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Die Heteropterenfauna der portugiesischen Inseln Madeira und Porto Santo ist immer noch ungenügend erforscht und dokumentiert. Vorliegende Fundmeldungen belegen u.a. eine neue Familie und neun für die Inselgruppe neue Artmeldungen, weiter eine Neumeldung für Madeira und neun bisher dort nicht nachgewiesene Arten für Porto Santo. Damit erhöht sich die Zahl der von der Inselgruppe bekanntgewordenen Heteropteren auf 23 Familien und 183 Arten.
Die erste größere Grabung am Höwenegg (Immendingen, Südwestdeutschland) seit 1963 erbrachte eine erstaunliche
Fülle an Fossilfunden, darunter vollständige Skelette von Miotragocerus und Trionyx, und an Gesteinsbelegen. Der
Bericht beschreibt Umfang sowie Ablauf der Geländearbeiten. Die Ergebnisse einer Profilaufnahme werden vorgestellt und
erste Bewertungen der Funde und Datenaufsammlungen werden vorgenommen. Ein zentrales Ziel der Pilotgrabung,
das Sammeln von Daten für zukünftige, reguläre Grabungen, die ab dem Jahr 2004 wieder aufgenommen werden sollen,
wurde zufrieden stellend erreicht.
Neue Heimat Kraichgau
(2019)
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt der Kraichgau ungeheure Bevölkerungsverluste. Der sich über Jahrzehnte hinziehende und vom Pfälzischen Erbfolgekrieg nochmals unterbrochene Wiederaufbau gelang nur durch den Zuzug Zigtausender Neusiedler. Die größte Gruppe unter diesen bildeten »Wirtschaftsflüchtlinge« aus der Schweiz, die vom Kriegsgeschehen weitgehend verschont geblieben war. Der Beitrag benennt die Herkunftsgebiete und wichtigsten Berufsstrukturen dieser Eidgenossen, die in zwei großen Auswanderungswellen in den Kraichgau kamen – und dort erstaunlich mobil geblieben sind.
Auf Vorschlag und in Zusammenarbeit mit dem Verein „Badische Heimat“ richtet die Gemeinde Albbruck im Ortsteil Unteralpfen, im Geburtshaus, dem Gasthaus Linde, eine Heimatstube zum Gedenken und zur Erinnerung an das Wirken von Pfarrer Jakob Ebner ein. Heimatstuben sollen verdiente Persönlichkeiten einer Region dem Vergessenwerden entreißen und Ereignisse aus der regionalen Historie in Erinnerung rufen. Diese neue Form der Heimatpflege und zugleich der Gastlichkeit hat sich im badischen Landesteil zwischen Bodensee und Main seit den 1950-er Jahren durchgesetzt. Überlieferungen von künstlerischem und landeskundlichem Wert, die zum Teil verschollen waren, werden durch die Heimatstube in Erinnerung gebracht und der Öffentlichkeit erschlossen.
Eine Eröffnung im klassischen Stil: Die „Jakob-Ebner-Stube“ wurde am 5. Oktober 2001 im Gasthaus „Zur Linde“ ihrer Bestimmung übergeben. Ein feierlicher Akt, der in Anlehnung an Emil Baaders Verfahrensweise gestaltet wurde. Grußworte der Honoratioren und Berichte von Zeitzeugen (teilweise in Dialektvortrag) wechselten mit musikalischen Beiträgen. Kinder der Grund- und Hauptschule erfreuten mit der Präsentation Unteralpfener Persönlichkeiten und einem Hebelgedicht. Konstante Pflege des badischen Erbes und die partnerschaftlichen Kontakte zur Schweiz, ins Elsaß und zum württembergischen Landesteil waren Aspekte im Beitrag von Adolf Schmid, unseres Landesvorsitzenden.
