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Am 5. September 1914 – rund fünf Wochen nach Ausbruch des
1. Weltkriegs – riefen das großherzoglich-badische Ministerium
für Kultus und Unterricht und der Badische Jugendwehrausschuss zur Bildung von Jugendwehren auf. [2]
Damit folgte Baden
dem preußischen Beispiel, wo schon am 16. August 1914 die
Errichtung von Jugendkompanien bekannt gegeben worden
war. [3]
Im Frühjahr 1953 erwarb das Progresswerk Oberkirch A.G.
(PWO) die Konstruktionspläne des Untertürkheimer Rollerbauers Gottfried Gassmann. [1]
Unter der Projektleitung von Werner
Abel entwickelte man das Modell weiter zur Serienreife. Auf der
zweiten Internationalen Fahrrad- und Motorradausstellung in
Frankfurt im Herbst 1953 konnte erstmals der Prototyp des
neuen Rollers vorgestellt werden. [2]
Bis 1960 baute das in Stadelhofen ansässige Unternehmen Roller, zuerst den „Strolch“ und
dann dessen Nachfolge-Modell „Progress 200“. [3]
Das Hambacher Fest, das am 27. Mai 1832 auf dem Hambacher Schlossberg bei Neustadt stattfand und bei dem sich 20 000 Teilnehmer versammelten, galt lange als die größte politische Kundgebung des Vormärz. Weniger bekannt ist das „badische Hambach“, die Feiern zum 25-jährigen Bestehen der badischen Verfassung am 22. August 1843. An der „Centralfeier“ in Bad Griesbach und an den zahlreichen in fast allen badischen Städten und Amtsbezirken abgehaltenen Festen beteiligten sich weit über 100 000 Menschen. Allein bei der Feier des Bezirks Ettenheim in Kappel am Rhein waren über 10 000 Personen anwesend. In Schwetzingen folgten 3000 Personen der Rede des liberalen Abgeordneten und Publizisten Karl Mathy. Diese
Zahl der Festteilnehmer wurde in Mannheim um ein Mehrfaches übertroffen. In Bad Griesbach fanden sich trotz der Entlegenheit des Badeortes „mehrere tausend Menschen“ ein, um den Worten des liberalen Führers in der zweiten Kammer, Johann Adam von Itzstein, zu folgen.
Seit den 1970er-Jahren sind in den Ortenau zahlreiche neue Fastnachtszünfte und Maskengruppen entstanden. Die neuen Gruppen suchten zu ihrer Legitimation gegenüber den schon bestehenden Zünften, die sich „historisch", bisweilen sogar „althistorisch" nennen, eigene Traditionen zu begründen. So wurden lokale Sagenfiguren, überlieferte historische Begebenheiten, Ortsneckereien und Originale genutzt, um eine eigentlich „neue Tradition" zu konstruieren. Die neuen Gruppen standen in Rivalität zu den älteren, etablierten Zünften, die sich schon 1926 in Villingen zur „Vereinigung badischer und württembergischer althistorischer Narrenzünfte" zusammengeschlossen hatten.
Brauchtum wurde von der „klassischen" Volkskunde traditionell im ahistorischen Zyklus von Jahres- und Lebenskreis angesiedelt. Die sozialen Kontexte und die historischen Bedingungen gerieten dabei aus dem Blickfeld. Bräuche wurden als Gemeinschaftshandeln verstanden, das vorgeblich in einer überzeitlichen Tradition steht. Dabei haben auch Brauchtumsformen einen kulturhistorisch benennbaren Ausgangspunkt und erfüllen innerhalb eines historisch beschreibbaren Zusammenhangs ihre spezifische Funktion. Das gilt auch für religiöses Brauchtum. Exemplarisch kann das am Beispiel der Nußbacher Wendelinuswallfahrt in den 1950er-Jahren gezeigt werden. Die Wallfahrt zum Vieh- und Bauernheiligen Wendelin kann im Kirchspiel Nußbach bis in das Jahr 1591 zurückverfolgt werden. Sie erreichte nach der Mitte des 18. Jahrhunderts ihren ersten Höhepunkt, als 1756 der Vorarlberger Barockbaumeister Johann Elmenreich die neue, spätbarocke Wallfahrtskapelle errichtet hatte. Um die Wallfahrt entstand ein reiches Brauchtum. Seit 1716 zogen Prozessionen hinter Kreuz und Fahnen von Nußbach hinauf auf den „heiligen Berg" des Renchtals. Im Zusammenhang mit Viehseuchen gelobten Nachbargemeinden wie Ebersweier, Urloffen und Appenweier eine jährliche Gemeindewallfahrt, nachdem sie von Viehseuchen verschont geblieben waren. Zur Wallfahrt gehörte oft ein stundenlanger Fußmarsch der Pilger, die teilweise von weit her aus den entlegenen Tälern des Schwarzwaldes kamen. Sie versuchten durch ein Wachsopfer die Fürbitte des Heiligen zu erlangen. Im 19. Jahrhundert boten Händler, die sogar aus Walldürn kamen, Devotionalien wie Versehgarnituren, Rosenkränze, geweihte Kerzen, Kreuze usw. an. Die Wallfahrt zum hl. Wendelin markierte den Abschluss des bäuerlichen Arbeitsjahres und wurde mit dem Dank für die gesegnete Ernte verbunden.
