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Der Heidelberger Kunstverein
(2001)
Bad. Heim.: Herr Gercke, Vereine haben oftmals ihre eigenen Traditionen, die sich von ihrer Entstehung und Geschichte herleiten. Wie ist dies beim Heidelberger Kunstverein? Gercke: Nachzuvollziehen ist dies in der anläßlich des 125jährigen Bestehens des Heidelberger Kunstvereins im Jahre 1994 erschienenen und von Christmut Präger zusammengetragenen Chronik des Vereins, in der er auch bis dahin nicht gesichtete Dokumente veröffentlicht hat. Leider waren nicht alle Dokumente lückenlos vorhanden, da der Verein sein Domizil im Laufe seiner Geschichte an die zehn Mal wechselte. Vielleicht wurde auch manches aus den vierziger Jahren absichtlich beiseite geschafft. Im Vergleich zum Badischen Kunstverein, dem Freiburger, Mannheimer oder Konstanzer ist der Heidelberger der jüngste. Erst 1869 hat der heute fast unbekannte, aber damals sehr engagierte Maler Ludwig Horst dem ,, ... hochwohllöblichen Gemeinderat der wunderschönen Stadt Heidelberg ... " klar gemacht, daß Heidelberg eine Institution braucht, die sich kompetent mit der Vermittlung zeitgenössischer Kunst befaßt. Begründet hat er dies mit dem Ruf der Universitätsstadt, die mit dem Erbe der Romantik einen gewichtigen Hintergrund hat. Daran interessant für mich war, daß ich, ohne damals diese Details zu kennen, im Zusammenhang mit der Notwendigkeit des Neubaus gegenüber dem Gemeinderat und dem Oberbürgermeister die gleichen Argumente wie Horst benutzte. Es muß gegen die starke, sicher auch Maßstäbe setzenden Dominanz der Tradition ebenso die zeitgenössische Kunst ihren Platz in einem kulturell so stark bestimmten Raum erhalten. Dies leuchtete offenbar damals wie heute den politisch Verantwortlichen ein. So konnte der Heidelberger Kunstverein nach über 100jähriger Odyssee
1990 mit der sehr spektakulären und vom damaligen Ministerpräsident Lothar Späth eröffneten Ausstellung zur Farbe Blau dies sehr interessante Domizil unter dem gleichen Dach mit dem Kurpfälzischen Museum beziehen.
Bad. Heimat: Ihr Verein, der zweitälteste dieser Art in Deutschland, nennt sich BADISCHER KUNSTVEREIN. Was unterscheidet ihn damit von anderen Kunstvereinen? Alle Kunstvereine haben einen Standort und eine Geschichte mit denen sich ihr Anspruch verbindet. Es gibt Kunstvereine, die künstlerische Anliegen in kleinen Orten mit wenig Mitgliedern vertreten und solche, die sich durch Mitgliederzahl und Ausstattung in Niveau und Wirkungsbreite im Kunstbetrieb unterscheiden. Insofern wirkt der Badische Kunstverein was Mitgliedschaft wie Ausstrahlung angeht in ganz Baden und darüber hinaus.
Aus Baden, für Baden
(2015)
Eine Pyramide ist ein gleichermaßen einfaches wie faszinierendes Bauwerk. Ihr Gewicht ruht auf einem soliden, tragfähigen Fundament, strahlt Ruhe, Kraf und Gelassenheit aus. Mit zunehmender Höhe verjüngt sie sich und gipfelt in einer Spitze, die nach oben zeigt, in die Zukunf, in das, was kommen wird. Die Pyramide ist Wahrzeichen für das Weitergehen, für den Fortschritt und ein Aufruf, aus dem Jetzt positiv in das Morgen zu blicken. Dafür steht auch die Pyramide auf dem Marktplatz von Karlsruhe. Seit vielen Jahren ist die Pyramide das Symbol des BGV – einer Institution, die das Bild Badens in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet hat. Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband hat mit die Grundlage geschaffen für das erfolgreiche und nachhaltige Wachstum der badischen Kommunen.
Die Literarische Gesellschaft e. V. wurde am 13. September 1924 im Heidelberger Gasthaus »Zum Ritter« unter dem Namen
»Deutscher Scheffelbund e. V.« gegründet. Zur Gründungsfeier hatte Eck Freiherr von Reischach-Scheffel, der Ehemann
von Scheffels Enkelin Margaretha von Reischach-Scheffel, geladen. Zum Vorsitzenden wählte man den renommierten
Heidelberger Germanisten und Universitätsprofessor Friedrich Panzer (1870–1956). In seiner Satzung machte es sich der
Scheffelbund zum Ziel, zum Andenken an den im 19. Jahrhundert sehr beliebten Dichter Joseph Victor von Scheffel
(1826–1886) ein deutsches Scheffelmuseum und Archiv einzurichten, ein Jahrbuch herauszugeben sowie die Hohentwiel-Festspiele ideell und möglichst auch materiell zu unterstützen, bei denen auch junge, aufstrebende Talente die Aufführung ihrer Werke realisieren konnten.
