Filtern
Erscheinungsjahr
- 2005 (257) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (253)
- Englisch (2)
- Mehrsprachig (2)
Gehört zur Bibliographie
- nein (257) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (29)
- Zeitschrift (11)
- Bretten (10)
- Donaueschingen (10)
- Villingen im Schwarzwald (10)
- Geschichtsverein (9)
- Freiburg im Breisgau (8)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (6)
- Weinheim (6)
- Zoologie (6)
Louise Kachel-Bender
(2005)
Die Welt des Theaters muß das junge
Mädchen magisch angezogen haben. Von
früher Jugend an kannte Luise keinen anderen
Berufswunsch, als in die geheimnisvolle
Atmosphäre der Bühne, der Rampenlichter, der
Kulissen und Soffitten, in eine andere Welt
eben, einzutauchen. Dass die Eltern der am 7. 9. 1842 in Karlsruhe geborenen Luise ihren Berufswunsch lenkten, darf bezweifelt werden; der Vater Michael Bender, ein Polizeibeamter, und die Mutter Margareta geb. Metz ließen, wie es scheint, die Schwärmerei ihrer Jüngsten eher geschehen, als dass sie sie förderten. Gleichwohl, am 27. 5. 1853 betrat die Zehnjährige erstmals die weltbedeutenden Bretter.
Es waren über 200 Gäste, die am 16. März
2004 der Einladung der „Badischen Heimat“
und des Staatsarchivs Freiburg ins Regierungspräsidium
Freiburg folgten – im Gedenken an
den vor 50 Jahren verstorbenen früheren
badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb.
Der Hausherr, Regierungspräsident Dr. von
Ungern-Sternberg, begrüßte und sprach in
anerkennenden Worten über die politischen
Leistungen in den schwierigen Jahren nach
Kriegsende und speziell über die Lebensleistung
von Leo Wohleb.
Was hat Leo Wohleb, den Freiburger Studenten der Altphilologie, kurz vor dem Examen bewogen, die Universität zu wechseln? Was hat er im fernen Preußen gesucht? Was wir bislang darüber wissen, steht in einem Lebenslauf, den der badische Staatspräsident 1952 in dieser Zeitschrift abdrucken ließ und den seine Witwe, Maria Wohleb, geringfügig gekürzt, in einem Sonderdruck zum 10. Todestag 1965 unter der Überschrift: „Erinnerungen bis zum Jahr 1912“ publiziert hat.
Brettens Schicksal war im Laufe der Geschichte immer wieder der Verkehr. Der Erlangung der Stadtrechte - 1254 wird „bretheheim“, das spätere Bretten, erstmals als „oppidum“ erwähnt, für die Jahre danach lassen sich alle Charakteristika einer typischen mittelalterlichen Stadt wie eigenes Stadtsiegel, Ratsverfassung und wehrhafter Mauerring belegen - ging bereits im 12. Jahrhundert das Marktrecht voraus, das ohne eine auch verkehrlich bedingte zentralörtliche Funktion kaum von Dauer gewesen wäre. Ihren spätmittelalterlichen Reichtum verdankte die Stadt der Lage an drei überörtlich bedeutsamen Handelsstrassen, die von Westen nach Osten Paris mit Prag, von Nordwesten nach Südosten die Messestadt Frankfurt mit der Fuggerstadt Augsburg und von Norden nach Süden die rheinischen Handels- und Bischofsstädte mit der Schweiz verbanden und sich auf dem Brettener Marktplatz kreuzten. Nur folgerichtig war es daher, dass Bretten nach der massiven Beeinträchtigung dieser traditionellen Verkehrsverbindungen infolge der Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts (Landshuter Erbfolgekrieg, Dreißigjähriger Krieg und Pfälzer Erbfolgekrieg mit Brand der Stadt) seines früheren Wohlstandes und seiner einstigen Bedeutung verlustig ging und im 18. sowie im frühen 19. Jahrhundert in einem Zustand verharrte, den der Stadthistoriker Alfred Straub als den einer „Landstadt in Stagnation“ beschrieb. Folgerrichtig war es vor diesem Hintergrund
aber auch, dass die Schaffung von neuen Verkehrsverbindungen in Gestalt der Eisenbahn seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Revitalisierung des wirtschaftlichen Lebens in Bretten und zu einem - wenn auch verspäteten - Industrialisierungsschub führte und in Bretten begeistert begrüßt wurde.
Der älteste bekannte Gemarkungsplan der
Gemeinde Hausen im Wiesental (Landkreis
Lörrach) aus dem Jahre 1755 wird im Dorfund
Heimatmuseum (Hebelhaus) aufbewahrt.
Bei Führungen durch das Museum stellen die
Besucher verstärkt auch Fragen zur Herkunft
und Geschichte dieser nunmehr 250 Jahre
alten Gemarkungskarte.
Angefertigt wurde dieser Gemarkungsplan
vom französischen Geometer Fresson, der
auch für weitere 17 Gemeinden im damaligen
Oberamt Rötteln Gemarkungspläne bearbeitet
und angefertigt hat.
