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(1974)
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(1975)
Schaufenster-Kumedi
(2022)
Die historische Villinger Fasnet steht für weit mehr als zwei Tage im Jahr Ausgelassenheit. Sie ist vielmehr eine Lebenseinstellung und in weiten Teilen Spiegel der Gesellschaft und aktuellen Stimmungslage in der Bevölkerung. Betrachtet
man die Karnevalshochburgen in Mainz und Köln, sind die stark politisch geprägten Umzugswägen Ausdruck des Gesamtdeutschen Gemütszustandes. Auch in Villingen schafft die Katzenmusik in jedem Jahr aufs Neue einen Einblick in
die Themen der Zeit. Aber auch die Mitglieder und Freunde der Historischen Narrozunft Villingen bringen durch ihr Auftreten und Handeln ihre Meinung und Haltung zum Ausdruck, wenngleich nicht ganz so subtil wie die karnevalistisch geprägten Vereine. Schon Ende 2020 zeichnete sich ab, dass das Coronavirus Auswirkungen auf die Fasnet im Land und somit auch in Villingen haben wird. Was 2020 mit einem Wimpernschlag Vorsprung noch gelang, fiel 2021 der Pandemie zum Opfer: Den Verantwortlichen der Zuggesellschaft VS blieb keine andere Wahl als die organisierte Straßenfasnet abzusagen. Die spannende Frage ist, wie die Menschen im Städtle damit umgegangen sind, und war das wirklich ein Einzelfall in der Geschichte der Stadt und der historischen Villinger Fasnet?
Scheffheu - ein Tannenwunder
(2022)
Nein, mit der Flößerei hat es auf der Wutach nicht mehr geklappt, wie uns nicht zuletzt in Heinrich Hansjakobs Theodor, der Seifensieder bestätigt wird: Die Wolfacher Schiffergesellschaft, die den wilden Fluss für die stammweise Flößerei herzurichten versprach, ist damit 1847 kläglich gescheitert bei einem Gesamtschaden von 200.000 Gulden. Und auch Kaiser Wilhelms II. „strategische“ Sauschwänzlebahn, 1890 mit Tunneln und Kehren in Betrieb genommen, hat sich nicht mehr sonderlich bewähren dürfen für den Abtransport des fürstlich fürstenbergischen Stammholzes. Doch irgendwie ist das Nadelholz immer in den Sägewerken gelandet – auch vor der Erschließung mit Lkw-tauglichen Forstwegen. Mit langschäftigem Nadelholz lässt sich Geld verdienen in der Waldwirtschaft.
Den Bau des Ludwigsburger Schlosses verbinden die wenigsten mit der Arbeit
von Sträflingen. Aber bereits im Jahr 1705, ein Jahr nach der Grundsteinlegung des
Schlosses, waren Gefangene in Ludwigsburg dabei, die Fundamente für den Fürstenbau mit Erde auszufüllen und zu planieren.
Der Einsatz von Sträflingen für öffentliche Arbeiten, also beim Bau von Straßen
und Kanälen, von Palästen und Schlössern, war aber keine Erfindung der Herzöge
von Württemberg. Die Wurzeln reichen vielmehr 2000 Jahre weit zurück in die Vergangenheit, in das römische Weltreich rund um das Mittelmeer. Von dort stammt
die lateinische Bezeichnung »opus publicum«, die wörtlich »Öffentliches Werk« oder
»Öffentliche Arbeiten« bedeutet.
