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Wer baden geht, fliegt!
(2014)
Am 2. November 1766 erließ Abt Cölestin Wahl in feierlicher lateinischer Sprache eine umfangreiche Schulordnung. 1 Sie regelte das schulische wie private Leben der Schüler (auf die Form „Schülerin“ können wir verzichten, am Benediktinergymnasium wurden nur Jungen aufgenommen) und liest sich in Teilen wie eine Programmschrift zu Menschenbild und Erziehung im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Robert Gerwig (1820 – 1885) ist in unserer
Gegend bekannt: Von der Bahnhofstraße in Villingen
zweigt die Gerwigstraße ab, in Hausach, St.
Georgen, Furtwangen und Singen gibt es Gerwigschulen,
vom Gerwigfelsen bietet sich der Dreibahnenblick,
2010 feierte das Gerwig-Musical in
Triberg Erfolge. In all diesen Erinnerungen spiegelt
sich sein Ruhm als Erbauer der Schwarzwaldbahn.
Weniger bekannt ist, dass der große Ingenieur
sein halbes Leben lang auch politisch tätig war.
1855 – 1857 und 1863 – 1873 vertrat er als nationalliberaler
Abgeordneter den Wahlkreis Wolfach-
Hornberg-Triberg-Furtwangen, 1875 – 1878 Pforzheim
in der Zweiten Kammer des badischen Landtags,
neun Jahre saß er für den badischen Wahlkreis
2, der die Amtsbezirke Triberg, Villingen,
Donaueschingen, Bonndorf und Engen umfasste,
im Reichstag (1875 – 1884). Dorthin wurde er vier
Mal gewählt, 1875, 1877, 1878 und 1881.
In den etwa 150 Jahren seines Bestehens durchliefen Hunderte von Schülern das Villinger Benediktinergymnasium. Sie brachten Leben an diesen Ort, erfüllten ihn mit Eifer und Hoffnungen und gewiss auch mit ihren Launen und Streichen.
Doch im Gedächtnis der Nachwelt sind viele nicht einmal mehr mit Namen bekannt, und hinter vielen Namen werden keine Person und keine Biografie mehr greifbar. Einige aber sind als die Persönlichkeiten, die sie später geworden sind, noch in Erinnerung – an den Orten, aus denen sie stammten, an den Stätten, an denen sie eine besondere Wirksamkeit entfalteten, und durch die Werke, die sie hinterlassen haben. Sie sollen in
elf Kurzbiografien, geordnet nach Geburtsjahren, vorgestellt werden.
Das Villinger Benediktinergymnasium war klein, selbst nach zeitgenössischen Maßstäben. Im Vertrag mit den Franziskanern 1670 war die Schülerzahl auf 12 beschränkt worden. Bei der feierlichen Grundsteinlegung der Kirche am 16. Mai 1688 konnten dann allerdings schon 16 „Jünglinge” aufgeboten werden, die ein szenisches Spiel aufführten. Die Franziskaner hatten deutlich mehr Schüler; auch waren sie es und nicht die Benediktiner, die ab 1711 in Villingen einen philosophischen Kurs, also den Übergang zum Universitätsstudium, anboten. Bei der Vereinigung der beiden Gymnasien 1774 traten 39 von 42 Franziskanerschülern zu den Benediktinern über. Für das Jahr
1783 sind dann 55 Schüler im Benediktinerlyzeum nachweisbar, 42 in den Gymnasialklassen und 13 im philosophischen Kurs. Bis zur Aufhebung von Kloster und Gymnasium 1806 pendelte sich die jährliche Schülerzahl bei 50 – 70 ein. Das ergibt im
Durchschnitt 8 – 12 Schüler pro Klasse – aus heutiger Sicht geradezu traumhafte Verhältnisse.
Die Anfänge des Villinger Benediktinergymnasiums
um die Mitte des 17. Jahrhunderts liegen
im Dunkeln. Erst unter Georg III. Gaisser (1685-
1690) sind Initiativen zum Ausbau von Kloster
und Schule deutlich sichtbar. Der Abt schilderte
dem Magistrat mehrfach die beengten Verhältnisse
und konnte 1687 mit der Stadt einen Vertrag über
den Neubau von Kirche und Konventsgebäude
samt Schule abschließen. In der Folge mussten
noch Einzelfragen geklärt werden. Am 16. Juni
1689 teilte er der Stadt mit, er habe „von deß
Herren Prälatens zu Zwifalten Hochwürde einen
Bawverständigen Patrem, so in dergleichen Sachen
schon vil Jahr practicirt“, zugewiesen bekommen.
