Filtern
Erscheinungsjahr
- 2001 (280) (entfernen)
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (280) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (280)
Schlagworte
- Geschichte (23)
- Karlsruhe (15)
- Ausstellung (12)
- Oberrheinisches Tiefland (12)
- Freiburg im Breisgau (11)
- Biografie (10)
- Bretten (10)
- Elsass (9)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (8)
- Nachruf (7)
Wenige Bereiche in der bildenden Kunst sind in den letzten Jahrzehnten mit so großer Aufmerksamkeit beobachtet und so kontrovers diskutiert worden wie der Anspruch, die Möglichkeiten und die Grenzen der „Kunst im öffentlichen Raum“. Die Suche der Künstler nach mehr Öffentlichkeit und nach neuen Formen des Zusammenspiels zwischen Werk, Örtlichkeit und Rezipienten hatte in den 70er Jahren begonnen - mit ausgelöst durch soziologisch-kulturpolitische Untersuchungen und
Diskussionen um Architektur und Stadtplanung, Öffentlichkeit und öffentlicher Raum und durch die Erschließung neuer Denk- und Aktionsräume durch die Land-art. Die Kritik an den negativen Ausprägungen der „Kunst am Bau“ in den 50er und 60er Jahren - „außerkünstlerische“ Ansprüche an das Kunstwerk, Realisierungen ästhetisierender Architekturapplikationen und Beauftragungen als soziale Dienstleistung - hat ebenfalls dazu beigetragen, dass Künstler, Auftraggeber und Kunstvermittler
neue Aufgabenstellungen, Rahmenbedingungen und Wirkungsfelder für die Kunst im öffentlichen Raum erkundeten. In einer Vielzahl von Veranstaltungen, Projekten und Ausstellungen wurden die Möglichkeiten künstlerischer Interventionen im öffentlichen Raum ausgelotet und weiterentwickelt.
Das Verbreitungsgebiet der südpaläarktischen Großen Hufeisennase, Rhinolophus ferrumequinum (Schreber,1774) reicht von Portugal bis Japan und von Marokko bis Südengland (Ellerman & Morrison-Scott 1951), wobei sie vor allem in warmen Gegenden mit lockerem Busch- und Baumbestand vorkommt (Schober 1998). In West- und Mitteleuropa schrumpfte
ihr Areal im Laufe des 20. Jahrhunderts drastisch und die nördliche Verbreitungsgrenze verschob sich deutlich nach Süden (Roer 1984). So verschwand sie auch nahezu vollständig aus Süddeutschland, z.Z. gibt es nur noch eine einzige Wochenstube in Bayern (Hammer et al. 1997). In Luxemburg hielt sich ebenfalls noch eine Wochenstuben-Kolonie (Pir 1994), in Frankreich ist sie, v.a. in den südlichen Landesteilen, noch allgemein verbreitet (Roue 1997). In Baden-Württemberg gilt die Große Hufeisennase als ausgestorben, seit 1965 liegen keine Fortpflanzungsnachweise mehr vor (Kulzer et al. 1987). Seit 1990 wurden nur noch Einzeltiere in unregelmäßig genutzten Quartieren Südbadens (Müller 1993) und der Schwäbischen Alb (Nagel & Dietz in Vorb.) gefunden. Durch den raschen Rückgang bereits ab der Mitte des 20. Jahrhunderts ist die ehemalige Verbreitung in bis dahin relativ wenig untersuchten Landschaftsräumen, wie z.B. dem Nordschwarzwald, kaum bekannt.
