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Günter Ebert
(2003)
Am 25. März 2003 erhielt Günter Ebert, Gründer und langjähriger Leiter der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe, auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE) an der Martin-Luther-Universität Halle die Fabricius-Medaille. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die
die DGaaE für herausragende Leistungen in der entomologischen Grundlagenforschung in unregelmäßigen Abständen verleiht. Mit ihr wird zugleich die jahrzehntelange Schmetterlingsforschung am Karlsruher Naturkundemuseum gewürdigt.
Günter Junge 1913-2003
(2003)
In seinem 91. Lebensjahr starb am 2. Oktober 2003 in Schriesheim-Altenbach Günter Junge, von Beruf Bauingenieur und Freier Architekt; als Berufsoffizier war er lange Zeit Oberst im Generalstab der Bundeswehr. In seiner Freizeit befasste er sich intensiv mit Schmetterlingen, die er mit Begeisterung sammelte und züchtete, wobei er jedoch nicht vergaß, seine Beobachtungen sorgfältig zu notieren. Mit dem Naturkundemuseum in Karlsruhe und hier insbesondere mit der
Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe war der Verstorbene seit Ende der 60er Jahre als Amateur-Entomologe und Kenner paläarktischer Schmetterlinge eng verbunden.
Am 20. Juli 2005 verstarb Günter Zaiß allzu
früh im Alter von 67 Jahren an einer schweren Krankheit. Als aktiver Turner, Trainer
und Sportfunktionär, als Sport- und Werklehrer, als freier Mitarbeiter der regionalen
Presse und als Heimatfreund hat er unübersehbare Spuren weit über seine Heimatstadt Eppingen hinaus hinterlassen.
Günther Müller †
(2016)
Günther Müller verstarb am 2. Dezember 2015
im Alter von 90 Jahren in Rheinstetten-Mörsch
bei Karlsruhe. Seine Liebe gehörte der Vogelwelt, dem Naturschutz und seiner Frau Maria,
die ihn bei vielen seiner Aktivitäten in der Freizeit
begleitete. Prägend für die Naturschutzverwaltung war insbesondere seine Zeit als Leiter der
Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspfege in Karlsruhe (BNL) von 1972 bis 1987.
Aber auch als ehrenamtlicher Naturschützer war
er sehr aktiv. Als Pensionär hatte er noch lange
Jahre im Karlsruher Naturkundemuseum einen
Arbeitsplatz.
Buhlmann will mit diesem Artikel in die Geschichte der Habsburger und in die habsburgische Zeit Villingens einführen. Im Vordergrund stehen dabei der Übergang Villingens an die habsburgischen Herzöge im Jahr 1326, die Einordnung der Stadt in die spätmittelalterlichen vorderösterreichischen Territorien im deutschen Südwesten, die innere und äußere Entwicklung Villingens u.a. als Teil der habsburgischen Landesherrschaft(en). Zeitlich wird damit das 14., 15. und beginnende 16. Jahrhundert
Villinger Geschichte erfasst.
Hajo Rheinstädter
(2011)
Er machte keine Umwege. Seine Erwartungen, erst recht gegen sich selbst, waren
klar und gut begründet. Beruf und Ehrenamt waren geprägt durch das intensive
Interesse an Architektur und deren Erhaltung. Nach dem Studium in Mainz und
Karlsruhe blieb Hajo Rheinstädter zunächst im Wissenschaftsbetrieb, sammelte
dann Erfahrung in der Selbständigkeit und ging 1970 zu großen Aufgaben in den
Staatsdienst: Wiederaufbau des Bruchsaler Schlosses, Wiederherstellung des
Schloßgartens. Eine Vorstellung dieser Arbeit gab Kurt Lupp 2005 mit Schloß
Bruchsal - Bau, Zerstörung und Wiederaufbau. - Diese beiden Architekten bei der
unbehinderten Inspektion eines alten Klosters zu erleben, vermittelte unauslöschliche
Eindrücke, aber auch das Begreifen der Hingabe an das gewaltige Projekt
Bruchsal.
