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Im Mittelalter wurden üblicherweise die Gräber um die Kirche herum angelegt. Lahr stellte insofern einen Sonderfall dar, weil es mehr als 200 Jahre lang keine Pfarrkirche in der Stadt gab. Innerhalb der Mauern befand sich nur die Schlosskapelle, die von solchen Gläubigen besucht wurde, die den langen Weg zur Burgheimer Kirche scheuten. Die Stiftskirche war eine außerhalb der Stadtmauern liegende Klosterkirche. Erst um etwa 1492 wurde sie die Pfarrkirche der Lahrer. Der Friedhof (Kirchhof) als Begräbnisstätte der Lahrer Bevölkerung entstand also am Ende des 15. Jahrhunderts. Zuvor war auf dem Burgheimer Friedhof bestattet worden.
Stellen wir uns das folgende Szenarium vor: Die von der Schutter auf der Höhe der heutigen Herzklinik und der Firma Padberg abgezweigte Neuschutter (auch Mühlenschutter oder Gewerbekanal genannt)) fließt in westliche Richtung, unterquert die Willy-Brandt-Straße, passiert den Lebensmittelmarkt Aldi, das Caritashaus „Sancta Maria“, die Klostermatte, führt, wo früher der Lahrer Friedhof war, links an der Stiftkirche vorbei zur Max-Planck-Straße, von dort auf der Höhe des Alten- und Pflegeheims „Spital“ hinein in die Altstadt, unterquert die Marktstraße und trifft auf das renovierte Altstadtquartier der „Stadtmühle“, zu dem das reizende Fachwerkhaus mit der Außentreppe gehört.
Das Lahrer Wochenblatt brachte am 29. August 1866 die folgende Meldung: „Vor 8 Tagen beging der Lammwirth Hechinger in Kuhbach den
frevelhaften Leichtsinn, eine kranke Kuh, welche er einige Tage vorher, bereits krank, um wenige Gulden gekauft hatte, mit Umgehung des Fleischbeschauers zu tödten und zu Schwartenmagen u. s. w. zu verarbeiten. Heute liegen etwa 20 Personen in Kuhbach, mehrere in Reichenbach und Lahr, welche davon genossen, schwer krank an Erbrechen und Abweichen. Hier starb auch bereits heute Morgen das zweijährige Kind des Milchhändlers Huber, das am Sonntag Abend mit der ganzen Familie Schwartenmagen von der kranken Kuh gegessen. Die übrigen Familienmitglieder liegen krank darnieder. - Es wird gut sein, auf die große Gefahr des Genusses von krankem Fleisch hinzuweisen.“
Wehrhaftes Lahr-Mahlberg
(2019)
Der Herrschaftsbereich der Geroldsecker wurde im Jahr 1277 geteilt. Aus der Teilungsurkunde vom 14. September 1277 entnimmt man, dass Heinrich, dem Grafen von Veldenz, die Vogtei zu Münster (außer Wallburg) zufiel, dazu Hohentann und alles, was östlich der zwischen Lahr und Kuhbach gelegenen Bischofsmühle (Standort heute westlich der Firma Padberg bis Willy-Brandt-Straße) lag, außerdem Zunsweier, Berghaupten sowie Güter in Richtung Schwaben und in Schwaben. Die Brüder Heinrich und Walther erbten hingegen den Besitz der westlich der Bischofsmühle lag (mitt allem Rechten bey Bischoffs-Mühlen unndt was von deroselben Mühlenn heraus gegen dem Rhin lit): Lahr, Mahlberg, Burgheim, Dinglingen, Hugsweier, Mietersheim, Sulz, den Hoff zue Langenhardt, Kippenheim, Kippenheimweiler, Schmieheim, Wallburg, Broggingen, Wagenstadt, Orschweier, Wittenweier, Allmannsweier, Nonnenweier, Kürzell, Schutterzell, Ichenheim, Dundenheim und Altenheim. Sie erhielten auch die Burg Landeck im Breisgau und Güter im Elsass. Die Reichsgüter Friesenheim und Oberschopfheim, das Dorf Ottenheim sowie die elsässische Burg Schwanau am Rhein galten als gemeinsamer geroldseckischer Besitz.
