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Schwangere Frauen werden seit jeher von anderen Frauen während ihrer Niederkunft unterstützt. Dieses Phänomen findet sich in verschiedensten Kulturen über den Erdball verteilt. Zahlreiche Darstellungen in der bildenden Kunst haben die Geburt und die Einheit von Mutter und Kind zum Thema. Wann oder wie sich aus diesem solidarischen Beistand unter Frauen ein Beruf entwickelte, kann vielleicht nicht abschließend geklärt werden. Sicher aber ist, dass schon die Bibel im Alten Testament zwei Hebammen namentlich benennt, nämlich Schifra und Pua (2. Mose/15-21), deren hauptamtliche Aufgabe es war, den Israelitinnen bei den Geburten ihrer Kinder zur Seite zu stehen.
Der Schwedendamm
(2020)
Die Verteidigungsanlagen der vorderösterreichischen Stadt Villingen waren beim Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges veraltet. Der doppelte Mauerbering konnte einem Angreifer, der mit Artillerie ausgestattet war, nicht effektiv standhalten. Dies zeigte sich auf dramatische Weise 1633 bei der Beschießung durch württembergische Truppen vom Hubenloch her. Binnen kurzer Zeit war die Ringmauer südlich des Riettors auf einer Länge von 100 m zerstört worden. Es war mehr als eine glückliche Fügung, dass die Stadt gleich zwei Belagerungen durch württembergische Truppen im Jahr 1633 überstanden hat. Nachdem die so genannte Winterbelagerung im Januar 1633 gescheitert war, kam es im August/September desselben Jahres zu einer erneuten Belagerung durch württembergische Truppen. Diese konnte durch einen Ausfall der Verteidiger abgewendet werden. Herzog Eberhard von Württemberg unternahm 1634 noch einen dritten Versuch, sich der Stadt im Brigachbogen zu bemächtigen. Die Umstände der so genannten Wasserbelagerung sind historisch gut aufgearbeitet.
Die Innenstadt von Villingen gehört zu den am besten untersuchten mittelalterlichen Stadtkernen in Baden-Württemberg. Bei mittlerweile weit über 20 gut untersuchten Flächen ist die Frage statthaft, reicht das jetzt nicht, kommen da nicht immer dieselben Befunde zutage? Die bisherige Grabungstätigkeit hat gezeigt, dass dem nicht so ist, jede Ausgrabung liefert uns neue stadtgeschichtlich relevante Aspekte, die ohne eine gewissenhafte Dokumentation für immer verloren wären. Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) kommt daher seinem Auftrag konsequent nach, archäologische Zeugnisse, die nicht durch Umplanung von Bauvorhaben erhalten werden können, mit allen gebotenen Möglichkeiten auszugraben und zu dokumentieren. Seit 2017 haben sich dabei einige entscheidende Änderungen ergeben. Während zuvor alle Grabungen der Denkmalpflege in eigener Personalverantwortlichkeit durchgeführt worden sind, werden mittlerweile Grabungsfirmen nach Vorgaben des LAD mit der Durchführung von Rettungsgrabungen von den Vorhabensträgern beauftragt und finanziert.
Eine große Renovation oder Wiedereinrichtung des Münsters fand 1905 bis 1909 statt. Die von Josef Schupp um 1515 geschaffenen 12 Apostelfiguren hingen bis dahin etwas verloren und lieblos oben an den Wänden links und rechts des Hauptschiffs. 2020 wurden sie von Weißburger und Kubanek repräsentativ gerahmt und in die Zwischenräume von Apostel zu Apostel malte Theodor Baierl aus München die Bilder von den sieben Schmerzen und den sieben Freuden Mariens. Auch sie wurden gerahmt von Weißburger und Kubanek.
„… den zahlreichen Besuchern ein dem Gewerbefleiße Sinsheims würdiges Bild zur Anschauung bringen“
(2020)
Die Stadt Sinsheim war auch als großherzoglich badische Amtsstadt eine eher kleine Stadt mit geringem Bevölkerungszuwachs im 19. Jahrhundert. Erst im 20. Jahrhundert erlangte die Stadt eine stärkere Bevölkerungsdichte, die sicherlich auch durch die Ansiedlung größerer Fabriken befördert wurde. Die Bevölkerungsentwicklung im 19. Jahrhundert bewegte sich stets unter der Zahl 3000 und erst seit 1900 knapp darüber.