Die Wirtschaftlichkeit eines großen landwirtschaftlichen Gutes ist allein durch seine Größe gegeben. Man kann anpflanzen, was der Boden erlaubt. In der südwestdeutschen Landwirtschaft ist das die Ausnahme. Ein großer Teil der Bauern in der Rheinebene verfügt nur über 3-6 Hektar Eigentum. Neben der Selbstversorgung muß er auf seinem Boden ein Gewächs anbauen, das einmal vom Markt verlangt wird, zum andern aber ihm auch die Möglichkeit bietet, zusätzliche Arbeitskraft einzusetzen und auch diese zu Geld zu machen. Pflanzen, die diese Bedingungen erfüllen, heißen allgemein Handelsgewächse. Steckt viel Nacharbeit des Erzeugers darin, dann nennt man sie „veredelte" Handelsgewächse. Sie bringen dem Bauern Bargeld ins Haus zur Befriedigung des eigenen Bedarfs und der öffentlichen Abgaben. Die Rheinebene im Bereich der Ortenau verfügt südlich der Linie Baden-Baden-Stollhofen über genügend Lößlehmböden, die auch den
Anbau anspruchsvollerer Pflanzen erlaubt. Im Lauf der vergangenen Jahrhunderte wurden in dem angesprochenen Land folgende Handelsgewächse angebaut: Hanf, Saflor (Färberdistel), Krapp, Zichorie und Tabak. Der Hanf steht mit Absicht an der ersten Stelle, denn er wurde in der Ortenau nachweisbar als erstes Handelsgewächs angebaut und er besitzt die hervorragende Eigenschaft, durch umfangreiche Veredelungsarbeiten einen sehr guten Marktwert zu besitzen.
Hans Appenzeller [Kreuz]
(2018)
Es gibt Orte im Kraichgau, bei deren Nennung dem Heimatforscher spontan ein (und nur ein!) Name einfällt. Für Sinsheim-Steinsfurt gilt dies für Hans Appenzeller, der am 5. November 2017 im Alter von 97 Jahren verstarb. Geboren wurde er am 20. Februar 1920 in Grombach (heute Stadtteil von Bad Rappenau). Hans Appenzeller erwarb sich im Lauf seines Lebens in den verschiedensten Bereichen Verdienste. In seiner Gemeinde und darüber hinaus übernahm er Verantwortung in kirchlichen und politischen Angelegenheiten.
,,Meine ländliche Welt der Kindheit war unbestreitbar
ein Paradies. Noch waren die Menschen
nicht infiziert von einer Ideologie, die
alle schlechten Eigenschaften nach außen kehrte.
Viele Parteien nebeneinander waren erlaubt;
daran ließen selbst die Schlägereien, die ihre
Fanatiker unter sich austrugen, keinen Zweifel.
Man tolerierte einander. Die Juden, die den
Tabak und Hopfen von den Landwirten kauften,
saßen am runden Tisch unter den Stammgästen.
Zigeuner kamen zwei-, dreimal im Jahr,
stellten ihre Wagen auf dem Dreschplatz ab
und gingen von Haus zu Haus, um wahrzusagen
oder die Schirme zu flicken. Trotz niedriger
Löhne und einem bescheidenen Konsumangebot
äußerte sich Freude am Leben. Die
Vereine feierten Fest um Fest. Die Feiertage der
Kirche wurden mit inbrünstiger Frömmigkeit
und ihren schönen Bräuchen begangen."
