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Der Baarschwarzwald (vgl. BENZING 1966) wird naturräumlich definiert als die vom kontinental getönten Klima geprägte Buntsandstein-Abdachung des Oberschwarzwalds mit Meereshöhen über 800m NN, wie sie zwischen den Linien Villingen-Vöhrenbach im Norden und Bräunlingen-Neustadt im Süden grob abgegrenzt werden können. Die von Landschaft, Boden und Waldaufbau ähnlichen direkt angrenzenden Randpartien der Naturräumlichen Einheiten "Brigachhöhen" im Norden und "Urach-Breg-Riedelland im Westen" sollen hierbei in die Betrachtung miteinbezogen werden, da sie die derzeitige Arealgrenze des ständigen Auerwildvorkommend darstellen.
Auch Diedelsheim, der größte der heutigen Brettener Stadtteile, kann 2017 das 1250-jährige Jubiläum seiner urkundlichen Ersterwähnung begehen. Unter dem Adelsgeschlecht der Kechler von Schwandorf und später unter kurpfälzischer Landesherrschaft war die Geschichte von Diedelsheim meist eng mit jener der Stadt Bretten verbunden. Seit 1975 nach Bretten eingemeindet hat sich Diedelsheim zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt, der in baulicher Hinsicht längst mit der Kernstadt zusammengewachsen ist.
»Ich werde es immer für unsinnig halten, technisch sichere Kernkraftwerke, die kein CO2 emittieren, abzuschalten.« (Angela Merkel, Physikerin und Bundeskanzlerin vor dem SuperGAU von Fukushima 2011) Sie lässt mich einfach nicht mehr los, die Kontroverse um die Atomkraft, um die böse militärische wie um die (vermeintlich?) gute zivile Nutzung. Beim Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki war ich fünf; da wird es nicht mehr lang gedauert haben, bis ich den Gesprächen der darüber entsetzten Eltern folgen konnte. Denn das japanische Grauen war sicher ein Thema zuhause: War Little Boy nun ein legitimes Mittel zur ultimativen Beendigung des Weltkriegs oder markierte er das schlimmste aller Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung? Auch die Fotos der ausradierten Städte wird man mir schon bald nicht mehr vorenthalten haben, ebenso wie jene von den gewaltigen Blumenkohlpilzen über den zuvor zwangsevakuierten Südseeatollen. Was Kriege anrichten können und was Trümmerlandschaften sind, davon konnte ich mir anfangs der 1950er Jahre auf dem Schulweg zwischen dem Freiburger Lorettoberg (dem Schülerheim) und Freiburg-Herdern, (dem Keplergymnasium) noch selbst ein Bild machen.
Der Athletensportclub „Germania" wurde wahrscheinlich am 8. August
1911 gegründet. Wie ein Brief an die Stadt Zell mit den eingereichten Statuten beweist, muss dies wohl der Gründungstag des Zeller Ringervereins
sein. Unterschrieben haben diesen Brief Albert Eisele, der 2. Vorsitzende des
Vereins, Schriftführer Erich Ressel. Erster Vorsitzender war Lorenz Echtle.
Das erste große Ereignis des Vereins „Germania" war das IX. Gaufest des
Breisgaus des Deutschen Athleten-Verbandes, welches vom 13.-15. Juli
1912 in Zell a.H. abgehalten wurde.
Das Fest begann am Samstagabend, dem 13. Juli, mit einem großen
Empfang der auswärtigen Teilnehmer. Es folgte anschließend die Kampfrichtersitzung mit Festbankett im "Badischen Hof".
In der Goldgrubengasse bin ich geboren und aufgewachsen. Damals war die Gasse nicht - wie heute - gepflastert. Der Belag war eine einfache Sanddecke, und bei jedem Regenschauer bildeten sich Drecklachen (Wasserpfützen), in denen wir barfuß herumstampften. Bei Trockenheit konnten wir die Zeit mit „Kigelespiel“ = Murmeln vertreiben. Wollten wir aber die Habergeiß (Tanzknopf) pfitzen, gingen wir auf den Gehweg der Niederen Straße, der hatte schon einen glatten Belag.
Arthur Schopenhauer
(2011)
Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig als Sohn von Heinrich
Floris Schopenhauer (1747-1805) und Johanna Henriette Trosiener (1766-1838) geboren. Zehn Jahre später kam seine Schwester Louise Adelaide Lavinia (1797-1849), genannt Adele, zur Welt. Im selben Jahr 1797 schickte der Vater Arthur nach Le Havre, wo
er zwei Jahre lang Französisch lernen musste. In einem B rief bittet der Vater Arthur, brav
das Einmaleins in französischer Sprache zu lernen, und die Mutter schrieb ihm am 8.