Fundmünzen aus der Kapelle St. Wendelin auf dem Ramsberg, Gemeinde Heiligenberg, Bodenseekreis
(2001)
Auf dem Ramsberg nordöstlich von Großschönach steht auf einem Sporn der
Hochfläche des oberen Linzgaues ein dem heiligen Wendelin geweihtes Kirchlein,
das ursprünglich als Kapelle einer heute nur noch in Bauresten überlieferten Burg
diente. Die Anlage einer Burg an dieser Stelle geht auf die Grafen von Pfullendorf-Ramsberg zurück; im frühen 15. Jahrhundert erwarb das Überlinger Spital die
Burg und die Vogtei Ramsberg. Unter der Überlinger Herrschaft erhielt die Kapelle alsbald ihr heutiges Aussehen; die Wandmalereien in der Kapelle sind auf
1467 datiert. Benvenut Stengele vermerkt in seiner Linzgovia Sacra, die Kapelle
sei 1467 der Gottesmutter Maria sowie den Heiligen Barbara, Sebastian, Christoph und Wendelin geweiht worden; die Beliebtheit Wendelins als Viehheiliger erklärt das Aufkommen einer lokalen Wallfahrt auf den Ramsberg.
Die Zivilkommissare von 1849 in der Baar – Repräsentanten der Revolutionsregierung in Baden vor Ort
(2001)
Die Zivilkommissare waren ab Repräsentanten und Vertrauensmänner der Revolutionsregierung zwischen Mitte Mai bis Ende Juni 1849 in allen Bezirksämtern Badens vertreten. Sie sollten dafür sorgen, dass die Staatsbeamten die Verordnungen und Gesetze aus Karlsruhe in ihren Amtsbezirken durchführten. Zu den zentralen Aufgabenfeldern zählten einerseits die Kontrolle der zivilen Bürokratie, andererseits der Aufbau der Volkswehren in den Gemeinden. Ihre Arbeit diente dem Zweck, die republikanischen Errungenschaften im Land zu konsolidieren. Die Politik der demokratischen Erneuerung sollte mit ihrer Hilfe über Karlsruhe hinaus bis in die untere Ebene der Staatsverwaltung transportiert werden. Zivilkommissare sollten somit die Revolution in Baden vor Ort umsetzen.
Waltraud Oloff
(2001)
„Das alte Stadtbild hat mich sofort fasziniert und
inspiriert, als ich hier ankam; ich habe mich gleich
in Villingen verliebt“, sagt Waltraud Oloff spontan, als sie nach den ersten Eindrücken gefragt
wird, als sie aus dem Schwabenland in den
Schwarzwald kam. Das war vor knapp 50 Jahren.
Genau gesagt: Am 25. August 2001 ist sie ein
halbes Jahrhundert hier künstlerisch tätig. Die
Spuren ihres Schaffens sind deutlich erkennbar.
Waltraud Oloff hat in dieser Zeit nicht nur ein
Stück Kunstgeschichte, sondern auch ein Stück
Stadtgeschichte geschrieben, denn sie hat, wie
kaum jemand anders, den Wandel des Gesichtes
dieser Stadt in ihren Bildern dokumentiert.
Baden in Baden-Baden
(2001)
,,Alle Warmwasserquellen sind aber deswegen heilkräftig, weil ihr Wasser, in zersetzenden Stoffen durch und durch erhitzt, eine andere Eigenschaft für die Verwendung annimmt." Der römische Architekt und Architekturtheoretiker Vitruv, der im ersten vorchristlichen Jahrhundert in Diensten Caesars und Augustus' stand und sich in seinen „Zehn Büchern über Architektur" auch mit dem Bau von Bädern beschäftigt, kannte die Bedeutung des Thermalwassers für die Gesundheit. Daß seine Landsleute um 75 n. Chr. im Bereich des heutigen Markt- und Römerplatzes in Baden-Baden in unmittelbarer Nachbarschaft der heißen Quellen, die hier aus der Erde treten, eine Siedlung gründeten, ist eine Konsequenz dieses in der antiken Welt allgemein verbreiteten Wissens. Die Heilquellen waren nicht nur Anlaß für die Gründung der Stadt, sondern sind bis heute ihre Wirtschaftsbasis und ihr Hauptkapital.