Die Geschichte einer Kirchen- oder Pfarrgemeinde lässt sich zuverlässig nur mit Hilfe der schriftlichen Überlieferung schreiben, die im Wesentlichen auf den in einem Pfarrarchiv vorhandenen Akten, Amtsbüchern und Urkunden beruht. Pfarrchroniken, die in vielen Landeskirchen verpflichtend waren bzw. sind, oder persönliche Berichte der Pfarrer sind in Baden eher selten anzutreffen, können aber Teil der pfarramtlichen Überlieferung sein. Auch Printerzeugnisse der Gemeinde wie das Gemeindeblatt sind Teil der amtlichen Überlieferung. Zu den Pfarramtsakten können privatrechtliche Unterlagen von kirchlichen Vereinen, etwa dem Kirchenchor oder dem Diakonieverein, hinzutreten; auf sie hat das Pfarramt nur bedingt einen Zugriff, denn es bedarf der unmittelbaren Entscheidung der rechtlichen Vertreter der Vereine, ob diese Unterlagen zur Verwahrung an ein Pfarrarchiv übergeben werden. In den letzten Jahrzehnten wurden gern auch sog. Zeitzeugen zu Vorgängen in der Gemeinde befragt. So wertvoll Zeitzeugenberichte – wenn sie überhaupt schriftlich fixiert wurden – sein können, so bedürfen sie doch immer der Verifzierung anhand der „amtlichen“ Überlieferung. Für Nachlässe aus privater Hand ist ein Pfarrarchiv in der Regel nicht der geeignete Ort; diese oder auch Predigtsammlungen sollten an ein zentrales Archiv, für den Bereich der badischen Landeskirche ist dies das Landeskirchliche Archiv, gegeben werden.
In einigen Aufsätzen in den Folgen der „Kraichgau Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung" habe ich berichtet,
dass Rauenberg aus zwei Orten entstanden ist, dem alten Rauenberg östlich des Waldangelbachs und Wedersweiler
westlich davon, und habe die urkundlichen Ersterwähnungen der Orte angegeben.
„Donaueschingen“ steht in der Geschichte der Neuen Musik für zwei Traditionen. Für die „Kammermusikaufführungen“ zwischen 1921 und 1926, die mit den Namen Heinrich Burkard und Paul Hindemith verbunden sind. Und für die Ära der „Musiktage“, die seit 1950 durch die Rundfunkredakteure Heinrich Strobel, Josef Häusler und Armin Köhler geprägt wurden. Neu war 1921 die Idee eines Spezialfestivals für Neue Musik. Im Anschluss an die sechs frühen Jahrgänge gab es verschiedene Festivals, bei denen eine immer wieder beschworene „Donaueschinger Idee“ weitergeführt werden sollte, zunächst an anderen Orten, später auch wieder in Donaueschin gen. Diese Veranstaltungen fanden in politisch unruhigen Zeiten statt und waren geprägt von der Wirtschaftskrise der Jahre 1929/1930, von der nationalsozialistischen Kulturpolitik, vom Zweiten Weltkrieg und von den orientierungslosen Nachkriegsjahren.
In den Dünenrasen der Naturschutzgebiete „Düne Pferdstrieb“ und „Düne Pflege Schönau-Galgenbuckel“ sind mehrere der charakteristischen Pilzarten zurückgegangen, wohl in Folge der Rasen-Sukzession. Ein Teil dieser Arten ist in Flächen, deren Boden abgeschoben wurde, neu aufgetreten. In fragmentarischen Dünenrasen der Sandgrube im NSG „Zugmantel-Bandholz“, am stillgelegten Teil des Hockenheimrings und auf der zuvor mit Gärten bebauten Düne „Friedenshöhe“ tritt (bisher) nur ein Teil der Dünenrasen-Pilze auf. In lückigen Sandrasen auf den Friedhöfen von Sandhausen, Reilingen, Oftersheim und Schwetzingen gibt es neben Pilzen der Dünenrasen auch vermutlich nährstoffliebende Arten. Auf den Dünen und an anderen Standorten in Sandhausen und seiner Umgebung wurden neue Fundorte mehrerer seltener Pilzarten entdeckt, u.a. von Geastrum smardae, Geopora sumneriana und Tulostoma pulchellum. Einige frühere Bestimmungen werden korrigiert.
