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Im Heft 25, Seite 31, 1867, Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung des Großherzogthums Baden, geologische Beschreibung steht u. a.: „Auf dem nördlich von Durbach liegendem Berg, den Stöckwald, dessen Fuß aus Granit, dessen Spitze und nördlicher Abhang aber aus Porphyr besteht […]“ Und „[…] die große Härte und Festigkeit des Gesteins machen es zu einem vorzüglichen Straßen- und Pflastermaterial“. Die drei Steinbrüche im und am Hardtwald dienten über sieben Jahrhunderte der Gewinnung von Festgesteinen und Schüttgut aus Granitporphyr, vornehmlich für Kellermauerwerk, Böschungen und Begrenzungsmauern, für die Bachbefestigung und den Wegebau. Bei Lockergestein, einem stark zerklüfteten Porphyr, der teilweise im unteren Steinbruch vor Wiedergrün anfiel, wurde auch die Bezeichnung „Schottergrube“ benutzt. Der Gesteinsabbau wurde am Hang in horizontaler Richtung betrieben. Es handelte sich um Übertage-Steinbrüche mit einer Abbauhöhe von zwischen vier bis zu zwölf Metern, auch als offene Steinbrüche bezeichnet. Die Waldgenossenschaft wurde 1805 aufgehoben, der Wald anteilig an die beteiligten Gemeinde verteilt, sodass die Gemeinde Ebersweier alleinige Eigentümerin der Steinbrüche wurde, die inmitten des Ebersweier zugeteilten Hardtwaldes liegen.
Lokalpolitik, Presse und die Menschen in Villingen verfolgten über Jahrzehnte den Niedergang des Unternehmens, das einst zu den führenden Weltmarken der Phonoindustrie zählte und einer der größten Arbeitgeber der Region war. Die letzten Gebäude des Großunternehmens fallen in diesem Jahr der Spitzhacke zum Opfer, auf dem einst großen Betriebsareal entsteht einer neuer Villinger Stadtteil. Doch vor dem letzten Akt der sichtbaren Unternehmensgeschichte wurden die letzten Fabrikgebäude noch zur Kunstkulisse, zu Projektionsflächen von Ideen lokaler Künstler, die den alten Gemäuern einen letzten Glanz verleihen.
Um die Mitte des 10. Jahrhunderts wurden unter anderem im Kraichgau großflächige,
multifunktionale Burgen errichtet, sicherlich auf königlichem Befehl. Die meisten Gebäude
dürften aus Holz bestanden haben. Besetzt waren die Anlagen mit Grafen, die Verwaltung
und Schutz der ihnen überlassenen Grafschaften übernahmen. In der zweiten Hälfte des
11. Jahrhunderts wurden die meisten Anlagen zu Gunsten von kleineren, aus Stein erbauten
Burgen aufgegeben.
Im Jahre 1232 teilte sich das Grafenhaus der Habsburger in zwei Linien, die albertinische, später herzoglich-österreichische und zu Macht und Ansehen aufsteigende und die weniger erfolgreiche, die rudolfinische oder Laufenburger Linie. Die unterschiedliche Entwicklung wurde eingeleitet durch die überragende Persönlichkeit des späteren Königs Rudolf I. von der älteren albertinischen Linie, dem es gelang, sich und seinen Nachkommen eine dominierende neue Basis im Südosten und an der Spitze des Reiches zu sichern. Obwohl auch Phasen kontroverser und gegensätzlicher Beziehungen zwischen beiden
Habsburg-Stämmen bestanden, ist ihr Verhältnis lange Zeit durch ein Empfinden der Familieneinheit bestimmt. Dazu muß auch die bisher nicht als solche erkannte Übertragung der Landgrafenfunktion und der Klostervogtei über das Rheininselkloster Rheinau durch König Rudolf an einen Vertreter der Nebenlinie der Grafen von Habsburg-Laufenburg im Jahre 1288 gezählt werden. König Rudolf fällte diese Entscheidung im Zuge seiner Revindikationspolitik zur Wiedergewinnung der im Interregnum dem Reich verloren gegangenen Gebiete und Rechte. Darunter zählt auch die Schaffung neuer Rechtsbezirke, in denen in königlichem Auftrag ein Landgraf die Hochgerichtsbarkeit auszuüben
hat, welche seit dem Verschwinden der alten Gaugrafschaftsverfassung vielfach ungeregelt praktiziert worden war. So ist die Entstehung der seit Ende des 13. Jahrh. in Erscheinung tretenden Landgrafschaften Nellenburg (Hegau), Stühlingen und Klettgau zu erklären. Die in zwei Teile getrennte frühere Baar wurde durch Verzicht des Grafen Hermann von Sulz und
nachfolgender Belehnung des Grafen Heinrich von Fürstenberg mit der ganzen Landgrafschaft durch König Rudolf von Habsburg am 13. Jan. 1283 vereinigt, bzw. neu geschaffen. Dieser Vorgang geschah aufgrund des vorausgehenden
Ehnheimer Reichsspruches vom Dez. 1282, wonach keine Grafschaft geteilt oder veräußert werden durfte.
