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Es war ein weiter Weg zwischen dem Wiederaufbau der Forstverwaltung als Sonderbehörde nach dem Krieg in den alten, bewährten Strukturen und ihrer Zerschlagung und Eingliederung in die Landratsämter als kleiner Teil einer allumfassenden Kreisverwaltung im Jahr 2005. Der entscheidende Hintergrund für diese Entwicklung war wohl die seit Jahrzehnten sich immer mehr verschärfende finanzielle Lage der Forstbetriebe, deren jährliche Defizite letztendlich von einer explodierenden
Staatsverschuldung nicht mehr getragen wurden. Grund für die schlechten Betriebsergebnisse der Forstbetriebe waren gefallene Holzpreise, gestiegene Betriebskosten und überdimensionierte Verwaltungskosten. Daneben existiert eine personell, im Vergleich zu Verwaltung und Betrieb, außergewöhnlich große und damit teuere Forschungseinrichtung, die FVA, die weder für die Verwaltung, noch für den Betrieb entscheidende Anstöße vermitteln konnte, um die finanzielle Lage zu verbessern.
Geschichte ist bereits das, was gestern geschehen ist. Und es gibt nicht nur eine Geschichte der Menschheit, sondern auch die Geschichte der Erde, der Natur und die von Tier und Pflanze. Der nachstehende Aufsatz soll einen Rückblick über die dramatischen Ereignisse in der Natur innerhalb der letzten 50 Jahre in unserem eng begrenzten Raum in der nördlichen Ortenau geben mit Schwerpunkt zwischen Hornisgrinde - Schliffkopf und Rhein. Ausgeklammert sind die gewaltigen Veränderungen durch die Rheinstaustufen, die Kiesgewinnung und fast die ganze Wasser- und Vogelwelt. Nichts in der Natur bleibt auf Dauer unverändert. Es waren zumeist die Klimaveränderungen, die die Pflanzenwelt und in deren Gefolge die Tierwelt veränderten. Ein Beispiel hierfür ist die letzte Eiszeit, bei der fast alles was damals bei uns gelebt hatte, ausgestorben ist oder über die Alpen nach Süden abgedrängt wurde. Der Vorgang der Rückwanderung dauerte Jahrtausende, da die Barriere der Alpen ein fast unüberwindliches Hindernis bildet.
Wohnkultur auf Burg Rötteln
(2002)
Als Hans von Waltheim aus Halle an der Saale am 9. Juli 1474 den Markgrafen Rudolf IV. auf Schloss Rötteln besuchte, tat er das vor allem, um dessen burgundischen Wirkmeister und seine Wandteppiche zu sehen. Der Wirkmeister führte den Gast in die Kemenate des Markgrafen. Hans von Waldheim staunt über die Schönheit der Tapisserien und beschreibt,
dass der Raum „oben und an allen Mauern mit Teppichen überzogen war. Das war das hübscheste Werk von Bildern, von Angesichten, von Kleidungen, von Tieren und Blumen und von anderem Werke, gleich als ob es lebte, dergleichen ich nicht viele gesehen habe" (nach Werminghoff 1922, 79 f. bzw. Waldheim 1925, 87, von der Autorin ins Hochdeutsche bertragen). Der Reisebericht des Wallfahrers ist eine der wenigen schriftlichen Quellen, die Auskunft darüber geben, wie es einstmals in den Gemächern der Burg ausgesehen hat. Solche Wirkteppiche wie Waltheim sie beschreibt haben sich in verschiedenen Sammlungen bis heute erhalten. 1990 war im Historischen Museum in Basel eine Ausstellung von Bildteppichen des 15. Jahrhunderts aus Basel und Straßburg unter dem Titel „Zahm und wild" zu sehen. Vermutlich hat das eine oder andere dort
gezeigte Stück ehemals auf Burg Rötteln gehangen oder wurde sogar dort gefertigt. Heute ist es den Autorinnen des Katalogs immerhin möglich, anhand stilistischer und technischer Merkmale die Stücke der Basler oder der Straßburger Wirkproduktion zuzuweisen (Rapp Buri/Stucky-Schürer 1990, 24 ff.).
Anlässlich des Reformationsjubiläums zeigen Badische Landesbibliothek und Evangelische Landeskirche die gemeinsame Ausstellung, die zugleich Auftaktveranstaltung der Feierlichkeiten zu diesem Thema in Karlsruhe ist. Sie illustriert anhand von Exponaten aus den reichen Beständen beider Institutionen die bedeutende Rolle des Buchdrucks bei der Verbreitung des reformatorischen Gedankenguts. Wesentliche Themen und Anliegen der Zeit von der Vorreformation bis zu den Nachwirkungen der Reformation im protestantischen und katholischen Bereich werden anschaulich aufbereitet und in ihrem jeweiligen Kontext vorgestellt.