Dieser habe ihm viele wertvolle Hinweise gegeben
und insbesondere einen Plan „zu einem Gymnasio“
mit den zugehörigen Nebengebäuden erstellt,
den er „den Herren Nachparen selbst unter die
Augen legen“ wolle.
Franz Sales Wocheler kann als typisches Beispiel
für Vorbildung und Tätigkeit eines Lehrers am
hiesigen Benediktinergymnasium und überhaupt
an einer Ordensschule gelten. In einem Brief an
den Konstanzer Generalvikar Wessenberg gibt er
an, „Studiersucht” und der Wunsch nach „einer
für Kirche und Staat nützlichen Beschäftigung”
hätten ihn zum Ordenseintritt in Villingen motiviert.
Er zeigt sich damit nicht nur von der josephinischen
Aufklärung, sondern auch vom Ideal des gelehrten
Mönchs geprägt, das im Lauf des 18. Jahrhunderts
insbesondere die Benediktinerklöster Frankreichs
und Deutschlands durchdrungen hatte.
Zwischen 1996 und 2000 wurde die Besiedlung von Freiflächen unter Hochspannungsfreileitungen (Stromtrassen) auf
Sandböden in Südhessen durch Wildbienen, Grab-, Falten-, Gold- und Wegwespen (Hymenoptera, Aculeata) untersucht.
Das Untersuchungsgebiet, welches als Sekundärlebensraum in etwa 50 Jahren entstanden ist, besitzt ein außergewöhnliches hohes Besiedlungspotential für psammophile und wärmeliebende Arten. Unter den 185 nachgewiesenen Arten befinden sich zahlreiche, deren Populationen wegen des Verlustes an Lebensraum in Südwestdeutschland als stark rückläufig gelten. Bemerkenswerte Arten sind mit ergänzenden Nachweisen versehen. Ihre aktuelle Verbreitung in Hessen wird kommentiert. Neu für die Landesfauna ist die Wegwespe Evagetes pectinipes.
» ... Und so wartete Gustave vergebens, selbst dann noch, als ihr Freund sich in die Lage versetzt sah, eine Frau standesgemäß zu ernähren. So blieb es bei den Briefen an Gustave, die menschliche Dokumente von schlicht bezwingender Macht und Reinheit, ein Kleinod der Briefliteratur, dem Geist vertrauter und zugleich abstandsbewusster Zwiesprache entflossen,
dem Schönsten und Lautersten ebenbürtig, was Hebels Dichtergeist ersonnen.« Mit diesen Worten fasst Wilhelm Zentner treffend zusammen, was in langen Jahren des persönlichen und brieflichen Kontakts zwischen Gustave Fecht und Johann Peter Hebel wuchs und sich gestaltete, - und was beiden verwehrt blieb.
Amalie Haizinger
(2008)
Als „Malchen Morstadt“ kam sie am 6. Mai
1800 in Karlsruhe zur Welt. Ihre Eltern waren
Georg Michael Morstadt (* 1763 † 1842) und
Friederike Jacobina Pastart (* 1763 † 1822).
Über Generationen, bis zurück ins 17. Jahrhundert
reichend, hatten die männlichen Vorfahren
der Morstadts bedeutende Ämter der
Evangelischen Kirche inne. Einige der alten
prächtigen Epitaphen sind heute noch im
Lahrer Denkmalhof sorgsam verwahrt.
So stammte auch Georg Michael aus einer
angesehenen kinderreichen Pfarrersfamilie,
die in dem kleinen Breisgau-Ort Broggingen
lebte. Bis heute ist hier im Türsturz des Pfarrhaus-
Eingangs zu lesen: „Morstadio Pastore
MDCCLIX“. Der ältere Bruder Friedrich
August (* 1759 † 1829) studierte ebenfalls
Theologie und wirkte als Pfarrer in Tutschfelden,
Kleinkems, Bischoffingen und Bickensohl
am Kaiserstuhl.
Ein 100 Jahre altes Aquarell, signiert mit »Greda von Erlach 1916«, wurde von mir in einer
öffentlichen Bücherecke gefunden. Im Generallandesarchiv Karlsruhe befindet sich ein Briefwechsel
der Malerin mit Großherzogin Luise von Baden. Verwandtschaftliche Beziehungen
bestanden mit den Familien Friedrich Curtius, Werner, Georg und Robert Picht und Viktor
von Weizsäcker, und Albert Schweitzer war ihrer Familie freundschaftlich verbunden. Ada
von Erlach porträtierte Schweitzer im Jahr 1905. Frau Barbara Picht, Ehefrau des Soziologen
und Romanisten Robert Picht, überließ mir Fotos aus ihrem Familienbesitz und unterstützte
meine Arbeit mit wichtigen Informationen aus erster Hand.