Graf Johann II. von Montfort-Rothenfels, bekannt als der »Kammerrichter«, ist
bis heute biographisch nur sehr unzureichend erfasst. Wie kaum ein anderes Mitglied
des Hauses Montfort war Graf Johann II. nicht nur persönlich durch seine Ehe mit der
Gräfin Johanna von Arenberg, sondern auch beruflich als kaiserlicher Kämmerer und
Rat mit der großen Welt im Reich Karls V., in dem die Sonne nicht unterging, mit den
Niederlanden und Spanien verbunden. Über die Heirat seiner Stieftochter Margaretha
knüpfte Johann II. ein familiäres Band zu dem niederländischen Adelsgeschlecht van
Montfoort. Graf Johanns Porträt bewahrt die National Gallery of Ireland in Dublin. Mit
großer Liebe hing er aber auch an seiner schwäbischen Heimat, besonders am Schloss
Rothenfels, wohin er immer wieder zurückgekehrt ist. Der Schüler des großen Juristen
Ulrich Zasius pflegte den Umgang mit den Humanisten, u. a. mit dem gelehrten polnischen Diplomaten Johannes Dantiscus. Und wie alle Mitglieder des Hauses Montfort
hielt auch Graf Johann II. unbeirrt an der katholischen Lehre fest.
Wenn wir auf der Bundesstraße 293 durch den Kraichgau fahren, erreichen wir
zwischen Eppingen und Schwaigern die Ortschaft Gemmingen. Vielleicht treibt
uns die Neugier an, hier nach Spuren der Herren von Gemmingen zu suchen, ist
das Dorf mit 3.500 Einwohnern doch der Stammort eines Adelsgeschlechtes, das
für die Geschichte des Kraichgaues in der Vergangenheit von großer Bedeutung
war. Wer sich mit der Geschichte der Kraichgauer Ritterschaft befasst, kennt die
Gemmingen aus der zeitgenössischen Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts. So
preist der Humanist und Theologe David Chytraeus in seiner Lobrede auf den
Kraichgau von 1561 die Gemmingen vor allen ritterlichen Familien der Region. Ein
Angehöriger der Familie von Gemmingen, der kurpfälzische Hofgerichtsrat Reinhard
von Gemmingen, hat 1631 mit seiner Familiengeschichte ein Quellenwerk
verfasst, das heute noch zu faszinieren vermag.
Vor mehr als 30 Jahren, im Ortenau-Jahrbuch 1967, veröffentlichte Wilhelm Gräßlin seinen Aufsatz über den Korker Dekan Gottlieb Bernhard Fecht. Das Revolutions-Gedenken gibt Anlass, sich dieses Mannes zu erinnern, der wie wenige das Schicksal der heute weithin vergessenen badischen Reformer verkörperte. Geduldig, durch staatliche Schikanen weder
verbittert noch entmutigt, setzten sie ihre ganze Kraft ein, den Absolutismus der Monarchen mittels der „Constitution", der „Verfassung", in Schranken zu weisen - um am Ende dann doch zu scheitern.
Am 1. September 1921 erschien in der Zeitschrift „Der Beamte", den Mitteilungen des Badischen Beamtenbundes e. V., ein Artikel von Gotthold Eugen Mayer mit dem Titel: „Die Beamtenbank - Gedanken über den Ausbau"; er formulierte Überlegungen, wie die badischen Beamten eine „Selbsthilfeeinrichtung'' schaffen könnten, als die Scheinblüte der
Nachkriegszeit vorbei und die Signale der Geldentwertung, der Verteuerung, der Inflation immer deutlicher wurden. Die „Erfüllungspolitik" des aus Freiburg stammenden Reichskanzlers Joseph Wirth wurde mit Mißtrauen und Sorge betrachtet; Matthias Erzberger, den deutschen Reichsfinanzminister, der nachdrücklich für die Annahme des Versailler Vertrages eingetreten war, hatten politische Attentäter am 26. August 1921 während seines Urlaubs bei Bad Griesbach/Renchtal-Kniebis ermordet. Unsichere Zeiten also - und sie sollten wirtschaftlich und finanzpolitisch noch schlimmer werden.
Gotthard Glitsch wurde 2008 70 Jahre alt. Davor war er Vorsitzender des Kunstvereins Villingen-Schwenningen. Die frühen Arbeiten des Gotthard Glitsch, mit kritzelicher, nervöser Strichführung ausgeführt, zeigen in Themen wie die „Jasager“, „Gigantenleben“, „Gefällter“ und „Angreifer“ umrisshafte Figuren.
Die Körper sind verdreht, zeigen Aufruhr, überziehen das Blatt in wilden Bewegungen, zeigen den Künstler der sich widersetzt, der sich befreit, der seinen Weg sucht.
„Anno Dom. 635 saß ein mächtiger Graf zu Eberstein, welcher ein dapferer Heldt und geheimbster Rath Dagoberti des Königs in Austrasia war, der Bauet im Chraichgaw an der Gräntze seines Gebiets die Burg und Flecken Gochtsheim." Dies schrieb der Schulmeister Nicolaus Rühl zu Weinsberg Anfang des 17. Jahrhunderts über die Grafen von Eberstein und die Burg zu Gochsheim. Leider hat er nicht angegeben, woher die zitierte Quelle stammt; in den gedruckten Urkunden des fränkischen Königs Dagobert I (623-639) ist sie nicht enthalten. Die „Quelle" ist ein Phantasieprodukt, mit dem durchaus löblichen Ziel, die ruhmreiche Geschichte der Ebersteiner so weit wie möglich zurückzudatieren. Das Datum ist weder mit der Genealogie noch mit der Ansiedlung in Gochsheim in Verbindung zu bringen.