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Im April 2014 erstand die Badische Landesbibliothek bei einer Auktion des Hauses Stargardt ein kleines Konvolut von eigenhändigen Briefen Karl von Rottecks, die dieser zwischen 1820 und 1829 aus Karlsruhe und Freiburg an den Leipziger Verleger Friedrich Arnold Brockhaus (1772–1823) bzw. dessen Söhne Friedrich (1800–1865) und Heinrich (1804–1874) schrieb.1 Sie betreff en Rottecks Mitarbeit an Brockhaus’schen Zeitschriften, Buchbestellungen, Abrechnungen und Zahlungen, werfen aber auch ein paar Schlaglichter auf Rottecks politisches Amt und seine kritische Sicht der politischen Verhältnisse in Baden.
Von kräftiger Statur, energisch, klug, charmant und höchst attraktiv soll er gewesen sein:
Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach. Mit der Gründung der Residenz Carols’ Ruhe 1715
schrieb der Markgraf eine wahre Erfolgsgeschichte. Heute ist Karlsruhe mit rund 300 000
Einwohnern nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt des Landes Baden-Württemberg. Aus Anlass
des 300-jährigen Stadtjubiläums würdigte das Badische Landesmuseum Karlsruhe in
seiner Großen Landesausstellung Karl Wilhelm 1679–1738 erstmals Leben und Wirken des
legendären Stadtgründers und konnte hierfür kostbare, sehr persönliche, nie zuvor öffentlich
gezeigte Exponate in die ehemals markgräfliche Residenz zurückholen. Aus dem Zusammenspiel
von barocker Rauminszenierung und neuen Vermittlungsformaten gelang eine lebendige,
informative Ausstellung, die nicht nur den Karlsruhern in Erinnerung bleiben wird.
Karl-Friedrich Krieger
(2020)
Am 26. Januar 2020 verstarb mit dem emeritierten Mannheimer Ordinarius für mittelalterliche Geschichte, Karl-Friedrich Krieger, eine der prägenden Gestalten der deutschen Spätmittelalterforschung, der sich auch bleibende Verdienste um
die Erforschung der südwestdeutschen Landesgeschichte erworben hat.
Das Karl-Friedrich-Denkmal wurde von der Königlich Bayrischen Erzgießerei in München gegossen. Der Einweihungstermin wurde auf den 22.11.1844, dem Geburtstag Großherzog Karl Friedrichs, festgesetzt. Am 16.11.1844 gelangte das Monument auf Fuhrwerken an der badischen Landesgrenze an und wurde von den Pforzheimer Bürgern empfangen.
Karlsruhe - Baden - Europa
(2000)
Am 7. Oktober 1825, also vor gerade 175 Jahren, wurde in Karlsruhe eine „polytechnische Schule“ errichtet, die älteste TH Deutschlands, durch Großherzog Ludwig gegründet. Es war die Geburtsstunde einer erstaunlichen Entwicklung, eines erfolgreichen und großartigen Beispiels menschlicher Leistungskraft auf technisch-naturwissenschaftlichem Feld, zu der wir
nur herzlich gratulieren können. Wir freuen uns, daß wir gerade heute an diesem stolzen badischen Jubiläumstag in Karlsruhe sind. In unserem Baden-Kalender war dieses historische Datum schon lange angestrichen.
Auch wenn es schon lange kein eigenständiges Land Baden mehr gibt, so besteht doch weiterhin eine Evangelische
Landeskirche in Baden, deren »Sprengel« deckungsgleich mit dem Territorium des ehemaligen Großherzogtums Baden ist. Seit 1821 ist die Badische Landeskirche eine unierte Kirche, in der die unterschiedlichen lutherischen und reformierten
Traditionen der Territorien aufgingen, aus denen das Großherzogtum Baden gebildet wurde. Bis heute ist die alte Landeshauptstadt Karlsruhe Sitz der Evangelischen Landeskirche geblieben, die ihren Verwaltungssitz im Evangelischen
Oberkirchenrat in der Blumenstraße 1–7 gefunden hat.
„In der Tat kann nur eine gewissenhaft durchgeführte echte Parität [...] auf die Dauer die Zusammenfassung in einem Land sichern. [...] Es darf nicht der preußische Fehler einer Überzentralisation in kleinem Maßstab in Stuttgart wiederholt werden." Dies ist nicht etwa ein Zitat aus der in unseren Tagen geführten Auseinandersetzung über die Behördenverlagerung in die Landeshauptstadt. Die Feststellung stammt aus einem Schreiben vom 15. Juli 1946 an den Ministerpräsidenten in Stuttgart. Der dies schrieb, war der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und spätere langjährige Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, Hermann Veit. Damals ging es um die Verteilung der Behörden in dem von der US-Militärregierung im September 1945 geschaffenen Land (Nord)Württemberg-(Nord)Baden. Konkreter Anlass für Veits Demarche an den
Ministerpräsidenten war die Ansiedlung des Landesrechnungshofes. Veit war äußerst besorgt darüber, dass durch den Verlust der Hauptstadtfunktion und dem damit verbundenen Abzug der zentralen Landesbehörden, Karlsruhe „auf eine dritte oder vierte Städtestufe heruntergedrückt werde." Die Landesregierung gab in Falle des Rechnungshofes nach und machte Karlsruhe zu dessen Sitz, beließ jedoch eine Außenstelle in Stuttgart.
Karlsruhe und Baden-Baden
(2015)
Karlsruhe ist mit seinen 300 Jahren Stadtgeschichte eine junge Stadt. Als solche fühlt sie sich auch, leichtfüßig, mit tiefer badischer Bindung, aber eben ohne tradierte, historische Verwurzelung. Diese »Leichtigkeit« der Jugend ist es aber gerade, die den deutlich älteren Teilen der Stadt zuweilen missfällt. So fühlen sich Grötzingen mit den amtlichen Wurzeln seit 935 n. Chr. und vor allem die alte Residenz Durlach nicht nur als Vorfahren, sondern quasi als Mütter von Karlsruhe. Auch wundert sich so manche historisch reich entfaltete Stadt der Region über diese »jugendliche Unbeschwertheit« Karlsruhes, wie zum Beispiel
Bretten mit seinem berühmtesten Sohn Philipp Melanchthon (1497–1560), Bruchsal, seit dem ausgehenden Mittelalter Sommerresidenz der Speyrer Bischöfe, Ettlingen mit seiner reichen römischen Vergangenheit oder Rastatt und Bühl, die beide auf eine annähernd 1000-jährige Geschichte zurückblicken können.
In diesem Jahr werden 900 Jahre Baden mit einer großen Landesausstellung im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe und einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen im Land gefeiert, Anlass: Die erstmalige Erwähnung der Markgrafen von Baden im Jahr 1112. Gut 600 Jahre später ließ einer der Nachfolger des ersterwähnten Markgrafen Hermann von Baden, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738), am 17. Juni 1715 unweit einer Residenz Durlach den Grundstein zu seinem neuen Schloss Karlsruhe legen, was bis heute als Gründungstag der gleichnamigen Stadt gilt. Letzte Sicherheit, dass tatsächlich Karlsruhe und die badische Identität Ernst Otto Bräunche eine neue Stadt beim Schloss entstehen sollte, gab der am 24. September 1715 veröffentlichte Gründungsaufruf, mit dem der Markgraf rasch zahlreiche Neubürger anzog.