„Nationales Naturerbe“ - was ist das? Als Nationales Naturerbe werden rund 156.000 Hektar ökologisch wertvolle und artenreiche Naturflächen in Deutschland bezeichnet, die durch Beschluss der Bundesregierung seit dem Jahr 2000 dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Die Flächen werden aus dem Eigentum der BRD unentgeltlich in die Trägerschaft von Bundesländern, der Deutschen Bundesstiftung und von Umwelt- und Naturschutzverbänden übertragen. Die Übertragung der Flächen ist an naturschutzfachliche Bewirtschaftung gebunden. In den Waldbereichen soll die Nutzung vollständig eingestellt werden. Etwa 125.000 Hektar (erste und zweite Tranche) wurden und werden an die Flächenempfänger übertragen. Für eine 2016 beschlossene dritte Tranche mit weiteren etwa 31.000 Hektar befindet sich die Gebietsübertragung in Vorbereitung. Das rund 109 Hektar große, ehemalige Militärübungsgebiet Langenhard war Bestandteil der ersten Tranche und wurde 2012 der NABU-Bundesstiftung „Nationales Naturerbe“ übergeben.
Das Fahrrad hatte schon einige Jahrzehnte der Entwicklung - vom Drais'schen Laufrad über Veloziped, Hochrad zum Niederrad mit Kettenantrieb des Hinterrads - hinter sich, als auch in der Raumschaft Lahr das große Interesse für dieses Fortbewegungsmittel und Sportgerät erwachte. Die in den 1880er-Jahren entstandenen deutschen Radfahrvereine hatten ihre Mitgliedschaft im besitzenden Bürgertum, denn noch waren die Fahrräder wegen der hohen Preise ein reiner Luxusartikel. Ende der 1880er-Jahre hatte der Radverkehr in Lahr allerdings schon derartig zugenommen, dass sich der Vorstand des Radfahrervereins „Germania“ genötigt sah, öffentlich auf einen Missstand hinzuweisen: Er bat alle Radfahrer, und insbesondere diejenigen, die keinem Radfahrverein angehörten, das Befahren von Fußwegen (Dinglinger Allee, Rosenweg, Philosophenweg und alle an den Straßen entlang führenden Gehwege) zu vermeiden.
Im Großherzogtum Baden war es üblich, dass eine Sitzungsperiode des Landtags, Badische Ständeversammlung genannt, feierlich beendet wurde. So geschah es am 26. Juni 1874 für den Zeitraum 1873/74. Um 11.30 Uhr versammelten sich die Mitglieder der beiden Häuser im Sitzungssaal der Zweiten Kammer. Am Portal des Ständehauses empfingen Deputationen der beiden Kammern Großherzog Friedrich I. (1826-1907) in Begleitung der Prinzen des Großherzoglichen Hauses und Allerhöchst Ihrer Flügeladjutanten. Mit mehrfachem Hoch wurden die „königlichen Hoheiten" beim Eintritt in den Saal begrüßt. In seiner Rede führte der Großherzog unter anderem aus: Dankbar erkenne ich das Zustandekommen einer Städteordnung, welche der in den größeren Städten des Landes tatsächlich schon bestehenden Einwohnergemeinde eine rechtliche Organisation gibt, die allen vorhandenen bürgerlichen Kräften freie Bewegung gestattet, zugleich die nöthigen Garantien für die Wahrung der verschiedenen gesellschaftlichen Interessen bietet und geeignet ist, den von so zahlreichen und wichtigen Aufgaben in Anspruch genommenen städtischen Behörden eine erhöhte Leistungsfohigkeit zu sichern. Nach der Rede wurde der Landtag für geschlossen erklärt. Als der Großherzog den Saal verließ, ertönte ein dreimaliges begeistertes Hoch.
Mit Erleichterung wurde in der Stadt Lahr im Oktober 2015 die Nachricht aufgenommen, dass das Haus Friedrichstraße 15 - im Zerfall befindlich und schon länger allgemein als ein Schandfleck und eine Zumutung empfunden - einen Käufer gefunden hatte, der es aufwändig zu restaurieren beabsichtigt. Dass ausgerechnet dieses Haus dem Denkmalschutz unterliegt, stieß bislang in der Lahrer Bevölkerung auf wenig Verständnis. Wer sich aber einige wichtige Fakten aus der Geschichte dieses Hauses vergegenwärtigt, wird möglicherweise umdenken. Eine neue Sichtweise sucht der folgende historische Abriss zu befördern.