Herzog Eticho (Atticus, Attich, Adalrich u.a.) ist einer der wenigen namentlich bekannten Herren im Elsaß in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts, ein bedeutender Alemannenfürst vertreten in den Stammtafeln vieler später berühmter Herrschergeschlechter, belehnt vom Merovinger König mit weiten elsässischen Regionen, mit seiner Residenz in Oberehnheim. Er war verwandt mit dem Bischof Leodegar von Autun — also auch er einer der Christen als Konsequenz aus der Konversion des Frankenkönigs Chlodwig, der in der Schlacht gegen die Alemannen 496/97 seine Bekehrung zum christlichen Glauben gelobt hatte, falls der „stärkere Gott“ ihm zum Sieg verhelfe. Dies war inzwischen 1 1/2 Jahrhunderte her; es ist kaum zu vermuten, daß in dieser Zeit der Samen des Evangeliums in religiösem Lebensstil und in Humanität überall schon zur Blüte und Frucht herangereift sein konnte. Immerhin, Eticho heiratete die Nichte des oben genannten Bischofs Leodegar (der 685 als Märtyrer starb): Bethsvinda oder Berswinda (vgl. Thomas Zotz über die Etichonen im Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, Sp. 57). Eticho und Bethsvinda bekamen Kinder, 657 (oder 661 ?) ein kleines Mädchen. Aber es wurde blind geboren. Eine Strafe des Himmels? Der Herzog ließ durch Herolde kundtun, seine Frau habe ein totes Kind zur Welt gebracht; er hatte jedenfalls einen kräftigen, schönen Jungen erwartet. Und nun ein blindes Mädchen, ein Schandfleck der Familie, kein passender Nachwuchs für den „Schwertadel“. Es ist freilich doch kaum zu glauben, der enttäuschte Vater habe tatsächlich befohlen, das Mädchen zu töten. Immerhin konnte die Mutter ihre Tochter in Sicherheit bringen, erst in Scherwiler bei Schlettstadt, dann im Kloster von Baúme-les-Dames in der Franche Comté (im Doubs-Tal), wo das Mädchen gute Pflege und eine besondere schulische Bildung erfuhr.
Kreuze sind seit jeher Zeichen und Zeugnisse christlicher Kultur, Symbol der Passion Jesu Christi und seines Erlösungswerkes. Das Kreuz gilt als das Zeichen des Christentums schlechthin. Die Geschichte der Stadt Villingen ist immer christlich geprägt gewesen und so ist es wohl eine Selbstverständlichkeit, dass die Bürger das auch öffentlich zum Ausdruck gebracht haben. Zum Beispiel durch Kreuze und andere religiöse Bilder und Symbole an Straßen und Wegen.
Als im Jahre 1455 in Baden-Baden das neue, große Chor der Stiftskirche vollendet wurde, begann man auch in Steinbach die alte romanische Pfarrkirche St. Jakobus durch einen spätgotischen, größeren Neubau zu ersetzen. Die Jahrzahl 1455 war in Stein gemeißelt am ersten südlichen Chorstrebepfeiler angebracht, seit 1906/07 durch den Sakristeianbau verdeckt, aber durch ein gutes Foto belegt. Somit 550 Jahre Altarhaus. Hundert Jahre alt wird die neugotische Kirche bzw. Turm und Langhaus, deren Grundsteinlegung am 20. Mai 1906 stattfand. Doch zurück zu den Anfängen der „Ecclesia Matrix", der Mutterkirche, welche anfangs die nördlichste, rechtsrheinische Urpfarrei im Bistum Straßburg war. Hier helfen vor allem archäologische Erkenntnisse. Im Winter 1971/72 wurde zwecks Einbau einer Fußbodenheizung im Langhaus das Erdreich um 45 cm ausgehoben. In einer Tiefe von 30--40 cm legte der Bagger drei Mauerzüge frei, die zweifellos von früheren Gotteshäusern stammen und vom Verfasser mit Hilfe des Denkmalamtes vermessen wurden.
Kippenheimer Jüdischdeutsch
(2005)
Die Sprache der bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Südwestdeutschland, dem Elsass und der Schweiz lebenden Juden wird in der wissenschaftlichen Literatur als „ Westjiddisch", in genauerer Differenzierung bisweilen auch als „Südwestjiddisch" bezeichnet. Dieses Jiddische wird im 20. Jahrhundert vom so genannten Jüdischdeutschen abgelöst, worunter wir hier in diesem Beitrag eine der deutschen Standardsprache angenähertere Sprachvariante auf der Basis des Westjiddischen verstehen. Das Westjiddische selbst unterschied sich vom Ostjiddischen, das heute gleichbedeutend mit Jiddisch ist, in bestimmten lautlichen und lexikalischen Eigenheiten, deren wichtigste in dem Westjiddischen Sprachatlas von Beranek und dem Language and Culture Atlas of Ashkenaszic Jewry festgehalten sind.