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Das Glas … fängt das Licht ein und spielt
mit ihm, aber es hält es nicht auf. Es vollbringt
das Wunder von erstarrter Luft und von trockenem
Nass. Der Glasbläser … flößt dieser
Traummaterie Leben ein und schenkt ihr mit
unglaublicher Geschicklichkeit die verschiedensten
Formen. Sie passt sich all seinen Launen
an, bläht, dehnt und rundet sich nach
seiner Phantasie. Geheimnisvolle Künste verleihen
ihr die schillernden Farben des Regenbogens
und der seltensten Edelsteine, die
Adern des Marmors, die Trübung der Wasser,
den Dunst der Wolken, die Glut der Morgenröte.
In den Händen anderer Schöpfer lässt es
sich schleifen wie Stein, ziselieren wie Silber,
stechen wie Kupfer, bemalen wie Leinwand
und emaillieren wie Porzellan.
Gateau, Die Glaskunst
Kunstwerke aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis in der Sammlung Dursch im Rottweiler Dominikanermuseum
(2006)
Nach den musealen Veränderungen der letzten Jahre in Donaueschingen verfügt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wohl das Dominikanermuseum Rottweil mit der Sammlung Dursch über den bedeutendsten Schatz spätmittelalterlicher Kunst. Es handelt sich um mehr als 170 Exponate, welche der katholische Kirchenrat Dr. Georg Martin von Dursch (1800–1881) gesammelt hat und die seit 1851 für 140 Jahre in der Rottweiler Lorenzkapelle ausgestellt waren, bis sie
zusammen mit den Funden aus Arae Flaviae, der römischen Vorgängerstadt des heutigen Rottweil, 1991 in einem Museumsneubau am Platz des einstigen Rottweiler Dominikanerklosters eine sachgerechte und würdige Unterbringung gefunden haben. Dies war nur möglich, weil das Land Baden-Württemberg die Stadt Rottweil bei der Erfüllung dieser Aufgabe tatkräftig unterstützt hat. Umgekehrt war das Land zu seinem Engagement deshalb zu bewegen, weil die Rottweiler Römerfunde und die Holzbildwerke der Sammlung Dursch in ihrer überregionalen Bedeutung als unstrittig anerkannt galten. Allerdings hat der von der Stadt Rottweil zu tragende laufende Museumsbetrieb die Finanzen der Großen Kreisstadt inzwischen so belastet, dass zuletzt die Öffnungszeiten des Dominikanermuseums auf sechs Nachmittage pro Woche beschränkt wurden.
Der kulturgeschichtliche Wert der europäischen Kurstädte wird sowohl durch ihren beachtlichen Denkmalbestand als auch durch ihre lange und bis heute lebendige Tradition bestimmt. Ein wesentlicher Aspekt ist ihre in Archivalien, Gemälden, Grafiken, Fotografien und zeitgenössischen Publikationen hervorragend dokumentierte Geschichte. Das immaterielle Erbe, also die kulturelle und geistige Bedeutung eines Kurortes, darf aber nur im Zusammenhang mit dem materiellen, also den baukünstlerischen Leistungen, gesehen werden. Das gesellschaftliche Leben in den Kurstädten des 19. Jahrhunderts manifestierte sich in der Architektur, die sowohl im Hinblick auf einzelne Gebäudetypen als auch auf städtebauliche Lösungen bemerkenswert ist.
Mit 18 Jahren hat Carl Theodor 1742 als Kurfürst von der Pfalz seine Regierung angetreten, er verschaffte der Pfalz - so die Erinnerung vieler - „ein goldenes Zeitalter“. Sein preußischer Zeitgenosse und „Kollege“ Friedrich 11 disqualifizierte den Pfälzer als „faulen Kerl“, weil er in seiner Politik zwar brauchbare Ideen, aber keinerlei Konsequenz gezeigt habe. Auch in der folgenden Zeit war das Urteil über Carl Theodor eindeutig negativ, vor allem wegen seiner Maitressenwirtschaft und der
„katholischen Klüngelei“.
Das langjährige Engagement des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Schwetzingen für die Anerkennung als Weltkulturerbe fand 2012 auf der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in St. Petersburg trotz der formalen Vorläufigkeit kein gutes Ende. Der Beitrag beleuchtet die inhaltliche Positionierung, den turbulenten Verlauf mit Rücknahme und Neuantrag,
die sich wandelnden Rahmenbedingungen des Welterbeumfeldes und die umstrittene Rolle von ICOMOS, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege.
