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Johann von Manderscheid, der von 1569 bis zu seinem Tod Erweiter vnd Bestettigter Bischof{ zu Straßburg und Landgraf im unteren Elsass war, ist am 2. Mai 1592 in Zabern gestorben. In der Korrespondenz des Bischofs und seiner weltlichen Räte mit Vnserm Ambtrnann zu Marckoltzheim vnd lieben getrewen Jacoben Hüffell wird anlässlich der am 28. Februar 1578 erwogenen Aufnahme eines Juden in vnserm fleckhen Marckoltzheim bemerkt, dass ohne das aller nechst dabei Juden geseßen seien. Gemeint sind die im bischöflichen Teil des zwei Kilometer nördlich von Marckolsheim gelegenen Dorfes Mackenheim ansässigen Juden, von denen zweifellos schon früher die Rede gewesen wäre, wenn sie bereits zu Lebzeiten des 1568 verstorbenen Bischofs Erasmus von Limburg dort gewohnt hätten. In Marckolsheim selbst, wo jüdische Schützlinge des Bischofs Berchtold von Bucheck im Pestjahr 1349 denselben Verfolgungen ausgesetzt waren wie ihre theils flüchtigen, theils mit gewalt vertriebenen, theils auch hingerichteten Glaubensgenossen in Schlettstadt, scheinen von 1350 bis 1577 keine
Juden mehr gewohnt zu haben.
Die bürgerlichen Kollegien der Stadt Ludwigsburg beschlossen in ihrer Sitzung
am 15. Mai 1907 einstimmig, »dem Herrn Oberbaurat von Sehaal in Stuttgart in
Anerkennung seiner Verdienste um das Wohl der Stadt durch die Förderung von
Verkehrswegen und Beseitigung der Überschwemmungsgefahr für die Stadt das
Ehrenbürgerrecht der Stadt Ludwigsburg zu verleihen«. Die beiden Werke, an
deren Zustandekommen der neue Ehrenbürger einen hervorragenden Anteil
hatte, waren die Hochberger Neckarbrücke, eingeweiht 1903, und die Tälesbachkorrektion in Ludwigsburg, ausgeführt in den Jahren 1904 bis 1908.
Friedrich Wilhelm von Sehaal ist heute weitgehend unbekannt. Im Folgenden
wird versucht, anhand von archivalischen Aufzeichnungen und Zeitungsberichten
dem Lebensweg dieses Mannes nachzugehen, den die »Deutsche Bauzeitung«
1909 als einen der »besten technischen Beamten Württembergs« bezeichnete.
Im Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg lassen sich jüdische Ansiedlungen schon im 13. Jahrhundert nachweisen. In den folgenden Jahrhunderten kam es aber immer wieder zu Verfolgungen und Vertreibungen, oft ausgelöst durch völlig unhaltbare Beschuldigungen, die Juden seien Hostienschänder, Ritualmörder und Brunnenvergifter. Zunehmend wurden sie in ihren Rechten beschränkt und aus dem Wirtschaftsleben verdrängt. Die christlichen Handwerker schlossen sich in Zünften zusammen und verweigerten Juden die Aufnahme, die Zunftzugehörigkeit war aber Voraussetzung für die Ausübung eines Handwerks. Landbesitz und der Besuch einer Universität waren Angehörigen der israelitischen Religionsgemeinschaft verboten. Zum Lebensunterhalt blieben nur Geldverleih und Handel. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Juden dann aus Städten und Herrschaften ausgewiesen. Im Herzogtum Württemberg war diese »Ausschließung« in der Regimentsordnung von 1498 festgelegt worden und blieb mehr als dreihundert Jahre gültig. Ausnahmen bildeten jüdische Geldgeber, die als Hoffaktoren im Dienste des Herzogs standen. Sie durften wie der bekannte Joseph Süß Oppenheimer in den Residenzstädten Stuttgart und Ludwigsburg wohnen.
Naturpark Südschwarzwald
(2000)
Nach den Ausführungen in der baden-württembergischen Naturschutzgesetzgebung handelt es sich bei einem Naturpark in erster Linie um ein großräumiges Gebiet, das als vorbildliche Erholungslandschaft entwickelt und gepflegt werden soll. Dieses Gebiet sollte sich überwiegend durch seine Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft auszeichnen. Im Naturpark Südschwarzwald stehen daneben, und dies ist eine völlig neue Variante der Auslegung des ursprünglichen Naturparkgedankens, vor allem die Bemühungen um die nachhaltige und naturverträgliche Entwicklung des ländlichen Raumes im Vordergrund. In dieser Absicht wurde am ersten Februar 1999 in Titisee der Trägerverein des mit knapp 322 000 Hektar größten deutschen Naturparks, der Naturpark Südschwarzwald e. V. gegründet. Der Naturpark Südschwarzwald wurde damit von den fünf Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut-Tiengen, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Stadtkreis Freiburg sowie von rund 100 Städten und Gemeinden, Verbänden und Vereinen, Wirtschaftsbetrieben und Privatpersonen aus der Taufe gehoben.