Vor den Toren der Reichsstadt Gengenbach lagert um die Mittagszeit des 12. August 1783 eine kleine Gruppe von Fußreisenden. Zu dem älteren Ehepaar gehört ein 24-jähriger Mann, der einen neu ausgestellten, aber gefälschten Pass bei sich trägt. Dieser weist ihn als den verabschiedeten Regimentshenker Peter Niklas Koch aus. Bei der Reisegruppe befinden sich auch zwei Frauen, deren Röcke merkwürdig aufgeplustert sind. In diesen befinden sich Säcke mit gestohlenem Diebsgut. Es
stammt aus einem Einbruch bei einem Krämer in Durbach. Der angebliche Regimentshenker, der eine Kiste mit Ölen und Pulver bei sich trägt, um sich als Hausierer zu tarnen, hatte diesen Einbruch begangen. Mit dem Erlös wollte er einem Kumpan,
den er auf den Schottenhöfen zwischen dem Harmersbach- und Nordrachtal getroffen hatte und der heiraten wollte, in Gaunermanier bei der Beschaffung des Hausrats helfen.
Am 1. November 1007 vollzog Heinrich II. auf der Frankfurter Synode die Gründung des Bistums Bamberg. Fast der gesamte Reichsepiskopat, acht Erzbischöfe und 27 Bischöfe, war anwesend. Der Bischof Heinrich von Würzburg war jedoch nicht erschienen und hatte als seinen Vertreter den Kaplan Berengar entsandt. Im Namen seines Herrn erhob dieser Einwände gegen die dem Bistum Würzburg zugemutete Amputation zugunsten des neuen Bistums. Zwar hatte der Herrscher sich am 25. Mai mit dem Würzburger Bischof abgesprochen. Dieser hatte seine Zustimmung signalisiert, auf den Radenzgau und einen Teil des Volkfeldes zugunsten des neuen Bistums zu verzichten, hatte aber dafür neben materiellen Kompensationen das Versprechen des Königs erhalten, Würzburg zum Erzbistum zu erhöhen. Damit wären aber die Rechte des Mainzer Metropoliten Willigis geschmälert worden, mit dessen Unterstützung sich Heinrich im Thronstreit gegen seinen Widersacher Herzog Hermann II. von Schwaben durchgesetzt hatte. Schon aus diesem Grund hatte Heinrich nicht ernsthaft daran gedacht, den Würzburger Wunsch zu erfüllen.
Vom 28. Juli bis 3. August 1930 fand um die Jugendherberge auf dem Sohlberg ein deutsch-französisches Jugendtreffen
statt. Während die deutschen Teilnehmer Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Jugendbünde waren, in der 40
weltanschaulich und konfessionell unterschiedliche Gruppen zusammengeschlossen waren, gehörten die französischen Teilnehmer „den allerverschiedensten politischen und weltanschaulichen Lagern“ an: Junge „Action Française“, „Jeunesses
Patriotes, „Hervéjugend“ und „Jeunesses Radicales“ waren vertreten sowie Mitglieder der „Völkerbundjugend“, der „Ligue
d’Action Republicaine et Socialiste“ und Anhänger der Zweiten und Dritten Internationale.
Für die Renchtalmetropole Oberkirch sind in diesem Jahr zwei historische Daten von besonderer Bedeutung. Vor 200 Jahren endete die Herrschaft der Fürstbischöfe von Straßburg, Oberkirch und das Renchtal wurden badisch. Dieses geschichtlichen Ereignisses gedenkt das Heimat- und Grimmelshausen-Museum Oberkirch im November und Dezember dieses Jahres mit einer größeren Sonderausstellung. Am Anfang dieser Entwicklung steht der Verkauf Oberkirchs und der Burg Fürsteneck an die Bischöfe von Straßburg vor genau 700 Jahren. Am 10. Oktober 1303 veräußerten die Gräfin Udelhild, die Witwe des Grafen Friedrich von Fürstenberg, und ihre Söhne Conrat und Friederich die "merketstat Obernkirchen" endgültig an Bischof Friedrich von Straßburg um 1150 Mark Silber. Bereits am 3. Januar dieses Jahres hatte Fürstenberg gegen 600 Mark Silber das "oppidum Oberkirch" und das „castrum Fürstenecke" unter Vorbehalt des Rückkaufs an das Hochstift Straßburg übertragen; dieser Transfer war am 3. März durch König Albrecht I. bestätigt worden. Mit dem Erwerb legten die Straßburger Bischöfe die Grundlage für den territorialen Ausbau ihrer rechtsrheinischen Herrschaft.
Die Glocken sind in Unteralpfen alle viertel Stunde zu hören und sie sagen an, wenn eine Hochzeit ist, die HI. Messe gelesen wird oder das Endglöckchen verkündet, dass uns jemand verlassen hat. Das ist seit alten Zeiten so und wird auch für folgende Generation in dem Döflein Begleiter sein. Wann die erste Kirche, besser das erste Kirchlein in Unteralpfen gebaut wurde, ist nicht sicher zu belegen. Sicher ist jedoch, dass nach dem 30-jährigen Krieg Kirche und Pfarrhaus renoviert werden mussten. So gab es mit Sicherheit eine Vorgängerkirche, als nach den Wirren des Krieges Pfarrer Mayenberg mit dem Bau einer neuen Kirche begann. Diese Kirche wurde im Jahre 1664 fertiggestellt.