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Auf einer Windenergieanlage (WEA) bei Karlsruhe
wurden während der Vegetationsperiode im Jahr 2018
Untersuchungen mit Lichtfallen durchgeführt, um die
Anlockwirkung dieser Anlagen auf nachtaktive Insekten zu untersuchen. Bei insgesamt neun Beprobungen
zeigte sich, dass die Menge der auf der WEA in ca.
100 m Höhe nachgewiesenen Insekten ausgesprochen gering war. Eine Ausnahme bildete eine windstille Untersuchungsnacht im Juni, in der 267 Exemplare
auf Kanzelhöhe nachgewiesen wurden. Das entspricht
zwei Dritteln der im Laufe der Beprobung auf der WEA-Kanzel insgesamt nachgewiesenen 353 Individuen. In
der Referenzfalle am Boden waren dagegen die 4.104
festgestellten Tiere im jahreszeitlichen Verlauf nahezu
normal verteilt. Eine aus reicherem Nahrungsangebot
in windstillen Nächten möglicherweise resultierende
erhöhte Anlockwirkung solcher Anlagen auf nachtaktive Prädatoren (z. B. Fledertiere, Chiroptera) dürfte
somit weniger problematisch sein.
Mit 215 m Länge, bis zu 88 m Breite und drei Bergfrieden ist die Kaiserpfalz
Wimpfen die größte staufische Pfalzanlage in Deutschland. Ohne Frage muss die
zeitgenössische Bedeutung als sehr hoch angesehen werden.
Bei diversen Begehungen der Autoren in den letzten Jahren wurden einige Auffälligkeiten
bemerkt, die den bisherigen Bearbeitern entgangen waren, wie z. B. die
intensiven Brandrötungen der Palasarkaden und die zeitliche Abfolge von genutzten
Werksteinen. So reifte der Plan, eine partielle Neubearbeitung der Kaiserpfalz
vorzulegen, zumal die Datierungen von Bau und Niedergang der Anlage je nach
Autor weit auseinanderliegen.
André Weckmann
(2001)
„Andre Weckmann gehört zu den großen Dichtern des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Der zu Unrecht außerhalb des elsässisch-oberrheinischen Raums wenig bekannte Weckmann, der in den drei im Elsaß heimischen Ausdrucksweisen schreibt, Alemannisch, Französisch und Hochdeutsch, schuf den wichtigsten Teil seiner lyrischen Produktion in seinem Dialekt. In dieser Dialektlyrik läßt er viele künstlerische Anregungen und Tendenzen seines Jahrhunderts anklingen und findet so zu einem
unverkennbaren, ureigenen Ton. So kann man ihn in dem innovativen Kontext von zum Beispiel Giacometti, Tinguely, Hundertwasser in der bildenden Kunst, Jandl und Marti in der Literatur ansiedeln. Es darf hier auch an Brassens und an die
amerikanische Folk-, Jazz-, Gospel-, und Rap-Bewegung gedacht werden. Weckmanns Werk bezieht sich, bei weitem, nicht
allein auf seine Heimatlandschaft, sondern lebt ganz von deren Spannung zu anderen Regionen und Ländern."
Es gibt nur wenige Aufzeichnungen von ehemaligen Kriegsgefangenen, die während des II. Weltkriegs in Deutschland arbeiten mussten. André Thomas (1911–2008), geboren in der Nähe von Clermont-Ferrand, von Beruf Konditor, kam am 23. Juni 1940 in St. Dié (Lothringen) in deutsche Gefangenschaft. Mitte Juli brachte man ihn mit etwa hundert Gefangenen nach Offenburg ins Stammlager (Stalag) am Holderstock. Er wurde mit zwei Kameraden dem Gärtnermeister Franz Wiedemer zugeteilt. Dort arbeitete er bis zu seiner Flucht im Dezember 1941. Wie es ihm gelang, sich über die streng bewachte Rheinbrücke, Straßburg, das Breusch-Tal, den Donon, Lunéville und Belfort ins unbesetzte Inner-Frankreich durchzuschlagen, hat er auf Drängen seiner Kinder nach alten Tagebuchnotizen 1980 niedergeschrieben. Sein Enkel Eric hat 2018 bei Familienforschungen den Sohn jenes Gärtnermeisters – das ist der Verfasser – per Internet aufgespürt, um vielleicht noch mehr über die Zeit in Offenburg zu erfahren. Der Wissensgewinn lag dabei mehr auf meiner Seite und ich bringe Andrés Aufzeichnungen gern einem größeren Leserkreis zur Kenntnis, zunächst um weitere Zeitzeugen zu ermutigen, ihre Erinnerungen an die Zeit der „Erbfeindschaft“ festzuhalten. Zum Zweiten aber sollte man die deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft nicht für selbstverständlich nehmen, weil gerade heute populistische und nationalistische Stimmen wieder erschreckend laut werden.
