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Der Markenhof in Burg am Wald bei Kirchzarten liegt idyllisch am Hang des Wagensteigbachs ganz in der Nähe der von den Anthroposophen geführten Klinik „Wiesneck“ und fast unterhalb der gleichnamigen mittelalterlichen Burgruine. Er wird in einer Urkunde (Berain) von 1505 bereits aufgeführt, eine Familie „Markh“ führt den Hof ab 1650 über Generationen und gibt ihm den Namen. Das heute in Privatbesitz befindliche Anwesen „Markenhof“ wird seit 1962 von der Familie des bekannten
Kirchzartener Kunstmalers Dr. med. Rolf Miedtke bewohnt.
Die Aktenbestände aus alten Zeiten bestehen zumeist aus Anordnungen der Obrigkeit und dem Nachweis ihrer Durchführung oder anderen Reaktionen der nachgeordneten Behörden und Personen. Selten wird „die Stimme des Volkes“ unmittelbar aktenkundig. Dies aber ist der Fall in einer Akte über die Einführung des neuen Gesangbuchs für die Deutsch-reformierten Gemeinden der Kurpfalz im Jahr 1785. Darin befindet sich als Abschrift ein sechs Seiten umfassendes, an die in Mannheim residierende Landesregierung der Kurpfalz gerichtetes Schreiben, das energisch gegen die bevorstehende Einführung des neuen Gesangbuchs protestiert. Es fällt vor allem auf durch die große Zahl von 138 Unterschriften, höchstwahrscheinlich von Gemeindemitgliedern, sowie durch die temperamentvolle und selbstbewusste Art, in der die von unterschiedlichen Perspektiven bestimmten Argumente vorgetragen werden. Als Dokument einer freien Meinungsäußerung seitens des Kirchenvolks und als Beitrag zur Geschichte des Gesangbuchs in der Kurpfalz soll es an dieser Stelle im Wortlaut zusammen mit einem knappen Kommentar veröffentlicht werden.
Herr Bürgermeister, lieber Peter Ratzel meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn man über Ludwig Ratzel sprechen
soll und nach Attributen sucht, hat man es nicht schwer. Eigenschaften, die man gemeinhin von einem guten Politiker erwartet, waren ihm in hohem Maße zu eigen. Hart in der Vertretung der erarbeiteten Überzeugung, bei der Auseinandersetzung aber stets fair und nach der Entscheidung versöhnlich und nicht nachtragend. Das war es, was ich an dem Menschen Ludwig Ratzel in der langen Zeit gemeinsamer politischer Arbeit am meisten schätzte. Kurz nach Kriegsbeginn wurde Dr. Ratzel zu einer Luftwaffenerprobungsstelle abkommandiert. Mit etwas Glück hätte ich ihn schon 1941 auf dem Feldflughafen Cazaux in Südfrankreich, kennenlernen können, wo er bei der Luftwaffe und ich damals im Arbeitsdienst war. Daß wir dort zur gleichen Zeit waren, erfuhren wir erst später bei einem Gespräch.
Als Sproß einer bedeutenden Familie Offenburger Demokraten ursprünglich römisch-katholischen, dann altkatholischen
Glaubens wurde Oskar Geck am 8. August 1867 in Offenburg geboren. Sein Onkel, der Verleger Adolf Geck (1854-1942), ein Freund August Bebels, wandte sich unter dem von 1878 bis 1890 geltenden Sozialistengesetz der Sozialdemokratie zu und fungierte seit dessen Auslaufen als erster Landesvorsitzender seiner Partei in Baden, die er später auch im badischen
Landtag und im Reichstag vertrat. Oskar Geck selbst trat nach dem Studium der Volkswirtschaft und der Staatswissenschaften in Freiburg, Zürich, Straßburg und Heidelberg im Jahre 1901 in die Redaktion der Tageszeitung „Volksstimme“ ein, die 1890 als Organ der Mannheimer Sozialdemokratie gegründet worden war. Er galt als begabter und politisch maßvoller Journalist in einer Stadt die ein blühendes Zeitungswesen aufwies, und entwickelte die „Volksstimme“ zu einem auch außerhalb der Partei angesehenen Organ.