„allemahl eine Herzstärkung“
(2017)
Johann Heinrich Jung-Stilling, geboren 1740 in einem kleinen Dorf im Siegerland, ist in mancherlei Hinsicht eine der wohl eigenartigsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Nicht nur sein Aufstieg aus kleinsten Verhältnissen vom Schneiderlehrling zum Universitätsprofessor in Marburg und schließlich zum geistlichen Berater des Markgrafen Karl Friedrich von Baden und geheimen Hofrat in Karlsruhe ist dabei bemerkenswert. Auch seine vielseitigen Tätigkeitsfelder lassen ihn äußerst interessant erscheinen: Nach der Schneiderei und einigen Jahren als Hauslehrer begann er vergleichsweise spät mit einem Medizinstudium in Straßburg und arbeitete zeitlebens nebenberuflich als Augenarzt, wobei er sich in erster Linie als Staroperateur einen Namen machte. Hauptberuflich lehrte er dann jedoch Kameralwissenschaften und Staatswirtschaft, begann daneben allerdings bereits kurz nach Ende seines Studiums 1772 mit einer umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit insbesondere zu religiösen Themen, die ihn als Vertreter des Pietismus berühmt machen sollte und ihm den Ruf eines „Patriarchen der Erweckung“ eintrug, der im Spannungsfeld von Aufklärung und religiös begründetem Antirationalismus seine Positionen suchte.
Angesichts neuer Herausforderungen und knapper werdender Mittel geraten die historischen Bestände als Träger des schriftlichen Kulturerbes zuweilen ein wenig aus dem Fokus. Doch gelingen hin und wieder trotz gestiegener Preise auch in diesem Bereich einzigartige Neuwerbungen. So ging es der Badischen Landesbibliothek Ende 2015: Sie konnte eine kostbare spätmittelalterliche Handschrift erwerben, deren Geschichte gleich mehrfach mit Baden und der BLB verbunden ist. Ermöglicht wurde dies durch die großzügige und unbürokratische Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung
Kulturgut Baden-Württemberg und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
„Spätestens nach den Verordnungen Kaiser Joseph II. († 1790) wurden im Villinger Münster keine Gräber mehr eingebracht; die weitgehende Umgestaltung des Innenraumes des Münsters in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhundert mit ihrer Fußbodenerhöhung ließ die alten Gräber überschütten, einplanieren und vergessen – bis in unsere Tage“, schrieb 1979 der Archäologe Thomas Keilhack. Dabei ist man mit den herausgenommenen steinernen Grabplatten nicht sehr pietätvoll umgegangen. Dem Vernehmen nach landeten sie als Hauseintrittsteine oder gar als „starke Steindeckel“ über den neuen Entwässerungskanälen der Innenstadt. Damit verschwanden Zeugnisse für eine identifizierbare, individuelle Zuweisung an eine bestimmte Person, deren Gebeine im Kirchenboden verblieben waren.
Der Johanniter- oder Malteserorden führt seinen
Ursprung auf das gegen Ende des 6. Jahrhunderts
gegründete Pilgerspital und Hospiz in
Jerusalem zurück. Die Sarazenen zerstörten das
Hospiz mehrmals. Karl der Große stellte diese
wohltätige Einrichtung wieder her. Im Jahre 1048
gelang es italienischen Kaufleuten in der Nähe der
Kirche des Heiligen Grabes Grund und Boden
als Eigentum zu erwerben. Hier bauten sie vorerst
zwei Kapellen und zwei Hospitäler und weihten sie
dem hl. Johannes. In diesen Herbergen erhielten
die Pilger Ruhe, Pflege, ärztlichen Beistand und
Ausrüstung für die Heimkehr ins Vaterland. Viele
fromme Christen zogen es indessen vor, ihr Leben
fortan der Krankenpflege zu weihen und an dem
Orte zu sterben, wo auch Gott gestorben war.
Dietrich Rollmann von Dattenberg war von
1624 bis 1632 Johanniterkomtur zu Villingen,
Trier und Niederwesel. Er war einer der bedeutendsten
Komturen in Villingen.
Mitten im 30jährigen Krieg gab er für die Erhaltung und Ausstattung der Kirche 30.000 Gulden.
Der Betrag reichte nicht nur für die Kirche und
deren Ausstattung, sondern erhöhte sich durch
Zinsen bis 1805 auf 35.000 Gulden. Auch war er
ein vortrefflicher Verwalter seiner großen Einkünfte, die sowohl aus seinem Familienbesitz als
auch aus dem Orden stammten. So hat er die Kirche
der Kommende renoviert, sie mit Bildern,
Paramenten und einer Orgel neu ausgestattet.
Rätsel gelöst
(2010)
Die lokale Kunstgeschichte kennt seinen Namen schon lange und setzt ihn mit seiner künstlerischen Ausstrahlung gleichwertig neben Anton Berin und Hans Kraut. Amann dürfte dem Villinger Maler („Abkonterfeter“) Berin rein altersmäßig persönlich begegnet sein (Berin geb. um 1575 gest. um 1624). Dagegen war der Kunsthafner (Hafner und Plastiker) Hans Kraut, als Hans Amann um 1597 in Villingen tätig wird, nach der Quellenlage zu schließen, bereits seit etwa fünf Jahren tot. Das Argument, dass beide „sicherlich zusammengearbeitet haben“ ist deshalb eine nicht vetretbare Spekulation. Hier wird den Spuren des kunstfertigen Mannes Hans Amann etwas genauer nachgegangen, indem die Werkzuweisungen auf ihre
Authenzität überprüft wird. Schon Paul Revellio hat sich dem Werk Amanns angenommen.