungsjahres).