Filtern
Erscheinungsjahr
- 2016 (242) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (240)
- Englisch (1)
- Mehrsprachig (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (242) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (21)
- Eppingen (15)
- Karlsruhe (14)
- Badische Landesbibliothek (13)
- Baden (10)
- Oberrheinisches Tiefland (10)
- Zeitschrift (10)
- Freiburg im Breisgau (9)
- Schwetzingen (9)
- Villingen im Schwarzwald (9)
Was für die römische Interpretation der einheimischen Götter
in der Zeit Cäsars Geltung hatte, gewann 100 Jahre später, als
die Römer die südwestdeutschen Gebiete erobert hatten, eine
noch größere Bedeutung: In der frühen Kaiserzeit des ersten bis
dritten Jahrhunderts fand der Merkurkult im keltischen und
germanischen Kulturbereich der römerzeitlichen Bevölkerung
eine äußerst große Verbreitung. Auch in der römischen Ortenau finden wir bei Kaufleuten, Handwerkern, Soldaten und
kleinen Leuten den sehr beliebten Gott vertreten. Er stand an
Passstraßen, Wegkreuzungen, auf den Hausaltären der Häuser
und als eine der Gottheiten auf den Viergöttersteinen. Im Offenburger Museum ist er allein dreimal vertreten. Der bedeutendste von ihnen und sicher einer der schönsten weit und
breit verkörpert den Gott in einer feuervergoldeten kleinen
Silberstatuette. Vor genau 80 Jahren durch Zufall ans Tageslicht
gekommen, soll uns der Offenburger Merkur aus der Kinzig
nun auf unserer Reise durch die römerzeitliche Ortenau und
ihre damaligen Verkehrswege vor 2000 Jahren begleiten: Mit
Merkur unterwegs soll auch die Geschichte von drei Jahrhunderten Römerzeit in unserer Region erkundet werden und mit
Merkur als Schutzgott findiger Archäologen auch der spannende Weg der Forschung besonders der letzten Jahrzehnte
erschlossen werden. Dabei wird Offenburg in seiner Bedeutung
als Stadt des Merkur, des Handels, des Verkehrs und der Kultur
schon in der Römerzeit noch deutlicher vor Augen treten.
Im Jahr 1934 geboren, gehöre ich
noch nicht zu den ganz Alten, aber zu
der älteren Generation. Ich glaube daher, dass es interessant ist, über einige
Erlebnisse in meiner Kindheit und Jugendzeit zu berichten, um die heutige
und die nachfolgende Generation daran
zu erinnern, wie es damals war. Ich kann mich noch gut an meine
Kindheit und Jugendzeit und an die Zeit
während des Zweiten Weltkriegs und
unmittelbar danach erinnern. Es war
selbstverständlich, dass man damals als Junge zur Hitlerjugend ging. Wir
mussten sonntagvormittags auf dem
Marktplatz antreten. Ich stand da immer
im Konflikt, weil ich auch Ministrant war
und gleichzeitig am Altar dienen sollte.
Meine zwei älteren Brüder waren bereits im Krieg, und die schenkten mir
eine Koppel, auf dessen Verschluss
„Gott mit uns“ stand. Das hatte keiner
außer mir. Dieser Spruch stand nur auf
einer Wehrmachtskoppel. Darauf war
ich natürlich stolz. Was auf der Koppel
der Hitlerjugend stand, weiß ich nicht
mehr genau. Ich glaube „Blut und Ehre“.
Heute spricht man vielfach im Rückblick von diesem Krieg als der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, ein Zitat
des amerikanischen Historikers und Diplomaten George F. Kennan. Er meinte
damit, dass es sich bei diesem Krieg,
seinem Verlauf und seinem Ausgang,
um ein welthistorisches Desaster handelte, das in seinen Auswirkungen auf
Gesellschaft und Politik bereits den
Keim des Zweiten Weltkrieges und des
darauffolgenden Kalten Kriegs in sich
getragen hat.
Begonnen hat der Erste Weltkrieg
oder Große Krieg, wie er auch in Frankreich und England genannt wird, am 28.
Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Am 30. Juli
mobilisierte Russland seine Streitkräfte,
und am 1. August erklärte Deutschland
Russland den Krieg. Am 3. August erklärte Deutschland Frankreich den
Krieg, und mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Belgien trat Großbritannien am 4. August in den Krieg ein.
Es folgten weitere Kriegserklärungen –
am Ende waren fast 40 Staaten auf der
ganzen Welt im Kriegszustand. Gekämpft wurde in Europa, Afrika, Asien
und im Pazifikraum.
Maria Theresia ist in Österreich omnipräsent – ihre Gemälde, Statuen und Konterfeis zieren öffentliche, private und klerikale Räume. Nach wie vor haben sie und ihr „Image“ einen Platz in der Republik Österreich und seiner post-monarchischen Selbstinszenierung. Staatsgäste und politische Amtsträger posieren mit dem Bundespräsidenten vor ihrem überlebensgroßen Staatsporträt in der
Präsidentschaftskanzlei der Wiener Hofburg, wie jüngst bei dem Abschluss des iranischen Atomabkommens in Wien. Das alte Zentrum kaiserlicher und erzherzoglicher Macht mit seiner habsburgisch-dynastischen Symbolsprache legitimiert auch die moderne demokratische Republik. Die Präsenz der Monarchin aus dem 18. Jahrhundert beschränkt sich nicht auf Wien und Österreich: Auch in den Rathäusern, Gerichtssälen und Museen im südlichen Baden-Württemberg befinden sich Darstellungen der Habsburgerin. Die Häufung von Maria-Theresia-Porträts scheint sich auf den ersten Blick leicht von selbst zu erklären: Ein Großteil der Städte und Landschaften gehörte zu ihren Lebzeiten zu Vorderösterreich, die ehemalige Landesherrin war durch ihr Porträt in den Amtsgebäuden vertreten. Aufgrund ihrer langen Regierungszeit von 1740 bis 1780 wurden besonders viele Gemälde von ihr angefertigt, mal gemeinsam mit ihrem Ehemann Kaiser Franz Stephan, mal gepaart mit ihrem Sohn und Mitregenten Joseph II. 26 Jahre nach ihrem Tod wurde Vorderösterreich aufgelöst und im Wiener Kongress nicht mehr wiederbelebt, die Gemälde blieben entweder aus dekorativen Gründen hängen oder verschwanden auf Dachböden und in Kunstlager.
