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Welches Dasein ist dem "Sprachatlas der deutschen Schweiz"
(SDS) zum Beispiel an einer mitteldeutschen oder österreichischen Universität beschieden?
Teilen sie dort das Schicksal der Werke, deren Vorhandensein oder
Fehlen nur einmal im Jahr, nämlich beim Büchersturz, festgestellt wird? Bei
einem solchen pessimistischen Ausblick bliebe unseren Atlanten somit nur der
Trost, wenigstens in ihrer Heimatuniversität benutzt zu werden. Dieser Trost ist
dem "Vorarlberger Sprachatlas" (V ALTS) freilich nicht beschieden. Da es in
Vorarlberg keine Universität gibt, stellt sich pei diesem Unternehmen die Frage
nach der Benutzung von Sprachatlanten noch in verschärfter Form. Wer also
benutzt einen Sprachatlas? Zwei Benutzerkreise sind es wohl, die hierfür in Frage
kommen:
1. die Deutschlehrer und ihre Ausbilder, wozu ja gerade auch die Universitätslehrer
gehören.
2. die Dialektologen und die Vertreter der Nachbarwissenschaften wie etwa
Geographen oder Historiker.
Im folgenden soll auf beide Gruppen getrennt eingegangen werden, wobei der
Schwerpunkt unserer Darlegungen, gemäß dem Thema dieses Aufsatzes, bei der
ersten Gruppe liegen soll.
Der Oberrhein im Mittelalter
(1995)
Das Thema eines Schwerpunktprogramms der philosophischen Fakultät der Universität
des Saarlandes lautete vor einigen Jahren: "Grenzregionen und Interferenzräume".
Das Forschungsziel war eine nähere Untersuchung des Problemkomplexes
'Grenzen und Grenzziehung' für den Raum Saarland-Lothringen-
Luxemburg. In Analogie zu dieser Problematik sollen hier für den oberrheinischen
Raum nun folgende Fragen erörtert werden: In welchem Maße war der
Oberhein zwischen Basel und Straßburg in mittelalterlicher Zeit eine natürliche,
eine politische, eine wirtschaftliche oder eine kulturelle Grenze?
Die historische Zeit ist gekennzeichnet durch einen zunehmenden Verlust der vom Menschen unbeeinflußten Lebensräume. Insbesondere in den letzten hundert Jahren wird dies von einer bisher unbekannten Form des Verlustes an Tier- und Pflanzenarten lokal und weltweit begleitet. Diesen Trend zu stoppen ist das Anliegen vieler. Die Erhaltung und der Schutz der natürlichen Lebensräume ist dabei die Basis für ein langfristiges Hilfskonzept. Oft ist dies jedoch nicht einfach und es stellt sich die Frage, ob es wünschenswert ist, im Ausgleich für den Verlust an natürlichen Lebensräumen künstliche Biotope bereitzustellen. Die Schlagworte „Natur aus zweiter Hand“ sind wohl allen bestens bekannt.
Carolinea. – 53 (1995)
(1995)