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In großen Zügen ist der Gang der alemannischen Besiedlung der Nordostschweiz
aus der bereits bestehenden Literatur bekannt. Wenn daher versucht
werden soll, im Folgenden diesen Vorgang nochmals zu schildern, hat
dies verschiedene Gründe.
Zusammen mit der Verarbeitung der vorhandenen Literatur möchten wir
von der geographischen Seite her und unter Berücksichtigung der geographischen
Faktoren zur Lösung der zahlreichen Probleme beitragen, die sich in
einer alten Kulturlandschaft ergeben. Das Studium der Entwicklung der
Kulturfandschaft ist eine der vornehmsten Aufgaben der Geographie. Sie hat
sich dabei auf die Ergebnisse zahlreicher Spezialgebiete zu stützen, die sehr
oft unsicher sind und sich noch häufiger widersprechen. Gleichzeitig wird eine Übersicht über den heutigen Stand der Kenntnisse möglich sein. Andererseits
sind wir uns bewußt, daß auch unsere Darlegungen nicht vollständig sein
können und wohl auch in einzelnen Punkten Widerspruch finden werden.
Wenn aber dadurch die Problematik des alemannischen Siedlungsvorganges
neu ins Blickfeld gerückt wird oder gar Nachbarwissenschaften angeregt
werden, die Verhältnisse genauer abzuklären, ist bereits viel gewonnen.
218 Arten der Campopleginae werden aus Baden
nachgewiesen. Das entspricht etwa 46,2 % des
deutschen Faunenbestandes. Sechs Arten sind für
Deutschland neu oder fehlen im Verzeichnis der Ichneumoniden Deutschlands (Horstmann 2001): Bathyplectes clypearis (Horstmann, 1974), Campoletis
incisa (Bridgman, 1883), Campoplex nigrifemur (Szépligeti, 1916), Casinaria trochanterator Aubert, 1960,
Diadegma crassiseta (Thomson, 1887), Dolophron nemorati Horstmann, 1978. Sieben weitere Arten wurden
erst nach 2000 beschrieben und/oder in Deutschland
aufgefunden. Sie fehlen daher ebenfalls bei Horstmann
(2001): Campoplex restrictor Aubert, 1960, Dusona signator (Brauns, 1895), Enytus appositor Aubert 1970,
Enytus rufoapicalis Horstmann, 2004, Phobocampe
brumatae Horstmann, 2009, Phobocampe quercus
Horstmann, 2008, Tranosema variabile Horstmann,
2008. Für 29 Arten konnten durch Zucht neue Wirte
festgestellt oder aus der Literatur bekannte Wirtsangaben bestätigt werden.
Aus der Unterfamilie der Ichneumoninae werden 349
Arten aus Baden nachgewiesen. Neun Arten sind für
Deutschland neu: Fünf Arten der Alomyini: Dicaelotus montanus (de Stefani, 1885), Dicaelotus orbitalis
Thomson, 1891, Epitomus proximus Perkins, 1953,
Heterischnus bicolorator Aubert, 1965, Heterischnus
coxatorThomson, 1891 und vier Arten der Ichneumonini: Crypteffigies tenuicinctus (Schmiedeknecht,
1928), Diphyus longigena (Thomson, 1888), Origichneumon calcatorius (Thunberg, 1822), Stenobarichneumon basalis (Perkins, 1960). Vier Arten fehlen
im Verzeichnis der Ichneumonidae von Horstmann
(2001a): Zwei Arten der Alomyini: Dicaelotus punctiventris Thomson, 1891, Dicaelotus pusillator G r a -
venhorst, 1807 und je eine Art der Heresiarchini:
Coelichneumon erythromerus (Rudow, 1888) und der
Platylabini: Platylabus borealis Holmgren. 1871. Drei
ursprünglich in der Gattung Phaeogenes beschriebene Arten wurden neu kombiniert: Mevesia alternans
(Wesmael, 1845), Tycherus amaenus (Wesmael,
1845) und Tycherus impiger (Wesmael, 1845). Von 23
Arten der Ichneumoninae konnten durch Zucht Wirte
festgestellt oder bestätigt werden.
Es werden 200 weitere Ichneumoniden-Arten aus Baden nachgewiesen. Die Gesamtartenzahl erhöht sich
dadurch auf 1813, was etwa 52,4 % des aus Deutschland bekannten Artenbestandes entspricht (vgl. Tab. 1).
Neu für Deutschland sind sechs Arten: Adelognathus
pilosus Thomson, 1888 (Adelognathinae), Cratocryptus
subpetiolatus (Gravenhorst, 1829) (Cryptinae, Hemigasterini), Dicaelotus pudibundus Wesmael, 1845
(Ichneumoninae, Phaeogenini), Phytodietus femoralis
Holmgren, 1860 (Tryphoninae, Phytodietini), Isadelphus minutus Horstmann, 2009 sowie Isadelphus tuberculatus Horstmann, 2009 (Cryptinae, Phygadeuontini) aus Württemberg. Einige Fehler in unseren früheren
Arbeiten werden korrigiert, Ergänzungen werden eingefügt, und die Nomenklatur wird auf den aktuellen
Stand gebracht.