Andreas Walter
(2021)
Andreas Walter wurde am 6. Mai 1818 in Mahlberg geboren. Er war das jüngste von insgesamt neun Kindern der Eheleute Andreas Walter, Bürger und Bäckermeister aus Lahr, und Salome, geb. Roesch, die ebenfalls Lahrerin war. Die Eltern bewirtschafteten bis 1808 ohne Erfolg das Gasthaus „Salmen“ in Lahr, das unterhalb des heutigen alten AOK-Gebäudes in der Obertorstraße stand und im Zuge des Baues der Nordtangente um die Jahrtausendwende weichen musste. Nachdem das Ehepaar zunächst ein weiteres Gasthaus bei Altenheim führte, betrieb der Vater im Anschluss als Hintersasse eine Ölmühle
in Mahlberg. Andreas jun. erlernte wie sein Vater das Bäckerhandwerk. Nach dessen Tod im Jahre 1844, die Mutter war schon zehn Jahre früher verstorben, entschloss sich der 26-Jährige, mittellos wie er war, nach Nordamerika auszuwandern.
Den großen Sitzungssaal im Schutterwälder Rathaus ziert an der Wand ein bemerkenswertes Gemälde, das das frühere Ortszentrum samt historischen Trachtenträgerinnen und -trägern zeigt. Ein kleines Schild daneben weist auf den Schöpfer des Bildes, Andreas Schnebelt, hin. Wie viele andere Künstler ist auch er mittlerweile in Vergessenheit geraten und es wird Zeit, im 80. Jahr des Entstehens des Kunstwerkes, an ihn zu erinnern.
Bei Betreten des Friedhofes von Windschläg stößt der Besucher in der Mitte der Anlage, nahe dem Friedhofskreuz, auf ein bemerkenswertes, markantes Kleindenkmal: ein Bildhäuschen, dass an den im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten Andreas
Kaufmann erinnert. So mancher Betrachter, der nachdenklich die Zeilen der Grabinschrift gelesen hatte, mag sich wohl gefragt haben: wer war diese Person, die auf einem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges ihr Leben verlor und so jung sterben musste?
Im Oktober 2007 bekam die Albert-Ludwigs-
Universität es schwarz auf weiß bestätigt.
Sie darf sich Exzellenz-Universität nennen. Aus
dem bundesweiten Wettbewerb ging sie erfolgreich
hervor und gehört seitdem zum Kreis der
neun bundesweit anerkannten „Exzellenzen“.
Dass allein vier davon im badischen Landesteil
von Baden-Württemberg liegen, lenkte die
Blicke der Medien einmal mehr in den Südwesten
des Landes.
Was bedeutet die Auszeichnung für die Universität
Freiburg?
Gemmingen gehört zu jenen Dörfern im Kraichgau, die nur wenige Jahre nach der Gründung des Klosters Lorsch durch Schenkungen im Jahre 769 urkundliche Erwähnung fanden. Anlässlich des 1250. Jubiläums der ersten Nennung des Dorfes 2019 wurden mehrere Führungen angeboten, die an historisch wichtigen Stationen Halt machten, um über Ereignisse aus der Gemminger Ortsgeschichte zu informieren.
Wer im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit an einer Universität studieren wollte, hatte die Wahl zwischen drei Fakultäten: Medizin, Jura und Theologie. Zuvor musste jeder Student die philosophische oder Artistenfakultät durchlaufen. Die Bezeichnung rührt her von den sieben „freien Künsten” (lat. artes liberales). Sie bestanden in Antike und Mittelalter aus der Dreiergruppe (trivium) der elementaren Fächer Grammatik (d.h. Latein), Rhetorik und Dialektik und der Vierergruppe (quadrivium) der höheren „philosophischen” Fächer Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Im Humanismus verschoben sich die Inhalte, zu den höheren Fächern gehörten jetzt Logik, Dialektik, Mathematik, Physik, Metaphysik und Ethik. Bemerkenswert ist, dass Philosophie nicht nur das Spezialfach war, das wir heute darunter verstehen, sondern Denkmethoden, Sprach- und Debattierfähigkeit sowie Mathematik und Naturwissenschaften einschloss.