Mit den besten Wünschen an die sehr geehrten Mitglieder für das Jahr 1974 schloss Hans Brüstle im Dezember 1973 für die Vorstandschaft des noch jungen Geschichts- und Heimatverein die Rundschreiben-Kopie – gedruckt als ehemals übliche Blau-Matrize – und meldete zuvor auf grad mal sechs Zeilen: „Zum Jahresabschluss erhalten Sie als Vereinsgabe eine kleine Schrift, die in bunter Folge einige Beiträge aus dem Leben Villingens enthält. Das darin enthaltene Verzeichnis der Villinger Künstler und Kunsthandwerker kann Ihnen jederzeit als Nachschlagewerk dienen. Wir hoffen, Ihnen damit eine Freude zu bereiten. Mit
den besten Wünschen für 1974”
Hans von Schellenberg wurde am 19. Februar 1551 - vermutlich zu Hüfingen - geboren, wo er zusammen mit seinen jüngern Geschwistern, dem Bruder Eberhart und den beiden Schwestern Clara und Anna, im Schloß seines Vaters, Gebhart von Sehellenberg, aufwächst. Seine Mutter ist die Schaffhauserin Barbara von Fulach, so daß er oft betont, er sei auch ein halber Schaffhauser und ein halber Eidgenosse. Der Vater holt für seine Kinder einen Hauslehrer in sein Schloß, der die beiden Brüder in moribus und literarum studiis unterrichtet. Danach schreiben sich Hans und Eberhart 1564 an der Universität Ingolstadt ein und hören dort Vorlesungen über Rhetorik, Dialektik und Geschichte. Drei Jahre später beginnt Hans von Sehellenberg mit dem Studium der Rechte und besucht Vorlesungen über Philosophie. 1569 finden wir die beiden Brüder in den Matrikeln der Hochschule Freiburg. Es folgen weitere Studien in Italien (wo für den Bruder Eberhart 1572 sein junges Leben in Rom endet), in Burgund und angeblich andern Orten, so daß sich Hans von Sehellenberg „nicht nur zierlich in Latein ausdrückte, sondern auch die französische und italienische Sprache zum besten verstand und sprach“. Über den Aufenthalt in Italien erzählt er oft ausführlich und begeistert in seinen Briefen, dagegen findet er für Frankreich weniger schmeichelhafte Worte, wenn er sagt,„dass er die Franzosen nie gern an seinem Leib gehabt habe“.
Hans im Schnokeloch
(2001)
Mit dem Liedchen vom wählerischen „Hans im Schnokeloch" verbinde ich eine persönliche Erinnerung. Vor Jahren, als meine Tochter noch im Kindergarten- oder Grundschulalter war, habe ich es ihr - nur verschwommen etwas von seiner Herkunft aus dem Straßburger Raum wissend - gelegentlich vorgesungen, wenn sie mich mit dem einen oder andern Wunsch nach neuen Spielsachen plagte. Die Wirkung war erstaunlich: Die Kleine zog einen halbtrotzigen, halbverschmitzten Schmollmund
und gab sich für eine Weile wieder zufrieden. Daß der Spottvers bereits vor hundert Jahren auf „eigenwillige Kinder" gesungen wurde (Böhme, 1897, S. 289), wußte ich damals genauso wenig wie ich etwas von seiner packenden Entstehungs- und Wirkungsgeschichte ahnte.
Hans Martin Erhardt
(2005)
Er gehört nicht zu den Künstlern, die sich
jeder auch auf dem Gebiet der bildenden Kunst
schnell wechselnden Mode anschließen, er ist
ein Künstler, der sich lieber abseits hält vom
„visuellen Entertainment“ – ein Ausspruch von
ihm –, dabei doch nicht als ein rückständiger
Traditionalist gelten darf, sondern mitten in
seiner Zeit steht. „Keiner entrinnt seiner
Epoche“, sagt er. Die Rede ist von Hans Martin
Erhardt, der, geboren in Emmendingen, am
28. Oktober seinen 70. Geburtstag feiern konnte,
ein Anlass, dem er allerdings keine allzu
große Bedeutung zumessen mochte.
Hans Messmer †
(2008)
Nach langer, schwerer Krankheit ist am 9. Juni 2008 im Alter von 72 Jahren HANS MESSMER aus Steißlingen verstorben. Postdirektor HANS MESSMER war als Schmetterlingssammler und Mitarbeiter der Entomologischen Arbeitgemeinschaft im
Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V. viele Jahre lang am Grundlagenwerk über die Schmetterlinge Baden-Württembergs beteiligt. Er lieferte regelmäßig seine Beobachtungsdaten an GÜNTER EBERT, der als Herausgeber am
Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe die Fäden für dieses weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte und
geschätzte Werk in der Hand hielt. HANS MESSMER wurde am 25. Februar 1936 in Stockach geboren und besuchte dort
auch die Grundschule. Das Abitur legte er auf dem Gymnasium in Radolfzell ab und studierte ab 1955 Jura in Wien und Freiburg.