Im Sommer 1999 stieß ich im Verlauf von Archivrecherchen, die im Zusammenhang mit Nachforschungen zur Literatur des südwestdeutschen Frühhumanismus standen, in der Colmarer Stadtbibliothek auf ein schmales Konvolut deutschsprachiger
Briefe bzw. Brieffragmente. Dabei weckte vor allem das erste der insgesamt zehn Stücke umfassenden 'Sammlung' mein Interesse, lieferte dieses nahezu vollständig erhalten gebliebene Schreiben doch nicht nur wertvolle Hinweise zur Identität
sowohl der Absenderin als auch der Empfängerin, sondern auch zum familiären Hintergrund und zu weiter reichenden verwandtschaftlichen Beziehungen der Adressantin wie auch der Adressatin. Und da ergänzende Sondierungen zum sozialgeschichtlichen Umfeld des Briefzeugnisses darüber hinaus einige auch in literaturgeschichtlicher Hinsicht interessante Einblicke gewährten, liegt es nahe, die wichtigsten Resultate, die im Zusammenhang mit der Erschließung dieses bis zum
gegenwärtigen Zeitpunkt kaum beachteten Briefes gewonnen werden konnten, im Rahmen übergeordneter Zusammenhänge ins Blickfeld zu rücken.
Helden unter Bauern
(2001)
Neueren literaturwissenschaftlichen Bemühungen zufolge will es scheinen, als sei
Heinrich Wittenwilers komisch-didaktisches Versepos >Der Ring< um 1408/10 in
Konstanz' entstanden und einem gleichnamigen adligen Advokaten und - wohl
späteren - Hofmeister am bischöflichen Hof zuzuweisen, der zwischen 1387 und
1395 in mehreren historischen Quellenzeugnissen namentlich aufgeführt wird.
Dabei lassen die von der jüngeren Forschung mit guten Gründen erwogene Autorzuweisung, der auf der Basis plausibler Argumente vorgeschlagene Datierungsspielraum sowie die Lokalisierung des Textes, aber auch seine produktions- und
rezeptionsgeschichtliche Einordnung in das Umfeld des Konstanzer Bischofshofes
zugleich die wichtigsten Determinanten der Entstehung und Primärrezeption des
>Ring< erkennen, nämlich ein anscheinend sehr spezifisches Eingebundensein dieses Werkes innerhalb eines Kreises von Klerikern, Adligen, Patriziern und ihnen
nahestehenden Bürgern, der wenige Jahre vor dem Beginn des Konstanzer Konzils
(1414-1418) Bischof Albrecht Blarer (Amtszeit: 1407 -1410 , gest. 1441)tS umgeben haben könnte.
Salon du Livre in Colmar
(2001)
Am 25. und 26. November 2000 fand auf dem Ausstellungsgelände, dem „Parc de l'Exposition", in Colmar zum 11. Mal der „Salon du Livre" statt. Wie der Name schon andeutet, ist es keine Buchmesse im herkömmlichen Sinn. Der „Salon du Livre" ist vielmehr eine Demonstration um und für das Buch. Immerhin ist es die größte Bücherschau Ostfrankreichs mit über 600 Ausstellern und Akteuren. Der Unterschied zu einer Buchmesse, bei welcher es außer um Information über Neuheiten vor allem um Geschäftsabschlüsse geht, wird in Colmar durch die Gliederung in vier Abteilungen deutlich, welche in den vier weiten Ausstellungshallen untergebracht sind.
Aus der Hans Thoma-Gemeinde Bernau im Schwarzwald kam die Nachricht, daß die Ehrenbürgerin des Ortes, Frau Maria Baur, geb. Beck, am 2. Juli 2001 verstorben ist. 1904 in Oberkirch im Renchtal geboren, studierte sie nach der Schulzeit Volkswirtschaft und legte die Prüfung für das Höhere Lehramt an Handelsschulen ab. 1928 trat sie den Dienst an der Oberhandelsschule Freiburg an und heiratete im selben Jahr den Leiter der Schule, Dr. Ludwig Baur.
