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Unsere „Badische Heimat" ist als Landesverein gewiss nicht allein und vorrangig auf die Pflege der Geschichte ausgerichtet. Sie beruht jedoch auf einem sicheren historischen Fundament und bezieht entschieden Stellung, wenn es um die Deutung der Geschichte geht. ,,Badische" Geschichte beginnt deshalb für uns auch nicht erst 1803/06, auch der vor-badische Prolog ist in vielen Regionen des Landes noch sehr lebendig. Wie dann Machtpolitik, Säkularisation und Mediatisierung eigentlich fast Unvereinbares in diesem badischen Staatsgebilde zusammenfügten, wie damals Baden zum Objekt europäischer Politik wurde und doch auch selbst ungeniert und erfolgreich seine Chancen nutzte, hat dieses Land geprägt und im 19. Jahrhundert zu einer beispielhaften Entwicklung der Integration geführt - und zu einem selbstbewussten Staatsgefühl; Baden wurde zum deutschen „Musterländle" (an das manche sich noch heute nostalgisch zurückerinnern, die das „Großherzogthum" deswegen auch noch immer gerne mit th schreiben). Baden war politisch kein Leichtgewicht (immerhin ist Baden auch in der Weimarer Zeit mit 2,3 Millionen Einwohnern die Nr. 5 in Deutschland gewesen).
Der Südweststaat vor Gericht
(2012)
Vor 900 Jahren wurde ein "Markgraf von Baden" erstmals urkundlich erwähnt. Mehr als zwei Jahrhunderte nach der Erbteilung von 1535 fanden die Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden wieder zueinander. Mit der im Zuge der Neuordnung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erfolgten Erhebung des Markgrafen Karl Friedrich zum Kurfürsten (1803: Reichsdeputationshauptschluss) und, drei Jahre später, bedingt durch das Ende des Reichs, seinem dem Kaiser Napoleon zu verdankenden Avancement zum Großherzog (wennschon nicht König, so doch "Königliche Hoheit") begann Badens große Zeit – unter einer Dynastie, die einst Stuttgart gegründet und mit Markgraf Bernhard II. (1428–1458) auch einen Beinahe-Heiligen hervorgebracht hatte. Der Freistaat Baden war ein Land der Weimarer Republik. Er überdauerte die Zeit des Nationalsozialismus. Nicht das Ende Badens, aber sein Ende als Staat kam 1945 mit der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und der Bildung der drei südwestdeutschen Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern, aus denen am 25. April 1952 der Südweststaat, das heutige Baden-Württemberg, hervorgegangen ist. Bis in das Jahr 1974 andauernde juristische Nachhutgefechte hielten die "Baden-Frage" vorübergehend
noch am Leben.
Ein Grundlagenvertrag zwischen Kirche und Staat ist, wenn nicht ein Jahrhundertwerk, so doch ein Meilenstein in der Beziehungsgestaltung zwischen beiden Institutionen. Aufgrund ihrer Kultushoheit sind es grundsätzlich die Bundesländer, die mit den auf ihrem Gebiet liegenden Kirchen Verträge abschließen. Sie gelten als Staatsverträge, auch wenn sie sich selbst nicht
so nennen, sondern Kirchenvertrag oder Staatskirchenvertrag. Der baden-württembergische Vertrag von 2007 spiegelt das gewachsene Staat-Kirche-Verhältnis wider. Die Vorgeschichte dieses Vertrags führt zu den Anfängen der badischen Landeskirche zurück. Der Inhalt des Vertrags gestaltet die Gegenwart und weist in die Zukunft.
Wenn wir von Baden und Württemberg sprechen,
so haben wir meist die beiden Länder vor Augen,
wie sie sich im 19. und 20. Jahrhundert darstellten:
Das schlanke Baden, das sich den Rhein entlang
vom Bodensee bis an den Main erstreckte und
das etwas massigere Württemberg, das von Oberschwaben bis zum Taubergrund reichte. Diese beiden Länder haben denselben Vater: Napoleon.
Nach seinen Siegen über das habsburgisch geführte
Deutsche Reich ging er daran, Deutschland nach
seinen Bedürfnissen umzugestalten. Die Beseitigung des territorialen Flickenteppichs im deutschen Südwesten erwies sich als sehr dauerhaft. Die
Markgrafschaft Baden vervierfachte ihr Territorium und wurde zum Großherzogtum Baden. Das
Herzogtum Württemberg verdoppelte seine Fläche
und wurde zum Königreich. Die von den beiden Fürstenhäusern neu dazu erworbenen Gebiete
waren oft keineswegs glücklich über ihre neue
Zugehörigkeit.
Die Biologie der Präimaginalstadien des Eschen-Scheckenfalters (Euphydryas maturna) wird anhand
von Feldstudien der letzten bekannten Population der
Art in Baden-Württemberg in der Kocher-Jagst-Region
ausführlich beschrieben. Besonderes Augenmerk wird
auf die Lebensweise der Raupen speziell nach dem
Verlassen der Eschen im Sommer gelegt. Die Raupen
leben nun am Boden, wo sie in der Laubstreu einzeln
oder in Gruppen überwintern. Die überwinterten Raupen ernähren sich im Folgejahr polyphag, meist von
verschiedenen Kräutern. Bei der Auswahl der Nahrungspfanzen zeigen die Raupen bestimmte Präferenzen. Die Verpuppung findet sowohl an Kräutern und
Gräsern als auch an Sträuchern und Bäumen nach
einem bestimmten Muster statt. Verschiedene Prädatoren und Parasitoide der Präimaginalstadien werden
vorgestellt. Gefährdungsursachen der Art für den letzten bekannten Standort in Baden-Württemberg werden genannt. Bereits bestehende Schutzmaßnahmen
förderten das Überleben dieser Population. Neue Gefährdungspozentiale resultieren aus dem Klimawandel
mit zunehmender Trockenheit und dem Eschentriebsterben. Daraus ergeben sich weiterführende Schutzmaßnahmen, um die Art in Baden-Württemberg vor
dem Aussterben zu bewahren.