Der Mannheimer Luisenpark
(2021)
Der Luisenpark ist die größte Parkanlage in Mannheim. Er liegt stadtnah am linken Neckarufer und gliedert sich in zwei Teile: Den Unteren und den Oberen Luisenpark. Der Untere Luisenpark ist der ältere Teil und frei zugänglich. Der Obere Luisenpark wird von der Stadtpark Mannheim gGmbH privatwirtschaftlich betrieben und kostet Eintritt. Er entstand in seiner heutigen Gestaltung anlässlich der BUGA 1975. Mit über 1,2 Mio. Besuchern im Jahr besetzt der Luisenpark regelmäßig den 1. Platz der Freizeiteinrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Der Mannheimer Luisenpark
(2007)
„Wenn ein Mannheimer auf einer einsamen Insel ausgesetzt würde und drei Wünsche offen hätte, etwas aus seiner Heimatstadt mitzunehmen, dann wären das wohl der Wasserturm, das Nationaltheater und der Luisenpark. Während aber Wasserturm und Nationaltheater schon seit Generationen ihren festen Platz im Bewusstsein der Mannheimer haben, hat der
Luisenpark erst Mitte der siebziger Jahre den Durchbruch in die Spitzengruppe geschafft. Seit er 1975 Schauplatz der Bundesgartenschau war, ist der Park ein Stück Mannheim, das die Bürger in ihr Herz geschlossen haben.“
Er scheint einem vertraut, die vier Paare in
den Doppelszenen hat man oft einzeln gesehen,
im Teppich eingerahmt von den beiden Vornamen
Anna und Johannes, und er wird doch
fremd, wenn es an die ehemalige Funktion und
an die genaue Bedeutung der bekannten
Figuren geht, denn dann stellen sich Unsicherheiten
ein. Die Forschung hat sich schon über
hundert Jahre lang mit den Figuren beschäftigt
und widerspricht sich im Einzelnen, wenn es
auch um die Gesamtplanung kaum Probleme
gäbe, wäre da nicht das letzte Paar. Was hat
Iwein mit den anderen Figuren gemeinsam und
mit welcher Berechtigung kommt er auf den
Teppich? Auch beim Titel des Gewebes ist man
sich uneins, dabei sieht es so aus, als ob es nur
eine Mode wäre, wie man ihn bezeichnen will.
Sind es Minnesklaven oder Frauensklaven, die
da dargestellt sind, „Böse Weiber“ oder „Weiberlisten“,
wie man früher zu sagen pflegte,
misogyn, wie man nun einmal war. Wir wollen
am Schluss auf das Bezeichnungsproblem
wieder zurückkommen und versuchen, zunächst
durch fortlaufende Bildlektüre einen
Eindruck vom Ganzen zu gewinnen.
Am 26. Februar 2013 jährte sich der Geburtstag von Eugen Falk-Breitenbach, den seine Freunde und Verehrer auch gerne ,,'s Hansjaköble von Huuse" nannten, zum 110. Mal. In Offenburg kam er als Sohn eines Lokführers auf die Welt. Als er acht Jahre alt war, wurde der Vater nach Hausach versetzt. Die Vorfahren der Falks stammen aus Haslach; einer von ihnen ist der von Hansjakob geschilderte „Jägermurer", der so genannt wurde, weil er im Sommer Maurer und im Winter Jäger war. Früh zeigte
sich, dass der junge Eugen künstlerisch begabt war. ,,Ich sah jeden Maler für einen Heiligen an, und es wurde in
mir der Wunsch wach, auch einmal ein Maler zu werden," sagte er einmal im Rückblick.
Am 27. Juni 1774 wurde Johann Baptist Seele in Meßkirch geboren. Er war der Sohn eines Soldaten aus dem Fürstenbergisch - Schwäbischen Kreiskontingent Franz Xaver Seele und seiner Frau Maria Anna Seele, geb. Wolf. Als knapp Zweijähriger kam er mit seiner Familie nach Hüfingen, wohin sein Vater versetzt worden war. Hier in Hüfingen lebte auch ein Bruder seiner Mutter, der Gefällverwalter Wölfle, der aller Wahrscheinlichkeit nach auch Autor der sogenannten Selbstbiografie Seeles ist, aus der wesentliche Informationen über sein Leben entnommen werden können. Dieser Text wurde schon 1855 von Lucian Reich in seinem Buch „Wanderblühten" als eigenhändige Biografie veröffentlicht. 1966 hatte dann Gottfried Schafbuch nachgewiesen, dass das Manuskript der Biographie eindeutig von der Hand des Onkels stammt, vermutlich aber mit Seele abgestimmt war.