Die Liste bedeutender, überregional bekannter Baumeister, Architekten und Ingenieure, die in
Emmendingen heute noch Spuren hinterlassen haben, ist kurz. Mitte der 1980er-Jahre kam
vielleicht ein weiterer hinzu: Hans Niesenberger von Graz, der Werkmeister, der von 1471 bis
1491 mit Freiburg vertraglich verbunden war und in dieser Zeit die Arbeiten am Hochchor des
Münsters geleitet hat. Er soll auch der Baumeister des Chores, wenn nicht gar der ganzen heutigen
evangelischen Stadtkirche Emmendingens sein (Abb. 1). So behauptete jedenfalls Wilhelm
Schneebeli es in der Festschrift zum Abschluss ihrer Renovierung von 1988: ,,Es erstaunt
nicht wenig, dass ein so berühmter Architekt wie Hans Niesenberger [ .. . ] 1492 mit der Planung
und Oberleitung des Kirchbaus in Emmendingen betraut wurde und dass er diese Aufgabe
im hohen Alter von über 80 Jahren angenommen und ausgeführt hat."
Nicht zuletzt aufgrund dieser Aussage beging die Gemeinde 1993 eine Woche lang das 500-
jährige Chorjubiläum. Aber ebenfalls Anfang der l 990er-J ahre erklärte die Kunsthistorikerin
Karin Groll in einem nicht veröffentlichten Text, die Annahme der „Entstehung [des Chores
1492/93 sei] eine unhaltbare These".
Hans Schwindt (1907–1942)
(2020)
Am 19. Juli 2019 wurde das bereits 1964 errichtete namenlose Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Rheinbischofsheim in Hans-Schwindt-Haus umbenannt (Abb. 1). Der folgende Beitrag wirft drei Schlaglichter auf die Geschichte der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus in den Jahren 1933–1934 im Allgemeinen sowie auf den ehemaligen Gemeindepfarrer Hans Schwindt im Besonderen. Dabei umrahmt die Überschau zur Geschichte der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus (I.) die Rechercheergebnisse zum Leben Hans Schwindts aus bislang unveröffentlichten Quellen aus dem Archiv der evangelischen Gemeinde Rheinbischofsheim sowie dem Privatbesitz der Familie Schwindt (II.). Ein letztes
Schlaglicht plädiert für die Berücksichtigung von Hans Schwindt als Beispiel regionalgeschichtlichen kirchlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht und versteht sich zugleich als Plädoyer für eine Lokalisierung von Geschichtspolitik (III.).
Warum hat ein so bedeutender Künstler wie Hans Thoma eine Postkarte für das hiesige Kindersolbad gezeichnet? Ganz einfach: Hans Thoma wohnte öfters in der Dürrheimer "Villa Luise', einem christlichen Erholungsheim an der Huberstraße.
Mit deren Besitzer, dem Ehepaar Hecht, hatte er sich bereits in seiner Karlsruher
Zeit angefreundet.
Hausherr Geheimrat Dr. Moriz Hecht, Präsident des Statistischen Landesamtes in der badischen Landeshauptstadt, erledigte da mal vieles für Hans Thoma und
wurde da für mit originalen Bildern und Grafiken regelrecht entlohnt: Ehefrau Claire
Hecht durfte mitunter sogar ein Bild ihrer Wahl im Atelier des Künstler aussuchen.
In der einst vorderösterreichischen Stadt Waldshut pflegten die Bürger schon in vergangenen Jahrhunderten ein reges Kunst- und Kulturleben. Dies trat bei den neuesten Forschungen zur Stadtgeschichte zutage. So läßt sich heute berichten, daß zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert zwölf Geigenbauer noch heute vorhandene Instrumente schufen und während über 150 Jahre eine Glockengießerei wirkte, deren Erzeugnisse noch derzeit in vielen Kirchen des Landes die Gläubigen zum
Gebet rufen. 2 Bisher unbekannt gewesene Altarbauer und Bildschnitzer hinterließen uns herausragende Werke, Orgelbauer waren bis über die Landesgrenze hinaus gefragt, und umfangreiche Arbeiten von Waldshuter Kirchenmalern lassen sich nun auflisten. Dazu sind vom Waldshuter Baumeister Ferdinand Weitzenegger, einem Schüler des berühmten
Deutschordensbaumeisters Johann Caspar Bagnato, beachtliche Kirchen- und Profanbauten in der Region nachzuweisen. Schon weit zurück spielte man Theater, feierte historische und kirchliche Feste und sorgte für den Erhalt von Fasnachts- und anderen Bräuchen. 1562 bestand schon ein „Tanzhaus“.
