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Das Stadtarchiv konnte 2009 ein wertvolles Werk des gebürtigen Villingers Dr. Georgius Pictorius aus dem Jahre 1560 erwerben. Es ist damit das fünfte Buch des Autors, das sich in der umfangreichen Fachbibliothek des Stadtarchivs befindet. Er behandelt darin in neun Kapiteln ausführlich allgemeine Badevorschriften und im 10. Kapitel beschreibt er einzelne Bäder, darunter das „Neuenbad“ in Villingen, das Bad im benachbarten Schwenningen aber auch heutige Kurorte mit Weltruf wie Baden-Baden, Bad Ems und Wiesbaden sind darunter. Anschließend gibt er medizinische Ratschläge und Indikationen, worunter sich mehrere arabische Mediziner als Autoritäten finden, die er zitiert. Das erworbene Exemplar stammt aus der Bibliothek des bedeutenden Botanikers und Arztes Christoph Jacob Trew (1696-1769), dessen gestochenes Exlibris sich auf der Rückseite des Titelblattes befindet. Trew übergab seine mit 34 000 Bänden wohl umfangreichste naturkundliche Bibliothek jener Zeit 1768 der Universität Altdorf, die 1809 aufgelöst wurde. Es sind weltweit nur 10 Exemplare der Erstausgabe des Buches im Internet nachgewiesen.
Der folgende Artikel entstand im Zusammenhang
mit den Aktivitäten des Stadtarchivs zum
Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013.
Der Tag stand unter dem Thema „Jenseits des
Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale”. Zu
den „unbequemen” Denkmalen zählten die Veranstalter
des deutschlandweiten Denkmaltags auch
Gefängnisse, von denen es heute auch eines in Villingen-
Schwenningen gibt, das Villinger Gefängnis
im Romäusring 22. Es steht als Sachgesamtheit
zusammen mit dem Amtsgericht seit 1983 gemäß
§ 2 Denkmalschutzgesetz unter Denkmalschutz.
Das Villinger Gefängnis, im Volksmund auch
Café Viereck genannt, gehört seit 1978 als Außenstelle
zur Justizvollzugsanstalt (JVA) Rottweil.
Seit der Großen Strafrechtsreform von 1970 heißt
es offiziell auch nicht mehr Gefängnis, sondern
Justizvollzugsanstalt.
In dem Privileg Kaiser Ottos III. vom 29. März 999erhielt Graf Berthold das Recht, die aller höchste Erlaubnis und die Gewalt für seinen Ort Villingen einen öffentlichen Markt mit Münze, Zoll und der gesamten öffentlichen Gerichtsbarkeit abzuhalten und auf Dauer einzurichten. Die Entwicklung Villingens zur Stadt war ohne das vorstehende Marktprivileg undenkbar, denn dieses ermöglichte den Einwohnern die materiellen Voraussetzungen für eine städtische Entwicklung zu schaffen. Der Markt war eine Bedingung für das Entstehen und die Entwicklung des städtischen Handwerkerstandes, des Zunftbürgertums und des
Warenaustausches von Stadt und Land.
Paul Mauk wurde am 19. Juli 1900 in Waldkirch geboren. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Militärdienst beim 5. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 113 in Freiburg (siehe Abb. 1). Die Kriegsstammrolle seiner Einheit verzeichnet: Beruf: Schüler. Mauk fällt fünf Wochen vor seinem 15. Geburtstag am 7. Juni 1915 in Nordfrankreich im Alter von 14 Jahren. Sein Grabstein befindet sich – zusammen mit über 15.000 Weiteren – auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines. 1928 wird seine Biografie veröffentlicht und er als „Jüngster aller Feldgrauen“ bezeichnet. Elf Jahre später, am 11. Juni 1939, laden Bürgermeister Kellmayer aus Waldkirch und Rektor Weber von der dortigen Volksschule – beide NSDAP-Mitglieder – zu einer „Paul-Mauk-Gedenkfeier“ ein. Anlass war die Benennung der Waldkircher Volksschule (heute: Schwarzenbergschule) nach Paul Mauk. Folgende Fragen drängen sich auf: Wie verhielt sich die Militäradministration bei der Freiwilligenmeldung eines gerade 14-Jährigen und wie war hierzu die Rechtslage? Wie haben die Waldkircher und die Freiburger Paul Mauks Leben und Sterben ab 1915 und insbesondere nach 1928 wahrgenommen und bewertet? Wie ist zu erklären, dass ein Schuljunge – wenige Tage nach seinem 14. Geburtstag – sich freiwillig zum Kriegsdienst melden konnte? Welche Rolle spielten die Herkunft, das Elternhaus, die Kirche und die Schule?