Heteroptera of Lebanon
(2014)
Atractotomus riegeri sp. nov. from North Lebanon, where it was collected on Abies cilicica in two different localities, is described and illustrated. The new species is easily separated from all other Palaearctic Atractotomus by the unique shape of its second antennal segment, regularly and remarkably infated in both sexes. A key to the males of Palaearctic Atractotomus, partly based on that by Stonedahl (1990), has been provided in order to facilitate the recognition of the species.
Professor Ernst Caramelle leitet seit 2012 die Staatliche Kunstakademie Karlsruhe als Rektor. Der 1952 in Hall in Tirol geborene Künstler ist seit 1994 Professor für Malerei an der Hochschule. Zuvor lehrte er von 1981 bis 1983 an der Städelschule in Frankfurt am Main und von 1986 bis 1990 an der Hochschule für angewandte Kunst Wien, wo er selbst seine Ausbildung absolviert hatte. Im Gespräch mit den Kunsthistorikerinnen Dr. Ursula Merkel und Susanne Schiller-Winkel
wirft er einen Blick auf die Geschichte und die heutige Bedeutung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
Friedrich Kaiser (1815 Lörrach – 1889 Berlin) war über 30 Jahre lang Bildberichterstatter für die ab 1843 aufgelegte Leipziger Illustrirte Zeitung. Schwerpunkt der Illustrirten war die regelmäßige Darstellung aktueller Ereignisse in einer Verbindung von Bild und Text – eine
Neuheit, da in Deutschland bis dahin Zeitungsberichte ohne Bilder erschienen. Fast von Anfang an war Friedrich Kaiser an dieser visuellen Berichterstattung beteiligt: Er zeichnete z. B. Szenen der Badischen Revolution von 1848/49, die als Holzstiche in der Illustrirten erschienen.
Paul Billet
(2019)
Der folgende Aufsatz ist Teil einer Seminarkursarbeit der beiden Karlsruher Gymnasiasten Eliah Canpolat und Philipp Niese. In ihrer Arbeit vergleichen die Autoren den nationalsozialistischen Kult um die beiden „Märtyrer und Blutzeugen“ der NS-Bewegung Horst Wessel und Paul Billet. Sie ist hier um den Teil zu Horst Wessel gekürzt und behandelt Leben, Sterben und „Nachleben“ des Lahrer Nationalsozialisten Paul Billet.
Für den Genealogen ist es immer erfreulich, wenn die von ihm erforschten
Personen mit der Justiz in Konflikt geraten sind, denn dadurch sind sie aktenkundig geworden. Eine insbesondere für Personen des ehemaligen Herzogtums Württemberg und benachbarter Gebiete wichtige Quelle der Gerichtsbarkeit stellen die Akten dar, die im Zusammenhang mit dem Asylrecht von
Reutlingen angelegt wurden. Die als Enklave im Herzogtum gelegene Reichsstadt durfte aufgrund eines kaiserlichen Privilegs von 1495 bis zum Ende der
Reichsunmittelbarkeit Totschlägern Asyl gewähren. Die fünf erhaltenen Asylantenbücher im Stadtarchiv Reutlingen dokumentieren in den Zeiträumen
von 1515 bis 1617 und von 1685 bis 1785 mehr als 2000 Fälle von Asyl, darunter allein 1467 Fälle im Zeitraum bis 1590; in diesen Akten sind außer den Totschlägern auch die Opfer mit ihren Namen und Herkunftsorten vermerkt, was
sie umso wertvoller macht. [1]
Wer war Christoph Eitzelein?