Hans-Thoma-Preis 2023
(2023)
Alle zwei Jahre wird in Baden-Württemberg der Hans-Thoma-Preis an Bildende Künstler*innen verliehen, womit eine Ausstellung in Bernau, dem Geburtsort des Malers Hans Thoma (1839-1924), verbunden ist. Den Preis erhielt am 13.8.2023 der Künstler Marcel van Eeden. Das zuständige Ministerium erklärte: „Erstmals sprach die Jury den Hans-Thoma-Preis einem Künstler zu, der sich der Künstlerischen Forschung verschrieben hat.“ Seine Ausstellung „1898“, erhob den Anspruch, anhand einer Reise von Thoma in die Niederlande „erstmals den problematischen Einfluss des völkisch gesinnten Kulturtheoretikers Julius Langbehn auf Thoma in den Blick“ zu nehmen. Die Kuratorin der Kunsthalle Karlsruhe Leonie Beiersdorf führte die Recherchen durch und schrieb einen Katalogtext. Marcel van Eeden behauptet, dass die Ergebnisse seiner Forschung belegen, dass Hans Thoma Antisemit sei. Er und Leonie Beiersdorf leiteten daraus die Forderung nach Umbenennung des Hans-Thoma-Preises ab. Falls die Forderung nach Umbenennung des Hans-Thoma-Preises Erfolg hätte, würde dies eine Ächtung des Malers bedeuten, die weitgehende Folgerungen in ganz Deutschland hätte. Seine Präsenz in Museen, die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihm, die Benennung von Schulen, Straßen, Apotheken etc. nach ihm würden ebenfalls skandalisiert. Das zuständige Ministerium sagte erst eine Einbeziehung der Zivilgesellschaft und anderer Akteure in die Diskussion zu. Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass es die Umbenennung ohne vorherige Diskussion durchführen möchte. Dieser Artikel vertritt die Meinung, dass die Thesen von Eeden/Beiersdorf falsch sind, dass trotz einzelner problematischer Aussagen von Hans Thoma seine Charakterisierung als Antisemit unbegründet ist und dass der Aktivismus von Eeden/Beiersdorf über den konkreten Fall hinaus problematisch ist. Die kritischen Punkte werden detailliert dargestellt, um Interessierten zu ermöglichen, mit geringerem eigenem Recherche Aufwand in die Diskussion einzusteigen. Da van Eeden von „künstlerischer Forschung“ spricht, und Leonie Beiersdorf in der Praxis ihrer Beiträge gravierend von den Standards kunsthistorischer Forschung abweicht, wird ihre gemeinsame praktizierte Methodik als „Künstlerische Forschung“ bezeichnet und als Fallbeispiel untersucht. Nach heutigem Forschungsstand müssen sich weder Kunstbetrachter*innen noch das Land Baden-Württemberg oder vergangene und zukünftige Preisträger*innen für Hans Thoma und den nach ihm benannten Preis schämen. Eine Umbenennung des Hans-Thoma-Preises ist deshalb nicht erforderlich. Für das dringend notwendige Zurückdrängen des Antisemitismus gibt es heutzutage ganz andere virulente Betätigungsfelder.
Harald Bender
(2013)
Am 10. November 2012 verstarb Harald Bender, erst 61 Jahre alt, nach langer Krankheit. Langjährige Mitglieder des Heimatvereins Kraichgau können sich noch gut an ihn erinnern, wie er bis 1992 auf den Mitgliederversammlungen prägnant und immer mit Blick auf die Zukunft des Vereins seinen jährlichen Kassenbericht vortrug. Stets darauf achtend, das Vereinsvermögen möglichst Gewinn bringend anzulegen, war er für Vorstands- und Beiratsmitglieder ein ständiger Mahner,
sich nicht mit zu vielen Projekten finanziell zu übernehmen. Dann übernahm er auf ausdrücklichen Wunsch von Alt-Landrat Dr. Herrmann in dessen Nachfolge den Vorsitz der Kraichgaustiftung und ermöglichte in dieser Funktion die Herausgabe nicht nur von 10 Jahrbüchern sondern auch einer Reihe von Sonderveröffentlichungen, deren Druck uns ohne Zuschüsse der Stiftung unmöglich gewesen wäre.