Konrad Spindler schreibt „Die Kulturerscheinungen des westlichen Hallstattkreises, die die Frühzeit keltischen Lebens und Wirkens in Mitteleuropa ausmachen, ordnen sich in einen von der Forschung genau definierten Ausschnitt der vorrömischen Eisenzeit ein. Der Archäologe erstellt dabei eine relative Abfolge einzelner unterschiedlicher Formen- und Befundgruppen, die man in einem zweiten Schritt absolutchronologisch zu datieren versucht. ...“
Er hieß Eulenhorst und Krähenhorst und
befand sich auf der Nordseite des Alt-Rohrbacher Weges (von Rohrbach her Eppinger
Steige und Weg) im Birkenwald und im
Gewann Rohrbacher Weg. „Eppingen beinahe Garnisonstadt, nachdem es 1564/65
auch vorübergehende Universitätsstadt
war!” hatte ein fürstlich-patriotischer Geschichtsschreiber gejubelt.
Nun bekam die Stadt eine Garnison, wenn
auch unter ganz anderen, widrigen Umständen.
Obwohl durch die Haager Landgerichtsordnung von 1907 Angriffe auf unbefestigte Orte und Städte geächtet waren, wurden bald nach Kriegsbeginn 1914 auch unverteidigte Städte aus der Luft angegriffen. Aufgrund der räumlichen Nähe zur Westfront wurden auf deutscher Seite vor allem die südwestdeutschen Großstädte Mannheim, Karlsruhe und Freiburg Opfer von französischen und britischen Luftangriffen. Erste Versuche, weiter entfernt gelegene Rüstungsfabriken zu treffen, führten zu Flügen über den Schwarzwald nach Friedrichshafen, Rottweil und Oberndorf. Diese drei Städte wurden im Laufe des Krieges mehrfach gezielt angegriffen, während andere Orte eher zufällig getroffen wurden. Nach einem Überblick über den Stand der Luftrüstung zu Beginn des Krieges werden im Folgenden zunächst die Angriffe auf die Rüstungsbetriebe dargestellt und
anschließend die eher zufälligen Bombenabwürfe auf weitere Städte und Dörfer der Region aufgeführt.
»1731 war der erste Ross-Markt« – »Ludwigsburger Pferdemarkt: Tradition seit 1768« – »Stadtgründer Eberhard Ludwig initiierte 1715 zum ersten Mal das bunte Treiben« – »Erster Ludwigsburger Pferdemarkt am 8. und 9. März 1920« – »Ludwigsburger Pferdemarkt geht ins dritte Jahrhundert«. Die inhaltliche Vielfalt einiger exemplarischer Überschriften von Zeitungsartikeln, die alle über dasselbe Thema berichten, mag einen ersten Eindruck von dem vermitteln, was den Chronisten erwartet, der über den Ludwigsburger Pferdemarkt berichten will. Eine bunte Mischung aus historischen Fakten, Fehlinterpretationen, Verwechslungen und Legenden, die aber, einzeln oder alle zusammen, den Erfolg und die Bedeutung des Ludwigsburger Pferdemarkts nicht schmälern können. Der Pferdemarkt wäre sicher nicht beliebter, wenn man 2009 den 300. einer laufenden Zählung hätte feiern können, und er wäre auch nicht weniger wert, wenn es 2009 eben erst der 76. gewesen wäre. Es sei aber trotzdem ein Wort zum Thema Zählung erlaubt: Eine exakte Zählung ist erst seit 1920 möglich, als der erste reine Pferdemarkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs veranstaltet wurde, was bedeutet, dass – bedingt durch eine Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs und durch Ausfälle wegen Tierseuchen – im Jahr 2008 der 75. moderne Pferdemarkt in Ludwigsburg gefeiert werden konnte. Alles, was vorher war, ist ungewiss und unsicher. Kriege, Hungersnöte, Bevölkerungsrückgang, An- bzw. Abwesenheit des Hofstaats beeinflussten die Marktentwicklung.