(2007)
Als Otfried Praetorius 1927 im Deutschen Geschlechterbuch die Stammliste
Liebig veröffentlichte, nannte er den Vater der Mutter von Justus Liebig
(1803 –1873), dem berühmten Chemiker, noch nicht. [1] 1930 holte Praetorius
dies in zwei Publikationen nach: In einer Ergänzung zur Stammliste Liebig im
Deutschen Geschlechterbuch schrieb er: »Als Vater ist (entgegen anderslautenden, unbegründeten und einander widersprechenden Gerüchten) in den
K.-B. [Kirchenbüchern] zu Darmstadt mehrfach, nämlich bei Taufe, Konfirmation und Trauung, bezeugt Christoph Eitzelein, Schneidergesell aus ›Eisingen im Herzogtum Württemberg‹. Nachdem Forschungen zu Eisingen bei
Pforzheim, Isingen und Unter-Jesingen bei Reutlingen ohne Ergebnis blieben,
gelang es Herrn Stadtarchivar Dr. Adolf Müller zu Darmstadt, seine Herkunft
festzustellen: er ist zweifellos personengleich mit: Christoph Einselin, * Jesingen bei Kirchheim u. Teck 17. 2.1757, † …«. [2] Und in der Einleitung »Ahnentafel des Chemikers Justus Freiherrn von Liebig« schrieb Praetorius: »Fast rein
schwäbischer Abkunft war dann der (außereheliche, aber mehrfach als solcher
bezeugte) Vater der Mutter Liebigs, Christoph Einselin (6). […] Was aus dem
Schneidergesellen Christoph Einselin selbst geworden ist, ließ sich leider nicht
ermitteln – vielleicht ist er wie sein Bruder im Strudel der Revolution 1789
untergegangen.« [3]
Die »Orthopädenfamilie Heine« war bereits vor 40 Jahren Thema eines Beitrags in dieser Zeitschrift und wurde auch in der heimatkundlichen und medizingeschichtlichen Literatur, auf die hier nicht eingegangen werden kann, des
Öfteren abgehandelt. [1] Sie umfasst im engeren Sinne fünf Nachkommen des
Bierbrauers Joseph Heine (1732 –1820) in Lauterbach im Schwarzwald, nämlich einen Sohn, drei Enkel und einen Urenkel, die als bedeutende Praktiker
und Wissenschaftler in der mitteleuropäischen Medizingeschichte ihre Spuren
hinterlassen haben. Unter ihnen bildet Jakob Heine (1800 –1879) insofern eine
Ausnahme, als er der Stammvater einer zahlreichen, gesellschaftlich bedeutenden und jetzt noch blühenden Nachkommenschaft ist. [2]
Der Grabstein des Johann Caspar v. Menlishofen (1582 –1626) in der Stuttgarter Leonhardskirche
(2010)
Die Leonhardskirche ist neben der älteren Stiftskirche und der etwas jüngeren
Hospitalkirche eine der drei mittelalterlichen Kirchen Stuttgarts, die alle im
2.Weltkrieg zerstört und in mehr oder weniger veränderter Gestalt wieder aufgebaut worden sind. Alle drei Kirchen waren zugleich Begräbnisstätten. Eine
Übersicht der ehemals vorhandenen Grabsteine und Epitaphien hat der Maler
und Kunsthistoriker Max Bach (1841–1914) geliefert. [1] Als wichtige Quelle
hatte Bach eine handschriftliche Beschreibung der Stuttgarter Grabdenkmale
von Johannes Schmid, dem damaligen Pfarrer an St. Leonhard, aus dem Jahr
1640 verwendet. [2] Heute birgt die Leonhardskirche, die einst die Pfarrkirche
der südöstlich der Stuttgarter Altstadt gelegenen Esslinger Vorstadt war, in
ihrem Innern noch elf Grabmale des 16. und 17. Jahrhunderts. [3] Die am westlichen Ende des Kirchenschiffs senkrecht stehenden Grabsteine sind erst
vor wenigen Jahren an ihren jetzigen Standort verbracht worden, nachdem sie
zwischendurch aus der Kirche entfernt und an der Außenwand des Chores
aufgestellt worden waren. Einer dieser Grabsteine gehörte, wie die Inschrift
besagt, dem »Johann Caspar v. Mendelishoffen, F[ürstlich] W[ürttembergischer] Oberrath – Starb den 8. September 1626 seines Alters 44 Jahr«.
In zahlreichen Berichten aus dem 19. Jahrhundert wird der schlechte Zustand der Wälder moniert und es werden Maßnahmen zur Verbesserung des Waldzustandes vorgeschlagen. Solche
historischen Aussagen führten in den 1990er Jahren zur sogenannten „Holznotdebatte“. Beteiligt waren Vertreter der klassischen Forstgeschichte, die diese Quellen als Belege für eine übernutzungsbedingte Degradation der Wälder im 19. Jahrhundert interpretierten. Historiker warfen
ihnen eine Fehlinterpretation der zeitgenössischen Aussagen vor. Es sei zu berücksichtigen,
dass diese Quellen die Sicht der Obrigkeit wiedergeben würden, und diese sei in erster Linie an
der Durchsetzung von Nutzungsbeschränkungen und der Disziplinierung der Untertanen interessiert gewesen. Die Holznotdebatte belebte die forstgeschichtliche Forschung und es konnte
schließlich eine differenzierte Sicht bezüglich der Knappheit der Ressource Holz gewonnen
werden.