Die vorliegende Arbeit zum Eschen-Scheckenfalter
(Euphydryas maturna) beschreibt die historische
Verbreitung in Baden-Württemberg, speziell ab den
1970er Jahren. Dabei wird nach Ursachen für das
Verschwinden der Art an ehemaligen Fundstellen gesucht. Daneben wird die letzte verbliebene Population
im Hinblick auf ihre Populationsentwicklung seit 1992
bis 2019 beschrieben. Ein weiterer Schwerpunkt sind
Angaben zur Habitatstruktur und zur Biologie der Art.
Das Freiburger Studienseminar und die Gymnasiallehrerausbildung in Baden-Württemberg (Teil 2)
(2005)
Nach dem militärischen Zusammenbruch Deutschlands übernahm die französische Armee die Staatsgewalt im Südwesten des untergegangenen Reiches. In Freiburg, nunmehr Hauptstadt des Lande Baden (Pays de Bade), das zusammen mit Südwürttemberg-Hohenzollern und Rheinland-Pfalz die französische Besatzungszone bildete, residierte die Délégation Supérieure pour le Gouvernement Militaire de Bade. Sie unterstand wiederum dem Gouvernement Militaire de la Zone Francaise d'Occupation in Baden-Baden mit General Koenig als Oberbefehlshaber.
Die Wiederherstellung Badens und die Bildung eines Südweststaats sind Projekte der Besatzungszeit. Sie nahmen Gestalt an, als die Westmächte im 1948 "ihren" Ministerpräsidenten die Aufgabe stellten, die für Besatzungszwecke
zusammengeschusterten Ländchen in Länder zu verwandeln, die geeignet wären, dem geplanten Weststaat, also der späteren Bundesrepublik, ein nützlicher Unterbau zu sein. Weil sie dabei Rufer in der Wüste waren, regten sie an, eine entsprechende nachholende Möglichkeit im Grundgesetz vorzusehen. Daraus wurde Art. 29 GG. Ein weiteres Fenster öffneten württembergische Vertreter im Parlamentarischen Rat: Artikel 118 GG sollte – unabhängig von Art. 29 GG und unter der Voraussetzung, dass die Hohen Kommissare es erlaubten – zu einer vorgezogenen, auf den Südwesten beschränkten Neugliederung führen können.
Seit 1992 existiert in Baden-Württemberg das Projekt Brutvogelmonitoring Baden-Württemberg der Staatlichen Vogelschutzwarte Baden-Württemberg und des Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg. In dieser Langzeituntersuchung sollen landesweit die Bestandsentwicklungen gerade der häufigen und weitverbreiteten Kleinvögel erfaßt werden, ihre Situation dokumentiert und Daten im Hinblick auf einen gegenwärtigen und zukunftsorientierten Vogel- und Naturschutz bereitgestellt werden. Es werden kontinuierlich jedes Jahr aktuelle Daten erhoben. Insgesamt haben seit Beginn des Projektes 130 Mitarbeiter 313 Strecken bearbeitet und dabei 2266 Linientaxierungs-Begehungen und 9721 einzelne Punkt-Stopp-Zählungen durchgeführt. Es wurden insgesamt 164 Vogelarten erfasst. Pro Jahr wurden bis zu 164 Strecken bearbeitet und in diesen bis zu 359 einzelne Linientaxierungen begangen und 2223 einzelne Punkt-Stopp-Zählungen durchgeführt. Mit dem neu entwickelten Ökologischen Forschungs- und Monitoring Datenbanksystem steht jetzt im Brutvogel-Monitoring ein Programmsystem für die Datenerfassung, Verwaltung und Auswertung zur Verfügung. Es ermöglicht einen routinemäßigen Einsatz bei Aussagen über die Bestandsentwicklung einheimischer Brutvögel und jederzeit aktuelle Abfragen und Auswertungen. Es werden im Brutvogel-Monitoring verschiedene Auswertungsebenen dargestellt: Die grundlegende Auswertungsstrategie des Mittleren Bestandsentwicklungs-Index (MBI) beruht auf dem unmittelbaren Vergleich identischer Standorte von Jahr zu Jahr. Die unterschiedlichen Häufigkeitsanteile der einzelnen Biotoptypen in den Jahren werden im Index normiert. Die Lebensräume werden nach ihrer Bedeutung für die einzelnen Arten gewichtet. Es ergibt sich so die für die Art relevante Bestandssituation im Betrachtungsraum. Bei der Auswertung der Bestandsentwicklung in den Hauptlebensräumen des Brutvogel-
Monitorings werden die Arten in realen, absoluten Bestandszahlen dargestellt. Grundlage ist hierbei ein Querschnitt der Bestandszahlen von allen innerhalb eines Jahres untersuchten Standorten eines einheitlichen Biotoptyps und der Vergleich dieses absoluten Bestandsniveaus über die Jahre. Mit Hilfe von Trendanalysen werden die Bestandsentwicklungen statistisch abgesichert.