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400 Jahre führen uns zurück in die hohe Zeit der Kraichgauer Ritterschaft, in eine Blütezeit der Plastik und Baukunst am Ausklang der Renaissance, aber auch in den politischen Vorabend des Dreißigjährigen Krieges, der in einem entsetzlichen Inferno dieses Aufblühen unter dem blutigen Stiefel der Soldateska zertritt.
400 Jahre Vogtsbauernhof
(2012)
Eines der bekanntesten Gebäude des Ortenaukreises erreicht im Jahr 2012 das auch für Häuser seltene Alter von 400 Jahren.
Mit einer Jubiläumsausstellung und einer Vortragsreihe würdigt das Schwarzwälder Freilichtmuseum den 1612 im Gutachtal erbauten Vogtsbauernhof, der im Jahr 1964 zum Museumsgebäude umgebaut und in den Folgejahren zum Museumsareal
mit rund 20 signifikanten Gebäuden aus den verschiedenen Regionen des Schwarzwalds ausgebaut wurde. Das erste Haus
im ersten Freilichtmuseum Baden-Württembergs strahlt als Inbegriff der Schwarzwälder Baukultur weit über die Kreis- und
Landesgrenzen hinaus.
In der Vorstadt Gochsheims steht ein mächtiges Haus, das die Jahreszahl 1615 trägt und damit das älteste noch erhaltene Wohnhaus der Stadt ist. Es wurde erbaut vom damaligen Scharfrichter Zimmermann und wurde über viele Generationen der nachfolgenden Scharfrichter-Familien bewohnt. Ursprünglich stand das Haus außerhalb der Stadtmauer und zeigt die zwangsweise Ausgrenzung der Scharfrichter wegen deren, von den Bürgern der Stadt als unehrenhaft empfundenen Tätigkeit. Erst als im 17ten Jahrhundert, wegen der beengten Wohnverhältnisse im alten Stadtkern, unerschrockene Bürger auch in der Nähe des Scharfrichterhauses siedelten, wurde dieser Bereich zur Vorstadt, wie er auch heute noch bezeichnet wird.
Mit dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges und der Befürchtung, dass diese Häuser schutzlos eventueller Kriegshandlungen ausgesetzt sein könnten, wurde die Vorstadt mit einer zusätzlichen Stadtmauer gesichert.
400 Jahre Marbacher Apotheke
(2008)
1241 erließ der Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) eine Medizinalordnung, die erstmals eine Trennung der Berufe von Arzt und Apotheker gesetzlich vorschrieb. Bis in die Neuzeit hinein regelten die Städte das Apothekenwesen. In Norddeutschland wurden Apotheken teilweise in städtischer Regie geführt, während in Süddeutschland die privat betriebene, privilegierte Apotheke überwog. Anfangs waren die Apotheker fahrende Händler, ließen sich jedoch vor allem seit dem 14. Jahrhundert fest nieder. Daher war das Privileg zunächst an den Apotheker, nicht an eine bestimmte Apotheke gebunden. In Marbach wird erstmals im Jahr 1609 ein Apotheker mit dem Namen David Krönlein genannt. Er ist bereits in der Marbacher Musterungsliste von 1608 verzeichnet. Da im Regelfall in diesen Listen keine Berufe angegeben sind, können wir davon ausgehen, dass Krönlein schon damals mit seinem Apothekerprivileg eine Apotheke in Marbach betrieb, die demnach 2008 die 400. Wiederkehr ihrer Erstnennung feiern darf. Krönlein starb 1612 und hat einen gemeinsamen Grabstein mit seinem Schwiegervater Johannes Kopp in der Alexanderkirche.
40 Jahre Öko-Institut
(2018)
In dem Artikel wird die Entwicklung des Öko-Instituts beschrieben, das im letzten Jahr sein 40. Jubiläum feierte. Anlass für die Gründung des gemeinnützigen Instituts waren die Auseinandersetzungen um das geplante Atomkraftwerk Wyhl. Das Öko-Institut hat sich vom umstrittenen Außenseiter-Institut zu einem der weltweiten Think Tanks im Bereich Umwelt
und Klimaschutz entwickelt, parallel zu den Änderungen in der Umweltbewegung und Umweltpolitik und auch der Green City Freiburg.