Spessart und Odenwald sind rechtsrheinische Mittelgebirgsräume, rund 40 km südöstlich von Frankfurt. Im Buntsandsteingebiet der Gebirge wurden vier Moore in Höhenlagen um 400-520 m NN pollenanalytisch untersucht. Die Moore, drei Durchströmungsmoore und eine Hangvermoorung, liegen jeweils in zentraler Lage des Gebirges. Im Spessart sind im Pollendiagramm vom Wiesbüttmoor 8 Landnutzungsphasen feststellbar: Im frühen Subboreal herrschten im Spessart lindenreiche Eichenmischwälder vor. Der Lindenfall am Ende des frühen Subboreals war schon vom Menschen beeinflusst, wie Hinweise auf ackerbauliche Nutzung belegen. Seit etwa 1950 cal. BC fand die allmähliche Ausbreitung der Buche und Umwandlung der Wälder in rotbuchenreiche Wälder unter dem Einfluss des Menschen statt. Dies wird in den Pollendiagrammen durch eine Nutzung der Linde und mehrere Anstiege der Getreidekurve deutlich. Seit ca. 1250 cal. BC herrschten im Spessart buchenreiche Wälder vor. Eine intensive Landnutzungsphase setzt in der mittleren oder späten Bronzezeit ein (ca. 1385-1125 cal. BC). Sie erfaßt die späte Bronzezeit und reicht wahrscheinlich in die Hallstattzeit hinein (ca. 905- 595 cal. BC). Im älteren Subatlantikum herrschten buchenreiche Wälder vor. Der Einfluss des Menschen auf die Vegetation durch ackerbauliche Nutzung war zu dieser Zeit schwächer als in der Bronzezeit. Darauf deutet ein geringerer Getreideanteil im Pollendiagramm hin. Im jüngeren Subatlantikum, ab ca. 1000 cal. AD, gab es kleinere Rodungen, die besonders die Buche betrafen. Ab etwa 1200/1250 cal. AD gab es dann größere Entwaldungen. Die Buche wurde dezimiert, die Eiche im Rahmen der Hudewaldwirtschaft genutzt und Ackerbau betrieben. Seit dem Spätmittelalter wurde die Buche wieder gefördert. Der Schwerpunkt der Landnutzung lag nun in der Holznutzung, Niederwaldwirtschaft und in der Beweidung der Wälder. Ein Anstieg von Secale im 18. Jh. zeigt die Zunahme der ackerbaulichen Nutzung bei gleichzeitig weiterhin starker Förderung der Buche. In der Neuzeit, seit etwa 1850/1870, wurde die forstliche Nutzung durch Anpflanzungen von Kiefer und Fichte intensiviert. Dies führte erneut zu einer starken Veränderung der Landschaft. Die Landnutzung war - wohl durch eine Zunahme der Bevölkerung - etwas ausgedehnter. Die moderne Forstwirtschaft der letzten 50 Jahre mit dichteren Anpflanzungen im Umfeld der Moore führte zu einem Rückgang von Kulturzeigern, der Ausdruck eines verringerten Polleneintrages ins Moor ist. Im Odenwald war die Waldentwicklung vom frühen Subboreal bis zum jüngeren Subatlantikum im Wesentlichen dieselbe wie im Spessart. Im Gegensatz zum Spessart konnte aber nicht geklärt werden, ob die buchenreichen Wälder seit ca. 1250 cal. BC oder bereits früher bestanden. Ein Einfluss des Menschen auf die Vegetation im Endneolithikum und der frühen Bronzezeit ist nur undeutlich fassbar. Aufgrund eines Hiatus im untersuchten Profil Rotes Wasser ist die Vegetationsgeschichte für den Zeitraum von ca. 1700 cal. BC bis 300 cal. AD nicht rekonstruierbar.