Durch Vermittlung von OKR i.R. Gerhard Vicktor konnte der Landeskirchlichen Bibliothek durch Dr. Klaus Hommel aus Heidelberg eine wertvolle Bibelausgabe als Geschenk übergeben werden, nämlich eine Bibel des Frankfurter Verlegers Balthasar Christoph Wust (des Älteren) aus dem Jahre 1665. Nach Angaben des Titelblattes handelt es sich aber um eine Wittenberger Bibelausgabe, denn ihr wurde ein Vorwort von 1660 vorangestellt, das die Wittenberger Theologen für eine in Wittenberg im Oktavformat 1661 gedruckte Bibelausgabe verfasst hatten. Woher kam diese Verbindung des Frankfurter Verlegers nach Wittenberg? Balthasar Christoph Wust wurde 1630 als Sohn des Wittenberger Buchhändlers Christian Wust geboren. 1554 heiratete er die Tochter des Frankfurter Buchdruckers Kaspar Rödel; 1656 übernahm er dessen Druckerei. Um seinen Betrieb vor dem Konkurs zu retten, ging er 1668 eine Verlagsgemeinschaft mit Johann David Zunner ein. 1680 beschäftigte er immerhin 24 Setzer und Drucker, stand aber 1684 abermals vor einem Bankrott. Wust starb im Jahre 1704.
Von Anfang an nutzte der NS-Staat die längst vorhandenen Vorurteile großer Teile der deutschen
Bevölkerung gegen Homosexuelle aus. Die Nazis erreichten mit ihrer Propaganda gegen
gleichgeschlechtliche Beziehungen, dass Homosexuelle nunmehr als „Abschaum" angesehen
wurden.
Die Hauptgründe der Verfolgung homosexueller Männer durch das NS-Regime lagen in der
Überhöhung des Gedankens der Volksgemeinschaft und in der Rassenideologie der Nazis. Für
sie waren die „Arier" eine überlegene Rasse. Andere galten als minderwertig, als „Untermenschen".
Wichtig war es, die Reinheit der eigenen Rasse durch sogenannte „Rassenhygiene" zu
erhalten. Das war der Grund für die Vernichtung der Juden, der Sinti und Roma sowie der
Behinderten. Auch Homosexuelle waren laut Nazi-Ideologie eine Gefahr für die arische Rasse,
pflanzten sie sich doch nicht fort, nahmen somit nicht an der Vermehrung der arischen „Herrenrasse"
teil und waren daher „bevölkerungspolitische Blindgänger". Hinzu kam, dass die
Nazis Angst vor der „Seuche" Homosexualität hatten. Sie befürchteten, einige wenige Homosexuelle
könnten viele junge Männer „verführen" und dadurch an der Vermehrung hindern.
Sie galten als „Staatsfeinde".
Schifffahrt auf dem Bodensee
(2020)
Schon Funde aus der Jungsteinzeit belegen, dass auf dem Bodensee Schifffahrt betrieben wurde. Die Römer bauten in Brigantium (Bregenz) einen Hafen und stationierten dort ihre Bodenseeflotte. Im frühen Mittelalter reisten Wandermönche wie Kolumban und Gallus oder Bischöfe wie Gebhard II. von Bregenz per Schiff von einem Ende des Sees zum anderen. Neben Personen transportierten die Schiffer vor allem Wein und Getreide sowie Waren aller Art von einem Ufer zum anderen. Während Kaiser Friedrich Barbarossa 1158 auf dem Reichstag von Roncaglia mit dem Wasserregal die Schifffahrt auf Flüssen zum königlichen Recht erklärte und damit für die Nutzung der Flüsse Abgaben einhob, bestätigte er 1179 den Schiffern auf dem Bodensee ihr hergebrachtes Recht, sich auf dem See frei zu bewegen. In den kommenden Jahrzehnten beanspruchten aber lokale Herren dieses Recht für sich. Herrscherfamilien wie die Staufer, die Grafen von Montfort oder Pfullendorf sowie Klöster wie St. Gallen und Salem und Reichsstädte legten immer öfter fest, wer das Privileg hatte, in ihrem Herrschaftsgebiet Waren zu befördern, um so Abgaben zu generieren. Jeder Landesherr legte fest, wer im eigenen Herrschaftsgebiet Waren anlanden bzw. übernehmen durfte und welche Bestimmungen zum Schutz der eigenen Wirtschaft galten. So überließ Herzog Philipp von Schwaben um 1206 dem Konstanzer Bischof Diethelm die freie Schifffahrt.