Stanislas Leszczynski, der zweimal auf den
polnischen Thron gewählt worden war, entkam
dem Exil und seiner unsicheren Lage durch die
Heirat seiner Tochter Marie mit dem französischen
König Louis XV.
In seinen Gemächern im Schloss von
Lunéville, wohin er sich gewöhnlich genau um
22.00 Uhr zurückzog, hatte er eines Abends die
Idee, einen Platz bauen zu lassen, den er seinem
Schwiegersohn widmen wollte.
Baden, meine zweite Heimat
(2001)
Als geborener Straßburger aus der Zwischenkriegszeit verbrachte ich wie die meisten Stadtkinder bäuerlicher Herkunft den größten Teil meiner Schulferien auf dem Lande bei den Großeltern, vorwiegend mütterlicherseits, und zwar in Kilstett, einem friedlichen Ried-Dorf unweit des Rheins, nördlich von Straßburg auf der legendenumwobenen Goethe-Straße nach
Sesenheim.
Mit der Wahl seines ersten Ministerpräsidenten Reinhold Maier (FDP/DVP) an der Spitze einer kleinen Koalition mit SPD und GB/BHE
wurde das Land Baden-Württemberg am 25. April 1952 gegründet. Seither sind diesem ersten Regierungschef des noch immer jüngsten
deutschen Bundeslandes acht Männer – bis auf den gegenwärtigen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann alle aus der CDU – im
Amt gefolgt. Von den somit neun Herren der Stuttgarter Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, kam nur ein einziger – Hans Karl Filbinger – aus Baden, derweil die übrigen acht aus dem württembergischen Landesteil stammten.
FRAGE: Herr Traubel, Sie arbeiten als Kunstschmied an vielen Denkmalschutzprojekten mit. Wozu Denkmalschutz? Warum leisten wir uns das? Christian Traubel: Die Frage wird häufig gestellt, und oft mehr als rhetorische Frage. Im Unterton schwingt oft schon mit, daß wir uns diesen Luxus Denkmalschutz nicht leisten könnten. Wenn für die Erhaltung von Baudenkmälern öffentliches Geld ausgegeben wird, ist die Frage ja auch mehr als berechtigt. Zunächst kann man ja mal ganz nüchtern Kosten und Nutzen gegeneinander stellen. Allerdings muß man dabei für längere Zeiträume rechnen, denn es liegt in der Natur der Sache, daß ein Baudenkmal für Jahrzehnte oder Jahrhunderte wiederhergestellt wird. Es ist ja nach der Restaurierung praktisch neu und kann mindestens so lange Bestand haben, wie es schon an Geschichte auf dem Buckel hat. Wenn also für ein historisches Bauwerk ein vernünftiger Verwendungszweck gefunden wird, ist eine Restaurierung bestehender Gebäude oft
sogar wirtschaftlicher als ein Neubau.
Das Elsass ist als Schlemmerland, als Einkaufs- und Wanderregion mit den vielen Burgen, als Region mit berühmten Museen und Sehenswürdigkeiten bekannt. Doch es hat noch anderes anzubieten. Das Elsass gilt als eine der Wiegen der deutschen Sprache seit dem 9. Jh. bis Ende des 16. Jh., als Kulturland. Als französische Gegend ist es ein Teil des rheinischen Humanismus und der Kultur. Viele Elsässer wollen nicht auf die deutsch-französische Zweisprachigkeit verzichten und setzen sich energisch dafür ein.