April 1799: »Mache nur jetzt noch guten Gebrauch von der Zeit, denn, wie ich Dir schon
in meinem letzten Brief schrieb, Du wirst nicht mehr lange in Frankreich seyn. Dein Vater erlaubt Dir die eilfenbeinerne Flöte für einen Louisd’or zu kauffen; ich hoffe daß Du
einsiehst wie gut er gegen Dich ist, er bittet sich dagegen aus, daß Du Dir daß einmaleins
recht angelegen seyn läßt. Das ist nun wohl das Wenigste was Du thun kannst, um ihm
auch zu zeigen wie gerne Du alles thust was erwünscht.«
Arthur Bernhard
(2003)
Wenige Tage nach der Eröffnung der Neckargemünder Ausstellung „Heidelberg-Karlsruhe: Zentren der Kunst im 19. Jahrhundert" mit Werken von Carl Friedrich Fohr, Carl Rottmann, Ernst Fries, Johann Wilhelm Schirmer, Hans Thoma und
Wilhelm Trübner (19. Oktober 2003 - 18. Januar 2004) wurde in Wieblingen der Nachlass von Arthur Bernhard – Schüler und Freund von Hans Thoma – versteigert.
Von 2003 bis 2008 wurden im Weidegebiet der Alpe Einödsberg südlich von Oberstdorf Spinnen mit Bodenfallen erfasst. Ziel der Untersuchung war die Spinnen-Taxozönose der vorherrschenden Vegetationseinheit Borstgrasrasen zu erfassen und im Vergleich mit anderen im Gebiet auftretenden Offenlandgesellschaften (Lägerfluren, Milchkrautweiden, Fettweiden, alpine Kalkrasen) sowie Grünerlengebüschen und Fichtenwäldern zu charakterisieren. Von besonderem Interesse war die Beurteilung der Entwicklung der durch die vorausgehende intensive Schafbeweidung geprägten Spinnenfauna im Lauf der seit 2001 durchgeführten extensiven Beweidung mit Jungrindern. Dazu wurden auch nahe gelegene, seit längerem unbeweidete Referenzstandorte vergleichbarer Lage in den Allgäuer Alpen besammelt. Die Spinnenfauna der Alpe Einödsberg erscheint artenreich. Insgesamt wurden 158 Arten nachgewiesen, darunter zahlreiche bisher nur selten
gesammelte und gefährdete Arten. Zwischen 11 und 36 Arten wurden während einer Vegetationsperiode an einzelnen Standorten gefangen. Am artenreichsten waren die tief gelegenen Kalkrasen mit Latschen, die langjährig unbeweideten, gleichzeitig thermisch begünstigten Standorte, aber auch einige der am stärksten durch Schafbeweidung veränderten Gratstandorte. Typisch für alpine Gebiete ist die hohe Frühjahrsaktivität, die aber im Gebiet durch enorm hohe Fangzahlen der Männchen von vier Wolfspinnenarten (Alopecosa pulverulenta, Pardosa amentata, P. oreophila, P. riparia) extrem ausgeprägt war. Die extreme Dominanz dieser Arten kann wohl auf die langjährige intensive Schafbeweidung zurück geführt werden, hat aber erstaunlicherweise nicht zu einem erkennbaren Rückgang der Artenvielfalt, weder an einzelnen stark veränderten Standorten noch im gesamten beweideten Gebiet, geführt. Entsprechend hat auch die seit 2001 deutlich
extensivierte Beweidung zu keiner eindeutigen Veränderung der Artenvielfalt und Diversität der Spinnen im Untersuchungszeitraum geführt. Beobachtungen an einzelnen Standorten lassen dennoch vermuten, dass sich über längere Zeit die Dominanzverhältnisse ändern werden und weitere alpine Arten (wieder) einwandern können. So sind Effekte der Beweidung auf zwei Lycosiden-Arten erkennbar: die Charakterart subalpiner Almwiesen Pardosa riparia nahm ebenso wie die alpine Pardosa oreophila insgesamt zu, am stärksten unter Beweidung am Grat. Die kontrollierte Beweidung stellt ein geeignetes Mittel dar, eine zunehmende Verbuschung durch Grünerlen zu verhindern und ein Mosaik verschiedener Vegetationstypen, Störungsintensitäten und Kleinsthabitate als Grundlage einer hohen Artenvielfalt zu erhalten.