Im April 2001 wird im Badischen Landesmuseum Karlsruhe (BLM) die Ausstellung zur badischen Landes- und Kulturgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf ca. 700 qm Ausstellungsfläche eröffnet. Mit dieser Neueinrichtung unter dem Titel „Baden zwischen den Revolutionen 1789-1848" werden die Anfänge der badischen Geschichte als Großherzogtum an historischem Ort, dem Karlsruher Schloss, lebendig. In vier Abschnitten will die Ausstellung den Besucherinnen und Besuchern einen Überblick geben über die Entwicklung in der Zeit von der Französischen Revolution und den Erhebungen von 1848. Dabei wird die besondere Rolle Badens im Rahmen der gesamteuropäischen Geschichte reflektiert. Dazu steht die umfangreiche kulturgeschichtliche und kunsthistorische Sammlung des Hauses zur Verfügung. Der größte Komplex an Objekten sind traditionell volkskundliche Sammlungsgegenstände. Diese werden nicht, wie dies in früheren Präsentationen der Fall war, nach Objektgruppen ausgestellt. Vielmehr wird die Neueinrichtung auf der Basis eines kulturwissenschaftlichen Konzepts erfolgen. Daher werden die Bestände - ergänzt durch einige Ankäufe sowie langfristige Leihgaben - unter dem Aspekt ihrer Aussage zur Landes- und Kulturgeschichte Badens in den narrativen Kontext der Ausstellung integriert.
Ich freue mich und bin beeindruckt, Sie heute so zahlreich hier begrüßen zu dürfen. Einen ganz speziellen Gruß richte ich an unsere deutschen Freunde hier in der Region, allen voran an Herrn Bürgermeister Dr. Günther Nufer sowie an alle Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Stadtarchivs, der kirchlichen und kulturellen Institutionen und die Verantwortlichen des Kulturhauses Villa Berberich. Einen Willkommensgruß entbiete ich auch den Gästen aus St. Gallen und freue mich besonders über die Anwesenheit des Regierungsrates Herrn Peter Schönenberger und des Stiftsarchivars, Herrn Dr. Vogler. Meine Frau und ich sind heute gerne nach Bad Säckingen gereist, da uns diese Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner seit unserem ersten Besuch sofort in den Bann gezogen haben. Man spürt hier ein gutes Mass an Tradition und Fortschritt. Eindrucksvoll sind auch die ausgesprochen schöne Lage und die vielen historischen Bauten. Als Luzerner könnte ich höchstens ein wenig neidisch sein, dass die gedeckte Holzbrücke über den Rhein noch etwas länger ist, als die Kapellbrücke in Luzern. Bad Säckingen hat nicht nur eine geografische Nähe, sondern auch eine besondere kulturelle und mentale Verbindung mit der Schweiz. Ich denke dabei auch an die historischen Verbindungen mit dem Kanton Glarus, die 1988 auch zu einer Partnerschaft mit der Gemeinde Näfels geführt hat. Bad Säckingen ist ein Vorbild für die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und übt eine wichtige Scharnierfunktion zwischen dem südbadischen Raum und den angrenzenden Kantonen aus. Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier nationale Grenzen
überwunden werden und wie erfolgreich dieses Zusammenwirken sich gestaltet. Ein besonderer Beweis dafür ist auch das alljährlich stattfindende Brückenfest, das am letzten Wochenende mit einer grossen Beteiligung der Bevölkerung nördlich und südlich des Rhein begangen wurde. Solche grenzüberschreitenden Verbindungen sind in einer zunehmend globalisierten
Wirtschaftswelt von grosser Wichtigkeit.
