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Die Aldinger Biblia latina
(2013)
Die Aldinger Kirchengeschichte ist noch zu schreiben. Neben den veralteten Angaben der Oberamtsbeschreibung Ludwigsburg bietet der Blick in die politische Ortsgeschichte wertvolle Hinweise. Zur spezifischen Geschichte der Aldinger Kirche
St. Margareta jedoch gibt es bisher ausschließlich bau- und kunsthistorische Veröffentlichungen. Nähere Angaben zur Kirchengeschichte bzw. weitergehend zur
Aldinger Kulturgeschichte liegen nicht vor bzw. sind mir nicht bekannt.
Im Zuge der wissenschaftlichen Katalogisierung der biblischen Handschriften in
Folio (Großformat) der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart im Rahmen
des Handschriftenkatalogisierungsprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist nun eine Handschrift aufgetaucht, die Aldingen direkt betrifft und die für
die Kirchengeschichte Aldingens von größtem Interesse sein dürfte. Dieser Codex,
eine lateinische Bibelhandschrift (Cod. bibl. 2o9), beinhaltet die Schriften des Alten
und Neues Testaments inklusive der Apokryphen nach der Vulgata samt den Vorreden
des Hieronymus – also alles in allem eine von zahlreichen überlieferten mittelalterlichen Handschriften mit der lateinischen Vulgata-Textfassung. Daran schließt
sich das »Summarium biblicum«, also die Inhaltsübersicht über die biblischen
Bücher, des Alexander de Villa Dei (Alexander Gallus, *1170) an, die aber hier fälschlicherweise Albertus Magnus (um 1200–1280) zugeschrieben wird (fol. 456 r: »Explicit
glosarium Magistri Alberchti Ratisbonensis Episcopi«).
Ende Mai 2013 konnten in Südfrankreich Sphedanolestes sanguineus beobachtet und Tiere für die Laborhaltung mitgenommen werden. Die Art ist als Räuber polyphag. Paarungen erfolgen im Mai und Juni. Das Männchen nutzt bei der Übertragung der Samenzellen auf das Weibchen Spermatophoren. Larvenstadien werden fotografsch vorgestellt und können an der Ausprägung der Flügeltaschen und der Körperlänge gut von einander unterschieden werden.
Wer bei Kappel an „Parks und Gärten“ denkt, dem kommt unweigerlich der weithin bekannte und viel besuchte „Taubergießen“ mit seinen ursprünglichen Altrheinarmen, Auewäldern und Orchideenwiesen in den Sinn. Er bildet zusammen mit der Île de Rhinau einen einzigartigen grenzüberschreitenden Naturpark entlang des Rheins. Für Außenstehende indes völlig unbekannt sind Kappels Gärten „hinter den Gassen“. Mitten im Ort gelegen, wo sie niemand vermutet, sind diese grünen Oasen charakteristisch für die „vorne“ an den Hauptstraßen vielfach schon verlorengegangene Dorfidylle. Entstanden sind die üppigen Hinterhofgartenlandschaften mit der strahlenförmigen Erweiterung des mittelalterlichen Dorfkerns entlang der „Kirche-“, „Leye-“ (Löwen) und „Mihligass“ (Mühlenstraße) sowie der Vorau, wobei gerade der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht allmählich sondern planmäßig erfolgte Ausbau der „Kirchegass“ (heute Rathausstraße) über ihren mittelalterlichen Bestand weit nach Osten hinaus raumplanerisch bemerkenswert ist.
