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Das Prinzip Volluniversität
(2008)
Auch an der Heidelberger Ruprecht-Karls-
Universität hat in den letzten beiden Jahren die
Exzellenzinitiative von Bund und Ländern, bei
der es um viel Geld und Prestige ging, Wissenschaftler,
aber auch Mitarbeiter aus dem
administrativen Bereich gehörig in Atem
gehalten: Projekte wurden entwickelt, Anträge
formuliert sowie ein strategisches Zukunftskonzept
erarbeitet. Der Aufwand hat sich gelohnt.
Ein Blick auf die Ergebnisse des in zwei
Runden 2006 und 2007 ausgetragenen Wettbewerbs
zeigt, dass die Universität Heidelberg
nicht nur in allen Kategorien – den so genannten
drei „Säulen“ – punkten konnte. Mit der
Bewilligung von drei Graduiertenschulen für
die Doktorandenausbildung, zwei Exzellenzclustern
für die Forschung sowie des Zukunftskonzepts
erzielte die Ruperto Carola sogar
bundesweit eines der besten Ergebnisse überhaupt.
Am 19.1.2011 wurde das vielen Offenburger Familien an das Herz gewachsene Landschulheim Käfersberg in neuem Glanz eröffnet. Zur Generalsanierung des Landschulheimes wurden die Lehrer, Schüler und die Eltern aufgefordert ihren Beitrag durch Spendensammlungen zur Sanierung zu leisten. Durch die Zusage der Stiftung, jeden gesammelten Euro bis zur Höhe von 50 000 € zu verdoppeln wurde ein außergewöhnliches Engagement bei Schülern, Lehrern und Eltern ausgelöst.
Zu den bedeutendsten Entdeckungen in der frühmittelalterlichen Alamannia zählt
zweifellos das Kammergrab, das im März 1966 beim Bau eines Wohnhauses auf der
„Gierhalde“ in Hüfingen zum Vorschein kam. Mit diesem Fund wurde zum ersten
Mal die bedeutende Rolle des römischen Kastellorts „Brigobannis“ in der Merowingerzeit erkennbar. Schlagartig rückte er die politischen Kräfte in unser Blickfeld, die den Gang der Geschichte auf der Baar, im Quellgebiet der Donau und an
der Kreuzung wichtiger Fernstraßen im Frühen Mittelalter bestimmt haben. Die spätere Entdeckung des großen merowingerzeitlichen Ortsgräberfeldes im Gewann „Auf Hohen“ mit seinen mehr als zwanzig Adelsgräbern hat dann
diesen ersten Hinweis eindrucksvoll bestätigt.
Als vor fünfzehn Jahren Johannes Humpert im Heft 45 dieser Zeitschrift seinen Aufsatz über " Eine römische Straße durch den südlichen Schwarzwald' veröffentlichte, schien damit eine alte Streitfrage endlich entschieden. Denn in zwei Jahren
intensiver Geländearbeit hatte der Autor viele Argumente, Fakten wie auch Indizien zusammengetragen und zumindest für Teilstücke dieser Verbindung zwischen Breisgau und Baar schlüssige Beweise vorgelegt. Wie die von ihm selbst referierte Diskussion zeigt, konnte er bei seiner Straßenforschung an frühere Beobachtungen anknüpfen, die aber für eine Entscheidung nicht ausgereicht hatten. So dominierte lange Zeit die von R. Nierhaus vertretene Auffassung, dass die 73/74 n. Chr. gebaute Straße durch das Kinzigtal, die von Straßburg ("ab Argentorate") hinauf nach Rottweil und von dort weiter in Donautal führte, in römischer Zeit die einzige Querverbindung über den Schwarzwald gewesen sei.
Etwa um die Mitte des 5. nachchristlichen Jahrhunderts gründete eine alamannische Adelsfamilie einen Hof östlich der heutigen Ortschaft, vermutlich nahe der Römerstraße, die von Hüfingen (römisch Brigobannis) über den Schwarzwald ins Rheintal führte. Zeugnis davon gibt ein Bestattungsplatz im Gewann "Niederwiesen", während die Siedlungsstelle selbst bisher nicht gefunden werden konnte. Wir können uns aber nach archäologischen Beobachtungen an anderen Orten sowie nach Angaben in den alamannischen Gesetzestexten (Pactus und Lex Alamannorum) ein solches Gehöft gut vorstellen.
