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Karl Siegfried Bader hat den ersten, 1957 erschienenen Band seiner insgesamt drei Bände umfassenden „Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes" mit folgender Widmung versehen: SORORIBUS FRATRI. Im Vorwort dieses ersten Bandes seines großen Werkes findet sich dazu die nachfolgende Erläuterung: ,,Ein Buch über das mittelalterliche Dorf sollte, meine ich, nur schreiben, wer dörfliches Dasein aus eigenem Erleben kennt. Obwohl mehr als 30 Jahre mich von meiner in Dörfern der Baar und des Schwarzwaldes verbrachten Jugend trennen, denke ich doch dankbar an die vielen Anregungen zurück, die ich dort, im elterlichen Hause und in der dörflichen Nachbarschaft, je und je empfangen habe. In Gesprächen mit meinen in der Heimat verbliebenen und dorthin zurückgekehrten Geschwistern sind die Erinnerungen immer wieder aufgefrischt und manche Fragen deren Lösung in diesem Buch versucht wurde, erörtert worden. Die Widmung versteht sich daher von selbst."
Erinnerungen an Clas Naumann
(2004)
Am 15. Februar 2004 starb im Alter von 64 Jahren Clas Michael Naumann zu Königsbrück, Professor für Zoologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität und Direktor des Forschungsinstituts und Museums Alexander Koenig in Bonn. Mit ihm haben wir einen der bedeutendsten Entomologen des 20. Jahrhunderts verloren. Im deutschsprachigen Raum war er der führende Vertreter der Lepidopterologie, der wie kein anderer viele der auf diesem Wissenschaftssektor erarbeiteten Ergebnisse initiiert, kommentiert, oft auch koordiniert und auf internationaler Ebene vorgetragen und bekannt gemacht hat. Inzwischen sind bereits mehrere Nachrufe erschienen, die das Leben und den beruflichen Werdegang des allzu früh Verstorbenen gewürdigt haben.
Einem Thema, das in den letzten Jahren heiß
diskutiert wurde und immer noch wird, stellt
sich auch der Geschichts- und Heimatverein.
Bei einem Vortragsabend im Refektorium des
Franziskaner, der in Zusammenarbeit mit dem
Stadtarchiv durchgeführt wurde, beleuchtete
der Kulturwissenschaftler und Historiker Stefan
Alexander Aßfalg dieses heikle Thema. Er hat
darüber seine Diplomarbeit geschrieben und
einen umfassenden Beitrag in dem Buch „Villingen-Schwenningen – Geschichte und Kultur“
veröffentlicht. Das Buch wurde 1999 von der
Stadt Villingen-Schwenningen aus Anlass des Jubiläumsjahres herausgegeben. Die Diplomarbeit
ist im Stadtarchiv einzusehen.
Das Gasthaus Zum Rebstock in Ohlsbach war Generationen hindurch Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen und geselligen Lebens des Dorfes. Es geht zurück auf das nach 1760 von der Gemeinde erbaute Wirts- und Gemeindehaus, welches 1797 einschließlich Garten, Scheuer und Stallung aus Geldmangel für 5.482 Gulden mit Genehmigung des
Gengenbacher Rats versteigert wurde. Den Zuschlag erhielt Simon Stiegler mit der Auflage, den im Gebäude untergebrachten Schulraum, den Erdäpfelkeller und die Ratsstube nicht zu verändern und den „öffentlichen Verkehr" in diesen Räumen nicht zu behindern. Ferner: Die Glocke auf dem gemeindeeigenen Dachtürmchen zu bestimmten Zeiten zu läuten und die obere Stube für Gemeindeveranstaltungen oder Zusammenkünfte jedweder Art sauber und im Winter auf eigene Kosten geheizt zur Verfügung zu halten. Um die gewinnbringende Nutzung als Wirtshaus mit Schildgerechtigkeit zu gewährleisten, wurde festgeschrieben, alle Festlichkeiten und Weinkäufe hier abzuhalten - bei gleichen Preisen wie in Gengenbach - und eine weitere Wirtschaft in Ohlsbach nicht zuzulassen. 1830 zogen Schulzimmer und Ratsstube in das neugebaute Schulgebäude um, während Glocke, Uhr und Türmchen sowie der Gemeindeversammlungssaal (Rebstocksaal) noch lange, bis nach der Jahrhundertwende, am alten Ort verblieben und genutzt wurden.
Erinnern Sie sich noch?
(2003)
Villingen im Wandel der
Zeit“ nennt der Geschichts-und Heimatverein sein Jahrbuch. Der Maler Hans Georg
Müller-Hanssen, 1908 in
Schwenningen geboren, hat
uns in seinen Bildern viele
vertraute Fleckchen unserer
Heimat von einst erhalten.
Ob vom verschneiten Marktplatz – den viele Bürger leider immer wieder als „Latschariplatz“ bezeichnen, ob
beim Blick in die Bärengasse
Richtung Bickenstraße, in
stille Winkel der oberen
Goldgrubengasse oder ins
Riet, immer begegnet uns ein
Stück Heimat. In der rustikalen Marktszene mit Pferdefuhrwerk auf dem Münsterplatz oder im Bild vom alten Wasserturm beim Bahnhof – das Schwarzwaldbahn-Romantik wach werden lässt,
immer wird ein Stück Villinger Geschichte lebendig.