Vineta am Oberrhein
(2017)
Für die größten Naturkatastrophen in der zwischen Schwarzwald und Vogesen liegenden Tiefebene war abgesehen von einzelnen starken Erdbeben stets der Rhein verantwortlich. Er war der prägende Gestalter dieser Landschaft, bevor Tulla ihn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ein festes Bett zwang. Wenn er auch meist friedlich dahin mäanderte, so konnte er sich bei Hochwasser mit brachialer Gewalt über die mehrere Kilometer breiten Flussauen hinaus ausdehnen und der Niederterrasse hie und da nicht nur fruchtbaren Ackerboden entreißen sondern auch auf dem Hochufer liegende Ortschaften oder Teile davon hinwegspülen. Und war das Hochwasser wieder zurückgegangen, blieb meist ein neues Labyrinth an Gießen und Inseln zurück, während der Hauptstrom mit seinem Talweg als tiefster Stelle in einem immer neuen Bett dahinfloss. Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen, dass der Rhein Jahrhunderte lang auf der Ostseite des Breisacher Burgbergs geflossen ist. Der schon für die Römer bedeutsame Ort wird noch im zehnten Jahrhundert ein „oppidum Alsatiae“ genannt und befand sich auch lange Zeit in einer Insellage. Erst bei einem schweren Hochwasser im Jahre 1295 verlagerte sich der Rhein westwärts, sodass sich die Stadt seither vollständig an seinem rechten Flussufer befindet. Viel stärker noch als für Breisach bedeutete der Rhein für das weniger geschützt liegende Neuenburg Wohl, aber auch Wehe. Die vor allem durch den Rheinhandel aufgeblühte Zähringergründung Neuenburg wurde vom sogenannten Magdalenen-Hochwasser im Jahre 1480 zur Hälfte weggerissen.
Vor 750 Jahren stand Kappel am Rhein für einen kurzen Augenblick im Mittelpunkt des politischen Geschehens am Oberrhein: Am 23. Juli 1266 schlossen hier die Geroldsecker mit ihren Helfern auf der einen Seite und die Straßburger Bürgerschaft mit ihren Verbündeten auf der anderen Seite im Beisein des Straßburger Bischofs Heinrich IV. einen Friedensvertrag. Dieser Friedensschluss beendete formal den von Heinrichs Vorgänger auf dem Bischofsstuhl, Walther von Geroldseck, und seiner Familie verlustreich gegen die Stadt Straßburg geführten sogenannten „Waltherianischen Krieg“. Die Bürgerschaft von Straßburg ging aus diesem Krieg gestärkt hervor: Die Stadt konnte sich endgültig aus der bischöflichen Macht lösen, und es begann Straßburgs goldenes Zeitalter als freie Reichsstadt. Der Bischof verlor nicht nur die Oberhand über Straßburg sondern musste auch auf alle den untergehenden Staufern entrissenen Hausgüter und Reichslehen wieder verzichten. Für die Geroldsecker war dieser verlorene Krieg faktisch das Ende ihrer Bestrebungen, vereint mit der bischöflichen Macht zu einer regionalen Vormachtstellung am Oberrhein zu gelangen. Wie kam es zu dieser
Auseinandersetzung?
Die alte Gymnasiumsbibliothek und die neue Historische Bibliothek des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe
(2015)
Am Anfang standen einige wenige zu Demonstrationszwecken aufbewahrte Bücher des 16. und 17. Jahrhunderts und eine Vielzahl vor allem griechischer und lateinischer Bücher, ein provisorischer Zettelkatalog sowie eine Bibliotheksausstattung
und ein Bibliotheksraum. Letzterer war ungenutzt und glich eher einem Abstellraum als einer Bibliothek. Das war die Ausgangslage, bevor das Bibliotheksprojekt »Mit alten Büchern Neues lernen« 2010/11 in Angriff genommen wurde.
Im 19. und 20. Jahrhundert hat sich das Große Wiesental zu einem der am stärksten industrialisierten Schwarzwaldtäler entwickelt. Heimgewerbliche Flachsspinnerei und Leinwandweberei sowie nachfolgend die hauptsächlich von Schweizer Unternehmern aufgebaute Baumwollverarbeitung im Verlagssystem hatten hier bereits vorindustriell Fuß gefasst, und es war am Hochrhein und im Wiesental eine vom Textilgewerbe geprägte Region entstanden. Der industrielle Umbruch veränderte die Wirtschafts- und Sozialstrukturen sowie den Lebensalltag der Bevölkerung und formte das Siedlungs- und Landschaftsbild gründlich um. Aus einer bäuerlich-kleingewerblichen wurde in wenigen Jahren rasch eine hochgradig industriell überprägte Kulturlandschaft. Strukturelle Umbrüche kennzeichnen die Entwicklung bis in die jüngere Vergangenheit: Mit dem Niedergang der ehemaligen Leitindustrie ab den 1970er Jahren setzte ein neuerlicher Strukturwandel im Tal ein.