Wahrscheinlich war beim 90. Geburtstag der Donaueschinger Musiktage im
vergangenen Herbst von HEINRICH BURKARDS Buch rund um die Donauquelle DIE
SCHLAPPERKLANGE nicht die Rede. Aber es lohnt sich, in das mit zahlreichen
Abbildungen im Text und auf Tafeln versehene Werk aus dem Jahr 1925 einen
letzten Blick zu werfen. Das 40-seitige Büchlein macht sofort den Leser stutzig, der nach Betrachten
des Titels und der Umschlaggrafik erst einmal ans Ende der Broschüre zu Inhaltsverzeichnis und Impressum blättert: Hoppla! In einer mitternächtlichen „Redaktionsstube unter einer Bank im Park“ wird, angeleitet von der „Initialgestalt“ der
1921 gegründeten Donaueschinger Kammermusiktage und nach der dreisten
Devise Wer Andern in der Nase bohrt, ist selbst ein Schwein, die Schlapperklange
in die Welt gesetzt.
Der Lied-Regionalteil des Evangelischen Gesangbuchs 1993 für Baden – Elsass und Lothringen – Pfalz
(2009)
In den „Grundsätzen für die Erarbeitung eines künftigen Gesangbuches“ von 1980, die als ein erster Schritt den beteiligten Kirchen mit der Bitte um Stellungnahme zugesandt worden waren, heißt es im achten Abschnitt unter Punkt 1: Das künftige
Gesangbuch im deutschen Sprachgebiet sollte – wie bisher – einen gemeinsamen Stammteil und daneben regionale Teile aufweisen und von Beiheften begleitet werden. Nach den Ausführungen zum Punkt 2 (gemeinsamer Stammteil) liest man in
Punkt 3: Regionale Gesangbuchteile sollen Lieder berücksichtigen, die nur in bestimmten Teilen des deutschen Sprachgebiets lebendig sind. Desgleichen Lieder, die einer bestimmten, nicht allgemein verbreiteten Frömmigkeitstradition entsprechen. Die regionalen Teile sollen kleiner sein als der Stammteil. Auch wäre zu begrüßen, wenn benachbarte oder überregional zusammengeschlossene Landeskirchen zu gemeinsamen Regionalteilen kommen könnten (z.B. die acht Gliedkirchen in der DDR). Auf diese Weise könnte die Zahl der Regionalteile im deutschen Sprachgebiet verringert werden. Die entwickelten Gesichtspunkte für den Charakter des neuen Gesangbuches sollen nicht nur für den Stammteil sondern auch für die Regionalteile gelten.
Das Tympanon am Hauptportal des Münsters Unserer Lieben Frau in Freiburg, geschützt durch die Vorhalle des Westturmes, zeichnet die Fülle seiner Szenen aus; zusammen mit Figuren der Archivolten und Gewände umspannen sie das Ganze der Heilsgeschichte seit Adam und Eva. Der Mittelpfosten des Portals setzt sich im Bogenfeld fort im Kreuze Christi, zu dessen Seiten sich die Teilung der Auferstandenen in Erlöste und Verdammte vollzieht. Das Thema des Jüngsten Gerichts beschließt die Heilstaten Gottes. Die Bilderzählung beginnt auf der linken Seite des unteren Streifens mit Judasszenen und Passion Christi. Dagegen nimmt seine rechte, die südliche Hälfte ein Weihnachtsbild ein. In dessen Mitte liegt Maria auf einem Bett — hinter ihr das Kind in der Krippe, aus der Ochs und Esel futtern. Josef sitzt rechts davon am Fußende, rechts außen schließt sich die Verkündigung der großen Freude an den Hirten mit seinen Tieren an; nach links — wo wir byzantinischer Tradition gemäß die Bildformel „Bad des Erlöserkindes“ erwarten dürfen — beschließt die Szene die hohe Gestalt einer einzeln stehenden gekrönten Leuchterfigur. Ihrer Deutung und Bedeutung gilt unsere Untersuchung.