Die Stadt Bretten verfügt über drei städtische Museen. Das aus dem Jahr 1585 stammende Gerberhaus zeigt die Arbeits- und Wohnkultur des 18. Jahrhunderts, das Deutsche Schutzengelmuseum im Schweizer Hof ist hingegen den überirdischen Helfern unterschiedlicher Kulturen gewidmet. Zusätzlich befindet sich in den Räumen des historischen Baus des Schweizer Hofes das Stadtmuseum, welches durch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zum Leben erweckt wird und zahlreiche Museumsinteressierte anzieht. Inhaltlich handelt es sich somit um drei volks- bzw. heimatkundliche Museen, die in Deutschland 43,5 % (Stand 2018) der bundesweiten Museumwelt ausmachen, wobei in Baden-Württemberg rund 51 % unter öffentlicher Trägerschaft stehen. Seit März 2020 verfügen die Städtischen Museen in Bretten über ein neues
Sammlungskonzept sowie ein neu eingerichtetes Depot. Die im Museumsbestand vorhandenen Objekte reichen von zahlreichen archäologischen Funden aus Bretten und der näheren Umgebung über Möbel aus unterschiedlichen Epochen als
Zeugnisse der ländlichen und städtischen Sachkultur bis hin zu Gemälden und Zeichnungen der letzten vier Jahrhunderte.
Der Augsburger Religionsfrieden fiel sowohl in der Kurpfalz als auch in Baden in eine konfessionelle Übergangssituation: Beide Territorien durchliefen seit Jahrzehnten eine Phase der Vorreformation mit spontaner Konfessionsveränderung auf der Gemeindeebene. In der Kurpfalz wie in Baden-Pforzheim ging die Entwicklung 1556, das heißt in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Religionsfrieden, in eine offene, obrigkeitlich gelenkte Reformation über. Von daher drängt sich ein Vergleich auf, und die Frage liegt nahe, ob die Reformationen in den beiden Nachbarterritorien nur in einem chronologischen oder auch in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Religionsfrieden standen.
Kurt Georg Kiesinger - Kindheit und Jugend im gemischtkonfessionellen und gemischtdiözesanen Umfeld
(2004)
Der Kaufmann Christian Kiesinger, geboren am 11. September 1876 in Michelfeld, Gemeinde Oberdigisheim lernte Dominika Grimm, geboren am 16. Juli 1878 in Bubsheim in Ebingen kennen, wohin seine Eltern arbeitsbedingt gezogen waren. Dort arbeitete Dominika im Hause seines Arbeitgebers, um den städtischen Haushalt kennenzulernen. Michelfeld und die umliegenden Gemeinden waren seit Jahrhunderten württembergisch und damit evangelisch geprägt, Bubsheim ebensolange vorderösterreichisch und somit katholisch. Christian Kiesinger und Dominika Grimm waren beide von ihrem Glauben zutiefst geprägt und standen vor einer schmerzhaften Entscheidung sich für die Trauung und Erziehung der Kinder in einer Konfession entscheiden zu müssen. Dominika war klar, eine nichtkatholislche Trauung bedeutet den Verlust von Heimat und Familie, so gut wie den Ausschluß aus der Gemeinschaft der Kirche, in deren Geflecht Familie und Verwandtschaft lebte.
Kurt Kormann †
(2008)
Am 5. August 2008 verstarb KURT KORMANN. Durch seine Arbeiten an Schwebfliegen, Dickkopffliegen und Libellen hat er zu einer Zeit, als sich niemand mit diesen Tieren beschäftigte, das Fundament für die Landesfaunistik dieser Insekten für Baden-Württemberg erarbeitet. KURT KORMANN wurde am 17. April 1925 in Karlsruhe geboren. Er besuchte die Volksschule in Jöhlingen und machte bei einem Apotheker eine Ausbildung zum Drogisten. Nach seinem Militärdienst im 2. Weltkrieg arbeitete er zunächst bei der Firma Schwabe Arzneimittel. Ab 1949 war er Abteilungsleiter für die Abfüllung von Chemikalien bei der Firma CARL ROTH. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1988.
Kurt Spitzmüller
(2009)
Kurt Spitzmüller wurde am 13. Mai 1921 in Freiburg im Breisgau als Sohn des Land- und Gastwirts Ludwig Spitzmüller und dessen Ehefrau Hilda, geb. Roth, geboren. Der Großvater war „Lindenwirt" und hatte später seine Gaststätte zu einem Kurhaus für lungenkranke Patienten ausgebaut. Nach dem Besuch der Volks- und der Oberrealschule absolvierte Kurt
Spitzmüller eine Lehre als Hotelkaufmann in Freiburg und besuchte die höhere Hotelfachschule. 1941 übernahm er als 20-Jähriger nach dem Tod der Mutter die Leitung der elterlichen Lungenheilanstalt „Kurhaus Nordrach". Von 1941 bis 1943 nahm Kurt Spitzmüller als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil und war anschließend als Arbeiter in der Rüstungsindustrie dienstverpflichtet. Kurz vor Kriegsende wurde er noch zum Volkssturm eingezogen und geriet für einige Wochen in Gefangenschaft (,,Ich hatte es geschafft, nach zwei Tagen aus dem Kriegsgefangenenlager in Offenburg in das Gefängnis verbracht zu werden, da ich glaubhaft erklären konnte, dass ich kein Soldat sei").