Literatur am Hochrhein
(2000)
„Das alemannische Land hat vielerlei Täler, Ecken und Winkel. Aber jedes alemannische Tal, auch das engste, hat seine Öffnung nach der Welt und alle diese Öffnungen und Ausgänge ziehen nach dem großen Strom, dem Rhein, in den alles alemannische Wasser rinnt. Und durch den Rhein hängt es von alters her mit der großen Welt zusammen“. Niemand anders als der aus Calw im Schwarzwald stammende Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse gab dieses Urteil über die alemannische Literatur im
Allgemeinen ab - doch läßt sich für die Literatur entlang des deutschen Hochrheins dieses günstige Werturteil aufrecht erhalten? Ist es nach den tendenziösen Literaturgeschichtsschreibungen mit naturräumlicher Gliederung von Oeftering und Nadler heute noch möglich, „Literatur“ unter einem geographischen Aspekt darzustellen?
Hubert Matt-Willmatt beschreibt nach einem jüngsten Besuch 2019 im rumänischen Banat den Aufstieg und Niedergang des »Alemannendorfes« Saderlach, das 1737 von Fricktälern / Hotzenwäldern besiedelt wurde: Saderlach ist Zădăreni – Zeit für ein umfassendes Resümee. In der Blütezeit 1937 wurde das 200-jährige Bestehen des Ortes im Beisein einer großen Delegation aus ganz Baden gefeiert, die politischen Rahmenbedingungen nach 1945 beförderten jedoch zunehmend den Wunsch zur Ausreise nach Deutschland.
Am 24. Februar 1978 fällte der Kreistag auf Antrag des damaligen Landrates Dr. Nothhelfer bis auf eine Stimmenthaltung einstimmig das Todesurteil über das „Waldschloß“ auf dessen Areal das neue Landratsamt entstehen sollte und auch erbaut wurde. Bei der Entscheidung waren die Argumente der Freiburger Professoren Linde und Gabelmacher, des Stuttgarter
Architekten Weber und des Hauptkonservators Dr. Stopfel vom Amt für Denkmalschutz ausschlaggebend. Das Landesdenkmalamt vertrat den Standpunkt, daß „das Waldschloß zwar als Kulturdenkmal aus dem 19. Jahrhundert gelte,
allerdings keine besondere Bedeutung habe." Im Übrigen „sei das Waldschloß nicht für Waldshut charakteristisch.“ Keiner dieser Fachleute hatte sich die Mühe gemacht, den Architekten des Waldschloß ausfindig zu machen, im Gegenteil wurden irrige Angaben verbreitet. Der Abrißbeschluß fiel, ohne daß die Entscheidungsträger sich um den Architekten kümmerten.
Erbauer des Waldschlosses war aber niemand Geringerer als er bedeutende Schweizer Architekt Jacques Gros, der als genialer Künstler und Meister ein immenses architektonische Erbe von Japan, Sumatra, China bis Frankreich, von Südafrika, Rußland bis England hinterlassen hat.
Orthotylus (Pachylops) neoriegeri sp. n. is described from Morocco (South Anti-Atlas). Colour dorsal habitus and illustrations of male and female genitalia are provided. The specimens were collected by beating Cytisus balansae (Fabaceae). Based on the pilosity, the male genitalia and the host-plant association, the new species is placed in the subgenus Pachylops Fieber, 1858.
It differs from the other species mainly by the brown coloration and the phallic sclerotized appendages of the male. Host-plant association within the subgenus Pachylops is briefy discussed.
Helmut Herwanger †
(2014)
Am 22. September 2014 verstarb nach längerer
schwerer Erkrankung der Botaniker Helmut Herwanger in Ravensburg im Alter von beinahe 74
Jahren. Sein Tod macht uns alle sehr betroffen.
Seine Familie begleiten wir in tiefem Mitgefühl.
Helmut Herwanger kam am 17. Oktober 1940 in
Bergisch-Gladbach zur Welt und wuchs mit vier
weiteren Geschwistern auf. Seine Mutter zog
am Ende des Zweiten Weltkriegs mit den Kindern nach Moosburg am Federsee. Nach seiner
Volksschulzeit besuchte er das Progymnasium
in Bad Buchau sowie weiterführend ab 1954 die
Lehreroberschule in Nagold. Nach seinem Abitur
studierte er in Weingarten im Pädagogischen Institut für das Lehramt an Volksschulen.