Der liberale Südwesten
(2010)
Die neuere Protestantismusgeschichte lässt sich nicht allein im Rahmen politischer und rechtlicher Grenzen des Territorialstaates schreiben. Theologie- und frömmigkeitsgeschichtliche Entwicklungen reichen über Territorialgrenzen hinweg. So kann man für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts von einem kirchlich-liberalen Südwesten sprechen, der die bayerische Pfalz und das Großherzogtum Baden umfasst. Auf nationaler Ebene waren die Kirchlich-Liberalen seit 1865 im Deutschen Protestantenverein organisiert. Der Verein, die zentrale Vergesellschaftungsform des Bürgertums im 19. Jahrhundert, war ein Modell der sozialen Organisation von Religion, der territoriale Grenzen überschreiten konnte. So stand die Verbindung im Deutschen Protestantenverein quer zu einer territorial strukturierten Religion und Kultur. Und doch blieb der nationale Verein über seine Landes- und Ortsvereine auch in einen territorialen und lokalen Rahmen eingebunden. Zugleich weisen die regionalen Vereine je eigene Prägungen auf, die sie voneinander unterscheiden. In der nachfolgenden Darstellung der Entwicklung des badischen und des pfälzischen Protestantenvereins im Kontext des Deutschen Protestantenvereins sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb des liberalen Südwestens deutlich werden.
Der letzte Palatin
(2007)
Die heute Hundertjährigen – und das sind nicht wenige – könnten sich daran erinnern, dass für sie als Elfjährige die Monarchie ihrer Kinderzeit plötzlich verschwunden war und sie als Republikaner in einer grauen Nachkriegszeit aufwuchsen. In ihrem Geburtsjahr 1907 feierte man aber noch, oder wieder einmal die wilhelminische Monarchie in ihrer ganzen
Prachtentfaltung, und die Beerdigung des letzten Palatins diente für ein grandioses pompes funèbres. Als Palatin, als Quasipfalzgraf, so hatte man Moltke (1891 †) und Bismarck (1898 †) als die Getreuen das alten Kaisers empfunden, und nun war auch der letzte „Führer des heroischen Zeitalters“ dahingegangen, so tönte es in den Zeitungen, jener Proklamationsszene im Versailler Schloss Januar 1871, deren Bild in jedem Schulbuch an die Gründung des Deutschen Reiches erinnerte.
Der letzte Offenburger Rabbi
(2000)
Im September 1938, wenige Wochen vor dem Novemberpogrom, kam ein junger Mann über die hohen jüdischen Feiertage (Rosch Haschana, Jom Kippur, Versöhnungsfest) in die Offenburger Gemeinde: Bernhard Gries, geb. 22.4.1917 in Landeshut (Schlesien). Sein Vater war Weingroßhändler in Hirschberg (Riesengebirge) und hatte zwei Söhne: Bernhard und Heinz.
Bernhard besuchte nach Oberrealschule und Abitur die Fraenkelsche Stiftung in Breslau, ein bekanntes Rabbinatsseminar, und machte dort eine Ausbildung zum Religionslehrer.
Geboren am 25. September 1734, als drittes Kind von Hercule Mériadec de Rohan, Prinz von Montbazon, und Louise Gabrielle Julie de Rohan, wird Louis de Rohan am 20. April 1743 im Alter von neun Jahren zum Kanoniker der Kathedrale in Straßburg ernannt. Im Alter von 25 Jahren, am 22. November 1759, wird er zum Stellvertreter mit Nachfolgerecht des Straßburger
Bischofs gewählt, der sein Onkel Constantin de Rohan ist. Als sein Onkel zum Beginn des Jahres 1779 stirbt, wird Louis de
Rohan unvermeidlich zum Fürst-Bischof von Straßburg. Wie die Baronin von Oberkirch es bemerkt „war er schon ein sehr
großer Herr, für den die Besitztümer des Bistums in Frankreich, wie in Deutschland nur ein Ring, so pflegte er zu sagen,
an einem seiner Finger waren“
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