Am 27. Juni 1774 wurde Johann Baptist Seele in Meßkirch geboren. Er war der Sohn eines Soldaten aus dem Fürstenbergisch - Schwäbischen Kreiskontingent Franz Xaver Seele und seiner Frau Maria Anna Seele, geb. Wolf. Als knapp Zweijähriger kam er mit seiner Familie nach Hüfingen, wohin sein Vater versetzt worden war. Hier in Hüfingen lebte auch ein Bruder seiner Mutter, der Gefällverwalter Wölfle, der aller Wahrscheinlichkeit nach auch Autor der sogenannten Selbstbiografie Seeles ist, aus der wesentliche Informationen über sein Leben entnommen werden können. Dieser Text wurde schon 1855 von Lucian Reich in seinem Buch „Wanderblühten" als eigenhändige Biografie veröffentlicht. 1966 hatte dann Gottfried Schafbuch nachgewiesen, dass das Manuskript der Biographie eindeutig von der Hand des Onkels stammt, vermutlich aber mit Seele abgestimmt war.
Seit der Gründung der NSDAP im Februar 1920, spätestens aber seit dem Erscheinen von Adolf Hitlers „Mein Kampf' im Jahre 1925 war allen politisch Interessierten und Informierten klar, daß sich die geplante Außenpolitik der Nazis in der Eroberung von „Lebensraum im Osten", also einem Krieg gegen die Sowjetunion, realisieren würde. Die Nachricht vom Abschluß eines Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes am 23. August 1939 wurde deshalb in Deutschland und auf der ganzen Welt allgemein als politische Sensation empfunden, hatte doch die Propaganda der Nationalsozialisten bisher neben dem „Weltjudentum" gleichermaßen den Bolschewismus stets ideologisch bekämpft. De halb war ein Nichtangriffspakt
Deutschlands mit der Sowjetunion als unmöglich angesehen worden. Für Hitler war aber dieser von Anfang an nur eine taktische Vereinbarung auf Zeit gewesen, um freie Hand für die Eroberung Polens zu haben. Schon im Sommer 1940 entwickelte er heimlich vor den Spitzen der Wehrmacht einen Angriffsplan gegen die Sowjetunion, das „Unternehmen Barbarossa". Der Generalstab mußte genaue Angriffs- und Eroberungspläne gegen die Sowjetunion erstellen. Und am 22. Juni 1941 erfolgte der deutsche Angriff.
Am 17. August 2001 jährt sich der Todestag des bedeutendsten deutschen Dichters des 17. Jahrhunderts Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen zum 325. Mal. Von der Entzifferung seiner Anagramme in seinen literarischen Werken im Jahre 1835 und dem damit erbrachten Nachweis, daß er der Verfasser der Simplicianischen Schriften ist, sollte es bis zum Jahre 1998 dauern, bis man ihm in Renchen eine bleibende und ihrer Konzeption nach einmalige Gedenkstätte geschaffen hat.
Der damalige Bürgermeister und heutige Landrat des Ortenaukreises, Klaus Brodbeck, hat zur Grundsteinlegung im Jahre 1997 einen Aufsatz verfaßt. Mit seinem Einverständnis veröffentlichen wir diesen anläßlich des bevorstehenden Gedenktages.
Der Mittelpunkt des monastischen Lebens ist seit
Jahrhunderten die Heilige Schrift. Sie ist nicht
nur Gegenstand persönlicher Meditation, sondern
die Grundlage des klösterlichen Betens. Die Ordensleute versammelten sich siebenmal zum gemeinsamen Beten, dessen Texte dem Alten und
Neuen Testament entnommen sind. Es waren im
Mittelalter viele Codices zur Feier der Messe und
der Offizien nötig. Doch im Laufe des 12. Jahrhunderts, durch die häufige Abwesenheit des
päpstlichen Hofes von Rom bedingt, wurde ein
gekürztes Offizium notwendig.