Artenschutz im Südwesten
(2021)
Da saust man also mit Tempo 100 dem Schwarzwaldrand entlang über die L 181,
als die Beifahrerin zwischen Tannheim und Wolterdingen aus den Augenwinkeln
heraus überm rechten Fahrbahnrand urplötzlich einen – ja was denn, doch nicht
etwa einen Luchs bemerkt? Kehrtwende am nächsten Ortseingang und nichts wie
zurück: Den will man sich ja wohl nicht entgehen lassen, wenn es denn wirklich
einer gewesen sein sollte! Wo doch der scheuen Großkatze mit den Pinselohren
gefühlt seit ewigen Zeiten das besondere Augenmerk des Fahrzeuglenkers gilt,
spätestens seit Gründung der Luchs-Initiative Baden-Württemberg. Damals,
anno 1986, im Jahr des Kernkraftunfalls im ukrainischen Tschernobyl, als auch
hierzulande alles verstrahlt und Wildbret für den menschlichen Verzehr nicht
mehr geeignet war. Und als deshalb mit einem Mal auch die natürlichen Regulatoren von Rot-, Reh- und Gamswild (deren Fressfeinde und der Winter) wieder
gefragt zu sein schienen. Als Leiter des staatlichen Forstamts Villingen-Schwenningen hatte auch ich ein Nachlassen der jägerischen Bemühungen befürchtet –
und damit zunehmenden Wildverbiss im Wald. Als Naturschutzvertreter im
Jagdbeirat hatte ich daher der Freiburger oberen Jagdbehörde vorgeschlagen,
nach Schweizer Vorbild den Luchs wieder einzubürgern. Wovon dann sogar das
Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL Wind bekommen und darüber berichtet
hatte unter der Überschrift „Appetit verdorben – Seit Tschernobyl wird kaum
noch Wildbret gegessen. Folge: Es wird weniger gejagt, Waldschäden durch
Wildverbiss nehmen zu.“
Das Symposium "Artbegriff versus Evolutionstheorie” ist die erste Veranstaltung des AKEF (Arbeitkreis Evolutionsforschung). Der AKEF wurde am 16.7.1990 im Hessischen Landesmuseum Darmstadt gegründet. Der Arbeitskreis versteht sich interdisziplinär und interinstitutionell, vor allem aber informell. Seine Arbeit baut unter anderem auf Ergebnissen des Arbeitskreises Konstruktionsmorphologie am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Tübingen und der Frankfurter Arbeitsgruppe Kritische Evolutionstheorie auf. Ziele des AKEF liegen zum einen im Aufzeigen von und in
der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Problemen, die sich im Umgang mit bestehenden Evolutionstheorien ergeben, zum anderen in der Erarbeitung von Rekonstruktionsmöglichkeiten biologischer Abläufe auf der Grundlage konstruktionsmorphologischer Arbeitsmethoden. Im Laufe vieler Diskussionsrunden kristallisierte sich der Wunsch heraus, konkrete Themen im Rahmen von eintägigen Symposien aufzugreifen, bei denen weniger der Vortrag als mehr die Diskussion im Vordergrund stehen sollte. Die erste Veranstaltung konnte nur stattfinden, weil uns die Räumlichkeiten des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) zur Verfügung gestellt wurden. Auch die Publikation des vorliegenden Carolinea-Beiheftes wäre ohne die Finanzierung durch das SMNK nicht möglich gewesen. Hierfür möchten wir dem Direktor des Museums, Prof. Dr. Siegfried Rietschel, herzlich danken. Der Titel des Symposiums ’’Artbegriff versus Evolutionstheorie” impliziert Widersprüchliches zu einem Thema, das insbesondere in den Biowissenschaften als weitgehend geklärt gilt: der Biospeziesbegriff als Grundlage der Evolutionsforschung. Daß dem nicht so ist, zeigen die oft heftigen Kontroversen um den Artbegriff in den verschiedenen biologisch-paläontologischen Disziplinen. Deshalb haben wir uns dazu
entschlossen, den Umgang mit dem Biospezieskonzept unter praktischen und theoretischen Aspekten zu diskutieren und die Auseinandersetzung um den Artbegriff, welche auf dem Symposium ausgetragen wurde, in all ihren Widersprüchen zu dokumentieren. Das vorliegende Beiheft spiegelt Positionen wider, die sich im Laufe des Symposiums herauskristallisierten. Daher wählten wir bewußt eine offene Form der Darstellung der Inhalte, mit dem Ziel, die oft grundsätzlichen Widersprüche, aber auch die Übereinstimmungen in den Argumentationsgebäuden der verschiedenen Autoren zu vermitteln.