Die Schiffmühlen gehören mit den Brücken- und Ufermühlen zu den Flussmühlen. Die Schiffmühlen sind im weiteren Bodenseeraum wenig bekannt, weshalb sie im
Blick auf den Alpen- und Hochrhein für die Zeitspanne vom 15. bis 19. Jahrhundert
vorgestellt werden. Es gab auf dem Alpenrhein etwa 20 Vertreter und auf dem Hochrhein 8 - möglicherweise noch mehr. Grundsätzlich kann man sich verschiedene Typen vorstellen, doch gelangten auf den erwähnten Flussstrecken nur zweischiffige Anlagen mit einem oder zwei Wasserrädern zum Einsatz. Ihre Zahl war gegenüber jener
der Landmühlen sehr bescheiden, was auf bestimmte Nachteile zurückzuführen ist. Die
letzten Schiffmühlen gingen um 1900 ein.
„Du bist die Erfüllung meiner Träume. Ich liebe dich. Ich könnte es aber jederzeit auch bleiben lassen. Also liebe ich dich in voller Freiheit!“ – Wäre das nicht eine befremdliche Liebeserklärung? – „I can’t stop lovin’ you.“ – Würde man dem Evergreen nicht eher vertrauen? Wäre das andere nicht sogar unheimlich? – Denn nur einem Teufel steht die volle Bandbreite aller Optionen offen. Je nach Laune kann er dann und wann auch als Engel erscheinen. Ein Engel kann immer nur Engel sein. – Wenn Ferdinand, wie Luise hofft, ihrer Unfreiheit, ja: Unfreiheit, vertraut hätte und nicht dem diktierten Brief, dann hätte „Kabale und Liebe“ nicht tödlich zu enden brauchen. Dann hätte er gewusst, dass seine Luise so etwas überhaupt nicht kann, dass sie gar nicht die Freiheit hat, ihn derart schmählich zu verraten und zu betrügen.
Obwohl Andreas Morgenstern erstmals das Thema „Kriegsende und Neubeginn“ 1918/19 in Schiltach behandelt, mit neuen
Quellen zur Existenz eines „Arbeiter- und Volksrats“, soll die Darstellung hier hinterfragt werden. Sie, die sich als „beispielhafter Blick“ in die badische „Provinz“ versteht, wartet nicht nur mit überraschenden Thesen zur Kriegswahrnehmung und zur Tätigkeit des „Volksrats“ auf, sondern zieht auch eine „Bilanz“, die äußerst pessimistisch erscheint: Dass in dem
2000-Einwohner-Städtchen „die Fundamente der Demokratie sich […] brüchig gestalteten“; dass „die Zahl ihrer aktiven Unterstützer hier wie anderswo gering (war)“; dass „Gleichgültigkeit bis hin zur Ablehnung bei einem bedeutenden Teil der
Bevölkerung gedeihen (konnte)“. Diese Aussagen erinnern an den Slogan der „Republik ohne Republikaner“, wofür Schiltach
nun offenbar ein „Beispiel“ sein soll.
Für den Hohenheimer Forstwissenschaftler Wilhelm Heinrich
von Gwinner (1801-1866) gehörte es zur Praxis, mit seinen Studenten auf Exkursion zu gehen. Dabei fertigten die „Forstkandidaten" Protokolle an, die publiziert wurden, wie die einer Exkursion in den nördlichen und mittleren Schwarzwald im Jahr 1832,
bei der sie auch die Flößerei beobachteten. [1] 1838 ging eine „neuere forstliche Reise" nach Oberschwaben, in den Bregenzer Wald
und Konstanz, wo die Gruppe am 24. Juni das Dampfboot „Helvetia" nach Schaffhausen bestieg und sich von einem mitreisenden Holzhändler berichten ließ:[2]