Bistümer, Klöster und Stifte
(2014)
Mit dem missionarischen Erfolg der Urkirche, ihrer Ausbreitung im Mittelmeerraum während der Spätantike und ihrem Ausgreifen auf die germanischen, keltischen und slawischen Völker Europas im frühen und hohen Mittelalter musste das Christentum mehr und mehr Strukturen annehmen, die von Dauer waren. Man mag die institutionelle Ausformung der Kirche, die Herausbildung einer Hierarchie und Ämterordnung, die Schaffung normativer Vorschriften in Gestalt des Kirchenrechts und die Bindung an die Welt, auch zur Sicherung der materiellen Existenz, als einen langfristigen Irrweg betrachten, der die Botschaft Jesu überformt und verfremdet habe, und sich wie Kirchenreformer vergangener Zeiten die Rückkehr zur „ecclesia primitiva“ wünschen, als könne man langfristige historische Entwicklungen einfach rückgängig machen. Zwingend ist eine solche ,Problematisierung‘ der Kirchengeschichte freilich nicht, denn auch Verkündigung und Seelsorge leben nicht vom Geist allein, sondern bedürfen des institutionellen Rückhalts, um den Menschen dauerhaft zu dienen. Aber heutige Christen werden Antworten auf diese Fragen eher von der Theologie als von der Geschichtswissenschaft erwarten.
Um den Zustand von Quellbiotopen im baden-württembergischen Odenwald bei Wilhelmsfeld zu untersuchen, wurden insgesamt 79 Wald- und Offenlandquellen erfasst, von denen 13 Quellen monatlich gewässerkundlich beprobt und 18 Offenlandquellen vegetationskundlich untersucht wurden. Quellen sind hier von Natur aus eher nährstoffarme Standorte,
doch die Wasseranalysen sowie die Ausbreitung von nährstoffbedürftigen Pflanzenarten an einigen Quellen
deuten an, dass über die Einzugsgebiete der Quellen teilweise erhebliche Nährstoffmengen eingetragen werden. Dies hängt vor allem mit den Intensivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft zusammen. Aufgrund veränderter Wirtschaftsformen geht dies häufig zusätzlich mit einer starken Trittbelastung durch Beweidung oder mit einsetzender Verbrachung von
Quellstandorten einher. Das Brachfallen von Quellen begünstigt die Ausbildung von hochwüchsigen Dominanzbeständen, was zur Ausdunkelung kleinwüchsiger Arten führt und viele seltene Arten der Braunseggen-Sümpfe verdrängt, welche die offenen, nährstoffarmen Feuchtstandorte ursprünglich besiedelten. Zur Untersuchung des Zustandes der Offenlandquellen wurden die Bestände daher auf ihre Gesellschaftsnähe zu den Braunseggen-Sümpfen untersucht, wobei neben
Relikten der Braunseggen-Sumpf-Gesellschaften verschiedene Übergangsformen zu Sumpfdotterblumen-Wiesen, der Mädesüß-Fluren und der Großseggenriede beschrieben werden konnten, welche die Vegetation der Offenlandquellen im Untersuchungsgebiet heute prägen.
Unter der Überschrift "Badische Sonne im Herzen" gab der Wahlberliner Kabarettist Tilman Birr am 8. März 2012 der "Badischen Zeitung" ein Interview. Er wurde gefragt, ob sich "die Freiburger auf den ein oder anderen Badner-Witz einstellen" müssten. Birr verneinte das: "Das liegt daran, dass ich den badischen Dialekt nicht imitieren kann. Dann sollte man es besser lassen." Recht hat er, denn außer dem sogenannten "Badischen Akkusativ" des Interviewers ("auf ein Badner-Witz einstellen") hätte er sich da noch andere Probleme eingehandelt. Die von ihm verwendete Bedeutung von "badisch" steht nicht einmal im "Badischen Wörterbuch".