Die heutige Literarische Gesellschaft e. V. wurde am 13. September 1924 im Heidelberger Gasthaus "Zum Ritter" unter dem Namen "Deutscher Scheffelbund e. V." gegründet. Zur Gründungsfeier hatte Eck Freiherr von Reischach-Scheffel, der Ehemann von Scheffels Enkelin Margaretha von Reischach-Scheffel, geladen. Zum Vorsitzenden wählte man den renommierten Heidelberger Germanisten und Universitätsprofessor Friedrich Panzer. In seiner Satzung machte es sich der Scheffelbund zum Ziel, ein deutsches Scheffelmuseum und Archiv einzurichten, ein Jahrbuch herauszugeben sowie die Hohentwiel-Festspiele ideell und möglichst auch materiell zu unterstützen und bei denen junge, aufstrebende Talente die Aufführung ihrer Werke realisieren konnten.
Bei der Suche nach Fragmenten deutscher Rechtstexte des Mittelalters konnten in der Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz Rückenfalze an einem Sammelband als Teile eines Registers zum Stadtrecht von Augsburg bestimmt werden. Wenn sie auch nur geringe Textspuren überliefern, so liegt ihr Wert darin, dass sie die Spur einer der wenigen Pergament-Handschriften dieses Textes überliefern, der meist in Papierhandschriften erhalten ist.
Am 14. August 1849, Punkt 4 Uhr morgens, ereignete sich am Mannheimer Hauptfriedhof ein Justizmord, der nie gesühnt wurde. Die Ausführung des fadenscheinigen Todesurteils wurde rasch vollzogen. Keine 12 Stunden zuvor war es im Gerichtssaal des Alten Kaufhauses in Nl gefällt worden. Als Richter fungierten preußische Offiziere, die eigentlich für die Gerichtsbarkeit in Baden gar nicht zuständig waren. Und das Urteil gegen von Trützschler stand von Anfang an fest. Darüber machte sich der Delinquent, der selbst Jurist war, keine Illusionen.
2007 kann die Kunsthalle Mannheim ihr 100jähriges Bestehen feiern. Die Einweihung des Hauses, in dessen Chronik sich das kulturelle Selbstverständnis der Mannheimer Bürger auf so hervorragende Weise spiegelt, war ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der Stadtgründung. Aus diesem Anlass fand eine Internationale Kunstausstellung statt, die herausragende Werke von Künstlern zeigte, welche heute ihren Platz in der Kunstgeschichte unangefochten innehaben, damals aber längst nicht als durchgesetzt gelten konnten. So konnte sich Mannheim rühmen, 1907, als erste Stadt in Deutschland, in einem größeren Zusammenhang Werke von Paul Gauguin und Vincent van Gogh zu zeigen, Maler, die im wilhelminischen Reich noch weitgehend unbekannt oder verketzert waren.
Was hat Sie an der Aufgabe, die Mannheimer
Kunsthalle zu leiten, besonders gereizt
und was reizt Sie, nachdem Sie mit Stadt und
Institution nun einige Erfahrungen gesammelt
haben, immer noch oder noch mehr?
Dr. L.: Zunächst war es ja die Geschichte
der Kunsthalle und deren vorhandene Substanz:
Fünf großartige Direktoren, die eine
bedeutende internationale Sammlung zusammengetragen
haben. Die Sammlung beginnt
im Impressionismus, geht dann weiter
über Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit.
Der Begriff „Neue Sachlichkeit“ wurde ja aus
diesem Haus heraus formuliert.
Es reizt mich natürlich, hier im 21. Jahrhundert
anzuknüpfen, die Sammlung zu aktualisieren
und weiter zu entwickeln.
Diese Sammlung ist das Herzstück des
Museums und alle Gedanken, die wir uns über
das Programm machen, entwickeln wir aus
dieser Sammlung heraus.
Zur Errichtung des dritten Turenne-Denkmals in Sasbach (Mittelbaden) wurden zwischen 1826 und 1829 ungewöhnlich große Granit-Findlinge im Nord-Schwarzwald gesucht und schließlich als Rohmaterial verarbeitet. Der Autor suchte ebenfalls in den 90er-Jahren laufend nach überdimensionalen Gesteinsblöcken in ungewöhnlicher geologischer Position im Schwarzwald und anderen Mittelgebirgen, um seine These einer mächtigen Nordischen Inlandvereisung eines eigentlich nach Lehrbuch eisfreien Raumes in Mitteleuropa zu untermauern. Dadurch ergab sich der Kontakt mit dem gerade wieder eröffneten Turenne-Museum - zusammen mit dem Eigentumsübertrag an die Gemeinde Sasbach - und die Aussicht, den Ursprung und die Dimension der großen Findlingsblöcke für das dritte Turenne-Denkmal zu erforschen.