Agrarisch geprägte Kulturlandschaften mit reichem Formenschatz historischer Relikte und persistenter Elemente gelten als endogenes Potenzial für die touristische
Entwicklung ländlicher Räume. Die in peripheren Gebieten häufig noch erhaltene
kleinstrukturierte Vielfalt schafft abwechslungsreiche Landschaftsbilder mit hoher
ästhetischer Erlebniswirksamkeit. Freizeitdidaktisches Potenzial für einen landschaftsbezogenen, nachhaltigen Tourismus birgt die regionale Kulturlandschaftsentwicklung, die anhand von Spuren in der Landschaft zu entschlüsseln ist. Im touristischen Marketing ländlicher Regionen wird die regionale Eigenart eines Raumes
eingesetzt, die sich im Landschaftsbild aus charakteristischen Gefügemustern bestimmter Kulturlandschaftselemente ergibt, aber auch in Traditionen und Gebräuchen zum Ausdruck kommt.
Carl Theodors Kinder
(2007)
In der Kapelle von Schloss Zwingenberg am Neckar befindet sich ein Epitaph mit lateinischer Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Hier ruht die vortreffliche Mutter der Grafen von Heydeck, Josepha, die im dreiundzwanzigsten Lebensjahr, nachdem sie dem Erdkreis einen Grafen und drei Gräfinnen geboren hatte, am 27. Dezember 1771 zu den himmlischen Wonnen einging“. Bei der Verstorbenen handelt es sich um Josepha Seiffert, die als 16-jährige Schauspielerin und Ballett-Komparsin die Mätresse des 38-jährigen Kurfürsten von der Pfalz Carl Theodor wird. Wenige Jahre später stirbt die junge Frau, nachdem sie dem Fürsten zwischen Januar 1768 und Dezember 1771 drei Töchter und einen Sohn geboren hat. Schon
eh das erste Kind zur Welt kommt, erhebt Carl Theodor die aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende Josepha
in den Adelsstand, 1769 macht er sie zur Gräfin von Heydeck.
Freiburg - das VI. Viertel
(2019)
Wer heute durch die Eisenbahnstraße geht, kann sich nicht vorstellen, dass dort einmal in der
Nummer 43 eine Zement- und Baufabrik betrieben wurde, die die gesamte Länge der Poststraße
bis zur Rosastraße eingenommen hat und nach der Firma Brenzinger der bedeutendste „bauindustrielle Großbetrieb“
Freiburgs war. Das völlige Verschwinden dieser Firma und die daraus resultierenden Veränderungen im Straßenbild veranlassten mich, die Entwicklungen in dem Quartier
zwischen Bismarckallee, Eisenbahnstraße und Rosastraße bis zum Colombipark zu untersuchen,
exemplarisch dargestellt an der Eisenbahnstraße.
Die Freiburger Adressbücher
bilden für die Analyse die wichtigste Quelle. Diese sind 1798
erstmals erschienen und enthalten schon seit 1806 ein Häuserverzeichnis mit den Namen der Besitzer. Seit 1877 sind zusätzlich auch alle Bewohner in den einzelnen Stockwerken verzeichnet.
Ab 1838 sind historische Stadtpläne für einzelne Jahre verfügbar.
Die ersten Ausgaben zeigen
noch einzelne Häuser und geben damit wertvolle Aufschlüsse über den Fortgang der Bebauung.
Bilder aus dem Stadtarchiv Freiburg und einzelne Informationen aus den Akten der städtischen
Verwaltung im Stadtarchiv Freiburg runden das Gesamtbild ab.