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Herzog Eticho (Atticus, Attich, Adalrich u.a.) ist einer der wenigen namentlich bekannten Herren im Elsaß in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts, ein bedeutender Alemannenfürst vertreten in den Stammtafeln vieler später berühmter Herrschergeschlechter, belehnt vom Merovinger König mit weiten elsässischen Regionen, mit seiner Residenz in Oberehnheim. Er war verwandt mit dem Bischof Leodegar von Autun — also auch er einer der Christen als Konsequenz aus der Konversion des Frankenkönigs Chlodwig, der in der Schlacht gegen die Alemannen 496/97 seine Bekehrung zum christlichen Glauben gelobt hatte, falls der „stärkere Gott“ ihm zum Sieg verhelfe. Dies war inzwischen 1 1/2 Jahrhunderte her; es ist kaum zu vermuten, daß in dieser Zeit der Samen des Evangeliums in religiösem Lebensstil und in Humanität überall schon zur Blüte und Frucht herangereift sein konnte. Immerhin, Eticho heiratete die Nichte des oben genannten Bischofs Leodegar (der 685 als Märtyrer starb): Bethsvinda oder Berswinda (vgl. Thomas Zotz über die Etichonen im Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, Sp. 57). Eticho und Bethsvinda bekamen Kinder, 657 (oder 661 ?) ein kleines Mädchen. Aber es wurde blind geboren. Eine Strafe des Himmels? Der Herzog ließ durch Herolde kundtun, seine Frau habe ein totes Kind zur Welt gebracht; er hatte jedenfalls einen kräftigen, schönen Jungen erwartet. Und nun ein blindes Mädchen, ein Schandfleck der Familie, kein passender Nachwuchs für den „Schwertadel“. Es ist freilich doch kaum zu glauben, der enttäuschte Vater habe tatsächlich befohlen, das Mädchen zu töten. Immerhin konnte die Mutter ihre Tochter in Sicherheit bringen, erst in Scherwiler bei Schlettstadt, dann im Kloster von Baúme-les-Dames in der Franche Comté (im Doubs-Tal), wo das Mädchen gute Pflege und eine besondere schulische Bildung erfuhr.
Das Grundgebirge der Baar
(2005)
Südöstlich der Ruine Zindelstein reicht der von der Berg geschaffene Anschnitt im Grundgebirge besonders weit nach Südosten in den Bereich der Baar hinaus. Straßenböschungen und Steinbrüche. die zum Teil bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb waren, erschließen hier mehrere, verschiedenartige Gesteinseinheiten.
Durch Eingriffe in den Wasserhaushalt, Torfabbau und landwirtschaftliche Nutzung wurde der größte Teil der Moore in Deutschland nachhaltig überprägt und vielerorts auch unwiederbringlich zerstört. Der Erhalt und die Wiederherstellung der verbliebenen „Moorbiotope" als Lebensraum für an Wasserüberschuss angepasste Pflanzen- und Tierarten spielt daher im Moorschutz seit langem eine zentrale Rolle (Succow & KOSKA 2001 ). Hingegen wurde die Bedeutung der vielseitigen ökologischen Funktionen von Mooren im Wasser- und Stoffhaushalt der Landschaft, wie die Kohlenstoffspeicherung oder die Retention von Niederschlägen, erst in jüngerer Zeit beachtet. In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Anstrengungen unternommen, um die verbliebenen Moor-Lebensräume zu erhalten bzw. zu renaturieren. Zentrales Ziel der Moorrenaturierungen ist die hydrologische Stabilisierung des Moorzentrums und der Erhalt der dort lebenden Arten und Lebensgemeinschaften. Die durch Entwässerung und Abtorfung entstandenen, oligotrophen Randbereiche werden dabei häufig wenig beachtet oder außer Acht gelassen. Gerade diese Standorte auf entwässerten Torfen beherbergen jedoch auf kleinsten Raum ein heterogenes Nebeneinander von Pflanzengesellschaften, wie Feucht- und Streuwiesen sowie odensaure Magerrasen. Hervorgerufen wird dieser kleinräumige Wechsel durch sehr unterschiedliche Feuchte- und Nährstoffverhältnisse bzw. Änderungen der Basenverfügbarkeit. Magerrasen und magere Grünlandbereiche der Moorränder sind auf der Baar besonders artenreich ausgebildet und daher überregional bedeutsam.
Eine Rekonstruktion (früh-) mittelalterlicher Geschichte Villingens und der Baar ist ohne die auf uns gekommenen Urkunden aus dem St. Galler Kloster nicht denkbar. Zu reichhaltig ist die Überlieferung gerade aus der Zeit vom 8. bis 10. Jahrhundert, zu einmalig das Überlieferte, als dass wir achtlos an den Schriftstücken einer bedeutenden Benediktinerabtei vorbeigehen könnten. So stehen im Folgenden im Mittelpunkt unserer Überlegungen die St. Galler Traditions- und Königsurkunden der Karolingerzeit, die Aufschluss geben über Villingen, die Baar und die Orte auf der Baar. Vom frühen Mittelalter aus blicken wir dann hinsichtlich des St. Gallens und der Baar auf die Entwicklungen im hohen und späten Mittelalter.
Der Biber (Castor fiber), das größte Nagetier Europas, war ursprünglich von Frankreich bis in die nördliche Mongolei und vom Norden Skandinaviens bis zum Mittelmeergebiet heimisch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand er jedoch kurz vor der Ausrottung durch den Menschen. Sein dichter Pelz, sein schmackhaftes Fleisch und ein als Allheilmittel begehrtes Sekret seiner Markierungsdrüse, das so genannte Bibergeil, wurden ihm zum Verhängnis. Restvorkommen des Bibers gab es in Europa um 1900 nur noch in Südnorwegen, an der Elbe und an der Rhone sowie in Russland. In diesen Gebieten hatten etwa 1000 bis 2000 Biber die Verfolgung durch den Menschen überlebt. In Baden-Württemberg wurden die letzten Biber um 1834 an der Donau und an der Iller bei Ulm erlegt.
Im Almanach 2004 hatte JOACIHIM STURM für den Schwarzwald-Baar-Kreis noch unentdeckte „germanische Höhenburgen" des 4. und 5. Jahrhundert vermutet. Er verwies auf völkerwanderungszeitliche Befestigungen am Westrand des Schwarzwaldes wie etwa den Herrenberg am Rheinknie, den Zähringer Burgberg im Breisgau und die Stationen über dem Austritt des Kinzigtales in die Oberrheinebene in der Ortenau. Diese germanischen Höhensiedlungen mit Bezug auf gegenüberliegende spätrömische Kastelle am Rhe in wurden von HEIKO STEUER und MICHAEL HOEPER mit entsprechenden Plätzen wie dem Glauberg in der Wetterau, dem Reißberg in der Oberpfalz, der Gelben Bürg in der Fränkischen und dem Runden Berg in der Schwäbischen Alb kartiert. Auf diese Kartierung mit Leerstelle zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb hatte STURM sich berufen; bei den darauf aus Einzelfunden auf der Westalb und an der oberen Donau vermuteten früh-alamannischen Höhensiedlungen ist jedoch Vorsicht angezeigt.