Am 20. Juli 1980 wurde in einem feierlichen Gottesdienst in der Evang. Johanneskirche Villingen in der Gerberstraße die restaurierte und erweiterte Orgel der einst in Donaueschingen ansässigen Orgelbauer Schildknecht und Bergmann eingeweiht. Das 1838 (in Wikipedia fälschlich: 1829) erbaute Werk stand einst in der Evang. Stadtkirche in Sulzburg im Markgräflerland, die entwidmet und 1979 zum Landesbergbaumuseum umgestaltet wurde. Damit wurde die Orgel in jener ehemaligen Kirche nicht mehr gebraucht.
40 Jahre Remseck am Neckar
(2015)
Was sollte aus Ludwigsburg werden? Enttäuschung und Bitternis klang aus der Rede
von Oberbürgermeister Dr. Ulshöfer zur Feier der Stadtgründung am Abend des
17. Mai 1974. Die Gemeindereform ging ihrem Ende entgegen, und was hatte sie
Ludwigsburg gebracht? Von der ursprünglich geplanten Großstadt mit 133 000 Einwohnern war nur mehr ein »Sammelsurium von Halbheiten« übrig geblieben. Mit
Poppenweiler und Neckarweihingen war die einstige Residenzstadt schnöde abgespeist worden, weder Möglingen noch Tamm, noch Asperg waren ihr vergönnt. Und
jetzt schwand auch die Hoffnung auf Aldingen und Hochdorf. Dabei hatten doch
diese beiden Nachbarkommunen aus freien Stücken einen Eingemeindungsvertrag
unterzeichnet. Ulm, Heilbronn, Pforzheim waren zu Großstädten geworden; Sindelfingen und Böblingen würden noch folgen, falls sie fusionierten. »Ludwigsburg aber
wird zu einer mittleren Provinzstadt absinken«, warnte der Oberbürgermeister. Wenn
erst einmal die Phase dieser »sogenannten Reformen« vorüber sei, werde man die
Scherben des Vertrauens wegräumen und einen neuen Anfang in nachbarschaftlicher
Zusammenarbeit suchen müssen.
Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker sagte einmal: „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“ In diesen Tagen, genau am 1. November 2010, dem Fest Allerheiligen, sind es 40 Jahre her, seit es die „Freiburger Domsingknaben“ gibt. So dürfen wir dieses Jubiläum als eine Art von „Erntedankfest“ dieser Institution feiern. Denn am Ende mancher Abschnitte unseres Lebens erscheint es angebracht, über wichtige Zeitfenster nachzudenken
und in Betreff auf die eingebrachte Ernte Bilanz zu ziehen, um sich für zukünftige Wachstums- und Erfolgsphasen zu rüsten. Bei dem Rückblick auf die vergangenen vierzig Jahre, um den mich der jetzige Domkapellmeister freundlich ersucht hat, kann es sich hier wohl bestenfalls um einen Überblick handeln. Einige Streiflichter sollen etwas Einblick in die Gründer- und Anfangszeit der Domsingknaben geben, die ich knapp 33 Jahre lang, vom 1. November 1970 bis zur Stabübergabe an meinen Nachfolger Boris Böhmann am 12. Januar 2003, mit viel Freude leiten durfte.
Die Landschaft der Oberrheinaue und ihre
Auewälder haben seit dem 30-jährigen Krieg
bewegte Zeiten erlebt, über die wenig bekannt
ist. Allgemein wird angenommen, die Rheinaue
sei bis zur Korrektion des Flusses durch
den badischen Ingenieur Tulla unzugänglich,
versumpft, häufig überschwemmt und weitgehend
untauglich für die Landnutzung gewesen.
Deshalb hätten sich auch bis ins 19. Jahrhundert
urwaldartige Weichholz- und Eichen-
Ulmenwälder halten können, die großflächig
bei der Flusskorrektion vernichtet wurden.
Eingehende Untersuchungen der Forstlichen
Versuchsanstalt in Freiburg haben hierzu neue
Erkenntnisse gebracht, über die berichtet wird.
Die historische Landschaftsentwicklung der
deutsch-französischen Oberrheinaue zwischen
Basel und Karlsruhe und die Landschaftsentwicklung
der Oberrheinaue zwischen Karlsruhe
und Mainz sind an zahlreichen Rheinabschnitten
untersucht.