1997 beging die „Schlüsselbad Klinik" in Bad Peterstal-Griesbach ihr 100jähriges Jubiläum, das sich auf die Inbetriebnahme von Mineralquellen im Jahre 1897 bezog. Damit begannen die Behandlungen im Haus – die eigentliche "Kur im Schlüsselbad". 1982 entstand aus dem ehemaligen Kurhotel eine Fachklinik für Orthopädische Rehabilitation, Innere Medizin und
Psychosomatik – die „Schlüsselbad Klinik". Sie ist eines der traditionsreichen Gebäude am Ort und hat eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich. Da sich die Geschichte des Hauses nur aus den örtlichen Ereignissen heraus verstehen lä[ss]t, ist ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit von Bad Peterstal unerläßlich.
„Kunst muss dienen“
(2005)
Albert Finck wurde am 9. Juli 1895 in
Bretten geboren. Sein Vater hatte eine Ausbildung
an der Landesbauschule abgeschlossen,
konnte aber seinen Beruf als Baumeister
wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse nicht
aufnehmen.
Seine schulische Ausbildung beendete
Albert Finck in Bretten und seine seminaristische
Ausbildung in Villingen und Freiburg
schloss er mit einem staatlichen Zeichenlehrerexamen
ab. In dieser Zeit erlernte er die
englische und französische Sprache. Er pflegte
das Klavierspiel und war ein begeisterter Fußballspieler.
Die Werke von Horaz
(2021)
Die Wissenschaftliche Spezialbibliothek des
Stadtarchivs und der Museen Villingen-Schwenningen besitzt eine Inkunabel mit den Werken
von Horaz aus dem Jahr 1498, gedruckt in Straßburg bei Johann Grüninger.
Horaz (v.Ch. 65 – v.Ch. 8) war einer der bedeutendsten römischen Dichter zur Zeit von Kaiser
Augustus.
Dieses Buch kam 1878 durch eine Schenkung
von Pfarrer Johann Oberle (1807 – 1891) aus
Dauchingen in die Altertümersammlung der Stadt Villingen und ist somit Teil des Altbestandes der Archivbibliothek.
Durch einen Zufall wurde im Jahr 2018 eine
Besonderheit in diesem Frühdruck entdeckt, er
enthält überwiegend gedruckte, aber auch handschriftliche Textblätter.
Die ersten gedruckten Bücher in der Zeit von
1454 bis 1500, die man heute als Wiegendruck
oder Inkunabeln bezeichnet, unterscheiden
sich äußerlich kaum von den handschriftlichen
Büchern aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Es ist gut, daß wir die Erinnerung an Anton Dichtel wieder wach rufen. Unsere Zeit ist kurzlebig und vergißt allzu leicht die Aufbauleistung der Gründergeneration, durch welche die Fundamente für unser Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand geschaffen wurden. Anton Dichtel gehörte zu den Gründern der CDU in Südbaden und hat dieser Partei in den 19 Jahren seiner Vorstandschaft ihr ureigenes Gepräge gegeben. Anton Dichtel war aber nicht nur ein Parteimann, vielmehr war er eine Persönlichkeit, die über die Grenzen seiner Partei hinaus sich großen Ansehens und großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen konnte. Ein Volksmann im wahrsten Sinn des Wortes und ein weitschauender Politiker.
Der französische Schriftsteller und Politiker Maurice Barrès (1862–1923) schrieb über die kulturelle Situation im Elsass: „Das Elsass und die beiden Ufer des Rheins sind das Schlachtfeld eines ewig währenden Kampfes zwischen der germanischen und der lateinischen Zivilisation. […] Mit diesem Streit um den Besitz des Rheins steht es wie um den Kampf zwischen Sonne und Regen, der sich fortwährend wechselnd entwickelt ohne jemals
einen dauerhaften Zustand zu erreichen.“. Die spezifische Situation der Kunst und Kultur in Straßburg um 1900 ist ohne die Berücksichtigung des historischen Hintergrunds nicht zu verstehen. Das Elsass war in seiner Geschichte Schauplatz mehrerer Kriege zwischen Deutschland und Frankreich. Diese führten zu einem mehrmaligen Wechsel der Staatszugehörigkeit der Bevölkerung. Als Folge des Krieges 1870/71 wurden das Elsass
und Nordlothringen als „Reichsland Elsass-Lothringen“ dem neugegründeten Deutschen Reich angegliedert. 1873 wurde der frankophile Oberbürgermeister von Straßburg von den Militärbehörden abgesetzt und der Gemeinderat aufgelöst. Der Deutsche Otto Back leitete dann als „Bürgermeisterei-Verwalter“ und direkter Vertreter des deutschen Kaisers die städtischen Angelegenheiten bis 1906.