Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (5561) (entfernen)
Sprache
- Deutsch (5496)
- Englisch (61)
- Französisch (4)
Gehört zur Bibliographie
- nein (5561) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (387)
- Biografie (226)
- Baden (214)
- Karlsruhe (213)
- Freiburg im Breisgau (170)
- Villingen im Schwarzwald (152)
- Heidelberg (134)
- Nationalsozialismus (130)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (125)
- Oberrheinisches Tiefland (124)
Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Bundestag am 6. Juli 2000 das Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" verabschiedet. Es trat am 12. August 2000 in Kraft. Zweck der Stiftung ist es, über Partnerorganisationen Finanzmittel zur Gewährung von
Leistungen an ehemalige Zwangsarbeiter aus der Zeit des Nationalsozialismus bereitzustellen.
Eine wichtige Rolle bei der Beschaffung von Daten der Nachweise nehmen die Archive ein. Denn ohne die in Archiven verwahrten Unterlagen
können die meisten ehemaligen Zwangsarbeiter den Nachweis nicht erbringen.
Frankreich war besiegt und, lt. Wortlaut des Waffenstillstandes von Juni 1940, kollaborierendes Land. Bis 1944 war es demnach unvorstellbar, dass Frankreich zu den Siegern des Zweiten Weltkrieges zählen könnte. Bei der Yalta-Konferenz (Februar 1945) und auf Beharren von General De Gaulle änderten die alliierten Machthaber (Großbritannien, USA und UdSSR) ihre Position und ließen Frankreich an den Verhandlungen teilnehmen. Der Waffenstillstand wurde am 8. Mai 1945 unterzeichnet. Im nächsten Monat begann die Besatzung.
Einen gesonderten Bestand zum Ersten Weltkrieg gibt es im Landeskirchlichen Archiv ebenso wenig wie zum Zweiten Weltkrieg, wenn man von den Sammlungen der Feldpostbriefe absieht. In der Regel befinden sich Unterlagen zum Ersten Weltkrieg in entsprechenden Serien der Generalakten, aber auch in Personalakten und diversen Sammlungen.
Die Mainzer Erzdiözese war — ähnlich wie ihr Suffragan Konstanz — von enormen Ausmaßen. Sie reichte von der Nahe im Südwesten bis zur Saale im Nordosten, vom südlichen Niedersachsen bis zum Odenwald. Flächenmäßig war zwar die Diözese Konstanz größer, hinsichtlich der Zahl der Pfarreien stand aber das Erzbistum Mainz an erster Stelle. Die Verwaltung des Erzbistums Mainz zeigte im Spätmittelalter stark entwickelte regionale Strukturen, deren Ausprägung wohl auf die Größe der Diözese zurückzuführen ist. Für die geistliche Verwaltung und die Pfründenvergabe waren die Archidiakone und ihre Offiziale zuständig. Wie die Pfründenbesetzung vonstatten ging, welche Instanzen daran beteiligt waren und welche Quellengruppen Auskunft über diese Vorgänge geben können bzw. zur Verfügung stehen, soll exemplarisch für die Mainzer Archidiakonate Fritzlar und Erfurt aufgezeigt werden.
Quirin Moscherosch stand zu Lebzeiten und steht bis heute im Schatten seines älteren Bruders. Es gibt kein Denkmal und keine Inschrift, die an ihn
erinnern würde. Sein literarisches Werk erscheint schmal. Wenn man in
Iüerarbistorischen Lexjka nachschlägt, dann sieht es so aus, als habe er - als
Pfarrer - eben geistliche Lieder gedichtet und bei Hochzeiten und Begräbnissen Freuden- und Trauerlieder verfasst, wie es in seiner Zeit üblich war.[2]
Dem älteren Moscheroscb gelang der Aufstieg zu hohen Regierungsämtern, die ein Staatsdiener, dem die letzte Qualifikation, der juristische Doktorgrad, fehJte, eben erreichen konnte, zum Amt des Fiskals (eine Art Polizeichef) in der Freien Reichsstadt Straßburg, zum Vorsitzenden des Regierungskollegiums der Grafschaft Hanau-Münzenberg in der Residenz
Hanau am Main. Quirin Moscherosch dagegen blieb, so könnte man sagen,
auf bescheidenen Dorfpfarreien in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hängen, zuerst in Offendorf, dann in Bodersweier; So sieht der Vergleich aus,
wenn man sich auf die gängigen literarhistorischen Darstellungen verlässt.
Dieses Urteil wäre bei genauerer Betrachtung und bei vollständiger Erfassung aller Schriften Quirin Moscheroschs zumindest in zwei Punkten zu
revidieren. Zum einen ist seine literarische Hinterlassenschaft nicht so
schmal und einförmig wie es scheint. Es gibt bisher nur keine vollständige
Bibliographle seiner Schriften.[3] Zum Zweiten war seine berufliche Stellung nicht so bescheiden. Er nahm in den Jahren von etwa 1650 bis zu seinem Tod 1675 in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg immer wieder Aufgaben wahr, die ihn als Landes- und Hofpoet des regierenden Grafen erscheinen lassen. Davon gleich mehr.