Aus der Unterfamilie der Cryptinae werden 275 Arten aus Baden nachgewiesen. Das entspricht etwa 42,5 % des deutschen Faunenbestandes. Sechs Arten sind für Deutschland neu: drei Arten der Cryptini: Aritranis explorator (TSCHEK, 1871), Hoplocryptus besseianus (SEYRIG, 1926), H. centricolor (AUBERT, 1964) und drei Arten der Gelini: Charitopes leucobasis TOWNES, 1983, Medophron recurvus (THOMSON, 1884), Phygadeuon exannulatus STROBL, 1904. Neun Arten fehlen im Verzeichnis der Ichneumoniden Deutschlands (HORSTMANN 2001a). Dies betrifft drei Arten der Cryptini: Aritranis
occisor (GRAVENHORST, 1829), Gambrus ornatus (GRAVENHORST, 1829), Mesostenus sp. (= notatus auct. nec
GRAVENHORST, 1829), eine Art der Hemigasterini: Schenkia exigua (HABERMEHL, 1909) und fünf Arten der Gelini: Eudelus scabriculus (THOMSON, 1884), Phygadeuon fraternae HORSTMANN, 2001, P. laevipleuris HORSTMANN, 2001, P. unidentatus HORSTMANN, 2001, Thaumatogelis innoxius SCHWARZ, 2001. Von 30 Arten der Cryptinae konnten durch Zucht Wirte festgestellt oder bestätigt werden.
Aus den Unterfamilien der Anomaloninae, Banchinae (Tribus Atrophini und Glyptini), Cremastinae und Diplazontinae werden 147 Arten aus Baden nachgewiesen. Das entspricht etwa 50 % des deutschen Faunenbestandes. Fünf Arten sind für Deutschland neu oder fehlen im Verzeichnis der Ichneumoniden Deutschlands (HORSTMANN 2001a): Agrypon minutum (BRIDGMAN & FITCH, 1884) (Anomaloninae); Lissonota distincta BRIDGMAN, 1889 und Lissonota nigra BRISCHKE, 1880 (Banchinae, Atrophini); Diplazon bachmaieri DILLER, 1986 und Sussaba nova species (Diplazontinae). Sussaba nova species wird demnächst durch S. KLOPFSTEIN, Naturhistorisches Museum Bern, beschrieben werden. Durch Zucht konnten
Wirte von 24 Arten ermittelt oder bestätigt werden.
Zehn Unterfamilien der Ichneumoniden werden bearbeitet: Agriotypinae, Diacritinae, Metopiinae, Microleptinae, Orthopelmatinae, Oxytorinae, Paxylommatinae, Phrudinae, Stilbopinae und Tersilochinae. 114 Arten werden aus Baden nachgewiesen. Das entspricht etwa 52 % des deutschen Faunenbestandes. Sieben Arten sind für Deutschland neu oder fehlen im Verzeichnis der Ichneumoniden Deutschlands (Horstmann 2001): Exochus fetcheri Bridgman, 1884, Stethoncus sulcator Aubert, 1965 (Metopiinae), Astrenis brunneofacies Vikberg, 2000, Astrenis nigrifacies Vikberg, 2000, Phrudus defectus Stelfox, 1966 (Phrudinae), Allophroides platyurus (Strobl, 1904) und Phradis polonicus Horstmann, 1981 (Tersilochinae).
Die faunistische Bearbeitung der Ichneumonidae Badens wird mit den Unterfamilien der Adelognathinae und Ctenopelmatinae fortgesetzt. Aus diesen Unterfamilien werden 138 Arten aus Baden nachgewiesen. Zwei sind neu für Deutschland:
Glyptorhaestus pumilus Hinz, 1975 und Rhorus austriator Aubert, 1988 (Ctenopelmatinae, Pionini); zwei fehlen im Verzeichnis von Horstmann (2001): Anoncus referendus (Heinrich, 1953) und Barytarbes superbus Schmiedeknecht, 1914
(Ctenopelmatinae, Mesoleiini). Es werden Wirte von 13 Arten der Ctenopelmatinae mitgeteilt, die durch Zuchten festgestellt
wurden.
Zwei Arten der Cylloceriinae, 40 der Mesochorinae, 19 der Ophioninae und 66 der Orthocentrinae werden aus Baden nachgewiesen. Das entspricht etwa 36,7 % des deutschen Faunenbestandes. Neun Arten sind für Deutschland neu oder fehlen im Verzeichnis der Ichneumoniden Deutschlands (Horstmann 2001): Ophion brevicornis Morley, 1915, Ophion costatus Ratzeburg, 1848, Ophion perkinsi Brock, 1982, Eusterinx inaequalis van Rossem, 1981, Neurateles compressus (Thomson, 1897), Neurateles falcatus (Thomson, 1897), Orthocentrus hirsutor Aubert, 1969, Stenomacrus deletus (Thomson, 1897) und Stenomacrus ungula (Thomson, 1897). Für Ophion longigena, Ophion pteridis und Ophion scutellaris konnten durch Zucht Wirte festgestellt werden. Insgesamt wurden bisher 1.616 Arten der Ichneumonidae in Baden festgestellt, das entspricht
etwa 47 % der aus Deutschland bekannten Arten (vgl. Tabelle 1).
Aus Baden werden 86 Arten der Pimplinae und 2 Arten der Pseudorhyssini (Poemeniinae) gemeldet. Dolichomitus diversicostae (Perkins) und Schizopyga flavifrons Holmgren wurden vorher erst einmal in Deutschland nachgewiesen. Durch
Zucht konnten Wirte von 20 Arten der Pimplinae (11 Ephialtini, 2 Perithoini, 7 Pimplini) ermittelt werden.