Erinnern Sie sich noch?
(2004)
Wie sich Villingen im Laufe der Zeit verändert hat,
wird dieses Jahr im grafischen Werk von Richard
Ackermann (1892 - 1968) gezeigt.
Die Bilder stammen aus drei Zyklen:
Von 1920 Kreidezeichnungen mit dem Titel ,,AltVillingen ",
von 1924 Zehn Lithographien „Villingen" und
von 1968 „Villingen, die Stadt der schönen Türme
und Tore".
Wandel auch im künstlerischen Werk von Richard
Ackermann:
Die Bilder von 1920 noch düster, romantisch, realistisch, ausgearbeitet, abgeschlossen.
Die von 1924 zeigen schon deutlich den Zeitgeist
des Expressionismus. Sie sind hell, skizzenhaft, lassen Überschüssiges weg, sind durch Verzicht
eigentlich viel wesentlicher.
Erinnern Sie sich noch?
(2002)
Ein Spaziergang in die Vergangenheit, mit Motiven, die der einheimische Kunstmaler Albert Säger
(1866-1924) mit seinen Bildern
der Nachwelt hinterlassen hat: Mit
seinen historischen Fassadenmalereien und Gebäudeausstattungen,
die meist „Geschichten“ erzählten,
hat er um 1900 wesentlich zum
neuen Erscheinungsbild Villingens
beigetragen, so Ulla Merle im
Ausstellungskatalog 1998 „Beruf
Künstler“. Manches ist nicht mehr
so wie früher, anderes blieb erhalten. Geblieben ist – jedenfalls
in der Erinnerung – überwiegend
das Bild von unserer „liebwerten
Stadt“.
Erinnern sie sich noch?
(2005)
1903 als Sohn des Weinhändlers Nepomuk Roth geboren, wuchs er am Oberen Tor auf. Schon früh zeigte er malerisches Talent. Es wird erzählt, ein Malkasten, den er zu Weihnachten erhielt, war ihm wichtiger als alle anderen Geschenke. Später sammelte er Kunstpostkarten. Seine ganze Liebe galt den Impressionisten. Dem Wunsch der Eltern entsprechend, in das
elterliche Geschäft einzutreten, machte er eine Banklehre und arbeitete auch kurz in der Weinhandlung. Aber Fernweh und der Wunsch zu malen trieben ihn bis Südamerika. Dort sah er in den zwanziger Jahren Ausstellungen mit Werken der Impressionisten. Zurückgekehrt stand sein Entschluss fest, Maler zu werden. 1934 ging er für zwei Jahre auf die Akademie nach Karlsruhe um sich das technische Können anzueignen. Der zweite Weltkrieg verhinderte vorerst seine Pläne.
Erst lange nachdem ich zugesagt hatte, im Rahmen dieser heutigen Veranstaltung über Erik Wolf zu sprechen, ist der Gedanke aufgekommen, dieser Vortrag könnte zugleich die lectio aurea aus Anlass meines goldenen Doktorjubiläums sein, auch
wenn dessen exakter Termin erst der 12. Juli ist. Diese Verknüpfung ist von der Sache her nicht unpassend. Sie hat durchaus ihren Sinn, ja sie unterstreicht einen notwendigen Zusammenhang, ist doch Erik Wolf mein Doktorvater. Er hat es mir ermöglicht, mich mit einer Dissertation zu qualifizieren.
Erhalten oder verändern?
(2018)
In den Jahren 2011/12 wurde im Zuge der Innenrenovierung der Friedenskirche von 1910 in Heidelberg-Handschuhsheim deren Innenraum umgestaltet: Eingebaut wurde eine große, unregelmäßige Stufenanlage aus weißem Stein, die bei Chorkonzerten durch zusätzliche Podeste aus Holz ausgeglichen und ergänzt werden muss. Nach der Umgestaltung folgen nun der alte Taufstein von 1910, ein moderner dunkler Altar aus Bronze, ein Ambo aus gleichem Material als Kanzel und die Orgelempore als Prinzipalien in einer Linie hintereinander. Auch der ursprüngliche Kirchenraum hatte in noch strengerer Weise eine Architekturkonzeption entsprechend dem sogenannten Wiesbadener Programm von 1891/92 aufgewiesen. Die jetzige Neugestaltung war auf der einen Seite innerhalb der Kirchengemeinde sehr umstritten, wurde andererseits aber mit zwei Architekturpreisen ausgezeichnet. ‒ Die noch konsequenter nach dem Wiesbadener Programm im Jugendstil erbaute Lutherkirche von 1907 in der Karlsruher Oststadt wurde von April 2017 bis zum Sommer 2018 ebenfalls renoviert, richtiger: saniert, jedoch nicht umgestaltet, sondern in ihrer ursprünglichen Raumgestaltung erhalten. Die „Innneraumsanierung“
wurde durch die Denkmalstiftung Baden-Württemberg finanziell gefördert.