Colligere fragmenta ne pereant, diese Christus-Worte, die im Evangelium des Johannes 6,12 aufgezeichnet sind) begleiteten Pater Alban Dold
sein ganzes Priester- und Mönchsleben. Er übertrug dieses Herrenwort auf seine Arbeit und beschäftigte sich jahrelang mit größter Konzentration, „diese alten unlesbaren, übriggebliebenen
Stücke, damit sie nicht verlorengehen” zu entziffern und liturgisch einzuordnen. Aber das Unbekannte und Rätselhafte zog Pater Alban Dold immer wieder in seinen Bann) und er scheute keine
Anstrengung, dieses zu entdecken und wissenschaftlich zu erforschen
Zoll auf Brettens Straßen
(2001)
Angesichts der günstigen Lage Brettens an zwei bedeutenden Handelsstraßen (Reichsstraßen) und seiner prädestinierten Stellung als Grenzstadt der unteren Pfalz zu Württemberg überrascht es nicht, daß bereits urkundlich für Bretten im Jahre 1379 ein Brettener Zolltarif erwähnt wird. Unter Zoll ist hierbei eine mit Geleits- und Marktrechten verbundene fiskalische Abgabe zu verstehen, die ausschließlich dem kurpfälzischen Landesherrn zustand. Bereits im November 1402 verlieh Pfalzgraf Ruprecht III (1398-1410) in seiner Eigenschaft als deutscher König der Stadt Bretten Wegzoll- und Weggeldberechtigung für den durch seine Gemarkung und durch die Stadt durchziehenden Warenverkehr und den Handel auf dem Markt zu Bretten. Diese Berechtigung erfolgte widerruflich und unter der Auflage, daß die Stadt, wie schon in früheren Zeiten, das gesamte Aufkommen aus Wege- und Brückenzoll in den Ausbau und in die Instandsetzung der Straßen und Brücken auf ihrer Gemarkung reinvestierte, um den Fuhrleuten und Kaufleuten geordnete Straßenverhältnisse zur Verfügung zu stellen.
Münzen im Aberglauben
(2001)
Im Zusammenhang mit der seit Frühjahr 1997 durch die ehrenamtlich wirkende Bürgerinitiative „Brettener Heimat- und Denkmalpflege" begonnenen grundlegenden Sanierung des „Schweizer Hofs", einem imposanten, für die Brettener Stadt- und Hausgeschichte bedeutsamen Baudenkmal konnte am 26.8.1999 ein höchst bemerkenswerter Fund gemacht werden. Es handelt sich hierbei um eine aus neun Silberpfennigen in Kreuzform zusammengelötete, mit einer Trageöse versehenen Komposition von 47mm x 33 mm Seitenlänge im Gesamtgewicht von ca. 2,9 - 3,0 g, der, wie nachfolgend ausgeführt, nachweislich Geldamulettcharakter zukommt.
André Weckmann
(2001)
„Andre Weckmann gehört zu den großen Dichtern des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Der zu Unrecht außerhalb des elsässisch-oberrheinischen Raums wenig bekannte Weckmann, der in den drei im Elsaß heimischen Ausdrucksweisen schreibt, Alemannisch, Französisch und Hochdeutsch, schuf den wichtigsten Teil seiner lyrischen Produktion in seinem Dialekt. In dieser Dialektlyrik läßt er viele künstlerische Anregungen und Tendenzen seines Jahrhunderts anklingen und findet so zu einem
unverkennbaren, ureigenen Ton. So kann man ihn in dem innovativen Kontext von zum Beispiel Giacometti, Tinguely, Hundertwasser in der bildenden Kunst, Jandl und Marti in der Literatur ansiedeln. Es darf hier auch an Brassens und an die
amerikanische Folk-, Jazz-, Gospel-, und Rap-Bewegung gedacht werden. Weckmanns Werk bezieht sich, bei weitem, nicht
allein auf seine Heimatlandschaft, sondern lebt ganz von deren Spannung zu anderen Regionen und Ländern."