Letztmalig noch unter dem Namen „Bezirksstelle
für Naturschutz und Landschaftspflege“ (BNL) für
den Regierungsbezirk Karlsruhe wurde in Carolinea 62 über das 50-jährige Bestehen der BNL berichtet (Mahler et al. 2004). Diese gute Tradition
der Tätigkeitsberichte soll nunmehr vom Referat
56 „Naturschutz- und Landschaftspflege“ im Regierungspräsidium Karlsruhe fortgeführt werden.
In diesem Jahr steht ein Thema im Mittelpunkt,
das breiten Raum in der praktischen Naturschutzarbeit des Referats 56 einnimmt: die Umsetzung
von „Natura 2000“, also der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-Richtlinie; Richtlinie 91/43/
EWG des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung
der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen) und der Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom
2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden
Vogelarten) im Regierungsbezirk Karlsruhe.
„Natura 2000“ bezeichnet ein Netz von Gebieten zur Erhaltung von Lebensräumen sowie Lebensstätten von Tier- und Pflanzenarten mit europäischer Bedeutung. Die rechtlichen Grundlagen werden durch die genannten Richtlinien der Europäischen Union vorgegeben.
1902 wurden in der Heidelberger Peterskirche auf den östlichen Stirnwänden der beiden Seitenschiffe zwei monumentale Leinwandgemälde von Hans Thoma den neugotischen Spitzbögen eingepasst. Das rechte (südliche) zeigt die Begegnung des auferstandenen Jesus mit Maria Magdalena. Im nördlichen Seitenschiff ist eine Szene aus dem Leben des Kirchenpatrons Petrus dargestellt: Bei nächtlichem Sturm auf dem See Genezareth droht Petrus im Wasser zu versinken, da kommt ihm Jesus auf den Wellen entgegen.
Die Lebensgeschichte von Johann Jacob
Lumpert zeichnet das Bild eines wohlhabenden Bürgers der Stadt Eppingen, der
zugleich im Dienst der kurpfälzischen
Regierung stand.
Seine Jugend (geboren um 1620-1625) fiel
in die schreckliche Zeit des 30-jährigen
Krieges. Die Kurpfalz, zu der Eppingen
gehörte, wurde von kaiserlichen und bayerischen Truppen erobert, dann wogte der
Krieg hin und her. Auch nach dem Friedensschluss von 1648 waren noch französische Besatzungstruppen im Land, in
Eppingen als Verbündete.
Neben Regenwürmern, denen weltweit eine besondere Rolle beim Abbau der organischen Substanz, der Nährstoffrückführung sowie der Bodenbildung und -Strukturierung zukommt, prägen in tropischen Landökosystemen Termiten und Ameisen als soziale Insekten durch ihren Individuen-und Artenreichtum die Bodenfauna. Als sogenannte Ökosystem-Ingenieure formen sie durch ihre Fraß-, Grab- und Nestbauaktivität sichtbar ihren Lebensraum und bestimmen zusammen mit den anderen Makrofauna-Vertretern (Regenwürmer, Asseln und Tausendfüßer) die Dynamik der Nährstoffkreisläufe.
The architectural features of the five Nasutitermes species occurring in a Neotropical floodplain (varzea) forest on llha de
Marchantaria in central Amazonia are described: external nest and runway architecture, nest volume, nest height above ground, nesting trees, degree of polycalism). These characteristics are used to build a tentative field key to the nest-building
termite species which should be tested for its usefulness for ecological studies of central Amazonian termites.
Anlass zur folgenden Miszelle gab mein Vortrag über "Scheffel in Donaueschingen" bei einem "Kleinen Abend" des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar am 30. Mai 2001, in dem über die Zeit berichtet wurde, die Scheffel als Bibliothekar des Fürsten Karl Egon zu Fürstenberg in Donaueschingen zugebracht hat.