Als der Franzose Pierre Michaux 1861 die Drais'sche Laufmaschine mit Pedalen versah, die Draisine damit zu einem Velociped wurde und der englische Tierarzt John Boyd Dunlop 1888 den pneumatischen Gummireifen für das Fahrrad erfand, begann der Siegeszug dieses Fortbewegungsmittels. Dieses zweirädrige, einspurige Fahrzeug, das mit Muskelkraft über eine Tretkurbel angetrieben wurde, faszinierte unsere Vorfahren. Die Beherrschung des Körpers, insbesondere die Schwierigkeit, beim Fahren das Gleichgewicht zu halten, war eine enorme Herausforderung für die Erwachsenen. Meistens waren es mutige Männer, die von der neuen Technik begeistert waren. Radfahren war anfänglich reine Männersache. Heute beherrschen bereits Kleinkinder auf ihren kleinen Laufrädern die Technik des Zweiradfahrens und die Frauen sind schon lange gleichberechtigte Radfahrerinnen.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die endgültige Inthronisierung
ihrer »Weltanschauung« 1933 mussten dem in Gaienhofen lebenden Schriftsteller Dr.
Ludwig Finckh (1876-1964) eine späte, doch tiefe Genugtuung bedeuten. Seit Ende des
Ersten Weltkrieges gab er sich in zahlreichen kleineren Schriften als entschiedener Antidemokrat und Gegner der Weimarer Republik zu verstehen, in denen er in Kategorien
des Völkischen und Sippenkundlichen in bedenkliche Nähe zu antisemitischer Rassenkunde, Erbbiologie und Eugenik geriet. Der geistigen Vorläuferschaft: des Nationalsozialismus mehr als nur verdächtig, fand der fast 60jährige Autor im »Neuen Deutschland«
die lang erhoffte Bestätigung, endlich verstanden zu werden. Gerade so, als hätte er
immer schon gewusst, worauf es in Deutschland nach 1918 hinauslaufe und vor allem
ankomme, wurde Finckh 1933 aktives Parteimitglied der NSDAP und gehörte am 26. Oktober des Jahres zu jenen 88 deutschen Autoren, die das offizielle »Gelöbnis treuester
Gefolgschaft« für Adolf Hitler und den nationalsozialistischen Staat Unterzeichneten.
Das Ausmaß der Verbrechen, die im Nationalsozialismus begangen wurden, übersteigt die Vorstellungskraft jedes Einzelnen. Mit Hilfe von Zahlen versucht man das Leid zu quantifizieren, aber letztendlich sind es hilflose Versuche, das Unfassbare zu begreifen. Anhand von Einzelschicksalen lässt sich natürlich nicht das gesamte Unrechtssystem erklären, aber Einzelschicksale ermöglichen zumindest einen Einblick in ein zutiefst menschenverachtendes und im wahrsten Sinne
gnadenloses Justizsystem. Am Beispiel des Schicksals von Raimund Faller aus Unadingen und seiner Ehefrau Ida wird dargestellt, wie sich die politische Justiz in Deutschland in den letzten Kriegsjahren dramatisch verschärfte und zu einer Rechtsprechung führte, die bei geringsten Vergehen die Todesstrafe verhängte und vollstreckte. Die sehr gute Quellenlage ermöglicht eine detaillierte Beschreibung der letzten Monate Fallers, bevor er am 23. März 1944 wegen Verstoß gegen das Rundfunkgesetz im Gefängnis Brandenburg (Havel)-Görden hingerichtet wurde. Für den Autor selbst hat das Schicksal Raimund Fallers eine besondere Bedeutung, da seine Urgroßmutter Lucia Marx eine Schwester von Raimund war. Sie war mit dem damaligen Bürgermeister Emil Marx verheiratet, der bei der Verhaftung Raimund Fallers auch in Erscheinung trat. Die Forschungen zu dessen Schicksal sind somit nicht nur von akademischer Bedeutung, sondern es stellt sich auch die Frage, ob die eigene Verwandtschaft eine Mitschuld am Tode Fallers hatte. Diese Fragen konnten durch das Einsehen der Gerichtsakten im Bundesarchiv in Berlin geklärt werden.
Die Ramsar-Konvention ist ein inzwischen von 158 Staaten unterzeichnetes Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung. Unter Ramsar-Gebieten versteht man weltweit besonders schützenswerte Feuchtgebiete wie zum Beispiel Küstenlandschaften, Sümpfe, Flüsse, Seen und Auen, die naturgemäß ein reiches Vogelleben aufweisen.
Es wird das Lebensbild des badischen und württembergischen Malakozoologen Raphael Slidell Freiherr
von Erlanger (*23. Juli 1865, Paris, † 29. November
1897, Heidelberg) aufgezeigt. Der Anlass zur Beschäftigung mit diesem bedeutenden, heute kaum noch bekannten Naturforscher des 19. Jahrhunderts aus Heidelberg ergab sich durch den antiquarischen Erwerb
eines Separatabdruckes seiner Habilitationsschrift.
R. von Erlanger reichte für seine Habilitation alle seine
Publikationen kumulativ ein. Der zweite Teil der Paludina viviparus-Publikation in den Morphologischen Jahrbüchern 1893 wurde dabei aber als Habilitationsschrift
herausgehoben und mit diesem Vermerk separat publiziert. Obwohl Erlanger bereits sehr früh verstorben ist,
hat er mehrere wichtige zoologische und malakozoologische Publikationen vorgelegt. Hierbei ragen seine
Arbeiten über die Kiemenschnecke Viviparus (Mollusca: Prosobranchia) und über Bärtierchen (Tardigrada)
hervor.