Linachtalsperre Vöhrenbach
(2016)
Bereits in den 1920er Jahren verwirklichte die Stadt Vöhrenbach eine Staumauer zur Erzeugung von mit Wasserkraft gewonnener Elektrizität. Es entstand eine moderne, dreizehnbogige Gewölbereihenmauer aus Eisenbeton nach nordamerikanischem Vorbild. 1969 wurde das Kraftwerk der Linachtalsperre wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt. Seit 1996 hat die Stadt Vöhrenbach die Anlage wieder in Betrieb genommen und die Renovierung der Staumauer veranlasst. Ein Unterfangen, das von Anfang an von großen Schwierigkeiten begleitet war. Ein langwieriges und aufwändiges Genehmigungsverfahren, vielfältige technische Schwierigkeiten und daraus resultierende Kostensteigerungen drohten das Projekt immer wieder zum Scheitern zu bringen. Dennoch ist es der Stadt Vöhrenbach nach elf Jahren gelungen, zusammen mit engagierten
Bürgern, die in Deutschland einmalige energietechnische Anlage wieder in Stand zu setzten und erlebbar zu machen. Die Voraussetzung dazu war ein breites bürgerschaftliches Engagement, die Beharrlichkeit von Gemeinderat und Stadtverwaltung, aber auch die Unterstützung durch die baden-württembergische Wirtschaft und Politik. Die Linachtalsperre leistet heute einen Beitrag zur sauberen Energiegewinnung und bietet darüber hinaus mitten im Schwarzwald ein Naturerlebnis und Naherholung für einen sanften Tourismus.
Das langjährige Engagement des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Schwetzingen für die Anerkennung als Weltkulturerbe fand 2012 auf der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in St. Petersburg trotz der formalen Vorläufigkeit kein gutes Ende. Der Beitrag beleuchtet die inhaltliche Positionierung, den turbulenten Verlauf mit Rücknahme und Neuantrag,
die sich wandelnden Rahmenbedingungen des Welterbeumfeldes und die umstrittene Rolle von ICOMOS, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege.
Der Artikel skizziert das Profil der Kulturstadt Schwetzingen, die ein reiches Angebot von Hochkultur bis hin zu lokal geprägter Vereinstätigkeit aufweist. Er leitet den Bezug zu Schwetzingens
Hoch-Zeit her, der Regierungszeit von Kurfürst Carl Theodor, in der die Schwetzinger Sommerresidenz die Bedeutung eines Musenhofes einnahm. Daneben erfolgt ein Ausblick auf die moderne Tourismusstadt und die damit verbundene Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für
viele Akteure und Dienstleister.
Krise oder »Renaissance«?
(2016)
Heimatbünde und Heimatvereine repräsentieren eine in Deutschland seit dem späten 19. Jahrhundert bestehende kulturelle Bewegung, die sich von Beginn an in eine staatlich-akademische und eine populäre Richtung aufteilte. Beide Ausprägungen der Heimatbewegung standen und stehen dabei kaum miteinander in Verbindung. Etwa seit 1960 befinden sich beide Ebenen in einem latenten Krisenmodus, der durch die zunehmende Stadt-Land-Diffusion und die Pluralisierung der Lebensstile bedingt ist und sich angesichts neuer konkurrierender Anbieter (Kulturämter, Geschichtswerkstätten) verfestigt hat. Der von Bayern ausgehende »dynamische Heimatbegriff« bot nach 1970 die Chance einer konzeptionellen Neuausrichtung; nun begannen die Heimatvereine, auf die Veränderungen der Nachkriegsentwicklung zu reagieren und die technische Moderne als Teil des Heimatdiskurses zu akzeptieren. Das Vereinswesen insgesamt tendiert heute zu weiterer Spezialisierung (bundesweit mehr Vereine, aber weniger Mitglieder). Auch hier zeigen sich die bekannten Muster des sozialen Wandels: Individualisierung,
»Überalterung« und nachlassendes soziales Engagement. Heimatbünde und
-vereine sollten darauf mit Angeboten reagieren, die ihre »Übersetzungsfunktion« zwischen staatlichen Kulturdienstleistern (Wissenschaft , Denkmalpflege) und interessierter Öffentlichkeit
betonen und die Belange des ländlichen Raumes stärker in den Mittelpunkt rücken.
Literarisch, aber auch in den Erinnerungen alter Menschen war Kinderarbeit ganz selbstverständlich. Aber was heißt Kinderarbeit eigentlich? Normalerweise wurde im 19. und 20. Jahrhundert
unter Kinderarbeit die berufliche Tätigkeit von schulpflichtigen Kindern unter 14 Jahren verstanden. Die Altersgruppe zwischen 14 und 16 Jahren zählte zu den jugendlichen Arbeitern.