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(1923)
Im Jahr 1981 erschien in Göttingen ein Buch „Hexenprozesse in Deutschland". Nach dem Vorwort beschrieb der Verfasser
eine sehr umfangreiche Hexenprozesssammlung, die im letzten Kriegsjahr nach Schlesien verlagert wurde und seit Ende
1945 in Poznan liegt, vormals Posen. ,,Der Mann, der in gewisser Hinsicht für die intensivste Beschäftigung mit der zweitgrößten nicht kriegsbedingten Massentötung in Deutschland gesorgt hat, war der gleiche, der die größte leitete: Heinrich Himmler", hatte der Autor bereits im Vorwort erklärt. Wie kam das zustande? Mittlerweile ist Himmler 70 Jahre tot und es liegen mehrere Biografien vor, eine Analyse „Himmler als Ideologe", ein Ausschnitt aus seinem Diensttagebuch sowie neuerdings auch der kommentierte Briefwechsel des Ehepaars Himmler und andere Korrespondenzen.
Vor den Toren der Reichsstadt Gengenbach lagert um die Mittagszeit des 12. August 1783 eine kleine Gruppe von Fußreisenden. Zu dem älteren Ehepaar gehört ein 24-jähriger Mann, der einen neu ausgestellten, aber gefälschten Pass bei sich trägt. Dieser weist ihn als den verabschiedeten Regimentshenker Peter Niklas Koch aus. Bei der Reisegruppe befinden sich auch zwei Frauen, deren Röcke merkwürdig aufgeplustert sind. In diesen befinden sich Säcke mit gestohlenem Diebsgut. Es
stammt aus einem Einbruch bei einem Krämer in Durbach. Der angebliche Regimentshenker, der eine Kiste mit Ölen und Pulver bei sich trägt, um sich als Hausierer zu tarnen, hatte diesen Einbruch begangen. Mit dem Erlös wollte er einem Kumpan,
den er auf den Schottenhöfen zwischen dem Harmersbach- und Nordrachtal getroffen hatte und der heiraten wollte, in Gaunermanier bei der Beschaffung des Hausrats helfen.
Die Ortenau
(1988)
Die geographische, kulturelle und geschichtliche Verbundenheit des Elsaß mit
Baden manifestiert sich in der Gleichartigkeit der Mundarten rechts und links
des Rheins. Wenn Theodor Frings von der Korrespondenz der Dialektlandschaften
rechts und links des Rheins spricht (1926, S. 184 ), dann trifft dies
nicht nur auf den Nieder- und Mittelrhein, sondern auch auf den mittelbadischen
Oberrhein zu.
Die Orangerie in Munzingen
(2018)
Über den Architekten der zum Munzinger Schloss gehörenden, um 1750 erbauten Orangerie ist nichts bekannt. Als Baumeister des »Pflanzenhauses« kommt zwar der Basler Architekt Johann Jakob Fechter in Betracht, der zur gleichen Zeit das Schloss im Rokokostil umgestaltete. Allerdings zeigt die Munzinger Orangerie keine Ähnlichkeit mit den von Fechter konzipierten Orangerien in Basel und Ebnet (das dortige »Pomeranzenhaus« ist bereits im 19. Jahrhundert wieder abgerissen worden), wahrscheinlich ist sie nicht von Fechter entworfen worden.
Die im Stadtarchiv Freiburg vorhandenen Inventarien geben über den Pflanzenbestand der damaligen Orangerie Aufschluss, in der Hauptsache handelte es sich, wie der Name sagt, um
Zitruspflanzen. Die Nutzung des Baus zur Überwinterung der Exoten wurde bis zur Jahrhundertwende 1900 beibehalten. Danach dauerte es über 80 Jahre, bis das zwischenzeitlich
unter Denkmalschutz gestellte Gebäude verkauft und unter Wahrung der orangerietypischen Fassade zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Die Orangerie Munzingen ist das stattlichste, aus dem 18. Jahrhundert stammende Beispiel dieses Bautypus im südlichen Baden, sie weist bereits klassizistische Züge auf.
Das Flurbereinigungsverfahren Ohlsbach Südwest wurde 1998 angeordnet, seine Durchführung durch verschiedene Umstände (Verwaltungsreform) immer wieder hinausgeschoben. Dies ließ Zeit, möglicherweise noch vorhandenen historischen Spuren im Gelände nachzugehen. 2007 sollen nun die Maßnahmen umgesetzt werden, was einen - so ist zu hoffen - der Erhaltung und Aufwertung förderlichen Eingriff in das Landschaftsbild bedeuten wird. Die von der Neuordnung betroffene Fläche umfasst das frühere Allmendfeld zwischen Kinzig und Bahnlinie und dessen ursprüngliches Bewässerungssystem. Während an anderen Orten kinzigaufwärts, z. B. in Biberach und Steinach, die alte Kinzigauen-Bewässerung aus ökologischen Gründen intakt ist, sind in Ohlsbach nur noch nutzungshistorische Relikte vorhanden, die man erkunden und zu einem System zusammenpuzzeln muss, bevor die Planierraupen die letzten Spuren verwischen werden.