Ein Rohrbacher Auswanderer nach Pennsylvania und sein Urenkel Benjamin Eby, ein Pionier in Kanada
(2020)
Im Jahr 1698 wurde dem mennonitischen Müller Theodorus Eby aus dem Emmental von der Rohrbacher Grundherrschaft, den Freiherren von Venningen in Weiler, erlaubt, die im „alten Krieg“ zerstörte Mühle in Rohrbach an der Elsenz wieder aufzubauen und rund 20 Jahre lang zu betreiben. Seine Familie, Ehefrau und drei Söhne, waren schon dabei. Der jüngste, Christian, war erst sieben Monate alt. 1717 wanderte der Müller mit seinen inzwischen fünf Söhnen aus nach Conestoga im County Lancaster in Pennsylvania, westlich von Philadelphia. Der 1939 in Detroit geborene Frederick Hebel, dessen Vater 1926 aus dem Kreis Kusel ausgewandert und dessen amerikanische Mutter eine geborene Eby war, verbrachte viele Ferien in Jettenbach bei seinen Verwandten und suchte zuletzt bei jedem Besuch erfolglos nach dem Aufenthaltsort seiner Vorfahren. Die Daten aus der Schweiz und die Sterbedaten aus Amerika lagen ihm alle vor, nur war nicht mehr bekannt, woher genau aus Deutschland sie stammten, vermutlich aus dem Kraichgau. Er ist XI. Generation. 2015 wurde er bei mir in Rohrbach bei Sinsheim fündig.
Textilindustrie in Villingen
(2020)
Die wichtigsten Weichen für die prosperierende Industrie im deutschen Südwesten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gestellt. Im Vergleich zu Württemberg lag das Großherzogtum am Oberrhein beim Übergang von der Manufaktur zur Fabrik eine Nasenspitze vorn. Etwa bei der Textilindustrie: Die erste deutsche mechanische Baumwollspinnerei entstand 1809 in St. Blasien im Schwarzwald. Die entscheidenden Schritte im Prozess der industriellen Revolution gelangen durch den Import von Maschinen (Dampfkraft, mechanische Webstühle) aus England, dem „Mutterland der Industrialisierung", unter privatwirtschaftlichen kapitalistischen Bedingungen. Die Textilindustrie kam bald auch im Wiesental auf volle Touren. Das Schwarzwaldtal zwischen Lörrach und Todtnau war neben dem Ruhrgebiet eine der ersten großen Industrieregionen. 1850 liefen in Baden 110, in Württemberg 52 Textilfabriken. Die Nähe zur Schweiz war von Vorteil, viele Investoren Südbadens stammten aus der Eidgenossenschaft.
Die Frage, wie man denn seine Mundart am besten – und „richtig" – schreibt, haben sich schon viele Autorinnen und Autoren gestellt und stellen sie sich immer wieder. Egal, ob man Gedichte, Geschichten oder andere Texte im Dialekt verfassen, mundartliche Beiträge für Ortschroniken erstellen oder den eigenen Dialekt auf andere Weise (z.B. in einem kleinen Wörterbuch o. ä.) schriftlich dokumentieren will, man hat die Schwierigkeit, dass Dialekte vorwiegend mündlich gebrauchte Sprachformen sind, für die es kein amtliches Regelwerk zur Rechtschreibung gibt. Entsprechend weichen oftmals selbst in derselben Dialektregion die in der Mundartliteratur oder auch in Wortsammlungen usw. verwendeten Schreibungen von Verfasser/in zu Verfasser/in voneinander ab, manchmal sogar deutlich.
Schon immer verließen Menschen wegen der Arbeit, dem Krieg oder der Unterdrückung ihre Heimat, dennoch waren es noch nie so viele wie heute. Die Zahl der illegalen Migranten, die in ein fremdes Land eingewandert und untergetaucht sind, ist noch nie so hoch wie in jüngster Zeit gewesen. Menschen entscheiden sich freiwillig zur Migration oder sie werden gezwungen, wegen den Lebensumständen zu fliehen. Neben der illegalen und legalen Migration über die Staatsgrenze hinaus, gibt es auch Binnenmigration, welche innerhalb eines Landes stattfindet.
Die Buchhandlung Aigner war über zwei Jahrhunderte eine Institution des Ludwigsburger Kulturlebens. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Eigentümer der Buchhandlung, vor allem aber stellt er die vier prägenden Mitglieder der Familie Aigner vor, die durch ihren Einsatz und ihren Ideenreichtum die Entwicklung der Buchhandlung eng mit der Geschichte der Familie Aigner verwoben haben.