Zwanzig Jahre ist es inzwischen her, dass mit dem Abzug der kanadischen Streitkräfte aus Lahr auch das Ende von Lahr als Garnisonsstadt kam. Dies war Anlass, im Frühjahr 2013 in der Villa Jamm im Stadtpark, dem Museum der Stadt Lahr, eine Ausstellung mit zahlreichen Fotos aus den Jahren 1967 bis 1993 zu zeigen. Im Frühsommer wurde die Ausstellung im Rahmen des Freundschaftsfluges der Lahrer Delegation in die Partnerstadt Belleville dort digital gezeigt. Zudem ist geplant, sie auch im kanadischen Verteidigungsministerium in Ottawa zu präsentieren. Eine Auswahl der nahezu 200 Bilder der Ausstellung wirft ein Streiflicht auf die Zeit der Kanadier in Lahr von 1967 bis 1994, als im Mai die Abschiedsparade stattfand. Die Fotografien stammen aus dem Stadtarchiv, aber auch aus Privatbesitz.
Es gäbe manche inhaltliche oder biographische Rechtfertigung dafür, sich dem Werk von Uta Ohndorf Rösiger über Hans Thomas „Rätseldrachen“ zu nähern, über das spielende Kind im aufgesperrten Drachenmaul. Alle Versuche wären aber nicht so überzeugend wie die völlig unwissenschaftliche Methode des Märchens, nämlich des an unvermuteter Stelle aufgefundenen „Schlüssels“, mit dessen Hilfe etwas Rätselhaftes sich plötzlich erschließen kann. Die Welt des Märchens ist für Uta Ohndorf Rösiger so wichtig, daß sie unmöglich etwas gegen eine Märchenmethode haben kann. Märchen sind für sie nicht eine feenhaft schöne Gegenwelt, sondern eine tiefgründig verschlüsselte Form der Auseinandersetzung mit der Rätselhaftigkeit oder auch mit der Härte des Daseins. So wie z. B. der Tiefenpsychologe und Theologe Eugen Drewermann nachdenkliche Bücher über Märchen schreibt, um damit zur Bewältigung des realen Lebens beizutragen. Es ist das Märchen als Grundmuster des Daseins, das für Uta Ohndorf Rösiger von der Kindheit an bis heute eine zentrale Rolle spielt. Natürlich
hat sie sich auch mit den orientalischen Märchen vertraut gemacht, und eine begeisternde Entdeckung für sie war die Hörspielfassung von Tolkiens Hobbits-Märchen in mehr als 30 grandiosen Fortsetzungen, wo die Hobbits z. B. einmal auf ihrer abenteuerlichen Fahrt in einer finsteren Höhle auf einer Wand plötzlich eine Edelsteinschrift leuchten sehen, ... und sie
können sie nicht entziffern.
In einer Zeit, in der immer deutlicher wird, was alles mit der Religion verloren geht, in der (deswegen!) ein neues Interesse an ihr erwacht, ist der „glaubensmüde" Reinhold Schneider aus „Winter in Wien" ein viel gewichtigerer Zeuge für die Überlebensfähigkeit von Religion als der katholische Dichter, der er zuvor war, und worauf ihn viele gerne festgelegt hätten. Für eine kommende Generation sah er die Chance, dass sie „dort beginnen könnte, wo bisher alle endeten: mit des großen Glaubens großer Enttäuschung." (W. 159)
Ignaz Schwinn
(2007)
Ignaz Schwinn, mein Urgroßonkel, wurde am 1. 4.1860 in Hardheim (Neckar-Odenwald-Kreis) geboren. Er erlernte den Beruf eines Drehers, kam während
seiner Wanderzeit in Norddeutschland mit dem neuen »Safety-Fahrrad« des
Engländers Starley in Berührung und erkannte sofort, dass dessen Neuentwicklung wohl das Zeitalter des Hochrades beenden werde. [1]
Die Benckiser-Familie
(2018)
Während im Teil 1 von drei Generationen der Familie die Rede war, folgt im vorliegenden Teil 2 die Beschreibung der beiden nachfolgenden Generationen. Diese übernahmen die im 18. und frühen 19. Jahrhundert gegründeten Unternehmungen der Familie, um sie von der Mitte des 19. bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein zur wirtschaftlichen Blüte zu führen. Schließlich
fielen in der letzten Generation aber auch die Entscheidungen, die Unternehmungen aufzugeben oder ihre Anteile daran zu verkaufen und so die wirtschaftliche Ära der Benckiser-Familie nach fast 200 Jahren zu beenden.
Am 1. September 1939 begann mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen der Zweite Weltkrieg. Etwa 5 Jahre und 6 Monate sollten in Westeuropa bis zur Kapitulation des Deutschen Reichs und dem Ende der Kampfhandlungen am 8. Mai 1945 vergehen. Das Ende begann am 6. Juni 1944 mit der »Operation Overlord« – mit der Invasion der Alliierten in der Normandie.